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bei Thalia

  Cover Fritzi Ondra
  Titel Überleben im Überfluss
  Untertitel Ein Essay
  Autor Rob Kenius
  Lektorat Dr.phil. Dipl.-Ing. F.Orendi
  Verlag Neobooks
  TB 160 S 8,99 Euro ISBN 978-3-7450-1144-9
  E-Book 4.99 Euro ISBN 978-3-7427-7990-8 
      

Für kritlit.de

Überleben im Überfluss

Überleben im Überfluss ist leichter als Überleben in Not. Aber Mangel und Überfluss haben eine gemeinsame Ursache: Falsche Verteilung.
 
Das, was sich am leichtesten verteilen lässt, ist Geld. Und doch ist es schlecht verteilt. Die einen spielen mit Milliarden an der Börse. Milliarden andere müssen Geld und Vieles sonst entbehren.
 
Wie der Überfluss durch parmanentes Wirtschaftswachstum zustande kommt, und wie wir im Überfluss der Waren und Medien überleben, das erklärt dieses Buch. Es ist kein Ratgeber, sondern ein Versuch, die tieferen Zusammenhänge und die Ideologie in der Finanzwelt zu verstehen.

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Ein Essay...

Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Täglich begegnet uns der Überfluss im Supermarkt. Wer sich dem nicht entzieht, hat bald Probleme mit der Figur und der Gesundheit. Wer sich informieren will, sieht sich einem gewaltigen Überfluss an Informationen gegenüber; da heißt es Abschalten! Oder Auswählen. Das Internet vervielfältigt noch die Flut an Meldungen und Meinungen.

 
Was steckt dahinter?
 
Dieses Buch liefert klare, wenn auch nicht einfache Antworten. Es beschreibt die Funktion des Geldes, wie Finanzen die Wirtschaft und indirekt auch die Medien steuern. Niemand wird als Person oder Partei beschuldigt, doch jeder ist aufgefordert, in seinem Bereich durch rationale Entscheidungen gegen den Überfluss anzugehen.
 
Gegen Energieverschwendung,
gegen manipulierte Nachrichten,
gegen den Irrsinn der Finanzindustrie.
 
Wir können als Menschen nur überleben, wenn wir das ungebremste Wachstum einfach nicht mehr mitmachen.


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Inhaltsverzeichnis
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Der Autor stell sich vor

1. Kapitel
Weniger isst mehr

1.01 Schlaraffenland
1.02 Der Käse ist zu fett
1.03 Es geht um Geld
1.04 Süße Kinder
1.05 Der Einkaufswagen
1.06 Ein Blick aufs Label
1.07 Zeit und Zeitvertreib

2. Kapitel
Die Medien-Massage

2.01 Unsichtbare Verbindungen
2.02 Der Blick von unten
2.03 An ihren Floskeln sollt ihr sie erkennen
2.04 Der aufgewärmte Krieg
2.05 Wer ist umweltfreundlicher?
2.06 Die drei Wege der Wirtschaft
2.07 Vor der Sendung aufgezeichnet
2.08 Kommentarfunktion
2.09 Anonyme Meinungskämpfer
2.10 Interaktiv und verlinkt
2.11 Das so beliebte Facebook
2.12 Ich mag dich, ich mag dich nicht
2.13 In den Abgrund

3. Kapitel
Zuviel Geld auf der Welt

3.01 Sechzig Billionen Dollars
3.02 Zuwenig und zuviel
3.03 Tipps für Milliardäre
3.04 Glückliches Jamaika
3.05 Graue Männer der Finanzindustrie
3.06 Geld ohne Gnade
3.07 Der Staat und die Banken
3.08 Public Private Partnership
3.09 In Wachstum investieren

4. Kapitel
Geld ist nur eine Zahl

4.01 Was ist Geld?
4.02 Tausend Taler sind zu wenig
4.03 Der Gewinn muss steigen
4.04 Mehr von allem
4.05 Unendlicher Gewinn
4.06 Perpetuum Mobile
4.07 Spekulationsblasen

5. Kapitel
Sehr viel Energie

5.01 Wachstum und die Energie dazu
5.02 Gewinn aus der Sonne
5.03 Atomkraft, nein danke!
5.04 Das Wort Gottes
5.05 Einfach Energie sparen
5.06 Links blinken, rechts abbiegen
5.07 Ganz private Energie
5.08 Wärme und Kühlung
5.09 Die Klima-Wandel-Anlage
5.10 Flüssiges Gas
5.11 Energieverlust 75%

6. Kapitel
Überleben ohne den Überfluss

6.01 Das Schweigen in der Öffentlichkeit
6.02 Fernsehen macht stumm
6.03 Keine Angst vor Gegenstimmen!
6.04 Wo ist der Fortschritt?
6.05 Nicht in die Hölle 2.0
Der Autor stell sich vor

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1.01 Schlaraffenland

Überfluss an Konsumgütern, an Nahrungsmitteln, Nachrichten, Büchern, Ratschlägen, Verkehrsteilnehmern. Überfluss an Reklame, E-Mails und Spam, Überfluss an Papier, Plastik und Abfall, Überfluss an Musikdateien, Fitnesscentern, Netzanbietern, Schlankheitsdiäten, Börsentips, Überfluss an allem, was Geld bringt, zu Lande zu Wasser, in der Luft und im Internet.
 
Ist Überfluss nicht etwas ganz Natürliches?
 
Ja. Der Überfluss in der Natur ist natürlich. Überfluss an Leben, Pflanzen, Tieren, Parasiten, Insekten, Samen und Blüten, Wasser und Wolken, Fischen im Meer...
 
Halt! Das ist doch eine kitschige Idylle. Die Fische im Meer sind knapp geworden. Insekten in den Gärten werden jedes Jahr weniger. Menschen in der Sahelzone haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Aber wir fühlen den Durst nicht und wir können es kaum nachempfinden; wir hier leben im Überfluss und die Meldung von Hunger und Durst ist nur eine Nachricht von vielen, die uns täglich, beinahe stündlich, in diesem Überfluss erreichen. Und für die schlechte Verteilung der Güter können wir nichts.
 
Wir stehen vor Regalen und Stapeln von Mineralwasser in Plastikflaschen und in Glas, in Kisten und im Sechserpack, mit und ohne Kohlensäure oder medium-soft in drei Flaschenfarben; auch mit Zitrus-Geschmack, entweder klar wie Wasser oder zitronengelb. Doch welches Kind trinkt heute noch Wasser und Limo?
 
Saft ist angesagt. Und Saftschorle, Weinschorle, Radler, Fassbrause, Mehrfruchtmix aus tropischen Extrakten und Whisky mit echtem Gletscher-Eis aus Grönland.
 
Halt, stop, aufgepasst! Die Gletscher in Grönland und das Eis am Nordpol schmelzen uns unter der Baggerschaufel weg. Wer leugnet da noch den Klimawandel?
 
Leben im Überfluss ist nicht gleich Leben im Schlaraffenland. Das Schlaraffenland ist nur ein Märchen, da werden all die Schattenseiten, welche die Bequemlichkeit und die Fülle mit sich bringen, verschwiegen. Der Überfluss in unserer unmittelbaren Nähe, das ist unsere Realität mit all ihren Folgen und mit all ihren unsichtbaren Bedingungen und Voraussetzungen.

Z u r ü c k

1.03 Es geht um Geld

Es geht hier nicht mehr um Essen und Trinken gegen Hunger und Durst, um Kraft und Substanz für das körperliche Überleben zu sichern, es geht anscheinend um etwas ganz anderes.
 
Der Grund für den Überfluss in den Märkten ist der, dass sich in hundert Jahren, seit unserem Marken-Pionier Dr. August Oetker, eine Nahrungsmittel-Industrie entwickelt hat, die auf einem sogenannten Lebensmittelmarkt operiert. Da gelten die Gesetze der Ökonomie und die Firmen, die unsere Nahrung herstellen, zubereiten, liefern und verkaufen, tun das fast nur noch, um damit Geld zu verdienen.
 
Wir essen nicht mehr nur, sondern wir konsumieren Food, also Lebensmittel. Häufig sind es Markenartikel. Es geht bei der industriellen Herstellung und Vermarktung aber nicht mehr um Befriedigung des Nahrungsbedarfs oder um gute Ernährung, sondern in erster Linie geht es, wie in jeder anderen Branche auch, um ökonomische Eckdaten:
Umsatz,
Wachstumsraten,
Marktanteile,
Gewinn-Maximierung.
Es geht ums Geld, nicht um Essen und Trinken.
 
Dem kann sich der Käufer, der Kunde oder Konsument nur schwer entziehen. Das Essen, genauer gesagt, das Kaufen von Lebensmitteln, unterliegt den Gesetzen des Konsums und der Logik des Geldverdienens. Das ist eine Veränderung unserer Kultur und die ist innerhalb weniger Jahrzehnte vonstatten gegangen. Wie weit wir uns dabei von natürlichen Verhaltensweisen entfernt haben, ist durch einen Vergleich mit wild lebenden Tieren in unserer Nähe leicht zu erkennen.
 
Die Ernährung der Spatzen auf dem Dach oder der Amsel im Garten und der Eichhörnchen in den Bäumen hat sich in der kurzen Zeit von hundert Jahren nicht sichtbar verändert. Sie picken Körner und suchen wie eh und je nach Nüssen, die sie selber versteckt haben, und sie scheinen dabei nichts zu vermissen außer den Nüssen, deren Verstecke sie nicht wiederfinden. Der Mensch aber, der ebenfalls isst und trinkt, weil sein Körper sich von dem der Tiere kaum unterscheidet, der Mensch ist in den Fokus der Nahrungsmittel-Industrie geraten und die will in erster Linie Geld mit uns als Konsumenten verdienen.
 
Für das Geldverdienen aber gilt schon lange eine sehr einfache Grundregel, die wohl jeder ohne viel Nachdenken bestätigen wird, auch wenn er sie nicht bedingungslos akzeptiert:
 
Je mehr, desto besser.
 
Diese Regel gilt nicht für uns, die Käufer und erst recht nicht für das Essen. Je mehr, desto besser ist beim Einkauf falsch, denn das führt zum sinnlosen Geldausgeben. Es ist erst recht falsch beim Essen, denn das macht krank und dick, untätig und schlaff.
 
Für das Überleben im Überfluss müssen wir also Widerstand leisten gegen den Konsumdruck. Dazu ist es gut, wenn wir die Methoden durchschauen, mit denen wir manipuliert werden.

Z u r ü c k

2.02 Der Blick von unten

Generell wird uns in den unterschiedlichsten Sendungen und Formaten suggeriert, dass wir, die Zuschauer oder Fernsehkonsumenten gegenüber denen im Medium, Politikern, Stars und Moderatoren, den sogenannten Promis, doch ganz erbärmliche Winzlinge sind.
 
Der Starkult, der aus Amerika zu uns kam, und das Überhöhen der staatlichen Obrigkeit, wie es in Europa, besonders in Deutschland, immer noch und jetzt schon wieder betrieben wird, ergänzen sich zu einem hoch erhobenen Olymp der alten und neuen Götter. Dagegen ist der normale Mensch, der mitunter müde von der Last des Tages auf seiner Couch sitzt und Rotwein schlürft, ein sehr kleines Würstchen.
 
Wer sich und sein Ego dieser Situation nicht aussetzen will, schaltet am besten gar nicht erst ein, um geistig und körperlich integer und sich selber wertvoll zu bleiben.
 
Eine Zeit lang glaubt man bei den Nachrichtensendungen noch, dass die amtliche Sichtweise, weil alle Sender und viele Zeitschriften sie verkünden, der objektiven Wahrheit entspricht, obwohl Philosophen schon immer angemahnt haben, dass es eine objektive Wahrheit nicht gibt.
 
Wir haben es trotzdem geglaubt.
 
Doch irgendwann wird man skeptisch.
 
Wir bezweifeln die ständig wiederholten Floskeln...

Z u r ü c k

2.06 Die drei Wege der Wirtschaft

Immer dann, wenn endliche Vorräte, in diesem Fall der fossile Kraftstoff und die endlich belastbare Umwelt einem allgemeinen Konsumvergnügen gegenüberstehen, gibt es drei Möglichkeiten, damit zu wirtschaften.
 
1. Wir teilen uns die Vorräte so ein, dass wir lange damit auskommen.
 
2. Wir verprassen das Vorhandene in einem Rausch und denken nicht an morgen.
 
3. Wir versuchen mit Gewalt, an die Vorräte von anderen Ländern und Völkern zu kommen und sie uns anzueignen.
 
Es gibt eine vierte Möglichkeit, allerdings nur in der ökonomischen Theorie, nämlich die, auf dem Markt mit Geld alles zu kaufen, was wir haben wollen. Diese Rechnung geht in der Realität nicht auf, wie wir später sehen werden, weil das Geld zwar eine im Prinzip unendliche Reserve ist, aber nicht unbegrenzt eingesetzt werden kann.
 
Meine persönliche Präferenz zur Lösung des Problems ist, wie man leicht erraten wird, die erste Option, nämlich die, den Überfluss zu ignorieren und die uns bekannten und nur endlich vorhandenen Ressourcen so einzuteilen, dass sich noch mehrere Generationen daran erfreuen können. (Begründug: Ich habe Kinder und Enkel.)
 
Hier kommt gleich die Frage der Kompetenz ins Spiel.
 
Wen sollten wir nach seiner Meinung fragen? Es wäre vielleicht gut, in diesem Fall nicht Berufspolitiker und Wirtschaftsvertreter alleine zu fragen, sondern auch Menschen, die das Leben kennen. Das sind solche, die schon andere Zeiten erlebt oder andere Kulturen gesehen haben, die also den Überfluss nicht für selbstverständlich und unverzichtbar halten und auch nicht als Interessenvertreter und Experten direkt oder indirekt vom Profit durch den Massenkonsum abhängig sind.
 
Die Medien diskutieren viel in diesem Zusammenhang, aber nicht offen über die vorhandenen drei Möglichkeiten des Umgangs mit den globalen Vorräten, also Agrarflächen, Material und Energie, sondern sie folgen genau wie die meisten Politiker der ökonomischen Theorie, dass der Markt alles hergibt, was man bezahlen kann. Das ist, wie später genauer erläutert wird, eine fragwürdige Ideologie. Die ideologische Einseitigkeit in der Berichterstattung und Diskussion ist ein Hinweis darauf, dass unsere Massenmedien nicht aktuell, frei und objektiv berichten, sondern auf unsichtbare Weise politisch-ökonomisch gesteuert werden.

Z u r ü c k

4.04 Mehr von allem

Wenn die Forderung nach mehr Rendite eine Investition verlangt, werden mehr Schulden aufgenommen und die Investition muss sich zusätzlich rentieren. Alle diese Forderungen addieren sich. Also heißt es; mehr Gewinn durch mehr Umsatz, mehr Umsatz durch Investition, Investition durch Kreditaufnahme; also Verdienst, Rendite und Zinsen erwirtschaften, das bedeutet mehr Druck auf die Beschäftigten mehr Wareneinkauf und Expansion auf dem Markt.
 
Alle Ressourcen müssen mehr hergeben:
 
Die Beschäftigten mehr Leistung,
die Banken mehr Geld,
die Rohstoffquellen mehr Material,
 
aber auch die Abnehmer der Produkte und am Ende die Verbraucher müssen mehr Akkubohrer kaufen und bezahlen. Ob sie damit in der Nase bohren oder in der Hauswand, ist egal.
 
Im Blick von oben wird das Ganze dann einfach Wirtschaftswachstum genannt.
 
Das Wirtschaftswachstum wird von Wirtschaftsfachleuten und ebenso von Politikern zum Postulat erhoben.
 
Es ist ein Postulat, das wiederum, wie gezeigt wurde, auf dem Postulat von Rendite und Zinsen basiert. Auch das Wirtschaftswachstum ist kein Naturgesetz und keine Notwendigkeit, sondern Teil einer Ideologie; es mündet automatisch, weil alle es verfolgen, in einem Überfluss an Produkten auf dem Markt.
 
Und wie wird das Postulat Wirtschaftswachstum erfüllt?
 
Es kann nur erfüllt werden, indem wir dem System der Wirtschaft immer mehr von allem hinzufügen: Material und Schweiß, Nahrungsmittel, Aufmerksamkeit und schlaflose Nächte.
 
Und was bekommen wir dafür?
 
Mehr Konsum. Mehr Überfluss, mehr Druck, mehr Dreck, mehr Stress und weniger persönliche Freiheit.
 
Dass für mehr Material der Planet ausgebeutet werden muss, liegt auf der Hand und dass viele Materialien nur begrenzt vorhanden sind, dürfte auch bekannt sein. Dies wird zum Beispiel ein Problem bei der Herstellung von Akkumulatoren, die heute so wichtig sind für die mobile Kommunikation.
 
Ob das verfügbare Material, es sind seltene oder schwer zu isolierende Metalle, dafür reicht, auch die Automobilität durch schwere Elektrofahrzeuge, ähnlich den heutigen Autos, zu sichern, darf bezweifelt werden.
 
Mit Geld allein lassen sich solche Probleme nicht lösen. Auch nicht mit einem Beschluss von Politikern, die einfach eine Frist setzen und damit glauben, sie hätten etwas geleistet.
 
Was bei der Automobilität helfen würde, wäre ein völlig neues Konzept für die mobilen Fahrzeuge. Runter von den Luxuskarossen und Prestige-Limosinen, raus aus den SUVs und ran an leichte Elektroflitzer mit zwei, drei oder vier Rädern, die weniger Platz, weniger Luft, und weniger Energie verbrauchen.
 
Noch viel effektiver wäre es aber, den elektrischen Schienenverkehr zu intensivieren: Keine Abgase in den Städten und auch keine Akkumulatoren in den Fahzeugen, keine Akkus, die ständig mitzuschleppen sind und sehr teuer, weil sie auf schwierigen chemischen Prozessen basieren.

Z u r ü c k

5.04 Das Wort Gottes

Der Überfluss an Konsumgütern und der damit verbundene Reichtum unserer Gesellschaft hat im Zeitalter der globalen Kommunikation eine Völkerwanderung in Gang gebracht.
 
Jeder junge Mensch in Afrika, Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesch, aber auch in den vielen arabischen Ländern, jeder, der ein Smartphone oder einen Computer besitzt, weiß heutzutage, wie es in New York, Kalifornien, Sydney oder Hamburg und Berlin aussieht. Man kennt die Automarken, weiß wie viel die einzelnen Typen kosten und dass fast jeder hier sich wenigstens einen Gebrauchtwagen leisten kann. Wir prahlen außerdem bei jeder Gelegenheit mit unserer Vollbeschäftigung, dem Wirtschaftswachstum und der Sättigung aller Wünsche im Überfluss.
 
Die anderen Kulturen haben auch einen Überfluss; einen Überschuss an jungen Menschen.
 
Genau wie wir unsere Wirtschaft nicht stoppen können und wollen, können und wollen die armen Völker ihre natürliche Vermehrung nicht stoppen.
 
Die Reichen lassen ihre Wirtschaft ins Unendliche wachsen und die Billionen, welche die verfügbaren Geldsummen beziffern.
 
Die Armen vermehren sich selbst; sie steigern die Zahl der Menschen, zur Zeit jährlich um achtzig Millionen, soviel wie Deutschland Einwohner hat.
 
Beides lässt sich mit einem Auftrag Gottes begründen: Wachset und mehret euch. Sind diese beiden Trends ins Unglück deshalb sanktioniert und unantastbar? Beide Trends gehen unabhängig voneinander in die gleiche Richtung und laufen auf katastrophale Zustände hinaus.
 
Durch die globale Kommunikation aber sind die Menschen in der ärmeren Welt in Bewegung geraten. Die stärkste ihrer Bewegungen ist Flucht.
 
Tatsache ist:
 
Flucht und Migration können die Probleme der Welt nicht lösen, weil es zur Zeit jedes Jahr achtzig Millionen Menschen mehr gibt. Aber auch das Wirtschaftswachstum kann die Probleme der Welt nicht lösen. Im Gegenteil:
 
Wirtschaftswachstum ist selbst das Problem und Bevölkerungswachstum ist das andere Problem. Und es macht keinen Sinn, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.
 
Wenn Gott wirklich gesagt hat, wachset und mehret euch, dann ist Gott das Problem, beziehungsweise die Menschen, die immer noch an ihrer Religion und Ideologie festhalten, obwohl sie sehen, dass es nicht mehr so weiter gehen kann.
 
Eigentlich ist das eine gute Nachricht, dass es an Ideologie und Religion und Gewohnheit liegt; wir müssen also nur unser Denken ändern, dann können wir den Überfluss von Waren und Geld und den Überfluss an Nachwuchs soweit eindämmen, dass wir alle einigermaßen glücklich überleben.
 
Die daran anschließende Frage ist:
 
Können wir überhaupt persönlich als Einzelperson, als steuerbegünstigtes Ehepaar, als Familie oder Flick-Familie, als kleine Gruppe, Firma, Belegschaft, Gewerkschaft, Verein, Online-Forum oder Partei, können wir etwas gegen die Zerstörung tun, die der Überfluss mit sich bringt?
 
Diese Frage soll hier ausführlich und gewissenhaft mit einem deutlichen "Ja" beantwortet werden. Als erstes, weil wir schon beim Thema sind, für den Bereich der Energie.

Z u r ü c k

5.05 Einfach Energie sparen

In der Diskussion um die sogenannte Energiewende ist leider eine wissenschaftlich unbezweifelbare Tatsache übergangen, wenn nicht verdrängt worden: Die alternativste Energie ist die, die man erst gar nicht erzeugt, sondern einspart. Und das Sparpotential an Energie ist riesig.
 
Dabei ist grundsätzlich gleich Folgendes zu beachten:
Energie sparen ist nicht der Konsum von Energiesparlampen. Energiesparen besteht auch nicht im Aufbringen von brennbarem Styropor auf die Außenfläche von Häusern. Letzteres ist wieder nur ein Beispiel dafür, dass erst Unfälle die Politiker zum Nachdenken bringen, wo Fachleute und Laien mit gesundem Menschenverstand schon jahrelang vergeblich gewarnt haben.
 
Energie sparen, ist, so leid uns das tut, in erster Linie nicht der Einsatz und Verbrauch von Material oder Technik, sondern das Sparen an sich, also eine Form von Verzicht. Es passiert zunächst im Kopf; man entschließt sich auf etwas zu verzichten, um sich nachher nach bestem Wissen und Gewissen besser zu fühlen.
 
Worauf sollen wir denn verzichten?
 
Bei der Energie ist das Sparen nicht einfach, weil Energie viele verschiedene Formen hat und weil die Menge an verschwendeter oder eingesparter Energie nicht leicht zu ermessen ist. Die eingesparte Menge an Energie wäre aber bei einiger Konsequenz schnell größer als all das, was wir bisher mit der Subvention der Erneuerbaren Energien unterm Strich eingespart haben.
 
Dabei ist bisher, obwohl alle Politiker von Erfolgen auf diesem Gebiet reden, keine Verringerung des Energieverbrauchs heraus gekommen. Die Einsparungen an fossiler Energie durch Windräder werden durch den erhöhten Kraftstoffverbrauch auf den Straßen wieder kompensiert. So wurde im Jahre 2016 insgesamt 1,6% mehr Energie verbraucht als im Vorjahr.

    ag-energiebilanzen.de

Wir fahren mit mehr Motorleistung, immer schneller, in schwereren Karossen, die zusätzlich mehr elektrischen Schnickschnack betreiben. (Klima-Anlage plus 20 bis 30 weitere Elektromotoren! Insgesamt mehr als 200 Kilogramm Komfort.) Die Gestaltung der Karosserie, mit ihren vielen unnötigen Falzen, und die Außenbeleuchtung, mit einem Dutzend Bremslichtern, ist Manierismus; ein Zeichen von Überdruss. An solchen Symptomen ist leicht zu erkennen, dass 90% aller neueren PKWs und SUVs keine reinen Fahrzeuge (zum Fahren) sind, sondern Erwachsenen-Spielzeuge und Prestigeobjekte.
 
Fragen Sie Ihren Physiker oder Ingenieur!
 
Aber auch hier geht der Trend in den Überfluss nicht von den Autofahrern und -käufern aus, sondern von der Industrie und deren Marketing-Abteilungen. Weil die Bevölkerung nicht wächst, kann man nicht viel mehr Autos an den Mann oder an die Frau bringen, man kann aber mehr Umsatz mit teureren Fahrzeugen machen. Die Banken, welche den Kauf finanzieren, leisten dabei gerne Hilfestellung.
 
Trotz der sogenannten Energiewende und, obwohl seit zwölf Jahren die deutsche Regierungschefin eine in der DDR promovierte Physikerin ist, trotzdem ist völlig versäumt worden, die Bevölkerung über die vielen Einsparmöglichkeiten bei der Energie zu informieren. Damit meine ich Einsparmöglichkeiten, die nicht durch Kauf, Montage, Umbau, also Investition, oder Konsum von speziellen Materialien und Energiespargeräten realisiert werden.
 
Letzteres sind eher Wachstumsimpulse, keine Sparmaßnahmen. Energiesparen wurde durch das Postulat vom gleichzeitigen Wirtschaftswachstum konterkariert.
 
Statt etwas vom Überfluss einzusparen, hat man Milliarden investiert und staatliche Förderung oben drauf gelegt, ebenfalls in Milliardenhöhe, um Windräder in die Landschaft zu setzen. Diese Windräder und ihre Generatoren werden nicht nur vom Wind, sondern in hohem Maße von Subventionen angetrieben, aber trotzdem drehen sie sich nur, wenn der Wind weht.
 
Windmühlen sind im höchsten Maße unzuverlässig, weil sie bei Flaute still stehen. Das wusste man schon vor fünfhundert Jahren und hat diese Technik schließlich wieder verworfen.
 
Man kann den lokalen wetterbedingten Stillstand der Rotoren teilweise durch das Stromnetzwerk ausgleichen, wofür aber zusätzlich neue Stromtrassen gebaut werden müssen. Für die totale Flaute aber müssen reichlich andere Stromerzeuger bereit stehen. Beides, Stromtrassen und Reservekraftwerke sind zusätzliche Kapazitäten, was neuen Überfluss schafft, der allerdings der Finanzwirtschaft willkommen ist, weil er riesige Investitionen erfordert, die beim vorhandenen Geldüberfluss leicht gestemmt werden und für die Finanziers Rendite abwerfen, die wiederum durch den Staat und die Allgemeinheit der Stromverbraucher und Steuerzahler aufgebracht werden muss.
 
Für die Investoren wird nach einem staatlichen Programm Gewinn abgeschöpft; die Allgemeinheit zahlt alle Subventionen in Form von Steuern und Stromtarifen.
 
Gespart wird nichts.

Z u r ü c k

Der Autor stellt sich vor

Rob Kenius ist aufgewachsen im Dreiländereck B-D-NL, er studierte Physik an der TH Aachen und begann schon während des Studiums, professionell zu schreiben. Als Chefredakteur der dortigen Studentenzeitung verfasste er zahlreiche Artikel für die kritischen Studenten jener Zeit und gelangte nach dem Diplom in die wissenschaftliche Redaktion des WDR, wo er mit dem Medienstar Jean Pütz eine Sendereihe betreute.
 
Seine freiheitliche und sehr westlich orientierte Einstellung passte nicht in die hierarchische Struktur einer Sendeanstalt des Öffentlichen Rechts. Er verließ den WDR und arbeitete ein Jahr als Physiker im Institut für Reaktorsicherheit. Als man ihn an das Innenministerium weiter vermitteln wollte, um dort Eingaben der Atomkraftgegner publizistisch zu bekämpfen, sagte er aus Überzeugung nein. Er kündigte und verließ damit die akademische Laufbahn.
 
Ohne eigenes Startkapital eröffnete er einen Musikclub in Köln, der als Familienbetrieb geführt wurde. Nach fünf Jahren wechselte man in das Musikgeschäft. Mehr als 25 Jahre arbeitete Rob Kenius als selbständiger Medienkaufmann, hörte aber nie auf, professionell zu schreiben; jetzt vornehmlich über populäre Musik; darunter Moderationstexte für WDR, Deutschlandfunk und den Belgischen Rundfunk.
 
Als der Untergang des progressiven Musikgeschäfts durch die Internet-Piraterie sich abzeichnete, begann Rob Kenius, sich hauptberuflich als Autor zu orientieren. Das abgeschlossene Physikstudium befähigt ihn dazu, verborgene funktionale und statistische Zusammenhänge zu erkennen und zu analysieren. Mit dieser Methode geht Rob Kenius als Autor an Ökonomie und Politik, unterstützt durch die langjährige Erfahrung als Selbständiger in der freien Wirtschaft, wo er schon früh mit der Digitalisierung und Programmierung seiner Geschäfte und der digitalen Textgestaltung begann.

Zeitkritisch
und erhellend
 

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