Der Verfall der Demokratie, die Ohnmacht der Bevölkerung und die Unzufriedenheit mit Regierungen, all das liegt an Fehlern im System, nicht nur an unfähigen Personen.
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Zitat:   Mir wird angst und bange, wenn ich sehe, wie stark unsere Demokratie im Spinnennetz narzisstischer Verstrickungen ihrer Akteure gefangen ist.   Hans-Joachim Maaz, Die narzistische Gesellschaft, 2. Auflage 2012, S 48. | |
Keine der neuen Techniken wird direkt vom Volk angewandt, um seinen Willen
zu bekunden und durchzusetzen.     |
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Der Wähler hat wie vor 200 Jahren nur eine Wahlurne zur Verfügung (vielleicht eine elektronische), in die er alle vier Jahre einen Zettel mit ein paar Kreuzchen einwerfen darf: Informationsfluss vom Wähler in Richtung Parlament etwa 1 Bit pro Jahr. Ein Staubkorn auf der Datenautobahn. Die Tatsache aber, dass dieses eine Bit von uns gesendet werden kann, lässt uns glauben, noch in einer Demokratie zu leben.  
Was nutzt es uns, dass
wir 2 Kreuzchen machen, die für 4 Jahre Politik gelten? Diese winzige Möglichkeit einer Zustimmung oder Ablehnung wird von gewaltigen Informationsströmen überlagert: Tägliche Polit-Nachrichten, in denen die Regierenden auftreten und ihre Standpunkte erklären. Wahlpropaganda der Parteien. Im Hintergrund Gesprächsrunden von Politikern mit Experten, Bankern und Lobbyisten, mit hohen Beamten und Industriellen. Alle diese Möglichkeiten stehen auf der Seite der Mächtigen. Und das ist noch längst nicht alles...  Sie jetten kostenfrei um die Welt, fahren mit Dienstwagen und allen Verkehrsmitteln, haben ständige Meetings mit anderen Privilegierten, insbesondere auf EU-Ebene. Es stehen ihnen alle Wege der direkten und der Massen-Kommunikation zur Verfügung, dazu ein Heer von Wirtschafts- und Finanz-Experten, die in in der Regel Interessenvertreter sind.   Doch das alles reicht den demokratisch gewählten Regierungen noch nicht. Sie haben Geheimdienste eingerichtet, die ursprünglich in Kriegszeiten den Feind ausspionieren sollten. In Friedenszeiten spionieren die Geheimdienste in Ermangelung eines Feindes gegen Regierungen, die sie als Freunde bezeichnen und gegen das Volk. Man versucht die freie Kommunikation im Internet zu kontrollieren.   Die Geheimdienste nagen im Verborgenen wie Wühlmäuse an den Wurzeln der Demokratie und benutzen dazu die höchste verfügbare Technik. Finanziert wird das alles aus Mitteln demokratischer Staaten.   Ist das normal?   Die Freiheit der Gedanken und das Grundrecht, seine Meinung unzensiert und unkontrolliert zu äußern, gehören zu den tiefen Wurzeln der Demokratie, aber der Wähler ist machtlos gegen all die technische Überlegenheit im Namen des Volkes. Die Wähler dürfen mit dem neuesten Auto zur Wahlurne fahren und Kreuzchen in einer möglicherweise elektronischen Wahlkabine abgeben, aber in den öffentlich-rechtlichen Medien-Kanälen haben wir nichts zu suchen.  
Was nutzt es uns,
dass wir wählen können, wenn wir nichts bestimmen? Die Medien haben uns unmündig gemacht. Das neu Massen-Medium, das Internet ist noch nicht ganz unter Kontrolle. (Doch daran wird gearbeitet.) Im Gegensatz zu Presse und Funk ist das Internet interaktiv und es wäre zur Meinungsbildung aller bestens geeignet.   Es gibt aber keine Mechanismen im Netz, welche die Meinung des Volkes entwickeln und öffentlich präsentieren, geschweige denn gibt es eine klar definierte Einflussnahme per Internet auf Parlament oder Regierung.   Dazu wurde für den öffentlichen Debattenraum ein Forum skizziert: Das Forum Demokrit   Die sogenannten "Sozialen Medien" wie Facebook täuschen eine Meinungsbildung vor, sind aber rein kommerziell ausgerichtet und das führt nicht zur politischen Meinungsbildung, sondern zu einer Zuspitzung von Meinungen und Streitereien. Genaueres dazu in einem ausführlichen Essay.   Auf der Seite der Mächtigen stehen zusätzlich als Ersatz für Direkte Demokratie die Methoden der Demoskopie durch Meinungsumfragen und der Statistik, von Regierenden und Parteien beauftragt. Sie können die Ergebnisse beliebig für sich ausnutzen oder... ignorieren.   2. Der Staat und die BankenParlamente und Regierungen haben sich mehr und mehr vom Volk gelöst. Statt dessen sind andere Bindungen entstanden, welche die Entscheidungen bestimmen. Insbesondere die Beziehungen zu Banken und Kapitalgebern. Wegen der immensen Staatsschulden scheinen diese Beziehung unauflösbar zu sein. Man sagt auch alternativlos.  Eine Bevorzugung der Banken von Staats wegen besteht auch im Steuerrecht: Zinsen sind steuerlich absetzbar. (Dadurch sollen wohl Investitionen gefördert werden.) Aber die Zinsen sind direkte Einnahmen der Banken, denen keine Leistungen gegenüberstehen. Dadurch, dass Kreditnehmer die Bankzinsen von der Steuer absetzen können, wird den Banken das Geldverdienen unnötig leicht gemacht.   Wenn die Banken dann umgekehrt dem Staat für seine Staatsanleihen keine Zinsen berechnen würden, wäre das ein fairer Deal. So ist es eine ungerechtfertigte Bevorzugung der Geldwirtschaft gegenüber den Normalbürgern, die den Staat finanzieren. Das geschieht vorzugsweise über Steuern auf Löhne, Gehälter, Konsum und Einkommen in der Realwirtschaft.   Durch digitale Technik sind auf den Finanzmärkten globale Transaktionen in Bruchteilen von Sekunden möglich. So ist ein Wirtschaftsbereich entstanden, der fast frei von Steuern, Kontrollen und lästigen soziale Bindungen funktioniert. Die Finanzindustrie beherrscht die Staaten. Nicht umgekehrt.   Wie konnte es dazu kommen?   Die auf Zeit gewählten Volksvertreter machen hohe Schulden, die sie aber nicht zurückzahlen müssen, nein, man glaubt, die Schulden sollten von später gewählten Volksvertretern zurückgezahlt werden. Die später gewählten Volksvertreter aber möchten ebenfalls viel Geld ausgeben, das ihnen nicht gehört. Das macht sie beliebt und selbstbewusst. Also werden die Schulden nicht endgültig zurückgezahlt, sondern angehäuft.
Das Schulden Machen der Regierungen liegt voll im
Interesse der Finanz-Industrie. 3. Die MedienIm Gegensatz zum alten Griechenland ist die moderne Demokratie eine Massendemokratie und die Kommunikation zwischen Bürgern und Gewählten geht über die Massen-Medien.  Die Kontrolle über diese Medien ist drei Gruppen vorbehalten: den Geld-Besitzern, den Parteien und Politikern den Journalisten.   Das gemeine Volk hat nichts zu sagen. Es liest Zeitung, konsumiert Nachrichten und schaut zu, wenn in Talk-Shows Prominente ihre Meinungen über alles austauschen, was das die Zuschauer, die nicht mitreden dürfen, interessiert.
Wer sind die sogenannten Prominenten, die öffentlich diskutieren?
Was nutzt es uns,
dass wir frei reden können, wenn wir nicht mitreden dürfen? Das ist im höchsten Grade undemokratisch. Und langsam wird es auch im obrigkeitsgläubigen Deutschland brenzlig.   Intellektuelle und Jugendliche aus der vernachlässigten Schicht reagieren ihren Frust ab, indem sie auf Telepolis giftige Kommentare von sich geben. Ein Teil der Jugend, die ihre Chancenlosigkeit erkannt hat, tobt sich bei twitter oder facebook aus und wird dort kommerziell verwertet. Genaueres dazu in einem ausführlichen Essay.   Es ist erstaunlich, dass sich privates und staatliches Fernsehen bei der Ausgrenzung des Publikums kaum unterscheiden.  
Zum Begriff staatliches Fernsehen, staatlicher Rundfunk.
Das Wort "staatlich" wurde in der BR-Deutschland durch "öffentlich-rechtlich" ersetzt. Der Unterschied ist rein juristischer Natur, wie das Wort schon erkennen lässt. Einen pratkischen Unterschied gibt es nicht, was öffentlich rechtlich organisiert ist, gehört zum Staat.
Das private Fernsehen lockt mit Unterhaltungsprogrammen, erreicht so
eine Zuschauerquote und verkauft diese Quote, also die Zuschauer, an die Werbebranche.
Die Zuschauer sollen konsumfreudig und werbegläubig sein, also
entscheidungsschwach und unkritisch oder - mit einem Wort - ein wenig dumm. Wenn sie es nicht
sind, werden sie für dumm verkauft. Das postdemokratische Syndrom
Die größte Schwierigkeit, das Gesamtsystem zu
durchschauen und zu kontrollieren, sind die unübersichtlichen
Querverbindungen und engen Vernetzungen zwischen den
Bereichen
Politik, Finanzen und Medien. Es gib dort keine Transparenz und keine demokratische Kontrolle. Eine besondere Rolle spielen dabei die sogenannten Volks-Parteien. Sie schieben sich zwischen Volk und Parlament, zwischen Parlament und Regierung und zwischen Regierung und Medien. Und niemand kontrolliert, ob die Volks-Parteien intern demokratisch sind.
Wenn Parteivorsitzende gewählt werden, gibt es Wahlergebnisse von 89% bis 100%. Das
ist ein deutliches Symptom für Pseudo-Wahlen in Diktaturen. Unsere Parteien werden nicht
durch die Mitglieder kontrolliert, sondern durch Vorsitzende und Vorstände.
Medien und PolitikerDie etablierten Parteien kontrollieren dann über den Rundfunkrat die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk-Anstalten. Diese garantieren ihnen Medienpräsenz und den Zugang zur Öffentlichkeit. Weder das Wahlvolk noch einfache Parteimitglieder haben auf diese Kungelei einen Einfluss.  Demokratie ist in den staatlichen Medien ständig ein Thema, wird aber gerade dort nicht praktiziert. Politik und FinanzindustrieNoch intnesiver als die Kungeleien zwischen Politikern und Medien sind die Verflechtungen von Politik und Finanzindustrie:Schuldenaufnahme der Staaten und Kommunen, Personalaustausch zwischen Finanz-Institutionen und Regierungsstellen, Gutachten und Ratschläge von Finanz-Experten und Einfluss der sogenannten "Märkte" auf Regierungs-Entscheidungen.   In diesem undurchsichtigen Netzwerk geschieht die Transformation von wirtschaflticher und finanzieller Macht in politische Macht, in dem die Partei des wirtschaftlichen Erfolges CDU eine zentrale Rolle spielt. Ein Stimmungsbild dazu aus der Finanzindustrie: Die Macht der grauen Männer (Keiner sagt Nein!) Die Parlamentarische Demokratie ist am Ende. Ein Auslaufmodell von 1790, technisch längst überholt und durch Privilegien ausgehebelt.   Die real existierende Staatsform in der Post-Demokratie ist Neo-Feudalismus.   Was wir brauchen, ist echte Demokratie mit allen technischen Möglichkeiten auch auf der Seite des Volkes zur sachlichen Entscheidung über alles, was uns interessiert.   Deine Meinung, Ihr geschätzter Kommentar Jedes Feedback per E-Mail ist willkommen und sollte mit beiderseitigem Einverständnis auch hier veröffentlicht werden.                                 |
 
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Nicht nur Demokratie ist eine Illusion geworden, sondern auch die Hoffnung, durch
Arbeit und Leistung Erfolg zu haben.
Die Umverteilung von unten nach oben hat damit Schluss gemacht. Und wer trägt dafür die Verantwortung? |
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Umverteilung - nur der Staat hätte es verhindern könnenWir spüren schon längst, wir sind machtlos und ohne öffentliche Stimme in der Massendemokratie. Aber besonders junge Leute, nicht nur Migranten und Migranten-Kinder, machen die Erfahrung, alle Chancen, aufzusteigen und/oder Geld in die Hand zu bekommen, sind geringer geworden und schwinden weiter.  Bei der schmalen Schicht der Superreichen aber, werden die Vermögen ständig größer. Die Armen werden ärmer und ihr Anteil an der Bevölkerung wächst. Geld akkumuliert mit wachsender Geschwindigkeit und dieser Trend ist ungebrochen. Geld vermehrt sich zwar nicht von selbst, Geld wird im großen Stil aber nur mit Geld verdient, nicht mit Arbeit,
Leistung, Kunst, Können oder Kompetenz.
Es wird am schnellsten angehäuft durch Transaktionen auf dem Finanzsektor, nicht durch Produktion
oder Handel von Waren. Diese Situation ist ein Freibrief für die Es ist aber nicht normal, dass ein demokratischer Staat die Umverteilung von unten nach oben toleriert und sogar fördert
Galt nicht einmal der Leitsatz:
Auch die Möglichkeiten, eine Buchhandlung, Apotheke,
Boutique, Drogerie, Kneipe oder einen CD-Laden zu eröffnen, sind
inzwischen dahin, zugunsten von Konzernen und großen Filialbetrieben,
die alles an sich reißen. Nicht nur, weil sie raffgierig sind. Es gelingt ihnen, weil
sie steuerliche Vorteile haben. Sie versenden auch Kleinigkeiten portofrei
ohne eigenen Gewinn. Der Effekt ist der, dass die Großversender lokalen Geschäften
kleine Aufträge wegnehmen, woran diese lokalen Geschäfte etwas verdienen
könnten.
Französische VerhältnisseNiedriglöhne und Chancenlosigkeit drücken gewaltig auf die Stimmung der Jugend. Das führt lagfristig zu einer Situation, die in Frankreich schon eingetreten ist. Die gebildete Schicht versucht durch höhere Qualifikationen (Abitur, Studium Jura, Volkswirtschaft, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Politologie usw.) in den Staatsdienst zu kommen. Noch lukrativer ist ein Job in der ausufernden Bürokratie in Brüssel, wo doppelte Gehälter gezahlt werden. Dieser Trend besteht in Frankreich seit Jahrzehnten. Dort ist inzwischen die Staatsquote so hoch, dass Land und Volk unter dieser Last zusammenbrechen.Das Land Frankreich kann den französischen Staat nicht mehr ernähren. In Deutschland ist dieser Punkt noch nicht erreicht, aber wir holen auf. Die Kinder der Migranten sind in Frankreich besonders benachteiligt. In den Staatsdienst kommen sie nur selten, weil sie die komplizierte Schriftsprache nicht beherrschen. Dies ist die wichtigste Voraussetzung für das zentrale Abitur (baccaloréat). In der mittelständischen Wirtschaft ist nicht mehr viel zu holen. Die eine Hälfte der Migrantenkinder ist arbeitslos, kifft und hört HipHop, die andere Hälfte pflegt Kranke, Alte und Behinderte oder sie haben die typischen Mini-Jobs, sitzen am Steuer der weißen Kleinlaster, fahren Pizza aus und kiffen nur in ihrer Freizeit.   Einige finden ihr Ziel in der islamischen Religion, je radikaler, desto zeitgemäßer. Dabei waren die Migranten in Frankreich keine Armutsflüchtlinge. Die Migration ist eine Folgeerscheinung der späten Entkolonialisierung Algeriens und anderer afrikanischer Länder.
Bekanntlich ist der Grund für diese Entwicklung zur Chancenlosigkeit in allen
großen europäischen Ländern der gleiche:
  Die Parteien handeln so, als wenn die Superreichen ihre Wähler wären. Die Gutbürger-Partei CDU liegt in Deutschland 2015 bei 40%. Die Klientel, für die ihre Politik gut ist, macht aber weniger als 5% der Bevölkerung aus.
Konservative Politiker schauen nicht auf das Volk oder auf ihre Wählerschaft, sonder auf
diejenigen, die ihnen permanent auf die Pelle rücken:
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Alles Weitere über Geld und Finanz-Industrie
  Am Rad des Geldes drehen + Die Macht der grauen Männer + Zinsen und Geldvermehrung + Ein Klick und du weißt mehr                 |
Hier sind ein paar konkrete Vorschläge, wie durch intelligente Steuern die Akkumulation von
Geld und Kapital zu bremsen ist:
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Politik steuern durch intelligente Steuern:
  Soziale Quellen-Steuer Geld aus der Wirtschaft in die Sozialkassen. Gut gegen Lohn-Dumping, Billig-Importe und Out-Sourcing.   Gestaffelte Mehrwertsteuer steuert Konsum und Dienstleistungen für mehr Gesundheit und Diversität.                               | ||
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Autor: Rob Kenius 2014 Letzte Aktualisierung 03.10.2019 Verwendung mit Quellenangabe erlaubt |