Es geht im klartext um Aufklärung... Auch über: Zusammenhänge, Verhältnisse, Korrelationen, Wahrscheinlichkeiten, weiterreichende Gedanken.
"la mer elle meurt"
Werk von Unbekannten am Strand von Berck-Plage, Frankreich, Foto: Rob Kenius.
Weitere Imppressionen am Meer, bei Bunkern des Atlantik-Walls dort.
Die atlantische Ampel auf Rot schalten * Ausbeutung Europas durch die USA als Ausgleich für die Emanzipation Chinas * Das Recht des Stärkeren * Zu viele Menschen haben das Denken verlernt * Der Geldtransporter von Olaf Scholz hat keine Bremse und keinen Rückwärtsgang * Schulden und Lügen bleiben ein Sondervermögen der Regierung
Natürliche Intelligenz gegen künstliche Desinformation
Warum gibt es tropische Regenfälle in Tschechien, Polen und Österreich, wie auch kürzlich in Deutschland?
Warum gelingt es nicht den Planeten gut zu behandeln und die Erderwärmung zu bremsen?
Warum wird so viel Energie und Material verschwendet?
Warum kriegen wir das Finanzsystem nicht in den Griff?
Warum wird immer weiter gerüstet und militarisiert?
Warum sind Populisten erfolgreich?
Warum halten Politiker sich nicht an ihre Versprechen und die Regierungen werden dann in Wahlen abgestraft?
Warum läuft so viel in die falsche Richtung?
Täglich werden solche Fragen gestellt, meistens mit dem Ergebnis, dass es keine klare Antwort gibt oder die Antwort geht in einem Wortschwall unter, mal wissenschaftlich, mal politisch, mal esoterisch oder auch verschwörungstheoretisch. Ganz einfache Gemüter begnügen sich mit der Antwort: ***** ist an allem schuld.
Die Wahrheit als achtes Gebot
Sprache hat ein grundsätzliches Problem: Jede Aussage kann auch Lüge sein. Jede Behauptung kann verkehrt sein. Jeder Glaube ist möglicherweise ein Irrtum. Trotzdem ist Sprache das Medium, auf das wir nicht verzichten können. Es kommt darauf an, dass die sprachliche Kommunikation Verständigung schafft und sie nicht hintertreibt oder zerstört, der Wahrheitsgehalt muss überwiegen, auch wenn es keine absolute Wahrheit gibt.
Eine uralte Forderung dieser Moral lautet: Du sollst nicht lügen! Moses hat es schriftlich so formuliert: "Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen." Er selber hat behauptet, dass dieses Gebot von Gott kommt. Damit hat er etwas ausgesagt, was er nicht belegen konnte. Gott ist leider ein Wort, auf das man sich nicht einigen kann. Wer es verwendet, entfernt sich, vielleicht ohne es zu wollen, von der Realität beweisbarer Fakten. Das hat ernsthafte Folgen bis in die Kriege der Gegenwart. Gotteskrieger kämpfen im Namen Gottes gegen gottgläubige Staaten und umgekehrt.
Falschwörter und Narrative
Es gibt Wörter, die in sich schon falsch sind, sogenannte Falschwörter. In der Corona-Krise war das entscheidende Falschwort das Wort Neuinfektionen. Damit bezeichnete man Testergebnisse eines 45er PCR-Tests, der jede Spur von Viren entdeckt. Solche Spuren wurden extrem viel gefunden, weil der 45er PCR-Test die Spuren von Viren um den Faktor 245, also billionenfach, verstärkt.
Wer das Wort Neuinfektion hörte, verstand es als einen zusätzlichen Krankheitsfall. Die Wahrscheinlichkeit einer auch nur leichten Erkrankung von positiv Getesteten, liegt aber nur bei 2% bis 5%, je nach Trend der Studien. Die Zahl der in den Medien gemeldeten Neuinfektionen war also 20 bis 50 mal übertrieben und diese Falschinformation wurde mehrmals täglich verbreitet.
Mit ein wenig Verständnis für Zahlen, Wahrscheinlichkeiten und Statistik konnte man gleich erkennen, wie sehr übertrieben wurde. Man hat Angst erzeugt, um drastische Maßnahmen zu rechtfertigen. Die Kritik an der öffentlichen Kommunikation kam nicht zu Wort, auch wenn sie von Medizinern, Epidemiologen und sogar Professoren geäußert wurde. Die Medien haben jahrelang ihren Dienst als Vermittler von Tatsachen krass verleugnet und die falschen Entscheidungen der Politik mit Falschaussagen unterstützt.
Mit falschen Wörtern hat man echte Zahlen hinweg gelogen. Das ist möglich, weil unser Bildungssystem das Verständnis von Zahlen, Zahlenverhältnissen, Wahrscheinlichkeiten und Statistik enorm vernachlässigt. Auch Akademiker, sogar Juristen, haben dafür kein Verständnis. Es handelt sich aber nicht um Höhere Mathematik, sondern um Rechenverfahren auf dem Level von Prozentrechnung, die in der fünften Klasse, in einer normalen Schule, vermittelbar wären.
Null Zinsen, keine Prozentpunkte
Auch die Finanzwelt profitiert gewaltig von dieser allgemeinen Unkenntnis. Banken und Finanzleute haben eine Terminologie und einen Bankenjargon entwickelt, den die meisten nicht verstehen. Dabei geht es nur um einfache natürliche Zahlen, Addition und Subtraktion und ein wenig Prozentrechnung, um Zinsen und Wachstum mit Zahlen darzustellen. Doch Klarheit über das Finanzsystem ist nicht erwünscht. Es wird nicht einmal gesagt, dass Geld eine Zahl ist, die einen Wert nur symbolisiert und im Handel den Preis bezeichnet.
In der Finanzpolitik ist Geld gleich Macht. Und es wird systematisch verschleiert, wie problematisch das Erheben von Zinsen ist. Damit Zinsen gezahlt werden können, muss die Geldmenge permanent steigen und wie soll das geschehen? Banken dürfen die Geldmenge erhöhen, indem sie bei der Kreditvergabe Buchgeld in die Welt setzen und dafür auch noch Zinsen kassieren. Auf der anderen Seite herrscht systematisch Geldmangel und viele Schulden werden mit Krediten bezahlt. So entsteht eine Schuldenfalle.
Jeder darf hoffen, dass die Schuldenfalle uns oder unser Land nicht erwischt. Aber das schwer durchschaubare System ist so konstruiert, dass es immer mehr Geld generiert und der Finanzsektor völlig ausufert, egal, ob wir das verstehen oder nicht. Vor ein paar Jahren waren die Zinsen schon bei Null, das ist im bestehenden Geldüberfluss der richtige Wert.
Ein Prozent rauf oder runter kann viel bedeuten, sowohl bei Finanzen als auch bei der Wahrscheinlichkeit. Doch das ist fast schon Geheimwissen und soll es offenbar bleiben. In den Medien und im Bildungssystem wird nicht darüber aufgeklärt, im Gegenteil, man hat ein dummes Falschwort eingeführt: Prozentpunkte. Das Wort ist harmlos, aber mathematisch gesehen ist es ein Widerspruch und verhindert das Verständnis.
Der Begriff Prozent bezeichnet den Bruch 1/100 und der Plural heißt Prozente, nicht Prozentpunkte. Ein Punkt hat keine Ausdehnung, mehrere Punkte bilden geometrische Objekte, nicht etwa Verhältnisse oder Wahrscheinlichkeiten. Da, wo man Prozentpunkte sagt, werden Zahlen und ihre Bedeutung verschleiert.
Systematische Meinungsmache
Falschwörter und Narrative sind die Bausteine aus denen Religionen, aber auch Ideologien, zusammengessetzt sind. Die ständige Wiederholung ist der Klebstoff mit dem das Denken in den Gehirnen verankert wird, bis die Menschen nicht mehr zwischen Realität, Meinung, Theologie und Propaganda unterscheiden können. Bereinigend ist dagegen jede offene Diskussion mit Menschen unterschiedlicher Erfahrung und Intention. Genau das wird in den Medien immer mehr von oben unterdrückt.
Zur Entmündigung des Publikums eignen sich die Öffentlich-Rechtlichen Medien vortrefflich. Sie sind aus dem staatlichen Rundfunk hervorgegangen, der zwölf Jahre lang in der Hand von Naziverbrechern das Volk fügsam und kriegstüchtig gemacht hat. Nach dem Krieg sind die Inhalte ausgetauscht worden, die streng hierarchischen Strukturen der Anstalten, frei von Demokratie und Beteiligung des Publikums, wurden aber bis heute nicht reformiert.
Als die Regierung ihren Corona-Irrsinn diktierte, sind Rundfunk und Fernsehen gehorsam darauf eingestiegen. Erst der Einmarsch der Russen in die Ukraine hat diese Propagandaschlacht beendet, weil alle Medienkapazitäten dazu benötigt wurden, den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine als einen Angriff auf Europa, auf die Westlichen Werte, gegen unsere Freiheit und Demokratie darzustellen.
Das entscheidende Narrativ der Atlantiker war das Wort vom "unprovozierten Angriffskrieg". Es wurde so oft wiederholt, bis jeder merkte, dass da was nicht stimmt, dass Strategen in den USA diesen Krieg lange vorbereitet und provoziert hatten und dass die Medienmacher, die das Narrativ verkünden, das auch wissen müssen.
Einschub: Das Narrativ vom unprovozierten Angriffskrieg
Es gehört in Deutschland zum guten Ton, dass alle, die zum Thema Krieg in der Ukraine zu Wort kommen (wollen), von einem unprovozierten Angriffskrieg Russlands reden (müssen). Mit einem Blick auf die neuere deutsche Geschichte, ist es besonders aufschlussreich, den tiefenpsychologischen Hintergrund dieser Formulierung zu erkennen.
Der Ostfeldzug Nazideutschlands begann im Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Das war ein unprovozierter Angriffskrieg, der voll zu Lasten Hitlerdeutschlands ging. Es bestand der Hitler-Stalin-Pakt, der einvernehmlich gegen die baltischen Länder gerichtet war. Deutschland hat die SU und damit Russland überfallen, um sich nach Osten auszudehnen. Die Richtung wird im Kopf umgedreht, wenn man behauptet, Moskau wolle jetzt einen Angriffskrieg gegen Deutschland und ganz Europa führen.
Die aktuelle deutsche Kriegs-Rhetorik hat einen Beigeschmack von Revanchismus. Das ist eine Haltung, die viele junge Leute gar nicht kennen. In der Adenauer-Zeit, nach dem Krieg, gab es Unverbesserliche, die sich nach einer Revanche gegen Moskau sehnten, denn ihnen war bewusst, dass Deutschland diesen Krieg in erster Linie gegen Russland verloren hatte und nicht gegen die West-Alliierten. Russische Soldaten haben Berlin bis zum Führerbunker hin erobert und Hitler in den Selbstmord getrieben. Sie haben uns, mehr als alle anderen, vom Faschismus befreit.
Diese Tatsache wurde und wird gerne verschwiegen oder geleugnet. Man biederte sich damals dem Westen an und fühlte sich auf der Siegerseite, so lange man die SU als gemeinsamen Feind deklarierte. Genau diese revanchistische Haltung vertreten jetzt Politiker wie Annalena Baerbock, Boris Pistorius und Roderich Kiesewetter. Das völkische Gesäusel der AFD geht in die gleiche Richtung.
Wenn Deutsche jetzt vom unpovozierten Angriffskrieg Russlands reden, ist das die Verdrängung der eigenen Kriegsschuld und eine versteckte Form von Revanchismus gegenüber Russland, verbunden mit der völligen Verdrehung von Tatsachen:
1. Russland hat mit dem Einmarsch in die Ukraine Deutschland nicht angegriffen. Die Regierung unter Olaf Scholz geht aber davon aus und mischt sich in diesen Krieg massiv ein. Mit einem Kriegsbeitag im Werte von mehr als hundert Milliarden Euro.
2. Die USA haben seit dreißig Jahren das erkennbare Ziel, Russland, das auf zwei von Amerika deutlich entfernten Erdteilen liegt, militärisch zu bedrängen. Dazu wurde schließlich auch die Ukraine aufgerüstet und ihr Natobeitritt wurde von beiden Seiten anvisiert. Die USA nennen das Verteidigung, die Russen sehen es als aggressives Vorgehen.
Weil es nicht die Verteidigung von Washington sein kann, nennt man es Verteidigung der Westlichen Werte, die aber niemand angegriffen hat, im Gegenteil. Russland hat sich, wie vorher schon China, nach Auflösung der SU, wirtschaftlich und gesellschaftlich, sehr weit nach Westen gewandt. Nur die staatliche Kontrolle über Finanzen, Bodenschätze und Rüstung haben beide Staaten nicht zu Gunsten einer totalen Privatisierung aufgegeben.
Staaten, in denen die amtierende Regierung Macht über Bodenschätze, Finanzen und militärische Rüstung hat, werden in unseren Medien as totalitär bezeichnet. Die Forderung nach völliger Privatisierung dieser Bereiche von allgemeinstem staatlichen Belang ist eine Ideologie, die auf Finanzinteressen beruht.
Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst und dann stirbt die Realität in den Medien, wie die Soldaten auf dem Schlachtfeld. Es stirbt auch die Friedensbewegung, weil das Wort Frieden jetzt als Ziel von Rüstung und Waffenlieferungen missbraucht wird. Hoch dekorierte Militärs aus USA, Schweiz und Deutschland, die ihren Dienst in Ehren beendet haben, prangern den Wahnsinn an. Aber wo kommen sie zu Wort? Nur im Internet, in den alternativen Portalen.
Man braucht nur eine halbe Stunde Geschichtsunterricht oder Online-Recherche, um heraus zu finden, dass Russland in gut zweihundert Jahren dreimal vom Westen aus angegriffen wurde, zuletzt 1942 von Nazideutschland, wobei 25 Millionen Sowjetmenschen zu Tode gekommen sind, überwiegend Russen. Aber jetzt heißt es, Russland will Europa angreifen, obwohl die Nato nach den Zahlen von Geld, Waffen und Soldaten, fast zehn mal so stark ist wie die russische Armee. Wer an die Bedrohung Europas durch Russland glaubt, ist meschugge.
Das wichtigste Problem bleibt ungelöst
Realitätsverlust ist das Prinzip der akuten Dummheit und die wirklichen Probleme bleiben liegen wie zur Zeit der Corona-Psychose. Seit 50 Jahren ist klar, dass sich der Planet erwärmt, wenn fossile Brennstoffe aus hunderten Millionen Jahren der Erdgeschichte in zweihundert Jahren verbrannt werden. Die Ölindustrie und Automobilkonzerne haben dagegen gehalten, weil sie mit Öl und Verbrennungsmotoren Geld und immer mehr Geld verdienen.
Automobile sind jetzt doppelt so schwer und fast doppelt so schnell. Viele sehen aus wie leicht verkleidete Panzer mit zusätzlichen Blechfalten, sie haben idiotische Rückleuchten und Blinker aus fünfzig LEDs, sie fahren am Tag mit Licht und betreiben wie selbstverständlich eine Klimaanlage, damit das Klima im Auto kühler und außen heißer wird. Das ist Manierismus und Energieverschwendung in einem.
Es wird weiter um die Welt gejettet, Politikerinnen und Politiker immer voran. Eine Steuer auf Kerosin ist nicht in Sicht. Der neueste Wahnsinn aus den USA ist die private Raumfahrt und demnächst Weltraum-Tourismus, damit ein einziger Milliardär bei einem einzigen Erlebnis-Flug so viel CO2 ausstoßen kann und soviel Medienaufmerksamkeit bekommt, wie nötig ist, um tausend Klimaaktivisten lächerlich zu machen.
Verlogenheit führt zur Falschinformation und zur Lähmung des menschlichen Fortschritts.
Rüstung statt Schienenverkehr.
Inflation statt Finanzkontrolle.
Überfluss statt Besinnung.
Mehr Armut statt höhere Steuern auf Finanzgewinne.
Propaganda statt Vernunft.
Und das Neueste: Gesetze gegen Information aus dem Internet, die man fast beliebig als Desinformation bezeichnen kann. Man hat ja die Medienhoheit.
Wir müssen mit äußerster Anstrengung gegen die Verlogenheit der Medien kämpfen und versuchen, die Desinformation zu überwinden; denn es ist ein vielspurig ausgebauter Irrweg, der die Denkfähigkeit ausschaltet.
Dieser Essay ist am 25.08.2024 auch auf Krass&Konkret im Overton-Magazin erschienen.
Kommentar: Chefkoch01 sagt:
25. August 2024 um 13:03 Uhr Kurz, knackig und treffend auf den Punkt gebracht.
Respekt... muss man erst mal so hinbekommen.
Die Aggressivität der unendlichen Dollarvermehrung
Die Finanzwelt hat schon immer an Kriegen verdient. Inzwischen ist sie so übermächtig geworden, dass sie nicht nur an Rüstung und Militär verdient, sondern Parteien und Regierung der USA vor sich her treibt und deren Kriege bestimmt.
Je länger man das Geschehen in Medien und Politik beobachtet, desto sicherer wird die Erkenntnis, dass die Finanzmacht die stärkste Macht der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft ist und kein westlicher Wert über dem Wert des Geldes, also über dem Wert des US-Dollars steht, weder Moral, noch die Wahrheit, noch Solidarität oder irgendeine soziale Verantwortung. Fast gleichzeitig wird klar, dass die USA auf allen Gebieten den Ton angeben: Militärische Präsenz, Waffenproduktion, Strategie, Meinungsbildung (selbst im Internet) und vor allen Dingen die Dominanz ihrer finanziellen Übermacht.
Nur drei Tage nach Einmarsch der Russen in die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Bundestag die Entscheidung verkündet, dass Deutschland zusätzlich zum laufenden Militärhaushalt ein sogenanntes Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Rüstung anlegen wird. (1914 nannte man das eine Kriegsanleihe und die SPD billigte damals die Finanzierung des ersten Weltkriegs.)
Zeitenwende in Deutschland
In den Medien, die mit viel Propaganda, Werbung und Wohlgefühl gepolstert sind, ist Sondervermögen ein besonders gelungenes Falschwort, weil es Vermögen sagt, statt Schuld, also das genaue Gegenteil von dem, was es ist. Hinzu kommt, dass diese Ankündigung des Kanzlers nicht nur in Absprache mit den Ampel-Grünen und der FDP getroffen sein muss, sondern auch die Zustimmung der CDU unter Friedrich Merz erforderte. Die zusätzliche Schuldenaufnahme in dieser Dimension verlangt eine Änderung der Verfassung, die nur mit zweidrittel Mehrheit möglich ist.
Das war drei Tage nach Kriegsbeginn eine bereits hinter den Kulissen beschlossene Sache und ebenso schnell funktionierte die einheitliche Ausrichtung der Fraktionen des Bundestages. Es gab in der Debatte keinen Widerspruch aus den vier Parteien: SPD, CDU, Grüne und FDP. Damit war die Zeitenwende in Deutschland bereits vollzogen: Zeitenwende von der Wirtschaftsmacht und Kulturnation wieder zur Militärmacht. In der längeren deutschen Geschichte ist diese fatale Wende nichts Neues.
Jetzt konnte unsere einfach und schlicht sprechende Außenministerin unbedarft erklären, dass wir im Krieg mit Russland sind. Finanzielle Entscheidungen sind nämlich die wichtigsten Entscheidungen, auch wenn es um Krieg und Frieden geht. Es ist leicht zu erkennen, dass die Schlagworte Sondervermögen, Zeitenwende und später die Kriegstüchtigkeit, gegen Russland gerichtet sind und dass die Richtung seit dreißig und mehr Jahren von den USA vorgegeben wird. Die Aggressivität wird von der Nato exerziert und von sogenannten Atlantikern in ganz Europa politisch unterstützt.
Die Nato-Strategen und ihre Atlantiker behaupten, dass trotz ihrer fast zehnfachen zahlenmäßigen und finanziellen Überlegenheit, ein russischer Angriff auf Europa bevorstehe. Wer das glaubt, ist blind und taub oder er glaubt an solche Dummheit auf Seiten der Russen, die keinerlei Interesse haben, sich nach Westen zu wenden. Seit Jahrhunderten verwalten sie das größte Land der Welt und haben die zu groß geratene Sowjetunion nebst dem Warschauer Pakt friedlich aufgelöst.
Das Finanzsystem produziert unendlich viel Geld und genau so viel Hybris
Was steckt hinter den Irrationalitäten der westlichen Werte-Welt? Schwierige Frage, aber einfache Antwort:
Im 21. Jahrhundert ist die Finanzmacht so überdimensioniert, dass sie sich stark genug fühlt, in den USA die Präsidentenwahl, in Washington die Finanzen, überall die weltweite Rüstung, das Militär, die Nato und die Außenpolitik zu bestimmen, und neuerdings auch die Politik der handlungsunfähigen EU und selbstverständlich die Politik ihrer Vasallen. An erster Stelle Deutschland, GB und Frankreich.
Die Finanzmacht fühlt sich stark genug, gleichzeitig China und Russland zu bedrohen. Im Fall Chinas wird überdeutlich, dass es an erster Stelle um Wirtschaft und Finanzen geht. Ausbeutung Europas durch die USA
als Ausgleich für die Emanzipation Chinas. Das Militär ist der sichtbar stärkste Arm des unberechenbaren Kraken, der die Politik der USA bestimmt.
Zu allem Überfluss dominieren amerikanische Think-Tanks auch die großen Medien der westlichen Werte-Welt mit ihrer neoliberalen Propaganda. Dazu behilflich ist ihnen das Internet. Dieses in seiner Struktur revolutionäre, weil interaktive Medium, das für jeden erreichbar ist und fast nichts kostet, hat sich in nur dreißig Jahren in ein Kartell von fünf Giganten verwandelt, das an erster Stelle der Geschäftemacherei, der Geldvermehrung und der Konsumwerbung dient. Freie Kommunikation ist auch im Internet eine Randerscheinung geworden. Und unsere konformistischen staatsnahen Medien leben ebenfalls im Finanzüberfluss, während oppositionelle verzweifelt um Spenden betteln.
Schuldenmachen leicht gemacht
Die Sonderschuld von 100 Milliarden Euro für Rüstung, drei Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine, ist ein klarer Hinweis auf den Zusammenhang von Geldmilliarden und Kriegsgeschehen, insbesondere im Kopf von Olaf Scholz.
Die Übermacht der Finanzwirtschaft ist eine Entwicklung der letzten fünfzig Jahre, sie fällt zeitlich mit der Ideologie des Neoliberalismus zusammen. Der Neoliberalismus fordert die Freiheit des Marktes von jeder Politik und meint an erster Stelle die totale Freiheit der Finanzmacht und ihre Dominanz über Realwirtschaft und Regierungspolitik, über Steuer- Sozial-, Gesundheits- und Bildungspolitik zu Gunsten unbegrenzter Finanzgeschäfte.
Um diese Entwicklung zum Finanz-Totalitarismus zu verstehen, muss man das Finanzsystem im 21. Jahrhundert verstehen. Es ruht auf wenigen Säulen. Das labile Gebäude kann jederzeit, auch teilweise zusammenbrechen. Die Struktur wird jedoch von den unterschiedlichsten Akteuren in der Finanzindustrie aufrecht erhalten, weil sie ihnen immense Vorteile, und vor allen Dingen leistungslose Finanzgewinne bietet.
Das geht direkt auf Kosten der Staaten und auf Kosten von 90% ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Basis der Finanzmacht ist ein traditionelles, feudales Banken-System, das sich selbst erschaffen hat und demokratisch nie zu rechtfertigen war. Marxisten haben dafür die einfache Parole: Demokratie und Kapitalismus sind unvereinbar. Was Demokratie im Marxismus ist, und wie Kapitalismus in China praktiziert wird, kann damit nicht erklärt werden und bleibt der ewigen Diskussion überlassen. Es ist deshalb für die Erkenntnis ergiebiger, sich mit der Funktionsweise des feudalen Finanzsystems im 21. Jahrhundert vertraut zu machen.
Die strukturellen Elemente, die dem aggressiven Finanzsystem zugrunde liegen, habe ich bereits mehrfach in Artikeln und Büchern geschildert. Hier der Überblick in Kurzfassung:
Die girale Geldschöpfung, bei der private Banken Gutschriften erteilen über Geld, das sie nicht besitzen und somit aus dem Nichts erschaffen. Sie generieren Geld.
Das Recht auf diese Gutschriften Zinsen zu verlangen über Geld, das sie nie besessen haben.
Die Kopplung der Gelderschaffung mit Schuldenaufnahme, weshalb die Banken generell die Verschuldung (von Staaten) fördern.
Die Loslösung des Dollars von jeder materiellen Bindung und damit die unbegrenzte Vermehrung des US-Dollars seit 1971.
Die viel zu große Geld- und Schuldenmenge, die durch Kreditvergabe und Schuldenaufnahme, auf allen Ebenen, unkontrolliert und ungebremst ansteigt.
Digitale Systeme übertragen Zahlen und Geldsummen mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus und ermöglichen unkontrollierte Transaktionen an allen Finanzplätzen bei Tag und Nacht.
Die Zahlen, die Geld bedeuten, sind in Milliarden gemessen. Diese Zahlen sind für das menschliche Gehirn nicht erfassbar. Das erklärt die Hybris und den Realitätsverlust in Finanzwelt und Politik.
Globale Konsequenzen aus dem totalen Dollar-Überfluss
Es gibt noch ein paar aktuelle Fakten, die zu beachten sind: 90% allen Geldes ist giral generiertes Buchgeld. Die vorhandene Geldmenge ist etwa vier mal so groß wie der Preis aller Güter, die man dafür kaufen kann. Dreiviertel allen Geldes kursiert nur in der Finanzwelt (Tendenz steigend). Dort besteht ein riesiger Geldüberschuss (Tendenz steigend). Weil das System jederzeit zusammenbrechen kann (Tendenz steigend), sucht man gierig und verzweifelt nach Geldanlagen, die mehr Geld oder mehr Sicherheit oder Machtzuwachs bringen.
Reine Geldgeschäfte bringen nur Geld und immer mehr Geld, aber Rüstung bringt Macht. Landbesitz bringt Sicherheit. Bodenschätze bringen Sicherheit und Gewinn. Land mit Bodenschätzen ist das Objekt für die lukrativste Geldanlage.
Das Aufgeblähte und überdimensionierte Finanzsystem der USA hat ein Fernziel: Besitz oder Kontrolle aller großen Lager von Bodenschätzen. Die sind am meisten in Russland vorhanden, befinden sich aber nicht in Privatbesitz, sie werden nicht an der Börse gehandelt und sind nicht käuflich. Die Lager gehören schon immer dem russischen Staat.
Russland ist ein besonders verlockendes Ziel der US-Finanzmacht. Das lenkt die Aufmerksamkeit der Finanzwelt auf das Militär und dessen Ausrichtung gegen Moskau.
Es gibt eine direkte Verbindung zwischen Finanzwelt und Militär der USA, sie besteht darin, dass die (private) Notenbank FED der Administration in Washington jährlich einen sogenannten Kredit in der Höhe des Staatsdefizits gewährt, der aber nie zurückgezahlt wird. Dieser Kredit entspricht seit etlichen Jahren, ziemlich genau der Höhe des Militär-Etats. Er bewegt sich für 2024/25 in der Größe von tausend Milliarden, also einer Billion US-Dollar (Billion im europäischen Sinne).
Daraus folgt: Ohne eine gesetzliche Grundlage finanziert die FED das US-Militär. Das ist eine stillschweigende Vereinbarung zwischen Finanzwelt und Administration in Washington, die von allen (Demokraten, Republikanern, Banken und Großgeldbesitzern) eingehalten wird
Diesen schwierigen Zusammenhang zwischen Finanzinteressen und der Bedrängung Russlands durch USA und Nato habe ich kürzlich in einem Referat von knapp zehn Minuten dargestellt, das hier zu hören und zu lesen ist. Ich wollte es am 03.08.2024 auf der Demo B0308 der Querdenker vortragen, um klarzustellen, wer der eigentliche Feind des Friedens und der Gerechtigkeit ist.
Man schrieb mir aus Stuttgart, das Thema sei zu komplex für ihre Demo. Doch ich meine, wer gegen die Mächtigen und für den Frieden demonstriert, sollte wissen, wer der mächtigste Feind des Friedens ist. Gibt es bei so einer Demo nicht genügend helle Köpfe, die verstehen wollen oder bereits verstehen, wo die stärkste Macht ist, welche den Frieden verhindert und in den Krieg treibt?
Exzeptionalismus: Die USA können ihren Eroberngsdrang nicht stoppen.
Das Finanzsystem im 21. Jahrhundert ist schwer durchschaubar, es liefert aber eine rationale Erklärung für die globale Aggressivität der USA, die auch mit dem Wort Exzeptionalismus umschrieben wird. Aber es gibt noch eine zweite, irrationale, Erklärung für die nicht enden wollende Aggressivität der USA:
Die USA haben sich in nur 200 Jahren mit Waffengewalt ausgedehnt, sie haben sich von der britischen Kolonialherrschaft befreit, die Kolonialisation selber in die Hand genommen und mit ihrer Waffenüberlegenheit ein riesiges Land erobert. Sie haben Länder und Inseln hinzu gewonnen und können sich die Zukunft nicht anders vorstellen, als mit der Eroberung immer weiter fortzufahren, bis sie an die Grenzen des Planeten stoßen.
Solche Träume von der Weltherrschaft hatten schon viele Aggressoren, Eroberer und Phantasten vor ihnen. Es ist bisher niemandem gelungen.
Fazit
Die rationale Erklärung für die nicht enden wollenden Kriege der USA (jetzt auch Krieg in den Medien) ist im 21. Jahrhundert die unbegrenzte, aber labile und unkontrollierte Menge an Dollars, die keine materielle Basis mehr hat. Die Finanzmacht sucht mit Rüstung und Militär nach neuen, sicheren Fundamenten in der Realität, die sie aber in der westlichen Werte-Welt kaum noch finden kann. Daraus folgt die Richtung der wirtschaftlichen und finanziellen Aggressivität gegen Länder, die sich der Finanzmacht widersetzen, an erster Stelle Russland und jetzt auch China.
Es ist fatal, dass die deutsche Regierung, unter Olaf Scholz, sich ohne eigene Ziele und ohne Vorteile für die Bevölkerung, als zweitstärkste Macht des Westens, den Interessen und Zielen der USA unterordnet und sich, militärisch riskant, dem bedrohlichen Wettrüsten und der Kriegspropaganda angeschlossen hat. Der letzte falsche Schritt in diese Richtung ist die Billigung der Stationierung weiter reichender US-Raketen.
Wegen der riesigen Militärausgaben und der neu aufgenommenen Schulden, die wir im Gegensatz zu Washington zurückzahlen müssen, ist diese Politik mit hohen Verlusten an Lebensqualität, Sozialleistungen, ziviler Infrastruktur und Zukunftsaussichten für die nächsten Generationen verbunden.
Wahlen gegen Krieg. Verlierer und Unbeliebte sind noch an der Macht
Der Französische Präsident Emmanuel Macron hat mit seiner Bewegung bei den Europawahlen eine drastische Niederlage erlitten. Er hat daraufhin Neuwahlen, genauer gesagt, neue Parlamentswahlen, angeordnet und im ersten Wahlgang hat sich die Niederlage der Bewegung En Marche bestätigt, aber Macron bleibt als Präsident an der Macht.
Der amerikanische Präsident Joe Biden hat das erste Wort-Duell mit Donald Trump klar verloren, wobei seine Demenz offen zu Tage trat. Aber er bleibt noch ein halbes Jahr an der Macht und kann bis dahin seine sturen Entscheidungen über Krieg und gegen Frieden an vielen Fronten in der Welt durchsetzen.
Bei den Europawahlen hat die SPD von Olaf Scholz krass verloren, obwohl oder gerade weil Scholz mit einer Aktion von Großplakaten "Auf den Kanzler kommt es an" in den Wahlkampf eingegriffen hat. Das ist eine ganz persönliche Niederlage für Scholz, aber er bleibt im Amt.
In Großbritannien hat der regierende Ministerpräsident Rishi Sunak mit der konservativen Partei die Parlamentswahlen so gewaltig verloren, dass alle von einem erdrutschartigen Sieg der Labor-Party sprechen. Sunak scheint selber amtsmüde zu sein, denn er hat den Wahltermin so weit wie möglich nach vorne geschoben. Die Niederlage war zu erwarten.
Ob der nächste Premier Keir Starmer die Politik maßgelblich ändern will und kann, ist fraglich. Er hat im Wahlkampf angekündigt, keine Schritte zurück zur EU zu machen und hat Steuererhöhungen bereits ausgeschlossen. Dabei ist Geldmangel das Dauerproblem britischer Regierungen. Das reichlich vorhandene Geld ist in Privatbesitz. Wenn Keir Starmer, wie es bei Sozialdemokraten üblich ist, weitere Schulden macht, kann es keinen Fortschritt geben, denn mit Staatsschulden sinkt die Regierung gegenüber der Finanzmacht weiter ins Defizit und in tiefere Abhängigkeit.
Drastische Steuern auf Finanzgewinne und Transaktionen und die Teilhabe an großen Erbschaften wären das richtige Rezept. Diese These wird auch vom französischen Star-Ökonomen Thomas Piketty vertreten, der sich
mit dieser Botschaft in die zweite Runde des Wahlkampfs in Frankreich eingebracht hat. Er setzt auf ein linkes Bündnis. Dazu müssen aber erst einmal bei der Stichwahl die linken Kräfte gewinnen und dann müssen sie auch noch gegen Macron zusammenhalten.
Es gibt bei diesem von den Wählerinnen und Wählern angezettelten Ungewitter eine tiefe Gemeinsamkeit, die in den großen Medien nicht zur Sprache kommt:
Die Verlierer bleiben mit Ausnahme von GB nicht nur an der Macht, die Medien ignorieren dabei auch, dass es gerade die Regierenden von Ländern getroffen hat, die sich im Stellvertreter-Krieg der Ukraine gegen Russland an erster Stelle engagiert haben: USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Es wird deutlich, dass die westlichen Führer, die diesen Krieg am meisten mit Geld und Waffen unterstützen, in der Beliebtheit der Bevölkerung abgestürzt sind. Die Zustimmung liegt im Bereich von weniger als 20% für Sunak und Macron bis vielleicht (positiv geschätzt) noch 40% für Joe Biden. Alle Kriegsunterstützer sind so unbeliebt wie nie zuvor.
Am Rande sei bemerkt, bei den Wahlen in Russland schnitt der amtierende Präsident Wladimir Putin mit einer Zustimmung von etwa 75% ab. Da heißt es in den westlichen Medien, das seien Scheinwahlen gewesen. Das kann man leicht behaupten, doch die Wahlen sind frei und geheim, bei normaler Beteiligung. Die Zustimmung ist also echt. Es mögen Wahlen mit ungenügender Auswahl an Kandidaten gewesen sein, doch der offiziell behauptete Schein trügt nicht:
Putin ist beliebt im eigenen Volk, das kann man beneiden, aber nicht ändern. Die westlichen Waffen- und Geldlieferanten haben sich dagegen äußerst unbeliebt gemacht. Das Geld, das in der Ukraine vergeudet wird, an erster Stelle, um Russland zu schaden, fehlt an allen Ecken und Enden, in den USA, in Großbritannien, in Frankreich und Deutschland.
Die Amtszeit von Wolodymyr Selenskyj war bereits im Mai vorbei. Er verweigert und verhindert Neuwahlen, wie sie die Verfassung der Ukraine vorschreibt.
Wie dumm sind die Völker? Franzosen, Briten, die Deutschen und die Amerikaner?
Wer sind die Kriegstreiber und Verweigerer von Verhandlungen? Wer hat das Heft in der Hand? Spannende Fragen, spannende Zeiten. Ein deutlicher Wandel in der Meinung der Menschen ist bei den Wahlen 2024 jetzt schon zu erkennen.
Mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine wurde die Corona-Krise beendet. Das ist seltsam, aber kein Zufall. Es geht um die mediale Aufmerksamkeit. Corona war ein Medien-Hype und wurde heruntergefahren. Man hat alle Kapazitäten für die mediale Deutung im Krieg gegen Russland eingesetzt. Die psychologische Kriegsführung der USA zeigte eine nie dagewesene Intensität, mit breitem Erfolg.
Die sogenannte Friedenskonferenz in der Schweiz war eine deutliche Vorführung medialer Macht und deren Fadenscheinigkeit. Es ist möglich, das Denken und Erinnern von hunderten Millionen Menschen und vor allem ihrer abgehobenen Politiker auszuschalten. Aber es gibt wachsenden Widerstand.
1. Teil Der aufgewärmte kalte und heiße psychologische Krieg
Kriegstüchtigkeit, Selbstverteidigung, Angriffe auf Ziele in Russland und sogar Schutzbunker sind im Gespräch, während die Forderung nach Frieden in politischen Reden, in Tweeds und in den großen Medien diskreditiert wird. Für diese aggressive Einstellung gibt es auch ein Argument: Wir müssten uns gegen Russland verteidigen, das beabsichtige, europäische Länder anzugreifen, um ihnen ihre Freiheit, die Demokratie und den Wohlstand zu nehmen.
Für diese Behauptung gibt es keinerlei tragfähige Belege. Umgekehrt ist es ganz eindeutig, dass die USA, mit der Nato als Instrument, sich seit dreißig Jahren mit militärischen Strukturen und Übungen immer näher an die Grenzen Russlands geschoben haben und Moskau quasi in die Zange nehmen.
Genau so lange fordern Russen, die Bedrohung zu stoppen und durch Verträge und deren Einhaltung eine Sicherheit zu schaffen, die auch für sie gilt. Es sind eindeutig die USA, welche das, was zum Beispiel Gorbatschow wollte, verhindert haben und statt dessen seit der frühen Nachkriegszeit einen psychologischen Krieg erst gegen die SU und dann weiter gegen Russland führen. Der Gipfel dieser Bewegung war Joe Bidens und seines Sohnes Interesse an der Ukraine. Es kam zum Aufstellen nuklearfähiger Raketen an der russischen Grenze und zum geplanten Nato-Beitritt.
Wechselnde Gespenster
Solange die Sowjetunion bestand, besonders noch in der Stalin-Ära, konnte man die Phobie der USA irgendwie verstehen. Kommunismus war für Amerikaner eine Horrorvorstellung: Abschaffung des Privateigentums an Medien, Fabriken, Ölquellen, Banken und Fluggesellschaften.
Es gab in den USA eine hysterische Angst vor dem Kommunismus, obwohl dort nie eine starke kommunistische Bewegung existierte. Das war Hysterie, personifiziert durch Senator Joseph McCarthy, der sich mit 49 Jahren zu Tode gesoffen hat. Diese Angst vor dem Kommunismus wurde vom Militärisch-Industriellen Komplex auf die SU projiziert und bewirkte im kalten Krieg ein Wettrüsten bis zum zwanzigfachen Potential, die gesamte Menschheit auszurotten.
Obwohl die Sowjetunion sich schon vor mehr als dreißig Jahren friedlich auflöste und die demokratische Regierung die Vergesellschaftung der Produktionsmittel rückgängig machte, hat sich in der Denkrichtung der USA nichts geändert, im Gegenteil: Die nordatlantische Nato, als Bündnis gegen das Eindringen sowjetischer Kriegsschiffe nach Westen gedacht, hat sich zu Wasser, zu Land und in der Luft permanent nach Osten ausgedehnt, jetzt einfach gegen Russland gerichtet. Das ist irrational und fern jeder Realität, es funktioniert nur in Verbindung mit psychologischer Kriegsführung, in der die Amerikaner inzwischen eine nie dagewesene Meisterschaft entwickelt haben.
Dieser groß angelegte psychologische Krieg ist Grund für die Hysterie, die sich in Politik und Medien nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ausgebreitet hat, eine Psychose, die sogar in den immer neutralen Staaten wie Schweden, Finnland und Schweiz die Geister verwirrt. Es handelt sich um eine Art Gleichschaltung des Denkens zwischen Staat, Finanzmacht, Medien und der leichtgläubigen Bevölkerung.
Realitätsverlust und Machtpolitik
Für Deutschland ist das strukturell leicht erklärbar: Die öffentlich-rechtlichen Anstalten werden vom Staat gelenkt, die privaten gehören einigen reichen Familien. Wenn dann die regierenden Parteien die Interessen der Geldbesitzer vertreten - und das tun sie - sind private Medien und öffentlich-rechtliche Anstalten ideologisch konform. Das wurde in der Corona-Krise überdeutlich. Regierung und Medien haben die Meinungsbildung der Massen voll im Griff. Ein Zustand, der Demokratie weitgehend unmöglich macht.
Wer aber die Realitäten der amerikanischen Machtpolitik im Auge hatte, darunter viele Militärs und Intellektuelle, auch in den USA, erkannte längst, dass Russland irgendwann agieren müsste, um seine Stellung als größtes und rohstoffreichstes Land der Welt gegen den Zugriff der USA zu behaupten. Es war auch einzusehen, dass Moskau, im Besitz von gleichwertigen Atomwaffen und möglicherweise besserer Raketentechnik, nicht einfach einknicken würde.
Eine andere Lösung als den Einmarsch von Truppen über die ukrainische Grenze, ist schwer zu finden. Es handelt sich um Machpolitik und das einzige Machtmittel gegen die USA, das Russland besitzt, ist die militärische Stärke. Sanktionen wären nutzlos, wie auch die jetzt praktizierten Sanktionen gegen Russland zeigen. Russisches Gas und Öl brauchen die USA nicht, Uran, Gold und Diamanten bekommt man auch aus Afrika.
Die Russen hatten die Mächtigkeit der psychologischen Kriegsführung der USA allerdings unterschätzt, sie konnten nicht ahnen, dass zum Beispiel Deutschland sich total den Interessen der USA unterwerfen würde und seine ganze finanzielle und wirtschaftliche Kraft ohne eigenen Vorteil in der Ukraine investiert, um sich an diesem Krieg mit Unsummen zu beteiligen. Und das geschieht vor dem historischen Hintergrund, dass Deutschland vor nur 80 Jahren etwa 25 Millionen Sowjetbürger umgebracht hat, darunter Millionen russischer Soldaten. Da waren die Deutschen enorm kriegstüchtig, aber auf dem falschen Schlachtfeld.
Natalja Gontscharowa 1916:
Orangenverkäuferin
Museum Ludwig, Köln 2024
Ideologie mit Verlust und Gewinn
Die Ampel-Regierung vernachlässigt alle zivilen Ziele, welche die Parteien im Wahlkampf hatten, sie argumentieren und agieren nur zu Gunsten der Unterstützung amerikanischer Machtpolitik. Umwelt und Klima sind der grünen Partei aus dem Blick geraten. SPD-Kanzler Scholz investiert in Rüstung Statt in die Zukunft und das Wohlergehen der Bevölkerung. Anstatt Inflation zu verhindern, macht er hunderte Milliarden an Staatsschulden, welche die Finanzmacht stärken, die Inflation anheizen und die Allgemeinheit über Jahrzehnte belasten.
Im Gegensatz zu Deutschland, Frankreich, GB und anderen europäischen Ländern können die USA konkrete Vorteile aus der Kriegssituation ziehen, und sie haben noch größere Gewinne im Blick, wenn der Krieg gegen Russland sich weiter hinzieht. Die USA riskieren wenig, Europa riskiert viel, die Ukraine riskiert alles und Russland wird auf jeden Fall geschädigt. Einer dieser Kriegsgewinne der USA liegt, leicht erkennbar, bei der Rüstungs-Industrie. Schon jeder Nato-Beitritt bringt riesige Aufträge. Mehr als die Hälfte aller Rüstungsausgaben wandern in die USA. Der Krieg sorgt für Konjunktur und Wachstum.
Schwieriger zu verstehen ist, wie die Finanzwelt an der Wallstreet vom Krieg profitiert. Der Krieg stärkt den Dollar, der tief in einer Systemkrise steckt und zusammenbrechen muss, wenn nicht Waren und Geld aus dem Ausland fließen. Außerdem wird die viel zu große Menge an Dollars im Krieg zum Teil vernichtet. Das stabilisiert das Finanzsystem, so lange das Geld, das vernichtet wird, nicht aus der US-Finanzwelt kommt, sondern vom Steuerzahler. Die immensen Dollar-Schulden der Ukraine sollen dadurch getilgt werden, dass die Agrarflächen im fruchtbarsten Land Europas in den Besitz der Finanzmärkte übergehen.
Noch viel lukrativer ist die Aussicht, durch Schwächung der russischen Regierung an die größten Bodenschätze der Welt zu kommen und zwar an die Lagerstätten, die in Staatsbesitz sind. Ein Land, das solche Reichtümer nicht privatisiert und nicht dem Finanzmarkt zugänglich macht, ist ein natürlicher Feind der US-Finanzindustrie. Das gilt nicht nur für Russland, sondern auch für Venezuela, Iran und Syrien und es galt für die bereits zerstörten Länder Irak, Afghanistan und Libyen. Aus diesem Grund wird das Ende des Krieges, im Interesse der Finanzmacht, so lange wie möglich hinaus geschoben. Joe Biden folgt wie Olaf Scholz der stärksten Macht in der westlichen Werte-Welt, der feudalen Finanzmacht.
Angstmache ist bei den Regierenden und in den Medien eine erfolgreiche Methode, das Denken der Menschen zu steuern. Die Angst vor einer Seuche namens Covid19 wurde durch den PCR-Test zur Psychose entfacht. Dass diese Krankheit nicht mehr ist als eine etwas andere Grippe und dass die Kritiker Recht hatten, wird bis heute nicht anerkannt. Die neue Angst ist die vor den Russen, sie wurde in den USA vor siebzig Jahren bis zur Psychose gesteigert. Diese Phobie wurde reaktiviert und auf allen Kanälen in der sogenannten Westlichen Werte-Welt verbreitet.
Die Angst vor Corona war um einen Faktor 100 übertrieben, die Russen-Angst ist genau so unbegründet und Teil psychologischer Kriegsführung. Beides lenkt ab von den echten Bedrohungen, welche die Politik nicht bewältigt: Klima, Umwelt, Finanzsystem, Niedergang und Aggressivität der USA. Wie Politik in Deutschland und Europa diese Probleme mit Vernunft, Realismus und ohne Verschwendung von Geld bewältigen kann, wird im zweiten Teil dieser Übersicht dargestellt.
2. Teil Intelligenter Widerstand gegen falsche Ideologie
Gegen das Zusammenspiel von atlantischer Politik und konformistischen Medien muss geistige Kraft aufgewendet werden, um die Bedrohung unserer Entscheidungsfreiheit zu beenden. Manches ist einfach, weil es sich allein auf der informellen Ebene abspielt.
Krieg ist nicht Frieden, wie in der orwellschen Dystopie 1984. Mit Waffen ist für den Frieden nichts zu gewinnen, außer bei einem Siegfrieden, den es nicht geben wird. Frieden beginnt mit Waffenstillstand, sofort und ohne viele Vorbedingungen und danach soll es faire Verhandlungen geben zwischen den Kriegsparteien, mit wenigen neutralen Moderatoren.
Das alles bis hier ist keine Offenbarung, aber die Einsicht wird in der veröffentlichten Meinung mit großem Aufwand unterdrückt. Ein Beispiel dafür war die schweizer "Friedenskonferenz". Friede zwischen Ukraine und Russland widerspricht nämlich der amerikanischen Nato-Politik und vor allem deren globalen Finanzinteressen.
Finanzen an der Front
Das Problem der überbordenden Finanzmacht ist aber nicht unser Problem, wenn wir uns auf Europa konzentrieren. Mit dem Euro, der bereits als ernster Konkurrent zum Dollar existiert, ist eine andere Finanzpolitik möglich. Die EZB ist nicht wie die FED im Besitz von Großbanken und reichen Familien.
In Anbetracht des globalen Geldüberflusses sindZinsen kaum noch vertretbar. Also herunter damit. Negative Zinsen gab es bereits; das war ein Schritt in die richtige Richtung. Dann hat Christine Lagarde, als Präsidentin der europäischen Zentralbank, sich der Finanzpolitik der USA unterworfen. In den USA hatte man auf Verlangen der privaten FED wieder Zinsen eingeführt, damit vom Staat aus permanent Gelder zu den Geldgebern fließen.
Das US-Finanzsystem erhöht seit 1971 mit steigendem Tempo die Geld- und Schuldenmenge. Es erzeugt immer wieder Krisen und muss schon aus mathematischen Gründen irgendwann zusammenbrechen. Wie und wann es geschieht, ist nicht vorhersehbar. Den Akteuren ist das längst klar und man versucht den Crash hinaus zu zögern.
So lange der US-Dollar die Leitwährung ist, kann man mit neuen, zusätzlichen Schulden weitermachen, es gibt auch immer noch Regierungen, die sich auf Dollar-Schulden einlassen. Alle anderen sollen unbegrenzt Waren und Rohstoffe liefern; die USA exportieren Geld.
Erst China und dann die Brics-Staaten haben sich vom Dollar als Leitwährung gelöst, sie haben aber noch keine eigene Gemeinschafts-Währung. Europa hat sie bereits und das versetzt uns in die Lage, eine eigene Finanzpolitik zu betreiben, wenn wir nur wollen. Die neue Finanzpolitik muss Banken und Finanzwelt unter Kontrolle bringen und am besten die Gelderzeugung nur der Zentralbank zubilligen.
Die Einnahmen des Staates müssen so weit erhöht werden, bis der Haushalt ausgeglichen ist, wie bei jeder vernünftigen Finanzplanung. Niemand kann mehr Geld ausgeben, als er einnimmt. Banken verleiten Regierungen aber gerne zum bequemen Schuldenmachen, weil das ihr Geschäft ist und sie Geld für Kredite per Gutschrift generieren können. Um die Abhängigkeit von den privilegierten Banken zu beenden, müssen also die Einnahmen des Staates, die viel gescholtenen Steuern, erhöht werden.
Das Wort Steuererhöhungen ist zum negativen Schlagwort von Populisten geworden, im Ergebnis sind ausgerechnet die Steuern auf Finanzgewinne und auf Spitzeneinkommen viel zu niedrig. Daran sieht man, wer von der Propaganda gegen gerechte Steuern profitiert.
Als griffiges Instrument benötigt man für finanzielle Gerechtigkeit zuallererst eine Transaktionssteuer, sie greift in die Geldgeschäfte ein, wie die Mehrwertsteuer in alle anderen Geschäfte. Es ist ein Unding, dass ausgerechnet Finanzgeschäfte gegenüber allen gewinnbringenden Aktionen in der realen Wirtschaft begünstigt werden. Im Ergebnis ist es deshalb sehr viel leichter, Geld mit Geld zu verdienen als mit Arbeit, Dienstleistungen, Kreativität oder Handel. Diese Begünstigung stellt die Dinge auf den Kopf und ist ein Grund für die Auswüchse und die Übermacht der feudalen Finanzwirtschaft.
Die Finanzwirtschaft sollte ein Dienstleister der Realwirtschaft sein, nicht deren Über-Ich.
Krieg gegen Umwelt
Der Krieg und seine astronomischen Kosten lenken davon ab, dass wir viel Wichtigeres zu tun haben, als Wlodymyr Selenskyj bei seinem Showprogramm Sieg gegen Russland zu unterstützen. Unser größtes unbewältigtes Problem ist das von Umwelt und Klimawandel. Die grundsätzliche Lösungen ist einfach und liegt seit fünfzig Jahren auf dem Tisch:
Weniger Energieverbrauch,
weniger Verbrauch von Ressourcen,
weniger Abfälle,
weniger Verschwendung,
weniger Abgase,
weniger Raubbau an der Natur.
Das alles ist leicht einzusehen, aber es widerspricht den Forderungen der egomanischen Ökonomen: Mehr Umsatz,
mehr Wachstum,
mehr Konsum,
mehr Reklame,
mehr Gewinn,
mehr von allem für diejenigen, die schon am meisten besitzen: Geld, Yachten, Privatflugzeuge, Aktien, Immobilien und Waffen, Waffen, die dann andere in der Ukraine und überall sonst einsetzen. Wirtschaftswachstum, dazu gehört auch die Rüstung, ist schon so lange und intensiv propagiert worden, dass es zum Fetisch geworden ist.
Der Zwang zum Wachstum resultiert ursprünglich aus der Zinswirtschaft im Geld-und-Schulden-System. Wenn man mehr Geld zurückzahlen muss, als man geliehen hat, muss man Gewinn aus zusätzlichen Quellen ziehen und/oder expandieren.
Damit alle oder viele expandieren können, muss die Wirtschaft insgesamt wachsen. So einfach sehen es Politiker, die von der Wirtschaft selber nichts verstehen. Der Trend zur Maximierung von Gewinn und Wachstum geht von den Zinsforderungen der Banken aus. Das hat sich in den Köpfen zu einer Ideologie verfestigt.
Wer das einsieht und anders denkt, kann sein überschüssiges Geld jemandem geben, der es besser verwenden will und sich per Vertrag, finanziell an dessen Geschäft beteiligen. Wenn statt fester Zinsen und Tilgungsraten eine Gewinnbeteiligung auf Geldeinlagen praktiziert wird, entfällt der Wachstumsdruck. Beim heutigen Stand der Datentechnik ist das bis ins Detail realisierbar.
Mehr Geld contra weniger Energie
Geld hat lange Zeit die Wirtschaft angetrieben, aber weil es zu viel geworden ist, treibt es in den Abgrund. Das Gleiche gilt für Energie, mit dem Unterschied, dass die Gesetze der Energie Naturgesetze sind, vom Menschen nicht veränderbar. Vor mehr als fünfzig Jahren gaben Wissenschaftler die Parole aus: Weniger Energie verbrauchen! Das ist ein sehr gutes Aktionsprinzip, es ist leicht zu verstehen, es hat vielfältige Wirkung und es gilt heute wie damals unbestritten. Aber man hat all die Jahre daran gearbeitet, dieses Prinzip zu umgehen und durch Dinge zu ersetzen, die mehr dem Wirtschaftswachstum dienen als der Mäßigung.
Man will Umwelt- und Klimaschutz, aber im Sinne des Neoliberalismus keinerlei Einschränkungen der freien Wirtschaft, vor allem nicht beim Geldverdienen. So kommen Ersatzprogramme zustande, man nennt sie mit einem Falschwort Erneuerbare Energien. Die Erneuerbaren Energien sind ein Versprechen, das nicht einzulösen ist. Energie ist nicht erneuerbar. Es würde zu weit führen, das hier anhand der Gesetze der Thermodynamik darzulegen.
Energie zu sparen ist dagegen unmittelbar verständlich, sobald man weiß, was Energie ist. Dazu gibt es tausende Wege. Jedes Einsparen geschieht in kleinen Schritten, die jeder im Bereich seiner Macht vollziehen kann. Doch der Wirtschaftstrend ist umgekehrt, nicht für das Einsparen, sondern für mehr Aufwand.
Die Autoindustrie hat das SUV kreiert, natürlich in den USA, es ist militärisch gestylt, mit mehr PS, mehr Gewicht und mehr Luftwiderstand. Das erfordert mehr Energie und Material, das Konzept ist der Umwelt entgegen gerichtet. Es dient der Steigerung des Konsumegos und bedeutet:
S ozial
U nerträgliches
V ehikel.
Komplizierter ist die Einordnung des Elektroautos, das sich in der bisher dominanten Form fast nur durch staatliche Subventionen vermarkten lässt. Der Aufstieg von Tesla als Prototyp dieser Fehlentwicklung geschah an der Börse, nicht auf den Autostraßen. Die Finanzwelt hat in die Idee hunderte Milliarden investiert. Der Wert von Tesla ist nicht der reale Wert der Firma, sondern der Börsenwert der Tesla-Aktien. Das Gleiche zu wiederholen ist in der Automobilindustrie nicht möglich. Trotzdem bauen deutsche Autofirmen schwere E-Karossen, sogar einen Elektro-Porsche, für Zweitwagenbesitzer.
Wenn schon vierrädriger Individualverkehr sein muss, dann wären kleine, leichte Elektrofahrzeuge mit mäßiger Höchstgeschwindigkeit angesagt, die man an der eigenen Steckdose aufladen kann. Solche Modelle kommen längst aus China und sollen jetzt in USA und in der EU mit Sondersteuern belegt werden, damit der falsche Trend fortgesetzt wird und Elon Musk zum Mond fliegen kann.
Auch Wärmepumpen sind eine Idee, welche das Einsparen von Energie auf verschlungenen Pfaden umgeht. Sie brauchen Strom und wenn es sehr kalt ist, brauchen sie viel Strom. Außerdem pumpen sie im Winter Kälte in Richtung Außenwelt, genau wie Klimaanlagen im Sommer Wärme in die Außenwelt absondern, in Automobilen übrigens bei einem sehr schlechten Wirkungsgrad. Der Strom für diese Maschinen, nach dem Prinzip von Linde, bedeutet Energie aus unübersichtlichen Quellen (aus der Steckdose) und soll laut Werbung letztendlich von den Erneuerbaren Energien stammen. Ende der Verkaufs-Logik, weiter soll man nicht fragen.
So greift eins ins andere. Wenn man den geraden Weg nicht gehen will, gibt es tausende Umwege. Der gerade Weg zur Eindämmung der Erderwärmung ist das Aktionsprinzip Energie Sparen, das jeder sofort realisieren kann. Wenn die Politiker und Medien nicht wagen, es zu propagieren, handeln sie im Interesse von Größenwahnsinnigen wie Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und Billy Gates.
Waffen gegen die Riesen
Damit sind wir beim letzten großen Trend, der Vernunft und realistische Einsichten bekämpft. Es ist die totale Kommerzialisierung des Internets und der Computerwelt. Das Netz bietet die Möglichkeit freier interaktiver Kommunikation und Meinungsbildung für alle, die daran teilnehmen wollen. Das ist der größte Fortschritt in der schriftlichen Kommunikation seit Erfindung des Buchdrucks.
Ohne Zweifel hat sich die digitale Technik und daraus das Internet in den USA zur Höchstform entwickelt, aber man hat dort den riesigen technischen Fortschritt in dreißig Jahren dem Geschäftemachen geopfert. Die USA haben seit hundert Jahren Kartellgesetze, doch man hat sie schon im Fall Billy Gates und Microsoft nicht angewandt, bis sich das Kartell der GAFAM, Google, Amazon, Facebok Apple Microsoft, herausgebildet hat.
Weil diese fünf gleichzeitig die Finanzriesen an der Börse sind, traut sich keiner, diese Entwicklung zu stoppen, zu kritisieren oder auch nur durch ein freies, digitales Medium der Massenkommunikation für alle intelligenten Menschen zu ergänzen. So ein Projekt zur Meinungsbildung, Rainer Mausfeld nennt es öffentlichen Debattenraum, ist bis heute nicht realisiert. Ein Prozent der Mittel, welche der Öffentlich-Rechtliche Staatsfunk an Zwangsgebühren verschlingt, das wären 80 Millionen jährlich, würden reichen, es zu starten und zu betreiben.
Statt dessen irren Milliarden von Menschen durch Städte, Bahnhöfe und Pausenräume, über Flugplätze und durch Kaufläden mit dem Smartphone in der Hand, auf das sie gebannt ihre Blicke richten. Sie glauben kostenlosen Kontakt mit besser informierten Leuten zu haben, doch sie werden im Hintergrund, unbemerkt von Algorithmen gesteuert, die so raffiniert sind, dass nur große Teams von Informatikern sie bewältigen und im Sinne der GAFAM programmieren können.
Das geschieht so, dass der Börsenwert der Internet-Riesen erhalten bleibt und möglichst noch gesteigert wird. Geld und Menschen sind genug da, man muss nur wissen, wie man beides, Geld und Menschen, zum eigenen Nutzen durch Klicks und Likes, Algorithmen und Konsum-Werbung, verbinden und bewegen kann.
Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man die Gründer und Besitzer der größten Aktienpakete zu gerechten Steuern zwingen würde. Das geht auch in Deutschland und innerhalb der EU, wenn man demokratische Entscheidungen trifft und sich daran hält. Der Hebel ist eine Umsatz-Quellensteuer, mathematisch klar und einfach, aber im Interessse der großen Steuervermeider, immer noch nicht realisiert.
Ganz konkret bedeutet Umsatz-Quellensteuer Folgendes: man nimmt von jeder Einnahme bei Amazon, etwa 5% in die Finanzkasse. Wenn die Firma dann in Deutschland eine korrekte Steuererklärung macht, wird der Betrag verrechnet. Wenn GAFAM, Ikea oder McDonalds ihre Gewinne nach Luxemburg, Irland, Niederlande oder Delaware verschieben, sind 5% vom Umsatz für die Allgemeinheit gerettet. Erstattet werden soll nichts.
Das Finanzsystem ist omnipräsent und jetzt besonders gefährlich, weil es sich im Abstiegskampf befindet, aber gleichzeitig noch expandieren will, genau wie die Macht der USA. Man kämpft auf dem Schlachtfeld, auf den Bildschirmen, in Zeitungen und besonders undurchsichtig in den sogenannten Sozialen Medien des Internets. Es erfordert Mut und Verstand, dem entgegen zu steuern, zum Beispiel von Seiten des Staates mit raffinierten Steuern.
Der Kampf um unser Bewusstsein ist noch nicht verloren. Es geht um die weitere Weltherrschaft der USA. Ein debiler Präsident kämpft an mehreren Fronten, aber ohne den Einsatz eigener Soldaten. Russland leistet aktiven Widerstand. Die Medien haben eine Psychose angezettelt, verrückter als Corona und brandgefährlich mit der Drohkulisse Nuklearkrieg.
Wir sollten nein sagen, nicht mitmachen, weder mit Worten, mit Waffen, noch mit Geld, uns mit echten Problemen befassen, die realer sind als das Kriegsgeschrei.
Die Zukunft entscheiden diejenigen, die der Realität am nächsten sind.
Sie sehen harmlos aus, die Atlantikerinnen und Atlantiker, die für den Krieg ihre Trommeln rühren. Sie haben sanfte Stimmen, aber sie sagen Ungeheuerliches. Und sie haben nur ein Argument: Russophobie, resultierend aus panischer Angst in den USA vor dem Kommunismus der UDSSR, die es seit dreiunddreißig Jahren nicht mehr gibt.
Direkt mit Rüstung und Kriegsbeteiligung verbunden sind die Staatsschulden, die ebenso nach dem Muster der USA in gigantische Höhen ansteigen. Auch das ist Teil der atlantischen Politik.
Wer bezahlt die Schulden?
Es sind nur die Nettozahlerinnen und Nettozahler.
Als Bundeskanzler Olaf Scholz am 27.02.2022 verkündete, er werde 100 Milliarden Euro an Schulden aufnehmen und in Hochrüstung investieren, nannte er das ein Sondervermögen. Das Wort ist entlarvend. Nur aus Sicht der Regierung ist es ein Vermögen, mit dem man frei agiert, aus Sicht der Allgemeinheit ist es eine ungeheuer große Schuld, die mit Zins und Zinseszins abgetragen werden muss.
Das Haus applaudierte nach einer Schrecksekunde, nur wenige Proteststimmen waren zu hören, dabei hatte Scholz jedem in Deutschland, vom Säugling bis zur Urgroßmutter, 1.250 Euro in Form einer Sonderschuld aufgedrückt oder einfach weggenommen und niemand rief, "Haltet den Dieb!"
Das hohe Haus applaudierte locker, weil es sich von einer Staatsschuld nicht betroffen fühlt, denn es wird vom Staat alimentiert, und zwar satt, egal, wo der Staat sein Geld her bekommt. Ob aus Steuern oder aus der Finanzwelt, das ist dem Parlament egal; denn sie gehören fast alle nicht zu den Nettozahlern.
Der Begriff Nettozahler kommt aus der EU. So nennt man die (wenigen) Staaten, die mehr in die EU einzahlen, als sie an Zuwendungen heraus bekommen. Ich verwende ihn für Leute, die weniger vom Staat bekommen, als sie an Steuern abgeben müssen, genau die sind es, die den Staat finanzieren und sie allein werden die Schulden abtragen.
Nettozahler sind nicht die Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst. Es sind nicht die Regierungsmitglieder und im Parlament sind es nur ganz wenige. In der breiten Bevölkerung sind Nettozahler eine starke Mehrheit, sonst könnte der Staat sich gar nicht finanzieren. Was Regierende und Parlament an Lasten beschließen, trifft sie nicht selbst. Es trifft vielleicht 40 Millionen Nettozahler (einschließlich der Angehörigen).
Die Entscheider sind von diesen Beschlüssen nicht betroffen.
Umgekehrt ausgedrückt: Die Betroffenen entscheiden nicht, was sie betrifft. Scholz entscheidet über die Köpfe der Nettozahler hinweg und greift ihnen tief in die Tasche. Demokratie ist das nicht.
Die Farben der Verkehrsampel, rot - gelb - grün, sind in iher Wirkung nicht gleichberechtigt. Grün ist den meisten am liebsten. Gelb geht so gerade noch, man kann, wenn es sein muss und keiner es merkt, noch durchfahren, aber rot ist ein no-go-Befehl, da geht gar nichts mehr, stopp und halt. Die Farbe rot empfindet man im Bann der Ampel als negativ.
Diese Bewertung der Ampelfarben ist allerdings egozentrisch; denn bei Rot fahren ja die Anderen, die quer in eine andere Richtung wollen. Die Bewertung der Rotphase ist einseitig und engstirnig, doch auch in der Politik der Ampel ist das Anti-Rot-Denken der Standard.
Unsere Ampelregierung wird von Atlantikerinnen und Atlantikern dominiert, also von Leuten, die eine sehr starke Präferenz für die USA und deren nato-basierte Machtstellung haben. Solche Atlantiker gab es vor Jahren vornehmlich in der CDU. Angela Merkel war eine milde Atlantikerin, sie hat den Trend gesetzt, sich von jenseits des Atlantiks jeden Affront gefallen zu lassen, sogar, dass man ihr Handy abgehört hat. Sie hat das einfach weg gedrückt, ohne zu murren oder zu protestieren.
Es ist äußerst schwer, gegen Übergriffe der USA aktiv zu werden, denn die Macht dort ist wie ein Riesenkrake strukturiert, mit sehr vielen Armen, die unabhängig voneinander agieren und es ist nicht definierbar, wo die Zentrale sich versteckt und ob es überhaupt eine zentrale Macht dort gibt. Die volle Gewalt hat jedenfalls nicht der Präsident. Einen Präsidenten kann man in den USA sogar ermorden oder ermorden lassen, ohne dass die Sache aufgeklärt wird. Und seinen Bruder obendrein. Dazu gehört, dass ein Mann, der auf den Präsidenten geschossen hat, wenig später ebenfalls ermordet wird.
US-Finanzpolitik im Euro-Raum
Wie Angela Merkel scheint Olaf Scholz ein milder Atlantiker zu sein, aber das ist nur oberflächlich so. Seine tief greifende atlantische Seite ist die Finanzpolitik. Die Schulden, die er hinterlässt, sind mit sanfter Stimme so dahin gesagt, aber quantitativ unermesslich wie die Staatsschulden der USA.
Da ist ein Punkt, der kaum öffentlich bekannt ist und gerne verschwiegen wird:
Die Regierung in Washington und die Finanzmacht an der Wallstreet in New York haben ein stillschweigendes Abkommen: Das jährliche Defizit der Regierung, 2024 bei knapp einer Billion, also 1.000 Milliarden Dollar, wird von der US-Notenbank FED akzeptiert und gedeckt. Und es ist kein Zufall, dass diese Summe seit Jahren ziemlich genau dem Rüstungsetat entspricht.
Die Finanzmacht in den USA finanziert also indirekt das Militär. Und das Militär wird dafür eingesetzt, dass der US-Dollar die Leitwährung bleibt. Der Ausgleich des Staatshaushalts durch die Notenbank wird zwar als Schuld deklariert, aber nie zurückgezahlt. Nur Zinsen sind fällig. Dafür hat die FED umgekehrt das Recht, nach eigenem Ermessen den US Dollar zu erzeugen und den Leitzins zu bestimmen, nach dem die Banken Dollar-Kredite bei der FED bekommen.
Die FED in privater Hand verlangt den Kredit nicht zurück, weil sie auf indirekte Weise davon profitiert; denn mit dem Staatskredit wird die Geldmenge erhöht, was für die Finanzwelt ein entscheidender Vorteil ist, und der Staat zahlt ständig Zinsen für ein Geld, das die FED, in Verbindung mit dem Kredit der Regierung, erst in die Welt setzt. Stichwort girale Geldschöpfung. Dieses System funktioniert, mit steigenden Beträgen, so lange die Welt es akzeptiert und für US-Dollars ihre Waren und Rohstoffe abliefert.
Wenn Herr Scholz das Gleiche macht wie Joe Biden, ist es nicht das Gleiche, denn dieses absurde System haben wir nicht. Unsere Staatsschulden, auch der Kredit für Aufrüstung und Waffen, alles muss zurückgezahlt werden und zwar nicht von Herrn Scholz, der damit sogar die US-Regierung beeindrucken kann, sondern am Ende nur von den Steuerpflichtigen in Deutschland, über zwei oder drei Generationen.
Das transatlantische Finanzverhalten, durch Staatskredite die Rüstung zu finanzieren, ist im Euroland ein Verlustgeschäft für die zahlende Bevölkerung.
Die Rüstung auf Kredit, mit dem Falschwort Sondervermögen betitelt, und die Lieferung von Waffen und Milliarden an die Ukraine sind eine Gefälligkeit gegenüber den USA, von der hierzulande niemand etwas hat, außer der üblichen Rhetorik, ein atlantischer Freund Washingtons zu sein.
Foto SPD-Plakat: Fritzi Ondra
Textgrafik: Rob Kenius 25.05.2024
Kommentar 01.06.2024
Es ist schon eine Dreistigkeit, dass Olaf Scholz mit dem Wort Frieden Werbung für seine Politik macht. Er hat, nur Stunden nach Joe Biden, den Angriff mit deutschen Waffen auf Ziele in Russland freigegeben. Das ist Eskalation des Krieges auf die nächste Stufe. Eskalation durch Provokation der Russen ist auch die letzte Hoffnung von Wlodymyr Selenskyj, dessen Amtszeit im Mai abgelaufen war. Für die USA, denen Schulden-Scholz so blind folgt, geht es um die Vorherrschaft in der Welt, die sie durch Russland und China bedroht sehen. Indem Deutschland, Frankreich, GB, Polen, Italien, die baltischen Länder und weitere Vasallen den USA folgen, statt endlich über einen Waffenstillstand in der Ukraine nachzudenken und zu verhandeln, erweitern sie möglicherweise den lokalen Krieg, der eigentlich schon längst verloren ist, zum europäischen Krieg oder zum Weltkrieg, für die Weltherrschaft der USA.
Besser wäre es, wenn für den Schuldenkanzler Scholz die Schulden-Ampel sofort auf rot springen würde. Bei rot fahren dann die anderen. Das sind zum Beispiel die deutsche Wirtschaft, der Import und Export ohne Sanktionen und gesunde Finanzbehörden, welche nicht das Schuldensystem der USA imitieren, sondern Steuern kassieren, auch von denen, die am meisten einnehmen und das meiste Geld besitzen. Die ständige Umverteilung von unten und von der Mitte nach ganz oben durch die milden Steuersätze auf Finanzgewinne ist ein transatlantisches Modell, seit Jahrzehnten praktiziert in den USA.
Rotes Licht und stopp für alle Steuertricks, aber freie Fahrt für die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, welche gegen Cum-Ex Betrüger ermitteln und die gesamte Beute zurückholen wollen plus nennenswerte Geldstrafen. Das sind viele Milliarden, die uns jetzt fehlen.
Also stopp an der roten Ampel für Schulden-Scholz, volle Fahrt für finanzielle Gerechtigkeit durch angemessene Spitzensteuern und eine unabhängige Justiz.
Atlantische Außenpolitik im deutschen Außenministerium
Nach einer Faustregel ist der zweithöchste Rang in unserer Regierung das Außenministerium. Bei jeder Koalition wird es an die zweitstärkste Partei vergeben, von Willy Brandt über Walter Scheel, Helmut Schmidt, Dietrich Genscher, Joschka Fischer, Guido Westerwelle bis Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und Heiko Maas. Und so fiel das Amt nach dem Koalitions-Kalkül (außerhalb der Verfassung) an Annalena Baerbock, die keinerlei Qualifikation oder politische Erfahrung mitbrachte. Man scheute sich, ihr die Vizekanzlerschaft zuzugestehen, was verständlich ist, und machte Robert Habeck mit einem Doppelministerium zum Vizekanzler.
Die Frage der Qualifikation für Wirtschaft wurde bei Habeck ebenso wenig gestellt wie bei Baerbock die für das Außenamt. Was sie schon alles verbockt hat, ist hier nicht das Thema. Ihre Stärke liegt in einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und das fußt nicht nur auf sportlichem Talent und guter körperlicher Präsenz, sondern sie ist, politisch gesehen, Atlantikerin durch und durch. Baerbock vertritt mit allem, was sie hat, die Interessen der USA, deren Machtpolitik, deren falschen Moralismus und deren Aggressivität, auch mit Waffengewalt, gegen alles, was ihnen in der Welt nicht passt.
Die Impulse der Atlantiker kommen aus den USA. Dort haben europäische Einwanderer im Laufe von zweihundert Jahren das Land indigenen Völkern weggenommen und privatisiert, sie haben die Bodenschätze privatisiert, die Früchte des benachbarten Südens privatisiert und mit Walfangflotten die größten und intelligentesten Tiere des Ozeans, bis das Erdöl in Texas auf privaten Grundstücken sprudelte, in einem Land, das man den Mexikanern weggenommen hatte.
Weil die vom britischen Kolonialismus befreiten Staaten Nordamerikas das Land selber kolonialisierten, haben sie sich wie Kolonisatoren verhalten und alles genommen, was ihnen vorher nicht gehörte. Privateigentum ist ihnen der höchste Wert, bis hin zum privaten Waffenbesitz, zum Privatbesitz an Patenten, auch auf Medikamente und Privatbesitz an Algorithmen, an den Klicks und Likes der User in den sogenannten sozialen Medien. Das steigert sich noch weiter, indem für die künstliche Intelligenz jeder verfügbare Text statistisch ausgebeutet wird, egal, wer ihn geschrieben und wer daran die Rechte hat.
Privatisierung über alles ist die Devise, verbunden mit einem Horror gegen alles, was irgendwie den Privatbesitz einschränkt: Gemeineigentum, Bodenschätze in Staatsbesitz, Sozialversicherung, soziales Denken überhaupt. Dieser Privatismus richtet sich gegen alles, was im politischen Sinne rot ist. Das denkbar Schlimmste aus atlantischer Sicht ist der Teufel des Kommunismus und jede Form von Sozialismus, auch wenn er durch demokratische Wahlen in fernen Ländern Südamerikas zustande kommt.
Das rote Reich des Bösen war bekanntlich die UDSSR. Die gibt es aber schon lange nicht mehr. Doch das macht nichts, die Furcht vor dem Kommunismus lebt weiter in dem Köpfen und wird seit mehr als dreißig Jahren auf das heutige Russland und auf das China der Zukunft projiziert.
Diese Denkrichtung ist absolut von gestern, aber Annalena Baerbock vertritt trotz ihrer Jugend genau diese absurde Politik der USA, deren realer Arm der Nordatlantik-Pakt Nato ist. Und nicht nur das, Annalena Baerbock verkündet auch die Ideologie der amerikanischen Freunde, überall, wo sie zu Wort kommt. Das ist voll daneben, weil das Außenministerium die Zentrale der Diplomatie eines Landes sein soll und nicht die verbale Speerspitze der stärksten ausländischen Macht mit deren Anspruch auf Weltherrschaft.
Für Annalena Baerbock gilt wie für Olaf Scholz: Die Verkehrsampel muss jetzt sofort auf rot schalten, damit die anderen vorwärts fahren können: Diplomaten, Verhandlungskünstler, Friedensforscher, erfahrene Strategen, deeskalierende Taktikerinnen, Menschen, die sich für Verständigung und Diplomatie einsetzen. Auch und gerade Verständigung mit denen, die nicht die gleichen Interessen und die gleiche Ideologie vertreten.
Rot für Baerbock, aber freie Fahrt für Diplomatie und Verständigung von deutscher Seite aus, aktiv und überall.
Krieg und Rüstung als transatlantischer Auftrag
Die atlantische Politik hat als zentralen und gefährlichsten Punkt die Rüstung und das Militär.
In der Ampelkoalition wird diese fatale Richtung von zwei Personen besonders vehement und öffentlichkeitswirksam vertreten. Das ist, ladies first, als erste Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Der Name ist deutsch und doch ein Zungenbrecher. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist die Frau, welche den militärisch-industriellen Komplex, namentlich Rheinmetall, auf ihrem hohem Posten und mit großer Medienpräsenz ständig vertritt und propagiert. Rüstung über alles und unbeschränkte Lieferung von Waffen, an erster Stelle zum Krieg gegen Russland.
MASZ macht es konsequent und holt ihre Argumente aus dem Werkzeugkasten der atlantischen Narrative. Von ihr ist nichts Neues zu hören, neu ist nur, dass eine Frau so redet und dass sie damit zur Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl nominiert wurde. Weil es bei dieser Wahl keine 5%-Klausel gibt, wird sie mit Sicherheit ins europäische Parlament einziehen und dann ist sie hoffentlich erst mal weg.
Original-Wahlplakat Europawahl 2024
Foto und ergänzende Textgrafik:
Rob Kenius 18.05.2024
Auf Dauer viel gefährlicher ist der Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er sieht so harmlos aus wie Armin Laschet, aber er verkündet Sprüche und Thesen, wie man sie hierzulande seit achtzig Jahren nicht mehr gehört hat. Kriegstüchtigkeit ist sein Schlagwort und Krieg ist dann das Ziel, obwohl das Ressort offiziell immer noch Verteidigungsministerium heißt, wie das Grundgesetz es vorschreibt.
Pistorius übernimmt aus dem fernen Washington die atlantische Legende von einer Aggression Russlands gegen westliche Werte und europäische Länder. Dafür gibt es keine Belege außer Zitaten anderer Atlantiker, deren Gedanken ständig im Kreis rotieren und die ihr eigenes Denken auf die Gegenseite projizieren.
Wer will denn wirklich, dass Deutschland kriegstüchtig wird?
Es sind die USA, vertreten durch Joe Biden. Der möchte den Krieg gegen das Reich des Bösen so weiterführen, dass kein einziger US-Soldat zu Schaden kommt. Und wenn der Ukraine die Männer ausgehen, wäre es aus atlantischer Sicht ideal, wenn Deutschland den Krieg gegen Russland übernimmt. Die Deutschen haben immense Erfahrungen im Russlandfeldzug gesammelt und, das darf man nicht vergessen, trotz der Niederlage mit ihren Helfershelfern, zum Beispiel aus der Ukraine, fünfundzwanzig Millionen Sowjetmenschen getötet.
Das ist body-count auf höchster Stufe, wie es in Washington seit dem Vietnamkrieg heißt, und darauf kommt es an, wenn man Russland total schwächen will. Im Sinne der US-Interessen ist Boris Pistorius der wichtigste Atlantiker in der Ampelregierung. Und die Hoffnung, dass er Deutschland in den Krieg führen kann, ist nicht unbegründet. Pistorius ist (oder war?) nach Umfragen 2024 der beliebteste deutsche Politiker, er ist aus atlantischer Sicht, kanzlerverdächtig. Gibt es eine kriegswillige Mehrheit?
Friedens-Ertüchtigung und Feindbild-Vernichtung
Hier sollen diejenigen angesprochen werden, welche keine Kriegstüchtigkeit, keine allgemeine Wehrpflicht und keine Wiederauflage des Russlandfeldzugs haben wollen. Für diese, also für uns, gilt:
Rote Karte für Boris Pistorius wegen Verstoß gegen das Grundgesetz und sofort Ampel auf rot, damit die andere Richtung in Bewegung kommt: Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, Friedensforscher und Rüstungsgegner, Wehrdienstverweigerer und alle, die sich noch an die deutsche Kriegsschuld erinnern oder wenigstens davon gehört haben, auch vorwärts alle, die Russen nicht als slawische Untermenschen ansehen, sondern als europäische Kulturnation mit Schwerpunkt auf Literatur im 19. und klassische Musik im 20. Jahrhundert. Auch die Malerei der russischen Expressionisten soll sichtbar bleiben.
Dass man ausgerechnet im zaristischen Russland die Ideen des deutschen Philosophen Karl Marx in die Tat umsetzen wollte, war ein zeitgemäßer Irrtum von großer Tragweite, den Michail Gorbatschow zum Glück eingesehen und offiziell revidiert hat. Eine seltene Einsicht von welthistorischer Bedeutung.
Also sofortiger Stopp für Strack-Zimmerman und Pistorius und Friedenspropaganda gegen alle deutschen Atlantikerinnen und Atlantiker. Freie Fahrt für sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und Beendigung des Massakers in Gaza.
Verhandlungen auf deutsche Initiative, in der langen Tradition deutscher Außen- und Entspannungspolitik. Deutschland war eimal das Land der Philosophie der kantschen Vernunft und Vernunft ist dringend gefragt, weil der Präsident jenseits des Atlantik offenbar nicht mehr umdenken kann und gerade wieder frische Milliarden für den Krieg locker gemacht hat.
Stopp und rotes Licht für Waffen, Krieg und Rüstung, vorwärts in Richtung Humanität mit einem realistischen Blick in die Zukunft!
Frieden und kein Rheinmetall
Melodie: "Toffe Jongens" Trad. Niederlande 19. Jh. arrangiert und alle Instrumente: Fritzi Ondra,
Text und Stimme: Rob Kenius Wer's besser kann, soll sich melden... Noten, Akkorde, Text
Es führt ein direkter Weg von der geänderten Finanzpolitik Chinas in den letzten Jahren, zu der Idee von Donald Trump, die Rüstungsindustrie in den USA zu forcieren und ebenso zur weiteren Expansion der Nato mit der Vision eines Krieges gegen Russland. Daraus folgt die zum Dogma erhobene Kriegspropaganda in Politik und Medien, bei der es in erster Linie um Waffenlieferungen, also um Milliarden an Geld geht, das selbstverständlich zu 55% bis 80% in die USA wandert.
Deutschland und Europa müssen rüsten und finanziell ausbluten, weil das erstarkte China dem absurden System der US-Finanzen entkommen ist.
Die Übermacht der USA hat drei Quellen. An erster Stelle das Finanzsystem, das täglich neues Geld und neue Schulden produziert. An zweiter Stelle ist es der Militärisch-Industrielle Komplex. Da ist ein riesiger Militärapparat mit Militärbasen auf der ganzen Welt und die auf Export fixierte Rüstungsindustrie.
Hinzu gekommen in letzter Zeit sind Digitalkonzerne, welche die Computer-Software und das Internet beherrschen. Mit dem Sammeln von Daten und Statistik steuern sie Reklame und lenken die Gedanken von Milliarden Menschen, die online durch die Welt tapsen.
Das besondere an den USA ist, dass diese drei Mächte Finanzsystem, Militär plus Rüstung und Digitalkonzerne sich der Kontrolle der Regierung in Washington fast völlig entziehen, sie zahlen nicht einmal angemessene Steuern und beherrschen so die Wirtschaft, den Staat und die Politik. Zusammen mit den zahlreichen Geheimdiensten bilden sie den tiefen Staat, der um so dominanter ist, je schwächer der Präsident und seine Administration sind. Die Regierung von Joe Biden ist besonders schwach, aber medienpräsent und auf sehr hinterhältige Weise aggressiv. Man denke nur an die Sprengung der Pipelines in der Ostsee, die Joe Biden gegenüber Kanzler Scholz ausgeplaudert hat.
Dem gegenüber steht als globaler Rivale das politische System Chinas, wo die Regierung die Finanzen, die Wirtschaft, die Digitalkonzerne und natürlich auch Militär und Rüstung kontrolliert. Man nennt das bei uns Totalitarismus, es ist aber eher eine sinnvolle Regierungspolitik. Der Kommunismus, den die Partei im Namen führt, ist darauf reduziert, dass die Regierung und die Wirtschaft sich am Allgemeinwohl der Volksmassen orientieren, während auf dem Markt und in den Unternehmen ähnliche Freiheiten herrschen wie in den Ländern der Westlichen Werte-Welt.
Das politische System in der Volksrepublik China hat zwar nur eine dominante Partei, in die man eintritt, wenn man sich politisch betätigen will, aber seit Jahrzehnten gewährleistet diese Partei, dass qualifizierte Personen an die Macht kommen. Man vergleiche Chinas Führungspersonal mit US-Präsidenten wie Ronald Reagan, "W" Bush, Donald Trump, und Joe Biden. Auch der Liebling Obama war kein umsichtiger Staatenlenker, sondern ein Herr der Kriege.
Auf den unteren Ebenen der KP Chinas und der Verwaltung gab es Korruption, die man offenbar erfolgreich bekämpft hat. Es gibt auch Elemente Direkter Demokratie in beratender Funktion. In keinem größeren Land der Welt sind Bürgerinnen und Bürger so zufrieden mit ihrer amtierenden Regierung wie in der Volksrepublik China, die Menschen haben das Gefühl, dass der Staat ihre Wünsche erfüllt, obwohl die Partei mehr Einfluss hat als die gewählten Volksvertreter.
Im letzten Democracy Perception Index der Alliance of Democracies, die keineswegs pro-chinesisch eingestellt ist, Rangiert die Volksrepublik China mit 83% Zustimmung zu der Aussage, mein Land ist demokratisch, auf einem der vordersten Plätze. Für Deutschland sind es nur 63%.
Dollarexport gegen Warenimport
Die USA und China haben trotz krasser Gegensätze im System viele Jahre lang auf eine merkwürdig unausgeglichene Weise kooperiert: Das Finanzsystem der USA hat Dollar-Geld produziert, China hat dafür Konsumprodukte geliefert, die zuerst nur billig und preiswert waren, sich aber auf dem Gebiet der Digitaltechnik immer höher entwickelten, bis sie den Spitzenprodukten der US-Konzerne gleichwertig geworden sind. Das kann man daran erkennen, dass Marktführer aus den USA ihre Waren in China herstellen lassen. Es ist logisch, dass die dortigen Produktionsstätten unter eigener Regie preiswerte Varianten für den eigenen Markt und für den Weltmarkt produzieren und mit Erfolg vermarkten.
Die vorteilhafte Stellung der USA gegenüber China beruhte darauf, dass der Kurs der Volkswährung Renminbi, mit ihrer Einheit Yuan, Jahrzehnte lang fest an den US-Dollar gekoppelt war und zwar so, dass der Dollar in China mehr wert war als in den USA. Der Exporterfolg Chinas führte dann dazu, dass sich immer mehr Dollars in Form von Rücklagen angesammelt hatten, das war ein Staats-Schatz statt Staatsschulden. Der feste Kurs des Yuan hat so ungewollt den Dollar gestützt und dafür gesorgt, dass er, trotz ständiger Vermehrung, seinen Wert beibehalten konnte.
Das Finanzsystem der USA bietet seit 1971 keinen Gegenwert mehr zu den erteilten Gutschriften in Dollarwährung. Und ständig wird die Geldmenge erhöht, zugleich mit steigenden Schulden überall. Auf oberster Ebene sind das Staatsschulden der USA bei der eigenen Notenbank FED, Schulden, die im Gegensatz zu den Staatsschulden anderer Länder nicht zurückgezahlt werden. Der Staat zahlt nur Zinsen an das private Konsortium, welches das Geld erzeugt und der Regierung einen Kredit gewährt, der das Haushaltsdefizit deckt. Dieser Kredit finanziert den Militär-Etat und erhöht im gleichen Volumen die Geldmenge, zur Zeit pro Jahr um etwa eine Billion Dollar.
Hier besteht eine schwer erkennbare, aber sehr voluminöse Verbindung zwischen Finanzmacht und Militärmacht der USA. Militär, Rüstung und Finanzmacht unterstützen sich gegenseitig und bestimmen so die Richtung.
Erst vor etwa zehn Jahren hat die Regierung Chinas erkannt, dass sie durch den festen Kurs des Yuan und das Ansammeln von Dollar-Milliarden dazu beiträgt, nicht nur das absurde Finanzsystem der USA, sondern auch das US-Militär zu unterstützen und das ist logischerweise nicht im Interesse Chinas. Man hat sich entschlossen, den Kurs des Yuan gegenüber dem Dollar anzupassen und die Dollar-Reserven aufzulösen und in Afrika zu investieren, solange sie noch einen Wert haben. Damit ist die für die USA sehr vorteilhafte Kooperation beendet.
Richtungswechsel
Das ist der Wendepunkt im globalen Kräfteverhältnis. Die Politik der USA hat sich daraufhin gedreht und ist jetzt wirtschaftlich und auch militärisch gegen China gerichtet. Man beginnt Taiwan gegen China in Stellung zu bringen und hat bereits Waffensysteme und "Militärberater" dort installiert. Offensichtlich verfolgen die US-Falken mit Taiwan eine Taktik, wie in der Ukraine, die in ihrem Sinne sehr erfolgreich war.
Die USA suchen nach dem Ausfall Chinas eine neue Stütze für ihr extensives Finanzsystem, das ohne Zuschüsse von außen so nicht existieren kann. Donald Trump, man mag halten von ihm was man will, ein Dummkopf in Wirtschaftsfragen ist er nicht, er hat erkannt, dass die USA vom Geldexport nach China nicht mehr profitieren können und man muss diesen Ausfall kompensieren. Eine Möglichkeit ist die, dass die eigene Wirtschaft mehr einbringt. Und der stärkste Wirtschaftszweig in den USA ist die Rüstungsindustrie. Also muss man die wohlhabenden Länder Europas dazu bringen, viel mehr Waffen in den USA zu kaufen.
Joe Biden hat diese Politik fortgesetzt und mit aggressiver Rhetorik garniert. Ob das auf eigene Initiative oder aus Zwang geschah, lässt sich kaum feststellen, denn das Machtgefüge in den USA ist schwer durchschaubar. Die neue Idee ist die, Europa als größte Finanzquelle auszubeuten, indem man die Nordatlantik-Organisation Nato als Motor für riesige Waffenkäufe einsetzt und gleichzeitig der deutschen Wirtschaft durch krasse Sanktionen gegen Russland schadet: US-Fracking-Gas statt Pipline-Gas aus Russland. Deutschland ist nach China der stärkste wirtschaftliche Konkurrent.
Jeder Nato-Beitritt bringt Rüstungskäufe und die Gelder fließen zu 55% bis 80% in die USA. Der Krieg in der Ukraine ist das Feuer, das die Rüstungskonjunktur anheizt. Im Sinne der Finanzmacht darf dieses Feuer nicht erlöschen. Solange dort gekämpft wird, soll in ganz Europa gerüstet werden und ein Teil der Waffen wird an der Front direkt verheizt.
Realitätsverlust und Psychose
In dieser Phase gewinnt die dritte Quelle der US-Weltmacht an Bedeutung: die Bewusstseins-Industrie mit ihrem neuen Zweig im Internet. Eine Propagandamaschine nie dagewesenen Ausmaßes ist in Gang gesetzt worden. Und die Propaganda hat gewirkt.
Zum Beispiel die Grüne Partei in Deutschland, 2021 noch für Klima und Umweltschutz von der Jugend gewählt, tritt für Waffenlieferungen und den Einsatz schwerer Waffen im Krieg ein, was die größte nur denkbare Umweltsünde ist. Die USA kontrollieren über die Medien im ureigensten Interesse das Denken der Menschen und auch das Entscheiden der Regierungen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und in der EU-Kommission.
Die Medienmacht der USA hat viel erreicht: Die Vereinnahmung und Ausbeutung Europas durch Lobbyarbeit und Kriegspropaganda in den Medien geht bis tief ins Bewusstsein der Bevölkerung. Man hat in den Köpfen eine imperiale Bedrohung Europas durch Russland als Feind konstruiert und eine große Mehrheit glaubt, dass nicht die USA Europa mit Nato, Propaganda und Lobbyismus vereinnahmt haben, sondern dass Russland Europa bedroht. Kaum zu verstehen ist die Tatsache, dass neben den linientreuen Medien fast alle europäischen Regierungen eine Bedrohung durch Russland imaginieren und mit dieser Begründung jetzt massiv aufrüsten, ganz im Interesse der USA.
Für Psychologinnen und Psychologen ist das Phänomen besonders interessant, dass Deutschland und Frankreich bei den Aggressionsplänen und den Waffenlieferungen am stärksten gegen Russland agieren, direkt nach dem US-hörigen United Kingdom. Das sind genau die Länder, die im 19. und 20. Jahrhundert, unter Napoleon und Hitler, Russland von hier aus lebensbedrohend angegriffen haben. Und beide Nationen haben ihre tatsächlich imperialistischen Kriege verloren!
Jetzt dreht man im Neusprech die Fakten herum und sagt, nicht die Politik der wirtschaftlichen und finanziellen Ausbeutung und möglicherweise die Planung eines europäischen Krieges durch die USA bedrohen Europa, sondern Putin führt einen imperialistischen Angriffskrieg gegen alles, was uns heilig ist, insbesondere gegen unsere tolle, volksnahe Demokratie in Brüssel.
Es gibt keinen imperialistischen Angriffskrieg Russlands, sondern es geht um den Nato-Beitritt und die Aufstellung von Raketen an einer Grenze, die bis ein paar hundert Kilometer an Moskau heranreicht. Und es geht um den Bürgerkrieg, den Kiew seit 2014 gegen abtrünnige Provinzen führt, in denen überwiegend Russen leben, welche Autonomie wollten und sich unter dem Druck der Aggression, mit einem deutlichen Votum der Bevölkerung, Russland wieder angeschlossen haben.
Diese Verdrehung der Tatsachen mit solcher Macht wirkt psychopathisch, die Aussagen sind konträr gegen die Realität und das äußert sich in Form einer Massen-Psychose. Die Corona-Psychose war harmlos dagegen, weil nicht viel auf dem Spiel stand, sie hat uns aber die Möglichkeiten der Propaganda und die Bereitwilligkeit der Bevölkerung vor Augen geführt, alles zu glauben, was von der stärksten Finanz- Militär- und Medienmacht verkündet und auf allen Kanälen permanent wiederholt wird.
Es ist unglaublich, aber der Realitätsverlust ist zur Alltäglichkeit geworden.
Der nächste Schritt im totalitären Propagandakrieg wird in Berlin schon vorbereitet: Man will mit Gesetzen gegen sogenannte Falschinformation alle Kanäle im Internet ausschalten, über welche sich eine Gegenmeinung bilden und ausbreiten kann. Die Falschinformation besteht darin, dass jemand, wie es in diesem Text geschieht, die Funktionsweise des Systems offenlegt und der omnipräsenten Falschinformation durch Regierung und Medien widerspricht.
Wir können glücklich sein, dass es mit der Internetzensur noch nicht so weit ist, wie das Innenministerium in Berlin es gerne hätte.
22.03.2024
überarbeitet und mit Textgrafik bereichert 23.03.2024
Das Recht des Stärkeren oder Berechtigung zum Krieg
Es ist schon lange her, dass die Formulierung "das Recht des Stärkeren" ironisch, satirisch, wenn nicht gar anklagend gemeint war. Es herrschte die Ansicht, dass dieses "Recht des Stärkeren" eigentlich ein Unrecht ist und dass man diejenigen, die es für sich in Anspruch nehmen, vom Wettbewerb ausschließen müsse, sei es in der Ehe, im Sport oder in der Politik und bei allen moralischen Abwägungen. Mit anderen Worten, "das Recht des Stärkeren" wurde früher nicht als gültig anerkannt, sondern geächtet.
Diese Zeiten sind vorbei.
Jetzt in den zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts gilt "das Recht des Stärkeren" wieder. Und an erster Stelle ist es das Recht der stärksten Großmacht.
Die Stärke in Zahlen
Die Stärksten sind selbstverständlich die USA, zwar nicht auf allen Gebieten, aber auf maßgelblichen, wo man die Stärke mit Zahlen messen und beziffern kann. Diese Stärke oder Überlegenheit wird widerspruchslos hingenommen, auch und vor allem als ein Gefühl der Sicherheit, auf der Seite der Stärksten zu stehen.
Die Stärke, gemessen in Zahlen gilt für die Stärke der Finanzmacht. Sie wird in Dollar, Millionen Dollar, Milliarden Dollar und Billionen Dollar gemessen. Die Besitzer und die Verwalter der größten Zahlen an Dollars fluten die Welt mit ihrem Geld, das täglich und stündlich neu geschaffen und vermehrt wird, und sie verlangen, dass alle Welt den Wert der Dollars in voller Höhe, bedingungslos anerkennt.
Wenn die anderen das nicht tun, und sich zum Beispiel weigern, neben Öl und Bodenschätzen ihres Landes auch deren Lagerstätten gegen Dollars zu verkaufen, das heißt, zu privatisieren, werden sie, wenn es Einzelpersonen sind, umgebracht, wie Patrice Lumumba, oder sie werden mit Bomben und Krieg überzogen wie Muammar al-Gaddafi und dann ebenso umgebracht.
Das ist "das Recht der Stärkeren". Im letzteren Fall hatten sich Großbritannien, Frankreich und Polen den stärksten, den USA angeschlossen und gehörten dann ebenfalls zu den Stärkeren. Deutschland unter Kanzler Schröder aber noch nicht. Das haben die rot-grün-gelbe Regierung und das 700-Personen-Parlament in Berlin mit großer Mehrheit jetzt nachgeholt.
Niemand fragt, ob diese Rechtsauffassung ein Rückschritt ins Altertum ist, wo die Römer Karthago erledigt haben, einfach weil ihnen dessen Präsenz im Mittelmeer nicht passte. "Das Recht des Stärkeren" gilt wieder, fast immer und überall, nicht nur in der sogenannten Westlichen Werte-Welt.
Welche Werte sind das eigentlich?
Die Westlichen Werte sind Zahlen, die Geld bedeuten und Zahlen der atomaren Sprengköpfe, es sind die Zahlen der Militärstützpunkte und die der Flugzeugträger. Und weil offenbar niemand mehr "das Recht des Stärkeren" anzweifelt, haben die USA die größte Zahl an Vasallenstaaten.
Das sind Länder, die "das Recht des Stärkeren" anerkennen und für rechtens halten, ihre Werte danach ausrichten und sich von ihnen leiten lassen, weil sie glauben, dass der Stärkste im Recht ist, wenn er bombardiert, wenn er Kriege anzettelt, einzelne Personen ermorden lässt oder sie willkürlich inhaftiert.
Macht und Stärke der Medien
Indem man das alles akzeptiert, hat sich eine weitere Stärke entwickelt, die man in der Zeit, "die es einmal gab", hier im Westen noch nicht kannte. Es ist die unterwürfige Stärke in den Medien. In der Zeit, "die es einmal gab", wurden in der westlichen Welt auch die Allerstärksten kritisiert und in Frage gestellt, wenn sie sich nicht den allgemein gültigen Vorstellungen von Moral, Anstand, Fairness, Unbestechlichkeit und Demokratie unterworfen hatten.
Man denke nur an Franz Josef Strauß, der Deutschland und sich selbst stärker machen und weiter militarisieren wollte und auch schon von Atomwaffen phantasiert hat. Strauß war in den Medien, bei Intellektuellen und bei der Jugend nicht gelitten. Sein medialer Feind war der Spiegel unter Rudolf Augstein und die Mehrheit war froh, dass eine Kanzlerschaft Straußens durch den Einfluss der Medien verhindert wurde. Da war der Kanzler Kohl das kleinere Übel, aber 16 Jaaahre lang.
Die Medien glaubten damals an eine moralische Überlegenheit der Vernunft, wie Emanuel Kant es verkündet hatte.
Heute gilt in allen großen Medien: Macht ist stärker als die Wahrheit. Um zur Wahrheit zu finden, muss man die Vokabeln der Macht in Klartext übersetzen.
Was den Politiker Strauß ins Abseits stellte, befürwortet heute eine absolute Mehrheit: Rüstung, Russlandfeindschaft, Waffenfetischismus, wie in den USA. Die USA sind stärker als Russland, glaubt man, und deshalb sind alle Vasallen auf ihrer Seite, wenn es darum geht, einen sinnlosen Krieg immer weiter zu befeuern, obwohl er längst verloren wäre, wenn nicht im Hintergrund die stärkste Militär- und Finanzmacht warten, knurren, sich räuspern und herum pöbeln würde, damit nicht vergessen wird, dass sie die Stärksten sind.
"Das Recht des Stärkeren" hätte man spätestens beim "Krieg gegen den Terror" des Präsidenten "W" Bush zu Unrecht erklärt, wenn es ein unabhängiges, objektives, faires Urteil gäbe, in unseren Medien, in der öffentlichen Meinung oder bei einem internationalen Gremium oder Gericht. Aber in den 2020er Jahren gibt es das schon lange nicht mehr und eine höhere Instanz, außer Gott im eigenen Kopf, wird von den USA auch nicht anerkannt.
Schwäche und Stärke in der Literatur
In dem dystopischen Roman 1984, aus dem Jahre 1948, herrscht der "große Bruder" über alle Menschen, alle Meinungen und über die Sprache selbst. Es ist eine Vision des medialen Totalitarismus bei ständigem Krieg in irgendwelchen Außenbereichen und fast alle, die das Buch vor 1984 gelesen haben, einige leben noch und sie glaubten damals, die Utopie würde in der Sowjetunion zu Realität werden.
Im Jahre 1984 waren 36 Jahre seit der Fertigstellung des Romans (1948) vergangen und die Sowjetunion begann sich friedlich aufzulösen. Michail Gorbatschow wollte Offenheit der Kritik und freie Entscheidungen. Statt in Krieg zu versinken, wurden viele Länder friedlich aus der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken entlassen. Darunter richtig große Länder: Kasachstan, Kirgistan, Weißrussland, Usbekistan und Ukraine. Warum?
Weil sie es so wollten. Und die USA glauben bis heute, das sei ein Sieg ihrer Überlegenheit und Stärke gewesen. Aber es war etwas anderes, etwas, das in der Machtpolitik sehr selten vorkommt, ein Sieg der Vernunft über den Größenwahn. Die Ideologie des Staatssozialismus wurde abgeschafft. Alles verlief in der Zeit um 1984 in der SU umgekehrt wie im Roman 1984.
Orwell hatte das Buch 1948 fertiggestellt und im Titel nur die beiden letzten Ziffern vertauscht. Hatte George Orwell sich also geirrt? Oder hatte die damalige Leserschaft sich in der Blickrichtung vertan?
Es war beides der Fall. Orwell irrte sich um den Faktor zwei. Die Dystopie trat nicht nach 36 Jahren ein, sondern nach zwei mal 36 Jahren, im Jahre 1948 + 36 (= 1984) + 36 = 2020. Aber die Leserschaft hatte sich auch geirrt, in der geografischen Lokalität des medialen Totalitarismus und der absurden Propaganda.
Die krasse Verlogenheit in den Medien, das Wahrheitsdiktat und die Sprachverwirrung um die Worte Krieg und Frieden fand um 2020 in der Westlichen Werte-Welt statt, wo man Waffen für den Frieden liefert und aus humanen Gründen einsetzt: Bomben, Panzer, Raketen, Kampfflugzeuge, Marschflugkörper und möglichst viel Munition, um hunderttausende Menschen zu töten, die nicht das "das Recht des Stärkeren" haben.
Die Corona-Psychose wirkte genau im Jahre 2020 als ein riesiges mediales Ablenkungsmanöver. Sie zeigte uns auch all die Sprach-Verdrehungen, wie im Roman 1984 das Neusprech.
Das Recht und die Macht des Stärkeren, des "Großen Bruders" wurde nicht 1984 in der SU, sondern 2020 in der Westlichen Werte-Welt mit allen Mitteln durchgesetzt und gilt bis heute unangefochten in der Finanzwelt, in den Medien, in der Politik und auf dem fernen Schlachtfeld. Der Große Bruder bestimmt das neue Denken (Neudenk) selbst im Deutschen Bundestag, in seinen Ausschüssen und in der obersten Heeresleitung.
Wir haben von regierungsnahen Organisationen angezettelte Demonstrationen, wir haben Meinungsdiktate in den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten und das Kaltstellen von oppositionellen Stimmen. Ein weltbekannter Enthüllungs-Journalist sitzt unbefristet in Einzelhaft, ohne Urteil, weil nicht mehr das schriftlich festgelegte Recht der Justizia gilt, sondern "das Recht des Stärkeren", also der USA, deren Kriegsverbrechen Julian Assange publik gemacht hat.
Der Große Bruder ist keine Person, was er auch im Roman 1984 nicht war, es ist die total verschwommen organisierte Macht in den Vereinigten Staaten von Amerika. Selbst der Präsident weiß dort nicht genau, wer die Macht hat. Ist es das Banken-Konsortium der Federal Reserve (FED) oder ist es der Militärisch-Industrielle Komplex? Oder beide? Oder ist die Macht "das Schloß" wie im Roman von Franz Kafka? Aber immer akzeptieren alle "das Recht des Stärkeren", obwohl sie doch keine Romanfiguren sind. Sie scheinen vergessen zu haben, was Realität bedeutet.
Dem kann abgeholfen werden.
Die Stärke der Realität und der Geografie
Die Realität ist stärker als die Option darauf. Geld ist eine Option auf Besitz. Waffen sind Realität. Wer über die Waffen verfügt, ist stärker als diejenigen, die über Geld verfügen, wer Geld hat, ist auch stärker als die Medien. Wegen dieser Logik führt "das Recht des Stärkeren" die USA und die Vasallen logischerweise immer tiefer in den Krieg, egal, wer die Waffen liefert, wer sie herstellt und wer sie bedient.
Da stimmt etwas nicht.
Es gibt noch eine andere Realität, außer Waffen, die ebenfalls stärker ist als Geld und Psychologie in den Medien. Das ist die geografische Lage und die tatsächliche Situation auf dem Globus. Russland ist das größte Land der Erde, etwa 52 mal so groß wie das wiedervereinigte Deutschland, es hat keine Absichten, sich nach Westen, Süden oder Osten zu erweitern.
Das Gegenteil ist der Fall: Man hat vor nur gut dreißig Jahren viele große und kleine Republiken sich friedlich von Moskau lösen lassen. Die größten wurden schon genannt, darunter die Ukraine, der jetzige Zankapfel zwischen dem fernen Washington und dem nahen Moskau. Washington ist zehnmal so weit weg und hat zehn mal soviel Geld fürs Militär.
Ein kleiner historischer Fehler
Bei der Abtrennung der Ukraine ist dem Kreml ein Fehler unterlaufen: Man hat nicht beachtet, dass damit die geliebte Region der Krim ebenfalls zur unabhängigen Ukraine wechselte.
Die Krim gehört seit 1783 zu Russland, ungefähr so lange wie die Vereinigten Staten von Amerika überhaupt existieren. 1954 hat der damalige Kreml-Chef Chruschtschow, der selbst aus der Gegend der späteren Ukraine stammte, die Krim organisatorisch der Sowjetrepublik Ukraine überantwortet. Eine tiefere Bedeutung hatte das nicht und geschah wohl wegen der räumlichen Nähe: Kiew war näher als Moskau.
Bei der späteren (freiwilligen) Loslösung der Ukraine von Russland hat man nicht geahnt, dass damit die Krim irgendwann zum feindlichen Ausland werden könnte, man hat auch nicht geahnt, dass die USA sich in der Ukraine einmischen, einkaufen, breit machen und mit dem "Recht des Stärkeren" sogar nuklearfähige Raketen an der russischen Grenze aufstellen würden.
Der russischen Bevölkerung der Krim gefiel die Umwälzung in Kiew nicht, genau so wenig wie den Russen in Moskau, die lieber auf der Krim Urlaub machen als auf Zypern. In einer Abstimmung, bei hoher Wahlbeteiligung, stimmten knapp 90% der Menschen auf der Krim für einen Wieder-Anschluss ans russische Mutterland.
Wer auch nur eine ungefähre Ahnung von der Korruption und dem unstabilen Zustand der selbständigen Ukraine hat, findet das selbstverständlich.
Weil die USA aber aus globalstrategischen Gründen dagegen ihre Propaganda-Maschine in Gang setzten, gab es einen taktischen Einmarsch russischer Truppen, bei dem kein Schuss gefallen ist, um das Votum der Bevölkerung abzusichern. Damit wurde ein organisatorischer Fehler des Kreml aus der Sowjet-Zeit rückgängig gemacht. Das war ein unblutiger, aber sehr geschickter, strategischer Schachzug auf dem Schachbrett der Machtpolitik.
Wer diesen Vorgang "Annexion der Krim" nennt, verrät sich als jemanden, der nicht im Bilde ist oder nicht historisch denken kann und der (oder die, wie Angela Merkel) einfach das verkündet, was der große Bruder im fernen Washington mit seiner Medienmacht als Narrativ in die Welt gesetzt hat. Den Globalstrategen der USA passte es nämlich nicht, dass zum Gebiet der Krim auch der militärische Hafen Sewastopol am Schwarzen Meer gehört.
Die Sprachregelung "Annexion der Krim" ist ein Symbol für "das Recht des Stärkeren". Der Stärkste kann die Wahrheit aus den Medien verdrängen, nicht aber den Wunsch und Willen des Volkes im größten Land der Erde und die geografische Realität.
Sind wir hier im Film?
Als treibende Kraft der neuen "Wirklichkeit" wirkt Wolodymyr Selenskyj, ein sehr talentierter und erfolgreicher Schauspieler und Fernsehproduzent. Er hat den Präsidenten der Ukraine im Film dargestellt und wurde dann zum Präsidenten gewählt. Selenskyi glaubt offenbar, man könne Politik so konzipieren wie die Produktion einer Fernsehserie, worin er Meister ist. Die Handlung ist dann seiner Kreativität überlassen, die Realität spielt nur als Requisit eine Rolle, Soldaten sind Komparsen.
Selenskyj greift das Narrativ von der "Annexion der Krim" auf und konstruiert die Handlung so, dass er mit der stärksten Macht im Hintergrund, die Russen vertreibt und die Krim zurückholt. Das ist sein Drehbuch und die Westliche Werte-Welt hat vergessen, dass es nicht der Realität entspricht. Das gilt absurderweise auch für die meisten politischen Führerinnen und Führer des Westens. Es ist Neudenk, nicht von Orwell, sondern von Selenskyj.
Wer die Realität nicht anerkennt, landet nach dem "Recht des Stärkeren" bald im europäischen Krieg.
Wir sollten dahin zurück, wo "das Recht des Stärkeren" nicht blind akzeptiert wird, wo es als barbarisch gilt, wo es den Werten der menschlichen Kultur widerspricht. Wenn wir das nicht schaffen, sind wir verloren.
Wer sich aus Hybris für den absolut Stärksten hält, verliert alles, wie Hitler, mitsamt seinem dummen, tapferen Volk und wie Napoleon, mitsamt seiner glorreichen Armee. Oder er wird rechtzeitig von "Freunden" ermordet wie der durch einen Putsch an die Macht gekommene Julius Cäsar, der Prototyp aller Größenwahnsinnigen.
Diese Überlegungen erschienen zuerst auf manova
am 15.02.2024 unter dem Titel Die Nichtdenker
Die ungelösten Probleme häufen sich, vom Wohnungsmangel bis zur Verkehrswende, vom Stellungskrieg bis zur Verteilung von Einkommen und Vermögen. Aber es kommt nicht zu Lösungen, weil die Kompliziertheit der Querverbindungen ein hohes Maß an kreativen Gedanken und Gedankenaustausch erfordert.
Seit Jahren und Jahrzehnten kommen wir kaum weiter. Da ist ein akuter Mangel an geistiger Leistung auf allen Ebenen, bei Politikerinnen und Politikern, in den Medien und Parteien, aber auch bei den sogenannten normalen Menschen, denen es persönlich zu viel ist, sich auch noch mit Problemen auseinanderzusetzen, die alle angehen.
Es gibt einen pauschalen Grund für diesen Mangel an Reflexion, an Entscheidungen und an Konsequenz bei der Durchsetzung. Die Menschen haben, trotz ihrer hohen kognitiven Fähigkeiten, geistig abgebaut, ohne es zu merken. Die Hauptursache dafür ist die explosionsartige Entwicklung der Massenmedien seit etwa hundert Jahren. Ernsthaftes Nachdenken und ein offener Diskurs werden durch die Oberflächlichkeit in den Medien immer mehr zurückgedrängt. Pauschal gesagt:
Die Menschen haben das Denken verlernt.
Ein Beispiel ist die Einstellung zur Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen. Um festzustellen, ob eine Frau mutig für ihre Rechte eintritt, oder ob ein Mann Frauen gleichwertig behandelt und auf männliche Privilegien verzichtet, müsste man sich im Gespräch mit den Personen auseinandersetzen und gezielt darüber nachdenken, was sie sagen und was sie tun. Statt dessen werden mit der Gendersprache oberflächliche Kriterien hergestellt, die jeder Dummkopf erfüllen und erkennen kann.
Gedankliche Analyse wird durch Erkennungszeichen ersetzt, die so belanglos sind wie die Markenzeichen an Turnschuhen.
Der Trend zur Oberflächlichkeit begann mit dem Fernsehen. Auf einmal konnten alle, jeden Tag, wie im Kino oder Theater, in der eigenen Wohnung Filme und Handlung einschalten. Dazu Nachrichten aus aller Welt, jeden Abend, vor dem Unterhaltungsprogramm. Das ging immer so weiter, bis ein großer Teil der Zuschauer drei, vier und mehr Stunden am Tag ferngesehen hat. In dieser Phase wurde bereits viel zu wenig geredet und nachgedacht, schon gar nicht über das unangenehme Thema Politik.
Die Jugend wollte sich aber gegenseitig wahrnehmen und kennen lernen, nicht nur in und nach der Schule, sondern auch in der Disko, sie wollten tanzen und flirten. Einige griffen zu Gitarre oder Schlagzeug und wurden kreativ. Es kam die große Zeit der Popmusik, erst in den Diskotheken, dann am Radio, schließlich mit Transistorradio und Walkman. Man konnte acht Stunden am Tag Musik hören und man glaubte, sich mit anderen zu verstehen und man verstand sich auch mit vielen.
Die Jugend wurde von einer Konsumgemeinschaft zu einer starken, gleichgesinnten, oppositionellen Bewegung und das geschah gleich mehrmals. Erst die 68er, von denen die Rolling Stones immer noch aktiv sind, dann Reggae, Punk und HipHop.
Das Internet hat die Situation der Musikwelt entschieden verändert.
Musikfans können dort Musik abrufen und speichern, sie können sich ein eigenes Programm zusammenstellen und per Kopfhörer den ganzen Tag von den Beats treiben lassen. Der Nachteil war, dass das Internet der Musikbranche das Geld wegnahm. Die große Zeit der oppositionellen Musikkultur als internationale Bewegung ist vorbei. Das Geld verdienen jetzt ein paar Nerds und anonyme Plattformen im Internet, die nach der Zeit der Piraterie das digitale Musikgeschäft übernommen haben.
Im Internet entstanden als neues Massenphänomen die sogenannten Sozialen Medien. Sie wurden so genannt, weil man glaubte, die Kontaktmaschinen würden soziale Kontakte herstellen und fördern. Viele hofften auf mehr Demokratie durch politische Diskussionen und breite Meinungsbildung.
Aber es kam anders.
Kommerzialisierung hat die sozialen Kontaktmaschinen in Geldmaschinen umgewandelt, die das Bedürfnis nach Kontakten statistisch und werbetechnisch zum Geldverdienen ausnutzen. Das verläuft so, dass die Nutzer es kaum merken und nicht mehr zum Nachdenken kommen.
So wie die Betreiber unter dem Druck stehen, Werbung zu machen und mit Statistiken Geld zu verdienen, so werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Druck gesetzt, die richtigen Tasten zu drücken, Felder anzuklicken, auch selber die richtigen Worte zu benutzen, um woke zu sein und die richtigen Dinge zu kaufen, damit sie zu der Menge gehören, zu der sie gerne gehören möchten.
Und so gehören sie schließlich zur absolut gedankenlosen absoluten Mehrheit.
Es kommt nur noch auf die richtigen Reflexe an. Das wird von den Anbietern forciert, weil sie die schnellen und zahlreichen Klicks direkt zu Geld machen. Die Algorithmen sind so programmiert, dass die User sechzehn Stunden am Tag zur Verfügung stehen und möglichst viele Klicks erzeugen.
In dieser Parallelwelt können Teilnehmerinnen mit sogenannten Followern, durch Schnelligkeit und Gefälligkeit auch persönliche Erfolge erzielen. Das Nachdenken wird auf Reflexe reduziert, die schriftliche Kommunikation beschränkt sich auf das Format von wenigen Zeichen.
Die persönliche Auswahl von Inhalten, z.B. Musik, wird überlagert durch ein Überangebot an Reizen und einen diffusen Nebel, Regen oder Fluss von Informationen und Meinungen, wobei kaum eine Pause entsteht.
Der Unterschied zwischen Information und Meinung, der durch genaueres Nachdenken möglich wäre, wird nicht mehr wahrgenommen.
Die Kommunikation ist reduziert, sie ist unreflektiert, rein funktional durch Stimmungssymbole oder Daumen rauf und runter, nur affirmativ oder ablehnend, kurze Standortansage, Terminbestätigung, ein paar Grußfloskeln, klick, weiter.
Wichtig ist der Austausch von Bildern, Webadressen, Programmhinweisen. Das Nachdenken über Inhalte und Zusammenhänge ist ausgeschaltet. Zum Denken ist keine Zeit und in der Oberflächlichkeit verschwinden alle tiefer greifenden Themen. So ist es möglich, dass man den Klimawandel immer noch leugnen kann, ein Virus wird zur globalen Gefahr aufgebauscht und ein Krieg wird wie ein sportliches Ereignis behandelt. Das alles ist möglich, weil sich die Jugend im Durchschnitt mehr als sechs Stunden täglich mit dem Handy abmüht.
Das, was hier kurz beschrieben ist, man könnte auch Bücher damit füllen, ist ein globales Phänomen und es bedeutet, dass ein großer Teil der Menschen das Denken verlernt hat. Sie sind außerhalb von Schule, Studium und Beruf nicht mehr in der Lage, über eine Frage, Entscheidung oder Antwort konzentriert nachzudenken. Das lässt sich überall da feststellen, wo Denken gefragt ist: Politik, Kultur, Kreativität, Mathematik, wissenschaftliche Zusammenhänge und eigene Ideen.
In den Internetforen, wo es eine Kommentarfunktion gibt, häufen sich dumme Bemerkungen, die erkennen lassen, dass die anonymen Absender die Sache nicht erfasst, oder nicht gedanklich verarbeitet haben, sondern nur einfach einen Kommentar abgeben, der ihr Ego bestätigt und dabei die anderen abwertet. Auf den schnellen Plattformen schaukeln sich unbedachte Äußerungen hoch, bis hin zu den bekannten Schimpf-Kaskaden.
Ich muss gestehen, dass ich mich in dieser Szene nicht wirklich auskenne, weil ich sie meide. Doch das Ergebnis ist inzwischen auf einer ganz anderen Ebene zu beobachten: Die Menschen haben das Denken über ihre eigene Situation und über Politik verlernt, sie reagieren und bleiben oberflächlich, egal um welche Themen es sich handelt. Sie sind unkritisch gegenüber Propaganda und Meinungsmache. Sie können nicht mehr in historischen Zusammenhängen denken, nicht einmal über Dinge, die zu ihren Lebzeiten geschehen sind. Sie lassen sich von Medien und Narrativen manipulieren und merken es nicht. Sie unterscheiden nicht zwischen Moral und Annehmlichkeit, nicht zwischen Kunst und Mode, nicht zwischen einem echten Anliegen und dem spontanen Anklicken einer Präferenz.
Tiefer gehende Gedanken und Ansichten entstehen, wenn man sich in einem Gespräch, in kleiner Runde, ernsthaft auseinandersetzt und gegenteilige Meinungen austauscht. Das findet nicht mehr statt, weil jeder ständig mit seinem Handy beschäftigt ist oder auf ein Signal wartet, das aus einem anderen Raum, von einer nicht anwesenden Person kommt.
Das macht Konzentration unmöglich.
Ohne Konzentration kein Nachdenken. Ohne Nachdenken keine profunde Meinung. Das Resultat ist eine unqualifizierte Mehrheitsmeinung, die wie ein Strudel nach unten zieht.
Alle wichtigen Themen und Entscheidungen verlangen den Einsatz von Intelligenz und ernsthafter Diskussion, möglichst vieler Menschen. Nur so ist Demokratie praktizierbar. Es müsste so sein, dass erfahrene oder besser informierte Personen, eine Mehrheit überzeugen können. Das geht nicht schnell, aber es muss möglich sein, denn sonst wird die Kommunikationsfähigkeit der Menschen und die Sprache, die wir über tausende Jahre entwickelt haben, nicht mehr zum Vorteil und zum Fortschritt, sondern zum Gelaber genutzt.
Nachdenken ist erforderlich und zwar in einer Dimension von Stunden und nicht von Sekunden. Genau das haben die meisten verlernt.
Das Ergebnis ist überall zu beobachten, wo Politik gemacht werden soll und es an vernünftigen Entscheidungen mangelt und an der Beharrlichkeit, sie durchzusetzen.
Es mangelt auch an einer kritischen Wahl von Repräsentanten, die durch ernstes Nachdenken und Argumentieren andere überzeugt haben und so in einer Partei und im Parlament nach oben kommen. Es funktioniert umgekehrt: Erst der Aufstieg durch Konformismus und Protektion von oben, dann ergibt sich die Möglichkeit, inhaltlich etwas beizutragen.
Die Bekanntheit in den Medien bestimmen Journalistinnen und Journalisten.
Sie sollten die freie Kommunikation intelligent unterstützen und das Publikum zum Denken anregen, aber sie zitieren lieber Kurztexte aus dem Internet, wie sie auf X, früher Twitter, Facebook oder in Whats-App-Gruppen verbreitet werden. Diese Kanäle sollten für Politikerinnen und Journalisten irrelevant sein, sie sind private Unterhaltung und so etwas wie eine digitale Gerüchteküche.
Die Realität ist, dass die großen Medien keinen Beitrag mehr zur Aufklärung und Anregung leisten, sondern an erster Stelle nur den Konsens zwischen Geldgebern, Mächtigen, also der Regierung, ihrem Medium und dem Publikum herstellen. Das geschieht mit den Methoden der Propaganda:
Ständige Wiederholung von Behauptungen ohne Beleg und dazu Unterdrückung aller anderen Ansichten.
Widerstand leisten nur die freien Foren im Internet, die mit wenig Geld öffentliche und leicht zugängliche Kommunikation herstellen. Da kann man die Ergebnisse unabhängigen Denkens erfahren und, wenn man sich die Zeit nimmt, selber kreativ werden, nachdenken und zu Wort kommen.
Das Wichtigste ist aber, zuerst die Quellen der Desinformation und Oberflächlichkeit abzuschalten.
Radio und Fernsehen aus! Facebook abmelden. X dem Donald Trump überlassen. Und keine Angst vor Langeweile! Wer Augen und Ohren offen hält, das Leben um sich herum wahrnimmt und zu denken beginnt, kennt keine Langeweile.
Der Geldtransporter von Olaf Scholz hat keine Bremse und keinen Rückwärtsgang.
Dass Geld permanent von unten nach oben verteilt wird, ist längst bekannt. Es ist ein globales Phänomen, aber kein Naturereignis, sondern es beruht auf Fehlern im System. Selbst manche Großgeldbesitzer, die 100 Millionen US-Dollars oder Euros zur Verfügung haben, beklagen den Zustand und fordern ihre Staaten auf, für finanzielle Gerechtigkeit zu sorgen.
Die Bewegung tax the rich und die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn, die 25 Millionen verschenken will, sehen die Fehler der falschen Finanzpolitik. Hohe Steuern für Reiche und Superreiche wären die richtige Lösung. Olaf Scholz dagegen treibt die Schuldenaufnahme auf gigantische Höhen und dann auch noch für die denkbar schlechtesten Investitionen: Verlängerung des Stellungskrieges und Hochrüstung der deutschen Nato-Truppe.
SPD und Linke hatten schon immer die Illusion, dass man mit Staatsschulden soziale Politik betreiben kann. Das ist ein Irrtum, der auf Mangel an Verständnis für die Mechanismen der Finanzwirtschaft basiert. Das Wort soziale Gerechtigkeit verhängt den Blick. Es kommt auf finanzielle Gerechtigkeit an. Staatsschulden sind immer zu Gunsten der Geldgeber, also der Reichen. Sie bewirken Zinszahlungen und die Erhöhung der Geldmenge.
Das feudale Finanzsystem, ist etwa 500 Jahre alt. Die Lage hat sich in den letzten 50 Jahren zugespitzt, so dass ein paar Milliardärinnen und Milliardäre über so viel Geld verfügen wie die Hälfte der Menschheit. Das Geld fließt automatisch auf ihre Konten, ohne dass die Inhaber auch nur aus dem Bett aufstehen. Das hört sich an wie ein Märchen, ist aber Realität. Und global wächst die Armut, genau so wie der Reichtum.
Das Umverteilen von unten nach oben hat zwei Ursachen.
Der erste Grund für die Umverteilung nach oben ist einfach: Die viel zu große Geldmenge, die noch ständig wächst und zur Zeit meines letzten Fakten-Checks, etwa das Vierfache von dem betrug, was alle kaufbaren, realen Güter ausmachen (ohne Finanzpapiere). Die übergroße Geldmenge begünstigt an erster Stelle die Finanzwelt; denn Geld ist ihr Betriebsstoff. Dort wird Geld mit Geld verdient und je mehr es ist, desto leichter und erfolgreicher sind Finanzgeschäfte.
Geld ist beweglicher und schneller als alle materiellen Güter, es kann, wie Computerdaten, mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus schwirren, bei Tag und Nacht. Geld ist einfach zu handeln, weil der Transport nur aus dem Transfer von Zahlen besteht. Voraussetzung für die Teilnahme am Finanzgeschäft ist allerdings ein Budget von etwa 100 Millionen, ob Dollar oder Euro, spielt keine Rolle. Dann lässt sich das Risiko ausgleichen und der Wert des Portofolios steigt mit der globalen Geldmenge, weil die Kurse im Durchschnitt mit den eingesetzten Geldbeträgen ansteigen. Für die Disposition von 100 Millionen ist weder Spekulationsglück noch Geschick erforderlich.
Der zweite Grund für die Umverteilung erklärt gleichzeitig, warum die Geldmenge ständig wächst.
Es handelt sich um das traditionelle Bankgeschäft mit Schulden und Zinsen, so wie es seit mehr als 500 Jahren praktiziert wird. Daraus ist ein System von Bankschulden und Investitionen entstanden, das die industrielle Entwicklung beschleunigt hat, aber auch mehrmals schon zusammengebrochen ist. In den letzten Dekaden ist die Geldmenge aber nahezu explodiert und das Finanzsystem ist übermächtig geworden, es herrscht über Wirtschaft und Politik.
Das gilt an erster Stelle für die USA. Dort bestimmt die Finanzmacht mit der privaten Notenbank FED, über die Wirtschaft, über die Regierung, über Wohlstand, Gesundheit, Rüstung, Krieg und Frieden. Das Falscheste, was man hier machen kann, ist, sich diesem US-System der übermächtigen Finanzherrschaft in Gedanken und in der Praxis anzupassen. Die Macht der Wallstreet endet eigentlich in Frankfurt am Main. Die EZB kann eine andere Finanzpolitik betreiben. Wenn sie es nicht tut, ist das ein dummer Fehler.
Ein göttlicher Akt der Bankenmacht
Die Ursache der Geld-Explosion ist ein fragwürdiges Sonderrecht, das zunächst private, später auch staatliche Banken ausüben. Es ist die Vergabe von Krediten über Geld, das sie gar nicht besitzen.
Jemand geht zur Bank und nimmt einen Kredit auf. Die Bank macht eine Gutschrift auf ein Konto, bei dieser Bank.
Diese Gutschrift ist aber gar nicht oder nur zu einem geringen Teil, durch Rücklagen von 0% bis höchstens 10%, gedeckt. Doch das auf dem Konto gut geschriebene Geld ist echtes Geld. Egal, wie es zustande gekommen ist und egal, wie man argumentiert, dieses Geld ist von anderem Geld nicht zu unterscheiden, die Bank hat damit Geld aus dem Nichts erschaffen.
Den Wert des neu erschaffenen Geldes garantiert nicht die Bank, sondern die Schuldnerinnen und Schuldner mit ihrem gesamten Vermögen. So steht es im Kreditvertrag. Würden alle, die so ein Konto bei einer Bank haben, die Auszahlung von Bargeld verlangen, wäre fast jede große Bank der Welt pleite.
Das Verrückte ist nicht nur, dass die Bank auf diese Weise Geld generiert, sondern dass sie dafür auch noch Zinsen einfordert, für Geld, das sie nie besessen hat.
Mit den Zinszahlungen aber wird Geld direkt von Arm (Kreditnehmer) zu Reich (Bankinhaber) umverteilt.
Wie ist das legitimiert?
Es ist ein feudales Recht, dass sich private Banken über Jahrhunderte einfach genommen haben. Staatliche Banken haben es nachgemacht, zuerst die Bank von England.
Die Geldmenge wächst durch Kredite.
Es gibt komplizierte Vorschriften und Buchungen, die das Verfahren der giralen Geldschöpfung verschleiern, aber die Grundtatsache, dass Banken Geld generieren, ist schon allein daran zu erkennen, dass die global vorhandene Geldmenge, besonders durch riesige Staatsschulden, so weit angestiegen ist.
Ein erster Effekt ist der, dass wir uns die Zahlen, die das große Geld und die Staatsschulden beziffern, nicht mehr vorstellen können.
Der Mensch kann die Zahl Milliarde zwar sagen und verrechnen, aber niemand kann sich eine Milliarde im Kopf vorstellen. Das verleitet dazu, sehr leichtfertig mit Milliarden umzugehen, ganz besonders in der Politik, wo Menschen entscheiden, die vorher, nie im Leben, eine Verantwortung für so große Mengen an real vorhandenem Geld hatten.
Generierung von Geld durch private Banken ist ein feudales Recht aus vordemokratischer Zeit, das Erheben von Zinsen macht daraus eine Falle, aus der kaum zu entkommen ist. Einzelne Kreditnehmer, etwa die Häuslebauer, können ihre Schulden tilgen, aber nicht alle können das.
Weil Geld und Schulden in gleicher Höhe erzeugt werden und auf der Seite der Schulden die Zinsen noch hinzu kommen, und weil das über Jahrhunderte so praktiziert wurde, übersteigt die Summe aller Schulden schon längst die vorhandene Geldmenge.
Alle Schulden können nie zurückgezahlt werden.
Das trifft Staaten in Afrika und andere arme Länder besonders hart, sie sitzen in der Schuldenfalle und können mit ihrer eigenen Volkswirtschaft nie so viel Geld in die Hand bekommen, um die Staatskredite zu tilgen. Weil in diesen Ländern einfach nicht genug Geld zur Verfügung steht, kann der Staat es nicht aufbringen.
Dann kommen Finanzexperten und sagen, sie müssten nur die Staatsausgaben kürzen, um die Schulden los zu werden.
Es ist eine Falle, solchen Ländern Kredite zu geben und Zinsen zu verlangen, während man selbst Geld generieren kann. Das geschieht, weil die dort Regierenden das System der Gelderzeugung durch Schulden nicht kennen und in Bezug auf die Tilgung, kurzsichtig handeln, wie unsere jetzige Regierung auch.
Totale Freiheit für ganz wenige
Das expansive Finanzsystem ist 1971 völlig entfesselt worden durch die Loslösung des Dollars von jeder materiellen Bindung und als nächster Schritt kam die Befreiung der Banken von Reglementierungen. Das ist der Kern des Neoliberalismus. Es wird darauf verzichtet, bei Kreditvergabe Mindestreserven zu verlangen. Die gute Idee, dass in der Schweiz nur die Zentralbank Franken erzeugen sollte, ist bei einem "Entscheid" verworfen worden.
Nach 1971 ist nicht nur die Geld- und Schuldenmenge ungebremst angestiegen. Dazu gehört auch eine Ideologie, die das befürwortet und durchsetzt, sowohl politisch als auch in der freien Wirtschaft. Man hat die Managergehälter vervielfacht und mit Bonuszahlungen an den Aktienkurs gekoppelt. Dadurch gibt es Entscheidungen der Manager zugunsten der Finanzwelt und nicht zu Gunsten der Firma, der Belegschaft oder für die Qualität von Produkten. Was dabei heraus kommt, lässt sich aktuell an der Deutschen Bahn beobachten.
Überall gilt als oberste Devise, so viel Geld wie möglich in Bewegung zu bringen und einen möglichst hohen Anteil in die eigene Tasche zu wirtschaften. Manager, die hundert mal so viel verdienen wie normale Angestellte, agieren auf Seite der Finanzbesitzer.
Geld ist schon längst eine völlig abstrakte Größe geworden. Die Zahlen steigen immer schneller: Millionen, Milliarden, jetzt schon Billionen in den Bilanzen der größten Firmen und im Staatshaushalt, nicht nur in den USA. Auch Deutschland, unter Olaf Scholz und die EU, mit Uschi von der Leyen, halten mit im Wettlauf um Milliarden bis hin zur ersten und zur zweiten Billion.
Auch im politischen Bereich lösen sich die Entscheidungsträger von den Menschen mit Normaleinkommen, also vom Mittelstand. Das wird begünstigt durch die Praxis in Deutschland, dass Abgeordnete des Bundes und der Länder ihre eigenen Bezüge beschließen und ständig erhöhen, plus steuerfreie Pauschalen und hohe Beträge für Büroführung. Die Parteien haben zahlreiche Mechanismen entwickelt, Geld in die eigenen Taschen zu wirtschaften.
Gleichzeitig wurde ein Niedriglohnsektor geschaffen und immer weiter ausgedehnt, so dass der Abstand zwischen politisch Privilegierten und den Millionen in der Unterschicht sich enorm vergrößert hat. Es ist fast wie in der Wirtschaft, zwischen oben und unten ein Missverhältnis von 1:10 bis 1:20 (1:100 in den Konzernen) und speziell in Deutschland gilt so ein krasses Verhältnis auch für die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten, also die staatlichen Medien: Eine Intendantin verdient zwanzig mal so viel wie ein Paketbote oder eine Altenpflegerin.
Die Parteien haben Wählerinnen und Wähler verraten.
Die SPD hat die Arbeiterschaft und die Angestellten, CDU und FDP haben den Mittelstand verraten. Die Grünen, auf dem Weg zur Volkspartei, verraten die Umwelt- und Friedensbewegung. Und die Ampel in Berlin verhält sich so, als wäre sie nicht vom deutschen Volk gewählt, sondern von der Finanz- und Militärmacht eingesetzt.
Die regierenden Parteien sind korrumpiert durch die Macht an sich. Sie berauschen sich an der Verfügung über Geld, Waffen und als höchste Stufe, an der Macht über Leben und Tod anderer, im Krieg der Ukraine. Das ist grausam, aber alltägliche Politik in Berlin. Dass sie ihr Mandat von Wählerinnen und Wählern haben, ist vergessen.
Doch es heißt im deutschen Grundgesetz:
Alle Macht geht vom Volk aus.
Die sogenannten Volksparteien arbeiten, oft gemeinsam, für Finanzmacht und Neoliberalismus. Dabei wäre es ihre Aufgabe, das Finanzsystem in die Schranken zu weisen, weil dieses System keinen Rückwärtsgang hat, weil es selbst nicht umkehren kann und immer schneller auf Katastrophen zusteuert.
Staaten, Regierungen und Politik könnten eingreifen, in Deutschland und in Europa, viel besser als in den USA. Was unser Bankenfreund und Geldtransporteur Olaf Scholz, erst als Finanzminister, dann als Bundeskanzler betreibt, ist genau das Gegenteil von Finanzpolitik, im Interesse der Allgemeinheit:
Staatsschulden, welche die Geldmenge erhöhen, dem Volk Zinsen auferlegen, Milliarden nach oben spülen und zukünftige Generationen zu Untertanen der Finanzmacht degradieren, ähnlich wie in den Entwicklungsländern. Dabei ist nicht zu vermuten, dass Herr Scholz das System nicht durchschaut, er weiß doch, wie leicht es ist, an Kredite zu kommen, also weiß er auch, wie und wo das Geld entsteht und wer dabei gewinnt.
Das Finanzsystem umkrempeln kann eine deutsche Regierung nicht, aber sie kann eine Politik für die große Mehrheit der Wählerinnen und Wähler (aller Pareteien) und für finanzielle Gerechtigkeit machen, und zwar durch progressive Steuern auf Finanzgewinne und eine Vermögensabgabe nach dem Motto:
Der Staat erbt mit!
Kein großes Vermögen ist ohne Beteiligung der Allgemeinheit entstanden, es ist unsinnig, dass es wie Möbel und Geschirr nur an nahe Verwandte weitergegeben wird. Wenn ein großes Vermögen durch den bedauerlichen Tod, seine Besitzerin oder seinen Besitzer verliert, kann ein mutiger Staat mit vollem Recht die Hälfte für sich beanspruchen. Niemand hat so ein Vermögen ohne wesentlichen Beitrag der Allgemeinheit aufgebaut, es sei denn, man hat es bereits geerbt. Kein Autokonzern ohne Straßenbau, kein florierender Billigladen ohne soziale Unterstützung der Schwachen durch den Staat.
Wenn der Staat Miterbe ist, dann wird niemandem etwas weggenommen, was er ein Leben lang erarbeitet hat. Das Argument, dass dadurch Firmen zerstört würden, lässt sich leicht entkräften, indem man die Erbschaft des Staates auf zwanzig Jahre streckt. Eine Firma, die nicht 2,5% Miterbschaft des Staates, pro Jahr, abführen kann, sollte verkauft werden.
Die dritte Maßnahme gegen ausufernde Finanzmacht ist eine sofortige Transaktionssteuer auf alle Finanzgeschäfte. Mit steuerlichen Maßnahmen lässt sich die Umverteilung stoppen. Der Staat macht keine Schulden mehr, sondern er zahlt die Schulden zurück. Dann verschwindet das durch Schulden generierte Geld wieder aus dem System. Die Geldmenge wird verringert und es kann finanzielle Gerechtigkeit geschaffen werden.
Das Kredit- und Schuldensystem hat durch Geldvermehrung zweihundert Jahre lang einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht. Damals war das Geld knapp. Jetzt ist Geld in großem Überfluss vorhanden und es ist falsch, dass es sich immer mehr in den Händen einer kleinen Schicht oder winzigen Gruppe sammelt. Es gibt keinen vertretbaren Weg und keinen Transporter, der es zurück holen kann, außer Steuern und Vermögensabgaben.
Niemand ist glücklich mit dem Status Quo, auch viele Großgeldbesitzer nicht, erst recht nicht die verarmenden Massen. Das System war immer schon fragwürdig, jetzt muss es gebremst und umgedreht werden.
Geld ist nicht mehr der absolute Bringer, einfach, weil es in Überfluss vorhanden ist und für manche viel zu leicht zu bekommen. Geld polarisiert, es spaltet, es verhindert Demokratie, es führt, wegen der Zinsen, die auch in allen Firmengewinnen, Gebühren und Steuern enthalten sind, zu Ausbeutung von Umwelt und Ressourcen und von arbeitenden Menschen.
Wir alle können erst im Kopf und dann in der Realität gegensteuern, bremsen, wir diskutieren, streiken, demonstrieren, bis auch die gewählten Parteien, die offiziellen Medien und die Regierenden es einsehen.
Schulden und Lügen bleiben ein Sondervermögen der Regierung
Immense Schulden, verbunden mit Lügen, gipfeln in dem Wort Sondervermögen.
Das Wort ist keine Erfindung der Regierung Scholz, aber die Trixerei bei den öffentlichen Aussagen wird mit dem Wort Sondervermögen (für die militärische Rüstung) auf die Spitze getrieben. Das Wort Sondervermögen ist eine Lüge in sich; denn es ist de facto eine zusätzliche Staatsschuld in Höhe von 100 Milliarden Euro, zusätzlich zu allen anderen Schulden, insbesondere zu denen, die erst kürzlich in gleicher Größenordnung für Corona-Maßnahmen aufgenommen worden sind. Ein Vermögen ist ein Guthaben, das genaue Gegenteil von diesem Sondervermögen.
Es gibt Leute, die Vermögen haben und andere haben es nicht.
Das scheint in gewissen Grenzen natürlich und normal zu sein und es hängt von vielen Faktoren und Zufällen ab, die nicht in der Macht der einzelnen Menschen stehen. Für den Lauf der Wirtschaft ist es erforderlich (im bestehenden System), dass Personen, Gemeinschaften, Gesellschaften, Genossenschaften, Körperschaften existieren, die Vermögen genug besitzen, um größere Geschäfte zu tätigen. Das beginnt beim Bau von Häusern, Geschäftshäusern, Lagern und Fabriken, aber auch von Straßen und Brücken, Infrastruktur, alles, was die Allgemeinheit braucht.
Die Geldwirtschaft ist dabei für den Rest der Wirtschaft ein Hilfsmittel. Sie macht Vermögen beweglich, aber sie produziert nichts. Geldwirtschaft ist kein Gewerbe, das wie die Bauwirtschaft oder die Industrie, aus sich selbst heraus Werte schafft. Geldwirtschaft sollte nur Kapital flüssig machen, also der Verteilung und Verfügbarkeit von Vermögen dienen, eine Dienstleistung für das private, gesellschaftliche und staatliche Wirtschaften.
So weit, so gut, dieser Gedankengang ist plausibel und logisch, entspricht aber nicht der Realität. In der Finanzwirtschaft ist es so, dass die Banken Geld nicht nur verwalten, verlagern und zur Verfügung stellen, also mit Geld handeln, nein sie erzeugen auch Geld von sich aus. Das ist Eine Tatsache die immer noch viel zu wenigen bekannt oder bewusst und bei Leuten mit geringem Kenntnisstand auch umstritten ist.
Geld wird überwiegend von Banken erzeugt und nicht nur von Staatsbanken, sonder auch von privaten Banken. Geld wird sogar überwiegend von privaten Banken erzeugt und ständig in Verkehr gebracht. Das gipfelt bei der offiziellen US-Notenbank FED, die nicht dem Staat gehört, sondern einem Konsortium von Privatbanken und damit den reichsten Familien der USA.
Wie erzeugen die privaten Banken Geld?
Ganz einfach, sie vergeben Kredite über Geld, das sie gar nicht besitzen. Sie machen Gutschriften auf die Konten ihrer Kunden, doch diese Gutschriften sind nicht durch Geld in ihren Tresoren oder durch anderes Vermögen der Bank gedeckt. Die Gutschriften sind aber an einen Kredit gekoppelt, den die Kunden, darunter auch Staaten, gemäß einem Kreditvertrag zurückzahlen müssen.
Das Geld auf diesen Konten ist real vorhandenes Geld, es kann sofort und jederzeit zur Zahlung eingesetzt werden, es kann als Bargeld abgehoben werden und ist von anderem Geld nicht zu unterscheiden. Da wird Geld, das vorher nicht vorhanden war, gleichzeitig mit einer Schuld (in gleicher Höhe) aus dem Nichts in die Welt gesetzt.
Das so erzeugte Buchgeld hat nur einen Wert, weil die Kreditnehmer die Rückzahlung der Schuld und damit den materiellen Wert des Geldes garantieren. Wenn sie mit dem Geld seriös wirtschaften, wozu sie im Kreditvertrag verpflichtet sind, werden sie es fristgerecht zurückzahlen. Die Schuld ist dann getilgt und verschwindet aus den Büchern.
Das Buchgeld existiert nur so lange die Schulden bestehen. Aber, weil ständig riesige Schulden auf allen Ebenen gemacht werden, wird viel mehr neues Buchgeld erzeugt als Schulden getilgt werden. Die Summe der Schulden und die Geldmenge steigen längst schon ins Unermessliche, ganz besonders in den USA.
Wo liegt das Problem?
Für die Allgemeinheit und die Staaten ist es ein fundamentales Problem, dass private Banken das Recht haben, nach diesem Verfahren Geld zu erzeugen; denn Geld kann nach den Spielregeln der Wirtschaft gegen alle anderen Güter und Dienstleistungen eingetauscht werden (universelles Tauschmittel).
Man erkennt leicht, dass dies ein ungeheures Privileg ist, welches der Geldwirtschaft einen unübertreffbaren Vorteil gegenüber allen anderen, Wirtschaft, Privatleuten und auch gegenüber Staaten verschafft. Und das wird einfach so akzeptiert, weil es seit ewigen Zeiten so ist. Banken erzeugen den Stoff, mit dem sie handeln und den sie als Kredit vergeben, selbst aus dem Nichts, es kostet nur eine Buchung von Zahlen oder einen Klick mit der Maus.
Dass dies toleriert wird, liegt daran, dass es seit Jahrhunderten praktiziert wird und es am Anfang wohl niemand gemerkt hat. Die Banken haben es verschleiert und die Staaten, welche die Banken überprüfen können, haben es zugelassen. Das gipfelt darin, dass der US-Präsident Nixon 1971 jede materielle Bindung des Dollars offiziell aufgehoben hat. Seitdem sind der Geld- und Schuldenmenge keine Grenzen mehr gesetzt. Das ist der Beginn des neoliberalen Zeitalters, in dem der Umgang mit Geld und das Denken darüber sich fast völlig von der Realität gelöst hat, bzw. mit der Realität nicht mehr übereinstimmt.
Das System des alten feudalistischen Geldsystems ist durch die aktuelle Geld- und Schuldenvermehrung völlig instabil geworden und es bringt fast alles durcheinander, was mit Geld, bzw. mit viel Geld, zu tun hat, ganz besonders das Verhältnis von Staaten und Finanzwelt.
Staaten haben keine Macht über das große Geld, diese Macht hat das feudale Finanzsystem, weil es Geld erzeugen darf, während alle anderen dafür etwas leisten oder verkaufen müssen. Und der Clou ist dabei, dass die Banken für dieses selbst erschaffene Geld auch noch Zinsen nehmen und das nicht zu knapp. Je kleiner der Betrag und je weniger die Kreditnehmer informiert sind, um so höher sind die Zinsen.
Wie hoch dürfen die Zinsen sein?
Korrekterweise müssten alle Zinsen längst bei Null sein, weil die Geldmenge inzwischen um ein Vielfaches zu hoch ist. Sie waren auch schon bei Null. Dann hat aber die US-Notenbank FED wieder Zinsen eingeführt, damit die Besitzer der FED weiterhin ein leistungsloses Grundeinkommen (ohne Grund) haben. Die europäische Zentralbank EZB hat diese allgemeinschädliche Entscheidung übernommen, was rational nicht nachvollziehbar ist; denn die EZB ist keine Privatbank.
Das schlechteste, was in dieser, seit Jahrzehnten bestehenden Situation, eine Regierung machen kann, ist weitere Schulden aufzunehmen; jawohl, denn dadurch wird der Staat mit seinen Bürgerinnen und Bürgern schwächer und die Finanzmacht wird durch Zinsen und Erhöhung der Geldmenge immer weiter privilegiert und immer mächtiger. Richtig wäre es, sich das Geld durch gezielte Steuern in der Hochfinanz zu holen und deren Macht zu schwächen.
Die Schuldenmacher werden machtlos gegenüber den Banken und der Staat wird mit jedem großen Kredit ohnmächtiger.
Wem nützt die Schuldenpolitik?
Dazu gehört unbedingt die Lüge, dass die Schulden irgendwie im Sinne oder zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger seien. Nein, sie sind nur zu Gunsten der Finanzmacht und zu Gunsten der gerade Regierenden, denn die Regierung kann mit den vielen Milliarden machen, was sie will, so lange sie regiert. Schon die nächste Regierung wird benachteiligt, wenn sie es nicht genau so und noch schlimmer macht, bis der Staat völlig Pleite ist, das heißt, bis die Finanzwelt diesen Staat fallen lässt. Mit Deutschland wird das so schnell nicht geschehen, denn da sind noch Reserven, die man auspressen kann.
Die Regierung der USA hat einen Sonderstatus: Der Staat muss seine Schulden, die von der FED genehmigt werden, nicht zurück zahlen, er zahlt nur immense Zinsen. Dabei gibt es die Gewohnheitsregel, dass die FED eine Staatsdefizit in Höhe der Militärausgaben voll übernimmt. Die FED finanziert damit die Rüstung und die aggressive Weltpolitik der USA.
In Deutschland ist die Lage wesentlich anders. Das Militär muss aus Steuern finanziert werden und das Sondervermögen muss von den Nachfolgenden zurückgezahlt werden, es wird also mit der Lüge verknüpft, dass Deutschland jetzt eine starke Armee bräuchte, um sich in Zukunft verteidigen zu können. Gegen wen? Wer kommt in Frage, Deutschland militärisch anzugreifen? Wann wurde Deutschland zuletzt gefährlich angegriffen? Doch wohl durch Kaiser Napoleon, der dann auch Russland angegriffen hat.
Wen hat Russland in Richtung Westen angegriffen? War es nicht umgekehrt, dass Napoleon und Hitler die Angreifer waren? Haben nicht die USA Panzer, Raketen, Trägerflugzeuge und Militärübungen der Nato, 8000 km vom eigenen Land entfernt, bis an die russischen Grenzen vorgeschoben?
Die Rüstung in Deutschland dient erstens den USA und zweitens dem Prestige der Regierenden, weil sie die Macht über die Armee haben und damit die anderen Regierungen und einen Teil der eigenen Bevölkerung beeindrucken können. Das Gerede von der Rüstung zur Verteidigung Deutschlands ist eine Lüge.
Das Wort Verteidigung ist in den USA eine noch viel größere Lüge, denn die USA sind, so lange sie existieren, noch nie auf ihrem eigenen Territorium angegriffen worden, ihre Verteidigung war immer nur der Angriff, erst auf die naturgeborene Bevölkerung Nordamerikas, dann auf Dutzende fremde Länder.
Gibt es etwas zu erobern?
Es ist verrückt, die Zeiten zurück zu drehen, erst recht nicht rückwärts um 2000 Jahre, das funktioniert nicht. Das expansive römische Reich konnte 1000 Jahre existieren und lebte hauptsächlich von seiner aggressiven Armee. Dafür ist heute kein Platz mehr auf der Welt. Wen wollen die USA erobern und welche Reichtümer können sie noch anhäufen?
Die Sklaverei ist abgeschafft, dem Energieverbrauch sind Grenzen gesetzt durch die Erderwärmung. Der Wohlstand der Oberschicht ist gesättigt bis zum Überdruss. Auch der Hunger nach Rohstoffen findet seine Grenzen, weil deren Gewinnung und Verarbeitung den Lebensraum auf diesem Planeten immer mehr zerstört. Wie, wohin und warum können die USA noch expandieren?
Die Zeiten des römischen Imperiums sind vorbei und kehren nie wieder. Für dieses Denken und die Expansion der USA ist kein Platz mehr auf der Welt.
Nur das große Geld ist in beliebigen Mengen verfügbar und kann durch Schulden ständig vermehrt werden, weil es keine materielle Bindung hat. Geld ist abstrakt, nur eine Zahl. Wenn diese Zahl immer größer wird, nutzt es niemandem außer denen, die süchtig nach Geld und Macht sind und es ist falsch dafür Lebensraum, Menschen, Tiere und Pflanzen zu opfern.
Große Schulden sind ein Verlust für die Schuldnerinnen und Schuldner. Wer das ein Sondervermögen nennt, der ist verrückt oder belügt sich selbst und alle, die untertänigst im Lande leben, arbeiten und brav ihre Steuern zahlen.
Organisatorische Systeme haben, ähnlich wie Maschinen oder Maschinentypen, eine strukturell begrenzte Lebensdauer. Die Dampfmaschine wurde vom Verbrennungsmotor verdrängt und der Verbrennungsmotor hat jetzt ebenfalls seine beste Zeit hinter sich. Die hoch entwickelten Organisationsformen der Römer sind beinahe vergessen, nur die katholische Kirche existiert noch, wird aber seit fünfhundert Jahren stark angezweifelt und im 21. Jahrhundert als äußerst unzeitgemäß empfunden. Päpste und Bischöfe haben die Geburtenkontrolle und dann die Gleichberechtigung der Frauen verschlafen.
Es gibt Organisationsformen, die zwar noch existieren und auch leidlich funktionieren, wie die Kirche, deren Zeit aber, genau besehen, längst abgelaufen ist. Ein Beispiel dafür ist das Organisationssystem der politischen Partei aus dem 19. Jahrhundert. Diese Struktur mit ihren Versammlungen, Vorständen, Delegierten und Wahlverfahren ist älter als das Automobil mit Ottomotor und entspricht nicht mehr der heutigen Kommunikationstechnik. Das Ergebnis: Eine Partei wie die Grünen, kann ihre langjährig verkündeten Ziele völlig verraten und ungeschwächt gegen die Vorstellungen ihrer Wählerinnen zu Gunsten der US-Finanzelite mitregieren.
Dies geschieht im Rahmen der repräsentativen Demokratie.
Menschliche Organisationen sind oft auch quantitativ begrenzt. Ein Gesangsverein kann nicht mehrere tausend Mitglieder haben. Eine Wohngemeinschaft nicht einmal hundert und ein Restaurant von mehr als einem Hektar Fläche ist ebenso unmöglich wie ein Kindergarten für zehntausend Kinder. Meistens werden Organisationen mit der Zeit durch Technik überholt oder sie stoßen an quantitative Grenzen. Das gilt auch für sehr große, übergreifende Organisationen. Ein Beispiel ist die repräsentative Demokratie, sie ist ein Modell von etwa 1790, aus der Zeit der Postkutsche und der berittenen Kuriere, heute ist sie kaum noch funktionsfähig. Wir haben inzwischen völlig andere Transportmittel und eine mehrmals revolutionierte Technik der Sprachübertragung.
Wer oder was ist die stärkste Supermacht?
Während die Digitaltechnik im Takt von Monaten neue Organisationsmodelle präsentiert, ist das wichtigste und mächtigste organisatorische System unserer Zeit schon fünfhundert Jahre alt. Was ist gemeint? Welche Struktur beherrscht unser Privatleben, die Arbeitswelt, den Konsum, die Wirtschaft und die Politik am radikalsten?
Es sind die Banken, Versicherungen, die Börse, die Finanzwirtschaft es ist das feudale Finanzsystem aus vordemokratischer Zeit. Trotz seiner Allmacht muss dieses in fünfhundert Jahren gewachsene System jetzt angezweifelt und verändert oder ersetzt werden, weil es seine Grenzen und sein Verfallsdatum schon mehrfach überschritten hat, weil es, grob gesagt, völlig ausgeartet ist.
Das bisher Gesagte hat etwas von Gotteslästerung an sich und wird deshalb als gewagte Behauptung von den äußerst mächtigen Gegnern bestritten und bekämpft, sowohl direkt als auch in Zukunft und bereits in der jüngsten Vergangenheit. Drei Monate lang habe ich versucht, eine wissenschaftlich fundierte Darstellung des Finanzfeudalismus in Buchform bei irgendeinem deutschen Verlag zu veröffentlichen, obwohl ich von Anfang an ahnte, dass es darauf hinaus läuft, dass wir dieses Buch selbst verlegen müssen. Genau das ist durch die Digitaltechnik, mit Buchdruck auf Abruf, ohne besonderen Einsatz von Finanzen, jetzt möglich und ist bereits geschehen.
Mit so einem Projekt ist natürlich kein Geld zu verdienen. Es ist so wie mit der Religion für Kinder: Wer nicht an Gott glaubt, kann nicht in den Himmel kommen. Wer das Finanzsystem angreift, wird ein umstrittener Autor ohne Zugang zu den Finanzquellen von ARD, ZDF, Spiegel, Springer, Mohn, Funcke, Burda usw. Die Aufklärung funktioniert über Online-Medien, die keine Honorare zahlen und froh sind, wenn sie selber durch Spenden der Leserinnen und Leser überleben können.
Geldverdienen schneller als Menschen denken
Das überfällige System der Finanzwelt ist äußerst stark und einflussreich, aber es hat seine Grenzen überschritten und ist daher von vielen Seiten vernichtend angreifbar. Hier soll als erstes eine technische Entartung des Finanzsystems angesprochen werden. Sie beruht darauf, dass Geld ganz überwiegend nur noch eine Zahl auf einem digitalen Speicherplatz ist und mit Lichtgeschwindigkeit in unbegrenzter Höhe um den Globus transferiert werden kann. Geld ist tausendmal schneller als jedes andere Wirtschaftsgut und schneller als jede materielle Aktion, es funktioniert für diejenigen, die es steuern, ähnlich leicht wie reine Gedanken im Kopf von Größenwahnsinnigen. Das zeigt sich deutlich beim sogenannten Hochfrequenzhandel.
Hochfrequenzhandel ist eine digitaler Goldesel, der nur Kursdaten und elekrischen Strom frisst.
Der Begriff Hochfrequenzhandel ist falsch, wie viele Begriffe im Finanzwesen, welche die Dinge verschleiern und das Verständnis erschweren. Ein aktuelles Beispiel aus diesem System der Verwirrung ist das Wort Sondervermögen, ein Falschwort, das genau das Gegenteil von dem behauptet, was es in Wirklichkeit ist: Sondervermögen ist kein Vermögen, sondern im Gegenteil, eine Schuld. Eine besonders hohe, zusätzliche Sonderschuld, die nach der Verfassung nicht einmal erlaubt ist. Die Herren Scholz, Lindner und Habeck haben sich auf dieses Falschwort geeinigt, in der Gewissheit von Herrn Merz, dem Finanzakrobaten der Opposition, bei einer Verfassungsänderung unterstützt zu werden.
Die Lüge, die in dem Wort Sondervermögen steckt, gilt nur für das dumme Volk, das mit Kindern und Enkelinnen die Schuld abtragen muss.
Zurück zum Hochfrequenzhandel. Der hat nichts mit dem Begriff einer Frequenz zu tun. Frequenz ist eine Zahl von immer gleichen Vorgängen pro Zeiteinheit, z.B. fünfzig oder tausend Schwingungen pro Sekunde. Das, was beim Hochfrequenzhandel geschieht, sind aber völlig unregelmäßige und unterschiedliche Kauf- und Verkauf-Entscheidungen an der Börse und am Devisenmarkt, die sich im Bereich von Millisekunden und Mikrosekunden abspielen. Die hohe Geschwindigkeit ist möglich geworden, weil Geld heute meist nur noch eine Zahl ist, die wie jede andere digitale Zahl durch Prozessoren gejagt wird und mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus schwirrt.
Minimale Kursdifferenzen an verschiedenen Börsen in Singapur, Frankfurt oder an der Wallstreet werden, oft unter Ausnutzung von Devisenschwankungen, blitzschnell durch Kauf und Verkäufe ausgewertet. Dabei entstehen prozentual sehr kleine Gewinne in Millisekunden, die sich aber anhäufen, wenn sie mit Computerprogrammen rund um die Uhr und mit möglichst hohen Geldbeträgen durchgeführt werden.
Ein unhaltbarer Zustand und seine Behebung
Es ist klar, Voraussetzung, um solche Geschäfte zu tätigen, ist eine Großrechenanlage mit ausgetüftelter Software und die sofortige Verfügbarkeit von Geldbeträgen im Milliardenbereich. Genau das sind die Stärken von Black Rock, der Firma mit den höchsten Kundeneinlagen und einer der größten privaten Rechenanlagen. Wenn die Programme einmal laufen, ist kaum noch menschlicher Einsatz erforderlich. Hochfrequenzhandel ist eine digitaler Goldesel, der Unmengen an Daten und sehr viel elektrischen Strom frisst, aber...
Der Nachteil für alle anderen an diesem System ist, dass Hochfrequenzhandel nur unter den beschriebenen Voraussetzungen funktioniert; kein normaler Mensch kann da mitmachen. Wenn die normale Aktionärin und der normale Aktionär am Morgen ihre Computer einschalten, um die Börse zu checken, sind alle Kursschwankungen schon gewinnbringend ausgewertet, es bleibt ihnen nur, auf die Trends in der Zukunft zu spekulieren, wo die Großinvestoren mit ihren Großcomputern ebenfalls kräftig mitmischen.
Der Hochfrequenzhandel ist einer der Mechanismen, welche die Umverteilung von unten nach oben durchsetzen. Gewinner sind die Größten und die am besten Ausgerüsteten. Deshalb wäre es dringend erforderlich, dass Staaten an dieser Stelle einschreiten, wenn sie nicht für die Finanzmacht, sondern im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger agieren wollen. Dazu gibt es auch eine eindeutige und ziemlich einfache Möglichkeit:
Eine Transaktionssteuer, die jede Finanztransaktion, egal wie schnell und kurzfristig sie erfolgt, mit einer Abgabe im Bereich von einem oder zwei Promille belegt.
Im realen Handel gibt es eine Mehrwertsteuer, die jeden Kauf und Verkauf, auch im Zwischenhandel, mit einer Steuer belegt, die um so höher greift, je mehr Gewinn erzielt wird. Dass es bei Finanzgeschäften so eine Steuer nicht gibt, ist eine klare Begünstigung der Finanzwelt gegenüber allen anderen Formen der Wirtschaft und gegenüber allen, die ihr Geld mit Arbeit oder Dienstleistungen verdienen müssen.
Dass die Finanzmacht gegen die Transaktionssteuer Widerstand leistet, ist selbstverständlich, denn das Fehlen einer solchen Steuer ist ein riesiges Privileg. Man argumentiert damit, dass sich diese Abgabe nicht überall durchsetzen ließe. Am besten wäre es also für die Politik, genau wie die feudale Finanzmacht, global zu agieren oder wenigstens auf Ebene der EU. Hier ist politischer Handlungsbedarf, mit Sachverstand und Intelligenz. Eine Transaktionssteuer ist lange schon überfällig.
Das erwähnte Buch heißt: Hunderttausend Milliarden zu viel und es wird hier vorgestellt.
29.04.2023
Links zu allen Teilen der Serie:
1. Teil, 2. Teil, 3. Teil, 4. Teil, 5. Teil.
oder einfach rauf und runter rollen. ("rollen" bedeutet scrollen.)
Organisatorische Modelle haben, ähnlich wie Maschinentypen, eine begrenzte Laufzeit. Das Finanzsystem ist ein besonderer Fall, es ist ausgedehnt und sehr kompliziert, aber es gibt auch gleich mehrere Auswüchse, die nicht mehr tolerierbar sind. Wenn die Finanzmacht die Macht von Staaten überwältigt, ist das nicht hinnehmbar, besonders nicht in einer Demokratie.
Das feudale Finanzsystem hat mehrere grundsätzliche Fehler. Da sind Angriffspunkte für Kritik, gegen die das Establishment sich vehement verteidigt. Auf höchster Ebene geschieht das durch ausgedehnten Lobbyismus. Die Fehler sind vielen seit Jahren bekannt, doch ihre verheerende Auswirkung steigert sich immer weiter mit der Geldmenge oder einfach mit der Zeit, zum Beispiel mit der Laufzeit von Krediten und der ständigen Anhäufung von immer mehr Schulden.
Ein zentraler Punkt der herrschenden Ideologie im Finanzwesen ist die feste Verknüpfung von Geld und Zinsen. Es wird suggeriert, dass Geld grundsätzlich entweder Zinsen abwirft oder Zinsen verlangt. Ein nicht behebbares Problem mit Zinsforderungen ist die Tatsache, dass wegen der Zinsen niemals alle Schulden zurückgezahlt werden können. Das ist einfache Mathematik. Um es zu verstehen, hilft ein Gedankenmodell, das ich hier noch einmal skizziere:
Nehmen wir an, wir hätten ein Geldsystem von nur zwei Personen. Die Währung sei wie im Märchen der Taler. Es gebe 1000 Taler im System und die sind im Besitz von Mister Tallyman. Die arme, alleinerziehende Amalia will ein wenig Geld haben und geht zu Mister Tallyman, um sich 100 Taler zu leihen. Mister Tallyman verlangt 5% Zinsen. Amalia willigt ein, wird aber krank und macht gar nichts mit ihrem Geld. Nach einem Jahr muss Amalia aber 100 Taler plus 5% Zinsen, also 105 Taler zurückzahlen. Die kritische Frage lautet: Woher soll Amalia die fünf Taler nehmen, denn es gibt nur tausend Taler, Tallyman hat noch 900, sie hat 100 und es fehlen die 5 Taler für Zinsen.
Zinsen schaffen ein unlösbares Schuldenproblem
In einem geschlossenen Finanzsystem ist nicht genug Geld für Zinsen vorhanden. Jetzt kann man einwenden, das Modell sei zu simpel. Es gebe außerdem kein geschlossenes Geldsystem. Das ist aber nur eine Frage der Perspektive: Wir können immer ein geschlossenes System definieren und betrachten, indem wir die Perspektive beliebig ausweiten.
Im heute bestehenden feudalen Finanzsystem wird Geld durch Kreditvergabe erzeugt. Wie das geschieht, soll später erklärt werden. Tatsache ist, dass bei der Generierung von Geld (girale Geldschöpfung) Buchgeld und Schulden in gleicher Höhe entstehen. Wenn aber Zinsen verlangt werden, kommen auf Seite der Schulden die Zinsen obendrauf. Und je länger es dauert, bis die Schuld vollständig getilgt ist, um so größer wird die klaffende Differenz zwischen der generierten Geldmenge und den Schulden plus Zinsen und Zinseszinsen.
Zinsen verstärken die Ungleichheit
Das bedeutet, mit der Zeit werden Schulden größer sein als die Geldmenge. Alle Schulden in der Finanzwelt können schon lange nicht mehr zurückgezahlt werden. Würden die Banken ihre faulen Kredite korrekt bilanzieren, wären die meisten Banken der Welt pleite. Die Mächtigen, FED, EZB und Weltbank, verschieben die Zinsschuld gerne auf die weniger Mächtigen, wie Griechenland. Am Ende bleibt immer eine Lücke. Diese Finanzierungslücke ist systembedingt. Die Lösung dieses Problems ist nur mit Schuldenerlass möglich. Aber wer erlässt wem wie viel an Schulden?
Es gibt noch ein zweites Argument gegen die Zinsforderung: Die Zinsforderung schafft eine prinzipielle Ungleichheit zwischen denen, die Geld haben und denen, die es nicht haben. Die Geldverleiher verlangen mit der Zinsforderung eine Leistung für ihren überschüssigen Besitz. Das widerspricht dem Gleichheitsprinzip und der Idee von einer egalitären Gesellschaft.
Genau das hat der islamische Prophet Mohammed schon vor 1.400 Jahren erkannt. Er hat deshalb das Erheben und auch das Zahlen von Zinsen klar und deutlich verboten. Weil Mohammed als Kaufmann im Geschäft seiner ersten Ehefrau gearbeitet hat, sah er voraus, wozu das Erheben von Zinsen führt. Es führt zur Spaltung der Gesellschaft und zur finanziellen Katastrophe.
Die Finanz-Katastrophe ist im 21. Jahrhundert längst Realität, sie wird dadurch hinaus geschoben, dass Schulden mit neuen Krediten bezahlt werden und immer mehr Geld generiert wird. Für den Islam hat Mohammed die Zinswirtschaft zur Todsünde erklärt. Die Begründung Mohammeds für das Zinsverbot ist logisch: Vor Gott sind alle Menschen gleich, also kann Gott nicht wollen, dass durch Zinsgeschäfte die einen über die anderen erhoben werden. Schön wäre es, wenn islamische Staaten wie Saudi-Arabien und Türkei sich daran halten würden. Sie könnten, anstatt prunkvolle Moscheen zu bauen und Kriege zu führen, islamische Banken gründen, in Afrika, London oder Frankfurt am Main.
Seit der Zeit der Aufklärung brauchen wir keinen Gott, um die Kritik am Zinsgebot zu begründen. Es genügt die Forderung nach Menschenrechten und Demokratie. Die Zinsforderung widerspricht der prinzipiellen Gleichheit der Menschen, welche seit der Aufklärung die Voraussetzung für Demokratie ist. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Durch Zinsforderungen wird die eine Seite über die andere erhoben, die Kreditnehmer werden erniedrigt.
Zinsen treiben die Wirtschaft zur Ausbeutung
Doch erst mal Moral und Religion beiseite! Im Bankwesen hat sich die Zinsforderung seit fünfhundert Jahren durchgesetzt und es gilt folgende Spielregel: Wenn Unternehmerinnen und Unternehmer mit zu wenig Geld ein Geschäft starten wollen, gehen sie zu einer Bank und nehmen einen Kredit auf. Die Bank verlangt Zinsen, die nicht knapp bemessen sind. Die Kalkulation für das Unternehmen ist so, dass der Bruttogewinn im Geschäft höher sein muss als die Zinsforderung und nicht nur das, er muss höher sein als die Tilgungsrate des Kredits, sonst macht das Geschäft keinen Sinn.
Woher soll das Geld für die Zinsen herkommen?
Wie das Modell mit Amalia und Mister Tallyman gezeigt hat, wird es durch die Zinsforderung eng im Geldsystem. Die Idee ist naheliegend, sich zusätzliche Werte aus Natur und Umwelt zu holen: Holz und Baumaterial, Landwirtschaftlicher Ertrag, Bodenschätze, Energie aus fossilen Quellen, also zusätzlichen Gewinn durch den Griff auf die vorhandenen Ressourcen zu schaffen. Wegen der Zinsen muss die Entnahme aus der Natur größer sein als der Bedarf.
Am Anfang steht die Zinsforderung am Ende das prozentuale Wirtschaftswachstum mit Ausbeutung aller Ressourcen des Planeten und aller menschlichen Möglichkeiten. Das ist die real existierende, vorhersehbare Katastrophe, die durch Zinsforderungen besonders in den letzten zweihundert Jahren herbei geführt wurde. Politik und Finanzwirtschaft können diese Probleme nicht lösen, so lange die Macht des großen Geldes die Politik bestimmt. In den USA ist das kaum zu ändern, aber in Europa und gerade in Deutschland wäre es möglich. Und in den BRICS-Staaten hat die Zeitenwende im Finanzsystem bereits 2023 begonnen.
Vor etwa zwei Jahren waren wir auf Ebene der Notenbanken schon einmal bei null Zinsen angelangt. Das war logisch. Der Grund ist die viel zu große Geldmenge. Wenn Geld in Überfluss, egal wo, vorhanden ist, kann eine Bank keine Zinsen für Geldeinlagen mehr zahlen. Wenn sie Zinsen garantiert, wird sie mit Geld überschüttet. Umgekehrt kann sie von ihren Kunden auch nicht 5% Zinsen für Kredite verlangen. Dann kommt eine andere Bank, die es für 3% oder 2% oder 0,5% macht.
Wenn Geld zu viel da ist, sind Zinsen nicht mehr durchsetzbar. Und es gibt schon lange zu viel Geld. Man kann, grob geschätzt sagen: Es sind Hunderttausend Milliarden zu viel. Das ist der hier geschickt eingefügte Titel meines gerade erschienenen Buches. Es ist gleichzeitig eine zentrale Aussage über das Finanzsystem im Jahre 2023: wenigstens hunderttausend Milliarden, also hundert Billionen Dollar oder Euro sind zu viel.
Wir waren vor zwei Jahren schon nahe an einer Systemänderung: Geld ohne Zinsen. Die US-Notenbank FED hat dann doch wieder Zinsen eingeführt und die EZB ist dieser Politik dummerweise gefolgt. Es gibt dafür allerlei umstrittene oder fadenscheinige Begründungen. Unterm Strich ist die Begründung einfach: Die US-Notenbank FED, im Besitz der größten US-Banken und damit der reichsten Familien, will das feudale Finanzsystem mit Zinsforderungen nicht ändern, weil es für die Geldbesitzer so bequeme Vorteile bietet. Man erzählt den Leuten, dass diese Vorteile auch für kleine Sparer gelten würden. Aber immer werden diejenigen, die Zinsen zahlen benachteiligt und das sind 90% der Menschen. Zinsen zahlen nämlich auch Leute, die keine Privatschulden machen, sie stecken in jeder Miete, in jedem Auto, in jeder Steuer.
Jeder deutsche Normalbürger, egal welchen Alters, hat zur Zeit etwa 28.000 Euro Schulden aus dem Staatshaushalt, Tendenz steigend. Würde man aber die global vorhandene Geldmenge auf alle Menschen, etwa 8 Milliarden, verteilen, könnte man jedem, vom Säugling bis zur Urgroßmutter, 28.000 Dollar gutschreiben. Tendenz ebenfalls steigend. Es ist reichlich Geld vorhanden, um allen Menschen ein würdiges Leben zu sichern.
Geld gehört wie das Rad zu den großen Erfindungen der Menschheit und es ist ständig im Wandel. Im Jahr 1971 hat der damalige Präsident der USA, Richard Nixon (Tricky Dick) die Loslösung des US-Dollars vom Gold und von jeder materiellen Bindung erklärt. Man nennt dieses Geld seitdem Fiat-Geld, was bedeutet, es sollte Geld sein. Besser wäre der Begriff abstraktes Geld. Geld als Vereinbarung, abstrahiert vom Sachwert und abstrahiert von seinen Erscheinungsformen, Münze, Papierschein, Scheck oder Kontoauszug.
Die Idee eines völlig abstrakten Geldes ist eine konsequente Entwicklung des Geldbegriffs: Geld ist schon immer eine Zahl, die in Verbindung mit einer Währungseinheit (Schekel, Drachme, Dollar, Euro) einen Wert darstellt, der seine Gültigkeit hat, nicht weil das Geld selber so wertvoll ist wie die Zahl angibt, sondern weil alle Beteiligten diesen Wert akzeptieren. Seit den Anfängen steckt die Idee des Wertes durch Akzeptanz im Geldbegriff. Doch das völlig abstrakte Geld verlangt ein System der Überwachung und Kontrolle, insbesondere darüber, wer Geld definiert und verteilt, wer es ausgibt oder erzeugt und wer das alles kontrolliert.
Der amerikanische Präsident kontrolliert das Geld nicht. Die Finanzmacht kontrolliert sich selbst, an erster stelle die Notenbank FED, die den Dollar ausgibt und Bargeld in Verkehr bringt. Die FED ist aber keine staatliche Institution, sondern sie gehört einem Konsortium von Privatbanken. Das heißt, eine private Bank erzeugt und kontrolliert den US-Dollar, nicht der Staat und es geht noch weiter: Private Banken überall haben sich das Recht genommen, Geld in Form von Krediten in die Welt zu setzen. Sie dürfen zwar kein Geld drucken, aber sie erzeugen es per Gutschrift mit der Kreditvergabe.
Jemand geht beispielsweise zur Deutschen Bank, um einen Kredit für ein Haus zu bekommen. Wenn er die Bedingungen der DB erfüllt, bekommt er einen Kreditvertrag und eine Gutschrift auf sein Konto bei der DB, sagen wir, 100.000 Euro. Das heißt aber nicht, dass die DB 100.000 Euro in Reserve hat, nein, sie verbucht die Schuld des Kreditnehmers auf ihrer Seite positiv und macht eine Gutschrift, die der Kreditnehmer von seinem Konto aus verwenden kann. Die Bilanz der Bank ist ausgeglichen. Sonst geschieht nichts.
Damit hat die Bank Geld, das vorher nicht da war, dem Kreditnehmer gut geschrieben, es gelangt so in den freien Geldverkehr und ist von anderem Geld nicht mehr zu unterscheiden. Die Bank hat neues Geld erschaffen und die Geldmenge wurde um diesen Betrag vergrößert.
Dieser Vorgang ist noch nicht in das öffentliche Bewusstsein gedrungen, er wird verheimlicht und verschleiert. Es gibt keine Aufklärung in den Medien, im Fernsehen oder in den Schulen.
Wichtiger noch, es gibt keine Kontrolle über die Menge des von privaten Banken generierten Geldes. Wenn Rücklagen von 10% vorgeschrieben sind, wie in der Schweiz, nutzt es nichts, weil es tausende Banken gibt, welche alle nach eigenem Ermessen Kredite vergeben und Geld generieren und so steigt die Geldmenge unkontrolliert ins Unendliche.
Dies ist ein ungerechtfertigtes Privileg für alle Banken und man fragt sich, wie kommt dieses Privileg zustande? Die Antwort ist einfach: Es merkt zunächst niemand, wenn der vergebene Kredit nicht (ganz) gedeckt ist und das hat sich Schritt für Schritt in 500 Jahren weiter entwickelt, erst in Florenz, dann in Amsterdam, dann in London, Paris und New York.
Inzwischen gibt es zwar staatliche Kontrolle von Banken, aber die Geldschöpfung wird toleriert und zwar in voller Höhe, aus dem Nichts. Um Geld zu generieren, braucht man nur eine Banklizenz, und kann für dieses selbst erschaffene Geld sogar Zinsen erheben. Zinsen für Geld, das man nie besessen hat!
Wozu das Erheben von Zinsen führt, wurde im zweiten Teil des Essays schon ausführlich dargestellt. Zinsen sind der Motor bei der Umverteilung von unten nach oben.
Eine besonders pfiffige Geldschöpfung praktiziert der französische Autokonzern Renault. Renault hat eine eigene Bank. Sie vergibt Kredite beim Autokauf zu besonders günstigen Konditionen, weil diese Bank keine Filialen und kaum Angestellte braucht. Die Autoverkäuferinnen können die Kreditvergabe nebenbei erledigen. Du kaufst einen Renault und bekommst einen konkurrenzlos günstigen Kredit. Das Auto ist die Sicherheit für die Renault-Bank, die das Geld einfach beim Autokauf generiert. Das ist eine tolle Geschäftsidee, auf Basis einer Banklizenz und sicher haben es andere Autofirmen längst nachgemacht.
Explosion und Expansion der Finanzmacht
Die ungenierte Geldschöpfung durch private Banken ist ein immer weiter entwickeltes Feudalrecht aus vordemokratischer Zeit und zwar in Europa, sie ist keine amerikanische Erfindung, doch die amerikanische Kraft ist die Kraft der Übertreibung. In den USA hat sich dieses System, in direkter Kombination mit der Loslösung des US-Dollars von jeder materiellen Bindung, zu einer weltbeherrschenden Supermacht entwickelt. Tausende US-Banken, von der FED bis zum kleinen Vergeber von Kreditkarten, alle erzeugen immer mehr Geld und gleichzeitige Schulden.
Der größte Schuldenbetrag überhaupt ist der jährliche Kredit der FED an den Staat USA. Im Jahr 2023 sind das mehr als 800 Milliarden Dollar für das Defizit im Haushalt und diese Summe ist, nicht nur in diesem Jahr, ziemlich genau gleich dem Militäretat des Pentagons. Die FED finanziert also das US-Militär. Und dieser Kredit der Regierung in Washington wird nie zurückgezahlt! Das ist Gewohnheitsrecht, nur Zinsen sind selbstverständlich fällig.
In den USA wird so viel Geld erzeugt, dass sie mit einem riesigen Handelsdefizit in Saus und Braus leben können und die mit Abstand größte Militärmacht unterhalten. Die Welt liefert Waren, die USA exportieren Dollars. Und die Geldmenge steigt mit den Schulden ins Unermessliche. Es gibt keine Beschränkung und seit 1971 keinen materiellen Gegenwert.
Zur Zeit wird die Geldmenge auf 300 Billionen US-Dollar geschätzt. Wenn man das Volumen in Derivaten (Finanzwetten auf Kursbewegungen) mitrechnet, könnten es auch 1.000 Billionen oder mehr sein. Weil Banken und Schattenbanken sich gegenseitig Kredite mit undurchsichtigen Produktnamen geben, sind genaue Aussagen über die Geldmenge nicht möglich.
Die Geldmenge hat aber deutlich sichtbare Folgen. Die Wirtschaft verlagert sich in den Finanzbereich. Geld mit Geld zu verdienen ist wesentlich lukrativer als Geld in reale Projekte zu investieren. Von sinnvollen Projekten für die Zukunft wird viel geredet, aber es geschieht quantitativ fast nichts. Der erste Gedanke bei Geldbesitz ist der, beliebige Aktien zu kaufen und die Aktien steigen wegen der riesigen Nachfrage mit steigender Geldmenge automatisch weiter.
Die Loslösung der Finanzwirtschaft von der Realität
Ein neues Geschäftsmodell weist den Weg, wie man ohne reiche Erbschaft schnell zur Milliardärin oder zum Milliardären wird. Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und Elon Musk haben es vorexerziert. Man hat eine einfache Idee, Facebook-Kontakte, Internet-Versandhandel, Elektro-Autos, also irgendwas, das trendy ist. Es muss nicht unbedingt sehr sexy sein, aber expansiv. Anstatt kaufmännisch zu wirtschaften und langsam das Geschäftsvolumen aufzubauen, nehme man Kredite auf, die wegen des Geldüberflusses in gewissen Kreisen leicht zu bekommen sind, erst Risikokapital, dann Großkredite. Das Neue ist, man expandiert ohne Gewinn und natürlich mit viel Tamtam, Buhai, Promotion oder Internet-Präsenz.
Noch ehe die Firma einen einzigen Cent Gewinn gemacht hat, geht es mit Getöse und Unterstützung von Insidern an die Börse. Erst da macht es klack, klack, klack, im Geldautomaten, die Aktienverkäufe übertreffen den Firmenwert gewaltig und der Kurs steigt rasant. Die Firmeninhaber, die einen Teil der Aktien halten, werden über Nacht zu Milliardären. Sie werden Teilhaber am globalen Geldüberfluss.
Doch es geht noch weiter. Ist eine Aktie erst mal in den Charts, etwa den Top 500, dann wird sie gekauft, weil sie im Index ist, nicht weil sie einen Anteil an einer prosperierenden Firma darstellt. Es entstehen Werte, die nur im Geldsystem ihre Gültigkeit haben. Die Börse boomt und fast täglich werden auf der Welt neue Milliardärinnen und Milliardäre geboren.
Was machen diese Oligarchen mit ihrem Geld? Sie fliegen in den Weltraum, sie verschwenden Energie mit Privatjets und Hochseeyachten, sie setzen die Trends in den Überfluss und, was für uns denkende Menschen besonders bedrückend ist, sie kaufen Medien, um die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten zu steuern: Zeitungen, Sender, Internet-Kontaktmaschinen, ganze Medienkonzerne. Die öffentliche Meinung wird immer mehr von der Finanzmacht okkupiert.
Die herrschende Meinung ist jetzt die Meinung derjenigen, die über das Geld herrschen. Das gilt leider auch für ARD und ZDF, wo die Intendantinnen wenigstens 25.000 Euro im Monat verdienen und noch beträchtliche Nebeneinkommen haben, wohl damit sie ein Gespür dafür entwickeln, wie Finanzmacht sich anfühlt, wenn man gut situiert ist.
Was können wir dagegen tun? Das beste ist Aufklärung und politisch aktiv werden; nur Staaten und Regierungen können mit Gesetzen und Härte gegen die feudale Finanzmacht agieren. Unser Bundeskanzler Scholz tut genau das Gegenteil, er ist Bankenfreund und macht gerne Schulden in Hundert-Milliarden-Schritten. Dadurch wird die Geldmenge entsprechend erhöht und die Geldbesitzer lachen, die Aktien steigen, die Medien applaudieren. Aber Staaten wie Deutschland könnten per Gesetz den Finanzfeudalismus stoppen, ehe uns das System um die Ohren fliegt.
30.04.2023
Links zu allen Teilen der Serie:
1. Teil, 2. Teil, 3. Teil, 4. Teil, 5. Teil.
oder einfach rauf und runter rollen. ("rollen" bedeutet scrollen.)
4. Teil: Die Mehrheit finanziert den Staat, entscheidet aber nichts.
Wenn wir versuchen, das Finanzsystem zu durchschauen, stehen wir vor einer großen Schwierigkeit: Das menschliche Gehirn ist nicht in der Lage, Zahlen wie eine Milliarde zu erfassen. Wir könnten nicht einmal bis zu einer Milliarde leise vor uns hin zählen, dazu brauchte man mehr als 150 Jahre.
Was ist uns eine Milliarde wert?
Die Vorstellung großer Zahlen endet etwa bei hunderttausend. Ein großes Stadion voll Menschen und davon das Doppelte oder die Bevölkerung einer großen Stadt, das sind hunderttausend. An den Begriff der Million haben wir uns gewöhnen müssen. Wir leben vielleicht in einer Millionenstadt oder kennen aus der Ferne eine Millionärin.
Ein Milliardär hat soviel Geld wie tausend Millionärinnen zusammen und Susanne Klatten vermehrt ihr Milliardenvermögen um etwa 150.000 Euro pro Stunde! Ohne einen Finger zu rühren und ohne aus dem Bett aufzustehen.
Das Unverständnis für die Milliarde als Zahl, auch auf Seite der Finanzen und der Politik, ist ein psychologischer Grund für die Finanzexplosion, bei der alle Zahlen, die großes Geld bedeuten, in wenigen Jahren vervielfacht wurden. Die Mehrheit der Menschen glaubt wohl, diejenigen, die mit Milliarden umgehen, hätten ein Verständnis für die Menge. Das ist nicht so. Das lebendige Gehirn des Menschen kann die Milliarde nicht. Computer sind uns überlegen, sie verarbeiten beliebige Zahlen in Millisekunden.
Trotzdem will ich versuchen, die Zahl hundert Milliarden Euro, die Herr Scholz so locker in Rüstung investiert, zu veranschaulichen. Man könnte mit diesem Geld 10 Millionen Menschen jeweils 10.000 Euro auszahlen, also allen in Pflegeberufen und vielen anderen prekär Beschäftigten einen Jahreszuschlag von 10.000 Euro gewähren, insgesamt 10 Millionen Menschen. Man kann natürlich auch 10.000 Menschen mit 10 Millionen beglücken und das ist genau das, was in Wirklichkeit in der liberalen Demokratie geschieht.
Wenn man das Geld für Waffen ausgibt, müsste man schnell die allgemeine Wehrpflicht einführen, um die Menge des Materials zu lagern, zu transportieren und zu warten. Vom Kriegseinsatz ganz zu schweigen. Eine einfache Möglichkeit, das Geld schnell anzulegen, ist dagegen, man kauft das Allerteuerste, was die US-Waffenindustrie zu bieten hat. (Nuklearwaffen sind nicht im Handel.)
Deutsche Finanzpolitik gegen die Mehrheit
Um die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler nicht zu erschrecken, wurden die hundert Schulden-Scholz-Milliarden ein Sondervermögen genannt, welches aber eine Staatsschuld ist. Was bedeutet Staatsschuld? Und was hat der Staat dagegen für Einnahmen? Es sind die Steuern. Laut OXFAM bringt die Lohnsteuer 18%, die Einkommensteuern 19%, aber die Kapitalertragsteuer nur 14%.
Den Hauptanteil bringt die Mehrwertsteuer mit 44%. Auf den ersten Blick erscheint uns die MWSt gerecht, weil sie für alle Bürger den gleichen Prozentsatz ausmacht. Aber Normalbürger geben 50% oder mehr für Konsum und Lebenshaltung aus und zahlen neben der Lohn- oder EK-Steuer noch MWSt obendrauf. Wer aber nur 5% seines Einkommens für Konsum ausgibt und den Rest im Finanzsektor investiert, kommt viel besser weg.
Der hohe Anteil der MWSt am Staatshaushalt verhindert auch, dass die Umweltbelastung etwa durch Konsumeinschränkungen reduziert wird. Der Staat hat sich finanziell vom Massenkonsum abhängig gemacht. Deshalb geschieht auch nichts gegen sinnlosen, Sucht erregenden oder krank machenden Konsum. Der Staat braucht die Steuer der uninformierten Konsumentinnen und Konsumenten, weil die Reichen viel zu wenig Steuern zahlen. Mit Konsumverzicht würde außerdem der Fetisch Wirtschaftswachstum angetastet.
Für dieses Problem gibt es eine einfache rationale Lösung ohne etwas zu verbieten: eine gestaffelte Mehrwertsteuer, bei welcher der schädliche Konsum sehr viel höher besteuert wird. Diese Idee wird in meinem schon mehrmals genannten Buch genau ausgeführt.
Skandalös ist die niedrige Kapitalertragsteuer von pauschal nur 25%. Für kleine Erträge ist das noch so gerade mit der Einkommensteuer vergleichbar. Es ist aber ein übler Witz, dass Milliardärinnen auf ihren Kapitalertrag weniger Steuern zahlen als ein Ehepaar der Mittelklasse. Indem von den Einkommensteuern (19% des Aufkommens) ebenfalls ein großer Teil von Normalbürgern aufgebracht wird, wird der Staat ganz überwiegend von der Mehrheit der Normalbürger finanziert und nicht von den Geldbesitzern.
Staatsschulden aus rationaler Sicht
Hinzu kommt eine Erkenntnis, die vielen mit sozialer Seele nicht gefallen wird, die aber rational unumstößlich ist: Unser Kanzler nimmt gerne hunderte Milliarden an Schulden in die Hand. Er leiht sich Geld von denen, die Geld in Überfluss haben. (Das ist auch deswegen so, weil sie prozentual weniger Steuern zahlen.)
Die Staatsschulden plus Zinsen werden dann überwiegend von den Normalverdienern über ihre Steuern zurückgezahlt. Darin steckt eine absurde Logik: Weil die Mehrheit den Staat finanziert, soll die Mehrheit auch die Schulden und Zinsen der Regierung tragen, die der reichen Minderheit zugute kommen.
Durch Staatsschulden wird also, im jetzigen System, auf kaum erkennbare Weise, eine Menge Geld von unten nach oben verschoben. Das geschieht erstens über die Zinsen und zweitens, weil Staatsschulden die Geldmenge beträchtlich erhöhen, was an erster Stelle der Finanzwelt zugute kommt.
Die vernünftige, gerechte und demokratische Lösung wäre die, dass der Staat sich per Steuern das Geld bei denen holt, die am meisten Geld und alle Vergünstigungen auf ihrer Seite haben, anstatt durch Schulden und Zinsen noch mehr Finanzen nach oben zu transferieren.
Es gibt noch weitere Wege der Umverteilung nach oben, die ich teils schon erwähnt habe: An erster Stelle Zinsen, sie stecken auch in jedem Wirtschaftsgut, das von einer Firma geliefert wird, die einen Kredit aufgenommen hat, sie sind in die Preise einkalkuliert und werden beim Konsum dann noch einmal mit MWSt belastet. Zinsen stecken erst recht in allen Mieten, weil Wohnungsbau fast immer mit Krediten finanziert wird. Zinsen stecken in allen kommunalen Gebühren, weil fast alle Kommunen sich hoch verschuldet haben.
Auch schon erwähnt wurde die Tatsache, dass reine Finanzgeschäfte, die den schnellsten Gewinn bringen und die geringste Steuerlast tragen, nur von denen getätigt werden können, die genug Geld besitzen, bei 100 Millionen geht es los. Das ist der Grund, warum ganz oben die Vermögen besonders schnell wachsen.
Umverteilung geschieht in mehreren Strängen oder auf verschiedenen Ebenen und immer begünstigen die Regierenden die Geldbesitzer gegenüber der Mehrheit, durch geringe Steuern und Aufnahme von Schulden im Namen und auf Kosten der großen Mehrheit.
Wer verteidigt die Demokratie?
Man fragt sich, wie kommt es, dass die Mehrheit Parteien wählt, deren Abgeordnete uns im Bundestag vertreten sollen, die dann eine Regierung zusammenstellen, welche gegen die Interessen der Mehrheit und zu Gunsten der Finanzbesitzer entscheidet? Und schließlich leiht die Regierung sich Geld auf dem Finanzmarkt, anstatt es sich über Steuern da zu holen, wo es in Überfluss vorhanden ist!
Aus meiner Sicht ist das finanzielle Verhalten der Regierung absurd und gegen die Interessen derer gerichtet, die sie gewählt haben. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die parlamentarische Demokratie nicht mehr funktioniert, jedenfalls nicht im Interesse der Mehrheit.
Die Mehrheit wählt ihre Parteien und indirekt die Regierung und finanziert über Steuern den Staat. Der Staat nimmt das Geld der Mehrheit dankend an und sorgt dafür, dass der größere Anteil in die Taschen einer reichen Minderheit wandert. Wenn das Steuergeld nicht reicht, borgt die Regierung sich Geld bei der reichen Minderheit und die Mehrheit muss es mit Zinsen zurückzahlen.
Die Macht geht von den größten Zahlen auf Geldkonten aus. Die Macht in der Demokratie sollte von Zahlen der gültigen Stimmen ausgehen, bei denen alle Stimmen gleichberechtigt sind. Die feudale Finanzmacht hat unsere Demokratie ausgehebelt, aber dieses System geht seinem Untergang entgegen, weil es sich selbst nicht unter Kontrolle hat und mehrere große Staaten außerhalb der Westlichen Werte-Welt nach besseren Lösungen suchen.
Geld, das zu viel ist, muss durch Inflation seinen Wert verlieren
Die Medien verbergen diese Zusammenhänge. Was sich aber nicht mehr verbergen lässt, ist die Inflation. Sie begann schon vor Jahren auf dem Finanzsektor. Die Geldflut schwappte über auf den Aktienmarkt und brachte reiche Firmen dazu, mit ihren Gewinnen eigene Aktien zu kaufen. Dadurch steigt der Wert der Firma an der Börse, ohne dass irgendein Fortschritt erzielt wird.
Nach der Finanzinflation setzte Inflation auf dem Immobilienmarkt ein, weil Investoren nach Geldanlagen suchten, die sicherer sind als Börsenwerte. Während die Vertreter der neoliberalen Ideologie behaupten, dass Reichtum von oben nach unten durchsickert und der Allgemeinheit zugute kommt, geschah etwas anderes: Es steigen die Preise und nicht die Löhne und Gehälter. Wenn Geld zu viel da ist, fällt dessen Wert auf dem Markt und das sieht man an steigenden Preisen.
Auch bei der Inflation sind die Geldbesitzer wieder im Vorteil: Zuerst steigt die Geldmenge und damit das Finanzeinkommen, dann überlegt man sich, was machen wir mit dem vielen Geld? Und dann steigen die Preise. Der Preisanstieg geschieht zuerst da, wo viele das Gleiche mit dem Geld machen, Derivate, Aktien und dann Immobilien.
Bei den Normalverdienern ist es aber genau umgekehrt. Erst steigen die Mieten, dann die Preise für Konsumwaren und die Leute fragen sich, wie kommen wir an das nötige Geld zum Leben? Dann gehen die ersten Streiks los. Das geschieht heutzutage ziemlich langsam. Bis es einen Ausgleich für die Inflation bei normalen Einkommen gibt, kann es Jahre dauern.
07.05.2023
Links zu allen Teilen der Serie:
1. Teil, 2. Teil, 3. Teil, 4. Teil, 5. Teil.
oder einfach rauf und runter rollen. ("rollen" bedeutet scrollen.)
Man kann zusätzliche Postulate mit dem Begriff Geld verbinden und eine Ideologie aufbauen, an die viele Menschen glauben und schließlich dem Geld eine höhere Macht zuschreiben.
Geld wie Gott und Teufel
Menschen glauben, dass Geld einen festen Wert hat, wie Gold.
Menschen glauben, dass Geld sich vermehrt, wie ein Lebewesen oder dass es wächst wie eine Pflanze.
Menschen glauben, dass der Satz gilt: Zeit ist Geld.
Menschen glauben, dass Geld lebensnotwendig ist, wie Wasser, Luft und Nahrung.
Menschen glauben, dass für Geld gilt: Je mehr desto besser.
Menschen glauben, dass Geld alle ihre Probleme löst.
Menschen glauben, dass Geld sicherer ist als Vertrauen in Freundinnen, Freunde, in die Gesellschaft und in den Staat.
Diese Glaubenssätze sind alle falsch, aber sie sind Basis für die Ideologie und die Herrschaft der feudalen Finanzmacht, die zu einer Bedrohung für die Zukunft geworden ist, besonders durch Kombination verschiedener Grundregeln, deren gemeinsame Wirkung um so gefährlicher ist, je weniger man sie durchschauen kann.
Die Geldschöpfung durch Privatbanken kombiniert mit der obligatorischen Zinsforderung führt dazu, dass Banken Kreditvergabe im Eigeninteresse intensivieren und dann gerne Geld an fragwürdige Schuldner verleihen. So entstanden die Hypothekenkrisen in USA und Spanien.
Die Loslösung des Geldes (Dollars) von jedem materiellen Wert kombiniert mit der giralen Geldschöpfung durch tausende private Banken hat zu einer Steigerung der Geldmenge bis ins Unermessliche geführt, weil keine materielle Begrenzung existiert und keine staatliche Kontrolle ausgeübt wird.
Die gleichzeitige Entstehung von Geld und Schulden in gleicher Höhe bei der giralen Geldschöpfung, kombiniert mit den obligatorischen Zinsen auf der Schuldenseite hat dazu geführt, dass die gesamten Schulden die Geldmenge übersteigen. Das führ zur globalen Schuldenkrise, weil alle Schulden nie zurückgezahlt werden können.
Diese Auswüchse resultieren daraus, dass die Finanzmacht ihre eigenen Regeln aufgestellt hat, sich nur selbst (durch Konkurrenz) ein wenig kontrolliert, aber bisher keine Übergeordnete Instanz die Regeln bestimmt oder verändert. Die Geld- und Schuldenmenge wird nicht begrenzt, das Erheben von Zinsen wird nicht geregelt oder abgeschafft.
Staatsmacht und Demokratie über Geldmacht!
Staaten und Regierungen könnten nicht nur, sie müssten den Finanzfeudalismus eingrenzen und dadurch die ständigen Zusammenbrüche des Systems verhindern, aber sie tun es nicht. Es geschieht das genaue Gegenteil: Banken, die sich total übernommen haben, werden von Staaten auf Kosten der Allgemeinheit gerettet. Zuletzt sogar in der Schweiz.
Das ist so als wenn ein Staat keine Verkehrsregeln erlassen würde, sondern nur die Versorgung der Unfalltoten und Verletzten übernimmt und die Autowracks von der Straße räumt.
Es gibt zwei verschiedene Wege, wie Staaten reagieren können. Sie können sich erstens dem vom Dollar vorgegebenen System entziehen. Das geschieht 2023 real in den BRICS-Staten mit China als Vorreiter.
Für Staaten, die nicht aus dem System des Finanzfeudalismus ausscheren können oder wollen, bestehen trotzdem reale Möglichkeiten, die Finanzmacht zu schwächen und mit der Zeit das System in den Griff zu bekommen. Diese Möglichkeit gilt für Deutschland und die Euro-Länder und soll zuerst behandelt werden.
Ein dritter Weg existiert noch in der Phantasie von Marxisten, von denen sich auffallend viele an der Diskussion über die Krise im Finanzsystem beteiligen. Zu diesen gehören auch solche, die es nicht gerne zugeben, noch Marxisten zu sein. Wahrscheinlich glauben sie, jetzt den von Karl Marx vorhergesagten Untergang des Kapitalismus zu erleben. Dieser Glaube sei niemandem genommen. Möglicherweise liefern Marxens Schriften auch eine in sich geschlossene Ideologie, aber auf die Situation im Finanzfeudalismus von 2023 ist diese Lehre, 140 Jahre nach dem Tod von Karl Marx, einfach nicht mehr anwendbar.
Karl Marx hat das Automobil nicht erlebt, geschweige denn konnte er sich vorstellen, dass es 150 Jahre nach seinen Schriften, vier oder fünf mal soviel Geld geben würde wie alle käuflichen Wirtschaftsgüter zusammengenommen kosten und dass reine Finanzgeschäfte die Realwirtschaft (und die Investition von sogenanntem Kapital) völlig dominieren. Wäre die Ökonomie nach den Thesen von Marx durchführbar, wäre die Sowjetunion nicht an der Planwirtschaft gescheitert und China hätte nicht, mit großem Erfolg, seine Ökonomie umgestellt.
Es kommt jetzt darauf an, die völlig ausgeuferte Finanzmacht unter staatliche Kontrolle zu bringen, also Grenzen und Systemänderungen durchsetzen, aber nicht nach der ewig gestrigen Theorie. Es gibt genügend realistische Ansatzpunkte, die Finanzmacht einzugrenzen, auch ohne die Welt auf den Kopf zu stellen. Im Rahmen dieser Serie sind nur Andeutungen möglich. Für weitere Details der vorgeschlagenen Maßnahmen möchte ich wieder auf mein Buch Hunderttausend Milliarden zu viel verweisen. Fast ein Drittel des Textes ist konkreten Vorschlägen für eine andere Finanzpolitik gewidmet.
Holt euch das Geld, da wo es ist !
Der Staat kann Steuern erheben, wie viel und von wem er will. Zur Zeit trägt der Mittelstand die Steuerlast, die Finanzwelt und internationale Konzerne kommen fast ungeschoren davon. Das begünstigt die Umverteilung von unten nach oben und schwächt wegen Geldmangels den Sozialstaat.
Um die Finanzmacht mit gezielten Steuern zu korrigieren, das heißt, die Umverteilung von unten nach oben zu stoppen, gibt es vielseitige Möglichkeiten, wie sie ähnlich von Thomas Piketty vorgeschlagen werden:
1. Progressive Steuer auf Finanzgewinne. Sie muss höher sein als die Einkommensteuer eines normal verdienenden Ehepaars der Mittelschicht.
2. Transaktionssteuer, wie bereits im 1. Teil der Serie behandelt.
3. Substantielle Erbschaftssteuer. Der Staat erbt mit bei einem Vermögen, das bedauerlicherweise seine Besitzerin oder seinen Besitzer verloren hat.
4. Umsatz-Quellensteuer. Damit wird die Gewinnverschiebung internationaler Konzerne in Steueroasen verhindert. Jede Einzelfirma zahlt auf ihre Einnahmen eine Quellensteuer, die gegen die Einkommensteuer verrechnet werden kann. Wird im Inland keine EK-Steuer erklärt und gezahlt, dann wird die Quellensteuer einbehalten. Gängige Kandidaten für dieses Verfahren sind die Stuervermeider Amazon, Google Alphabet, Facebook Meta, Ikea, McDonalds und sehr viele andere.
5. Soziale Quellensteuer. Mein persönlicher Vorschlag für Sozialpolitikerinnen, sofern es die noch gibt. Sie ist rechnerisch etwas kompliziert, kann aber aus den vorhandenen Daten vom Finanzamt erhoben werden. Damit leisten nicht nur sozialsteuerpflichtig Beschäftigte einen Beitrag zum Sozialstaat, sondern auch Maschinen, Computer, Billigimporte und Scheinselbständige. Die Steuer funktioniert über die Verkaufserlöse, ähnlich wie Mehrwertsteuer und wird gegen Sozialabgaben der Firmen verrechnet. Die Sozialabgaben werden dadurch halbiert, auf Seite der Beschäftigten entfallen sie ganz.
China als Vorreiter im Kampf gegen den Dollar
Der Finanzfeudalismus ist schwer zu überwinden, schon die Erkenntnis, wie die Finanzmacht mit ihrer Leitwährung US-Dollar die Welt dirigiert, ist nicht leicht zu gewinnen. Viele Jahre lang hat die Volksrepublik China die amerikanische Finanzpolitik aktiv unterstützt. Man lieferte alle Waren, die mit niedrigen Löhnen produziert wurden, gegen Bezahlung mit Dollars, deren Menge von Jahr zu Jahr vermehrt wurde.
Das war möglich, weil der Wert des chinesischen Yuan fest an den US-Dollar gekoppelt war. China exportierte billige Konsumware und sammelte Milliarden an Dollars als Reserve. Schließlich hat die chinesische Regierung erkannt, dass man so den Wert des Dollars stützt und dadurch das US-Militär mitfinanziert; denn der Militär-Etat der USA wird von der FED, jedes Jahr, in voller Höhe, mit frischem Geld kompensiert.
China hat als erste große Wirtschaftsmacht den Dollar als Leitwährung abgeschafft und die Reserven in Dollars aufgelöst, das heißt man hat sie in Afrika investiert. Damit ist die globale Macht des Dollars schon gebrochen. Inzwischen entwickeln die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, ein anderes Zahlungssystem, das auf eigenen Währungen basiert und nicht den Dollar als Garantie einsetzt. Die Sensation wurde perfekt als Saudi-Arabien 2022 begann, sein Öl auch gegen das chinesische Volksgeld Renminbi auszuliefern. Nach China war Saudi-Arabien bis dahin die Hauptstütze für die globale Vorherrschaft des US-Dollars.
Die EU verspielt zur Zeit ihre Position, die sie durch Schaffung des Euro in der Weltwirtschaft erreicht hatte. Der Euro war die große, ernsthafte Konkurrenz zum Dollar und das ist ein wesentlicher Teil seiner Existenzberechtigung. Aber die EZB folgt seit zwei Jahren der US-Notenbank FED, so als sei man in Frankfurt ein Filialbetrieb. Das passt zur USA-hörigen Politik in Berlin und in Brüssel. Was in den Köpfen dieser US-Hörigen vorgeht, ist mit Rationalität nicht zu erklären. Es ist ähnlich wie ein unerschütterlicher Glaube an den Weihnachtsmann.
Der weltweite Trend geht in eine andere Richtung: Zeitenwende im Finanzsystem, hin zu einem multipolaren System mit einem neuen, asiatischen Schwerpunkt.
Geld, Macht, Militär und Medien
Wie reagiert Washington auf die neue Finanzpolitik Chinas? Man reagiert nach der üblichen Methode, mit militärischer Bedrohung und Aggressivität. Erst Flugzeugträger im chinesischen Meer, dann Anheizen eines Konfliktes zwischen Taiwan und der chinesischen Volksrepublik, dann die Bildung eines der Nato ähnlichen Bündnisses im West-Pazifik. Das Militär ist der reale Arm des abstrakt konstruierten US-Dollars, der durch seine ständige Vermehrung immer schwächer wird und mit Gewalt gestützt werden muss.
Präsident Joe Biden zeichnet sich aus durch eine besonders große Einfallslosigkeit. Er setzt die ewige Expansion der USA systematisch fort, die er schon als Vize unter dem Friedens-Nobelpreis-Träger Obama (zur Enttäuschung aller Friedfertigen) voran getrieben hat. Damals hat sein persönliches Engagement für die Ukraine begonnen, bei der auch sein abnormer Sohn Hunter eine unrühmliche Rolle spielte.
Hunter Biden ist aus den Medien verschwunden, denn die Biden-Administration hat die großen Medien voll im Griff. Das ist nicht neu, aber in den letzten Jahren erstaunlich perfektioniert worden. Mit Geld und Psychologie beherrschen die Think-Tanks der USA alle kontrollierbaren Medien der westlichen Wertewelt, was sich gerade in Deutschland erschreckend deutlich zeigt.
Joe Bidens Einfallslosigkeit und Sturheit wird den Finanzkrieg und den realen Krieg garantiert bis zur Wiederwahl fortsetzen, mit einem neuen, globalen Akzent auf die Feindschaft gegenüber China. Das ist der Kampf mit dem Drachen und er kommt gut an, bei den medial verdummten Massen.
02.05.2023
letzte Überarbeitung 16.05.2023
Links zu allen Teilen der Serie:
1. Teil, 2. Teil, 3. Teil, 4. Teil, 5. Teil.
oder einfach rauf und runter rollen. ("rollen" bedeutet scrollen.)
Auf den Ersten Blick, denkt man an das Erdbeben in der Türkei oder an zerstörte Städte im Krieg, selbst dann, wenn man genau weiß, wo man ist: Deutschland, zwei Kilometer vor Köln.
Wer es nicht glaubt, schaue sich das Eingangstor des Geländes an:
Es zeigt einen Personaleingang des ehemaligen Kaufhof-Logistikzentrums in Frechen bei Köln, das jetzt abgerissen wird. Wahrscheinlich haben Investoren das Gelände gekauft und reißen alle Lagerhallen und Verwaltungsgebäude ab, um Platz für rentablere Objekte zu schaffen.
Warum müssen Firmen wie Kaufhof, Karstadt oder Peek & Cloppenburg Konkurs anmelden? Die Gründe liegen auf der Hand und sie betreffen nicht nur die großen Firmen im Handel, sondern auch unzählige andere, vom Kiosk angefangen bis zum Jahrhundertunternehmen Kaufhof AG. Damit wird die Infrastruktur und Urbanität unserer Städte zerstört und abgerissen. Die Bagger sind voll im Einsatz.
Wer baggert im Konsum der Massen?
Ganz vorne dabei sind Firmen wie Amazon, die alles an sich reißen und keine urbane Basis brauchen, die fast nur auf dem Bildschirm erscheinen und nirgendwo Einkommensteuer oder Körperschaftssteuer zahlen, weder hier noch in den USA. Sie zahlen auch keine akzeptablen Löhne oder Gehälter, sondern beschäftigen Billiglöhner, Packer und ein Heer von Paketzustellerinnen und Paketzustellern, die in Kleinlastern durch die Städte irren und von Haustür zu Haustür rennen, bis sie umfallen.
Im Kaufhof traf man auf ausgebildete Fachverkäuferinnen, die genau wussten, was sie anzubieten hatten oder, was sie noch besorgen konnten. Dieses Geschäftsmodell ist unrentabel geworden, genau wie Boutiquen in der Innenstadt, aber nur, weil der Staat den Mittelstand nicht schützt vor der unlauteren Konkurrenz der anonymen Konzerne, die mit ihrer internationalen Struktur Steuern umgehen.
Durch Corona-Maßnahmen ist dieser Trend auf 200 km pro Stunde beschleunigt worden. Im Höhenflug der Pandemie-Bekämpferinnen und Pandemie-Bekämpfer hat man alles ignoriert, was nicht mit globaler Aufmerksamkeit gesegnet ist. Und jetzt, wo der Zusammenbruch der lokalen Wirtschaft und Infrastruktur sichtbar wird, werden nochmals hunderte Milliarden verbraten, um Panzer und Raketen einzukaufen und Soldaten anderer Länder im Krieg zu befeuern. Daran verdienen die Shareholder von Rheinmetall.
Es gibt außer Hörigkeit und Unterordnung unter das Finanzdiktat und ohne die Regelbasierte Ordnung der USA auch Politik, die zu machen wäre, aber nicht gemacht wird. Warum das so ist, müsste man ganz persönlich die Regierenden fragen: Warum Frau X, Herr Y und Frau Z machen sie das? Aber niemand kommt in den großen Medien zu Wort, der nicht konform mit der Regierung und dem großen Bruder ist.
Konformismus führt zum Faschismus und den hatten wir schon.
Nur hier im freien Internet kann man das vorschlagen, was im Parlament und Kabinett sofort auf die Tagesordnung kommen müsste:
K e r n s a t z :
Unsere Demokratie scheitert nicht an Politikern ohne Format und an rechtsradikalen Idioten, sondern am bestehenden Parlamentarismus mit Fraktionszwang und den Koalitionen und außerdem scheitert sie an der Macht der staatsnahen Medien, welche von oben nach unten operieren. Wenigstens 99% aller Menschen kommen in den herkömmlichen Massenmedien nicht zu Wort. Das ist schon seit hundert Jahren so. Nichts daran wurde in all der Zeit geändert oder verbessert, obwohl es technisch ohne Weiteres möglich wäre.
Der Verrat an Wählerinnen und Wählern, von der SPD seit Jahrzehnten praktiziert, wird von der Grünen Partei noch überboten. Die Wünsche und der Wille der Mehrheit spielen keine Rolle mehr. Das ist eine Bankrotterklärung für unsere repräsentative Demokratie. Doch woran ist die Demokratie gescheitert, bei all diesen Errungenschaften der Technik und unbegrenzten Möglichkeiten zur Kommunikation? Es lohnt sich, dieser Frage nachzugehen und dann finden wir auch Wege zur Veränderung, wenn der Wille zur Demokratie besteht.
Zunächst muss geklärt werden, was wir unter Demokratie verstehen.
Demokratie bedeutet, ganz vorsichtig formuliert, dass an politischen Entscheidungen alle beteiligt sein sollen, welche von den Entscheidungen betroffen sind. (Ausnahmen: Personen die aus rationalen Gründen von bestimmten Entscheidungen ausgeschlossen werden, z.B. kleine Kinder.) Demokratie bedeutet außerdem, dass Entscheidungen mehrheitlich getroffen werden. Letzteres ist durch Abstimmungen und Wahlen zu realisieren.
Die kritische Frage: Wie kommen Entscheidungen in den Köpfen von Millionen denkender Menschen zustande?
Den Wahlen muss eine allgemeine, gleichberechtigte Meinungsbildung vorausgehen, bei der möglichst viele von denen, die sich beteiligen wollen, mitreden können.
Ohne innere Entscheidungsfreiheit und ohne ein vorausgehende, breite und vielfältige Meinungsbildung sind Wahlen nur eine Zeremonie. Es kommt darauf an, dass sich auf möglichst natürliche Weise zwischen beliebigen Menschen eine öffentliche Meinung bildet, wobei auch nicht autorisierte Menschen die anderen überzeugen und bewegen können. Oder sie werden selber von anderen und von der Mehrheit überzeugt. Ein Schlagwort für diese Struktur der Verständigung ist der von Rainer Mausfeld oft genannte "öffentliche Debatten-Raum".
Meinungsbildung durch Diskussion lässt sich in überschaubaren Versammlungen durch eine faire Geschäftsordnung regeln. Bei allgemeinen Wahlen auf Ebene von Ländern und Staaten ist es, wegen der Masse der Beteiligten, ein echtes Problem. Diese Schwierigkeit ist bis heute nicht befriedigend gelöst worden und es wird im Mainstream von Politik und Medien auch nicht nach Lösungen gesucht.
Wahlen allein machen noch keine Demokratie
In der Massendemokratie ist die real stattfindende Massenkommunikation entscheidend für das Ergebnis von Wahlen. Die Mittel und Medien dazu befinden sich aber in den Händen von sehr wenigen (reichen) Personen und Familien oder in der Hand einer hierarchischen Organisation, die den Regierenden und ihren Parteien sehr nahe steht. So ist es z.B. bei den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten in Deutschland und Österreich.
Es gibt viele Formen, Abstufungen und Sonderfälle, wie Wahlergebnisse zustande kommen. Auch der Prozess der Meinungsbildung im Vorfeld von Wahlen hat viele Varianten. In den USA werden Milliarden an Dollars im Wahlkampf verpulvert. Bei uns sind die Fernsehauftritte, bei ARD und ZDF, entscheidend. Alle Impulse, um die Richtung zu entscheiden, kommen von oben: von den Mächtigen, von Parteigrößen, von den Reichen und aus der Hierarchie der Medienmacher.
Alle Ohnmacht geht vom Volk aus
Ein zweiter Punkt, der Wahlen als einziges Element der Demokratie fragwürdig macht, ist die Tatsache, dass nach den Wahlen die Wählenden auf Jahre hinaus keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben. Bestenfalls werden statistische Erhebungen veranstaltet, bei denen ausgewählte Personen auf ihnen vorgelegte Fragen antworten. Das ist nur Demoskopie, sie funktioniert, wenn überhaupt, auf Veranlassung von oben. Demokratie sollte auf Initiative von unten etwas bewegen können.
Vom Ideal einer egalitären Meinungsbildung in der Massendemokratie sind wir sehr weit entfernt, und das Ziel scheint unerreichbar zu sein. Doch auch ein fernes, realistisches Ziel muss man anpeilen und mit konkreten Schritten ansteuern. Ein erster Schritt wäre, die Finanzmittel für Wahlschlachten, im Stil von Konsumwerbung, zu begrenzen oder ganz abzuschaffen und statt dessen jede Form von offener Diskussion, egal auf welcher Ebene, zu fördern.
Nach der Wahl ist vor der Qual
Die Massenmedien verhindern und übertönen mit ihrer Omnipräsenz und überlegenen Technik den öffentlichen Debatten-Raum, indem sie nach eigenem Gutdünken wenige Teilnehmer an der Debatte auswählen und offen oder versteckt die Meinungen steuern. Das geschieht fast immer im Sinne der bestehenden Macht, weil die herrschenden Medien, verkürzt ausgedrückt, die Medien der Herrschenden sind.
Wahlen sind das einzige egalitäre Element in unserer Demokratie.
In den Medien werden sie deshalb groß herausgestellt. Am Wahlabend wird im Fernsehen eine riesige Kulisse aufgebaut: Prognosen, die ersten Teilergebnisse, die Hochrechnungen, Tortendiagramme, der intelligente Kommentar der Statistikerinnen und Statistiker, die uns von Wählerwanderungen erzählen und dann die jubelnden Gewinnerinnen und Gewinner. Ein abendfüllendes Programm.
Doch hinter dieser Medienkulisse beginnen sogleich die Verhandlungen zwischen wenigen Parteigrößen. Es wird bei verschlossenen Türen über Koalitionen verhandelt. Es geht um Praktiken, welche den demokratischen Akt der Parlamentswahl gleich wieder zurückdrehen: Die vom Grundgesetz bestimmte Gewissensfreiheit der Abgeordneten wird drastisch eingeschränkt und de facto aufgehoben.
Die Prinzipien der Herrschaft von Parteiführungen sind: 1. Fraktionsdisziplin und Fraktionszwang
2. Koalitionen
3. Bindung an einen Koalitionsvertrag
Aus Repräsentation wird Parteiendiktatur
Die Repräsentative Demokratie basiert auf der Idee, dass die gewählten Abgeordneten in ihre Hauptstadt reisen und dort für die Zeit der Wahlperiode die Wählerinnen und Wähler repräsentieren, das heißt, deren Ansichten und Interessen vertreten. Der Fraktionszwang aber verlangt von ihnen, dass sie so abstimmen, wie es die Parteiführung vorgibt. Durch einen Koalitionsvertrag wird die Freiheit der Abgeordneten weiter eingeschränkt und die Interessen der Wählerschaft fallen für Jahre hinaus unter den Tisch.
Man kann es verkürzt so sagen: Die Demokratie im 21. Jahrhundert währt nur einen Tag: Sie beginnt nach der Medienmassage des Wahlkampfs am Morgen des Wahltags, wo die Wählerinnen und Wähler allein entscheiden und sogar spontan ihre Kreuzchen machen können, und sie endet am Wahlabend mit den ersten zuverlässigen Hochrechnungen. (In Sonderfällen kann sich das Wahlergebnis hinziehen, der Akt der Wahl aber, bei dem alle gleichberechtigt sind, ist am Wahlabend beendet.)
Danach erstarrt unsere Demokratie für vier Jahre im Wach-Koma. Diese Tatsache ist vielen Menschen mehr und mehr bewusst geworden und das ist der Grund für eine große Unzufriedenheit mit "unserer" Demokratie.
Die Praktiken, wie seitens der Parteien mit dem Wahlergebnis umgegangen wird, haben sich seit vielen Jahrzehnten so eingebürgert und die Strenge mit der die Regeln von Fraktions- und Koalitions-Disziplin durchgehalten werden, ist längst schon auf dem Niveau von Diktaturen angekommen.
Eine demokratischere Regierungsform ohne Koalitionen
Ein Gegenmodell, das nur wenig vom Status Quo abweicht, wäre folgendes: Die parlamentarische Regierung
Ähnlich dem, was man (etwas negativ) Minderheitsregierung nennt. Es regiert aber keine Minderheit, wenn keine Koalition zustande kommt, sondern die stärkste Partei stellt Kanzlerin oder Kanzler und sie regiert mit der Mehrheit des Parlaments. Und das soll keine Ausnahme, sondern die Regel sein.
Das Parlament wählt auf Vorschlag der Parteien mit einfacher Mehrheit eine Person in das höchste Regierungsamt. Die oder der Gewählte schlägt Kandidaten für Ressorts in der zukünftigen Regierung vor, bei denen das Parlament mit absoluter Mehrheit ein Vetorecht hat. Es kann sie also bestätigen oder auch nicht. Wird jemand nicht bestätigt, kann und muss das Parlament für dieses Ressort mit einfacher Mehrheit eine andere Person auswählen oder das Vorschlagsrecht nach drei Fehlversuchen an die stärkste Partei zurückgeben.
Es gibt keine Koalitionen, sondern eine parlamentarische Regierung, welche für Gesetzesvorschläge die Mehrheit des Parlamentes benötigt und durch offene Debatten auch erreichen kann, nicht durch Fraktionszwang in einer Koalition.
Wenn das Parlament nur halb so groß ist wie das in Berlin, kommt es doppelt oder dreimal so schnell zu klaren Ergebnissen. Das Ziel ist, die Substanz der Debatten zu verdichten, damit Vernunft und Einsicht über Macht, Lobbyismus, Disziplin und Konformismus dominieren.
Das wäre Repräsentative Demokratie, so wie sie gemeint ist.
Es gibt außerdem schon längst die Möglichkeit technischer Verbesserungen auch bei parlamentarischen Auseinandersetzungen:
Man kann mit anonymen, digitalen Zwischenabstimmungen die Diskussion einer größeren Versammlung steuern und fokussieren. Solche Zwischen- oder Probeabstimmungen lassen sich heute in Sekundenschnelle auswerten, so dass das übliche Diktat der Koalition durch eine zeitgemäße Form von Demokratie ersetzt wird. Die Abgeordneten verschiedener Parteien kommen sich dabei inhaltlich näher und das Ergebnis zeigt mit viel höherer Wahrscheinlichkeit den Willen der Mehrheit.
Hundert Jahre Unterwürfigkeit
Viele Diktaturen sind in den letzten hundert Jahren aus der repräsentativen Demokratie hervorgegangen. Es ist die Praxis von Faschisten, welche durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen sind, dass sie die ungeschriebenen Gesetze der Demokratie missachten. Eins dieser ungeschriebenen Gesetze ist, dass niemals ein Führer oder eine kleine Clique in der Zentrale die gesamte Macht über Staat, Medien, Militär und die öffentliche Meinung ausüben darf.
Aus diesem Postulat, eine Gewaltherrschaft zu verhindern, ist im griechischen Altertum die Demokratie entstanden. Die Gefahr, dass Oligarchie, Diktatur und Gewaltherrschaft trotz vorangegangener Wahlen ausgeübt werden, ist um so größer, je mehr Macht eine Regierung über das Parlament und über die öffentliche Meinung hat.
Neben dem Mangel an demokratischer Meinungsbildung vor den Wahlen scheitert die Demokratie im 21. Jahrhundert bisher daran, dass es nach den Wahlen keine Einflussnahme der interessierten Wählerinnen und Wähler auf das Geschehen mehr gibt. Und auch wenn es sie gäbe, bestimmen Massenmedien vor der Wahl und nach der Wahl die Mehrheitsmeinungen. Je mehr die Kommunikationstechnik im 20. Jahrhundert fortgeschritten ist, um so mehr Ungleichheit ist entstanden, zwischen denen, die Einfluss auf die Medien haben und der großen Mehrheit, die keinen aktiven Einfluss auf die Medien hat.
Der Einfluss der Mehrheit beschränkt sich auf ein passives Konsumverhalten. Dieses Ungleichgewicht hat sich immer weiter zu Ungunsten der Konsumenten verlagert. Die Diktatur Hitlers wurde möglich, weil gleich nach der legalen Wahl die regierenden Nazis den Rundfunk unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die innere Struktur, die das ermöglicht hat (die strenge Hierarchie in den Anstalten) wurde bis heute nicht der Demokratie angepasst.
90% Konformität zwischen Regierung und Medien
Vielen Zuschauerinnen und Hörern ist deutlich geworden, dass in der Corona-Krise zwei Jahre lang die Ansichten der Regierenden und ihrer wenigen Experten mit den in Rundfunk und Fernsehen präsentierten Meinungen und Ratschlägen zu 90% bis 99% übereinstimmten. Dann, mit dem Krieg in der Ukraine, wurde wie auf Kommando das Thema gewechselt. Seitdem ist Covid eine mittelschwere Erkrankung der Atemwege und keine lebensbedrohende Pandemie mehr.
Sehr merkwürdig.
Die Konformität zwischen Regierung und ÖR-Anstalten widerlegt die Behauptung, dass es keinen Staatsfunk gäbe und zeigt auch dass es nicht um das Meinungsdiktat von fünf Familien der Zeitungs- und Medienbesitzer geht. Die interne Hierarchie der ÖR-Anstalten bewirkt ein viel wirksamere Meinungsdiktatur und verhindert Demokratie, anstatt sie zu fördern.
Unsere Demokratie scheitert nicht an Politikern ohne Format und an rechtsradikalen Idioten, sondern am bestehenden Parlamentarismus mit Fraktionszwang und den Koalitionen und außerdem scheitert sie an der Macht der staatsnahen Medien, welche von oben nach unten operieren. Wenigstens 99% aller Menschen kommen in den herkömmlichen Massenmedien nicht zu Wort. Das ist schon seit hundert Jahren so. Nichts daran wurde in all der Zeit geändert oder verbessert, obwohl es technisch ohne Weiteres möglich wäre.
Gleiche Technik, andere Organisation
Es wäre möglich, zehn oder hundert mal so vielen Menschen Zugang in die Programme von Rundfunk und Fernsehen zu verschaffen und es ist möglich, die Öffentlich-Rechtlichen Medien unter direkte, demokratische Kontrolle zu stellen, das heißt, sie nicht durch einen Rundfunkrat zu kontrollieren, in dem diejenigen vertreten sind, die sowieso das Sagen haben, sondern durch ein demokratisch gewähltes Gremium.
Weil so etwas nie geschehen ist, werden die Medien von oben dirigiert und haben die Demokratie ausgehebelt. Denn wenn es Medien gibt und Demokratie herrschen soll, müssen die Medien demokratisch sein, sonst funktioniert die demokratische Willensbildung nicht. Es wird zwar in den großen Medien ständig von Demokratie geredet, sie wird aber gerade dort nicht gefördert und nirgends praktiziert.
Konkrete Möglichkeiten zur Demokratisierung gäbe es für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und das Fernsehen ganz besonder hinter den Kulissen:
An den grundsätzlichen Entscheidungen über das Programm sollten die beteiligt sein, die betroffen sind. Das sind diejenigen, die zuhören und zuschauen. So ist es aber nicht, es ist wie im Theater, das Publikum wird bespielt und es hat keinen Einfluss auf das Programm. Der große Unterschied zum Theater aber ist: Ins Theater geht man freiwillig zur Unterhaltung und zahlt freiwillig seinen Eintritt. Bei den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten werden alle gezwungen, Beitrag zu zahlen, dann müssten alle aber auch als Gesamtheit Eigentümer und Verantwortliche sein.
Medienzwang, ein Schritt in den Totalitarismus
Im Vergleich mit der katholischen oder evangelischen Kirche ist der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk (seit Angela Merkels Zeiten) etwas näher am Totalitarismus als die Kirche: Aus einer Kirche kann man austreten und zahlt dann auch keine Gebühren mehr. Aus der Rundfunk- und Fernseh-Gemeinde kann niemand austreten.
Man wird gezwungen, das Programm zu finanzieren und zwar mit acht Milliarden Euro im Jahr (plus 2 Milliarden Werbeeinnahmen). Da ist ein riesiger, sehr teurer Apparat, der im Sinne freier Meinungsbildung fast nichts bewirkt, sondern die öffentliche Meinung vorgibt und lenkt.
Anstatt die Massendemokratie zu realisieren und zu fördern, verhindern Massenmedien die Massendemokratie, indem sie systematisch die Meinungen von oben her eingrenzen und lenken. Diese Praxis der Gleichschaltung hat sich in Deutschland, genauer gesagt, in den letzten dreißig Jahren in Westdeutschland, enorm zu Ungunsten der Demokratie verstärkt. Im Osten, soviel ich weiß, ist das nichts Neues.
Die einzige Gegenreaktion, die dem Publikum bleibt, ist die, alle Nachrichten, Kommentare und politischen Sendungen in Rundfunk und Fernsehen zu meiden oder besser und einfacher noch, das ganze Programm. Man muss halt Gebühren dafür zahlen, ist aber nicht gezwungen sich gleichschalten zu lassen.
Freies Denken durch Befreiung aus dem Medienkäfig.
Das abgehobene Parlament verliert seine Funktion
In einem überschaubaren Parlament ist es wesentlich einfacher, egalitäre Meinungsbildung und offene Entscheidungen zu realisieren als im weiten Land. Doch die Praxis der repräsentativen Demokratie in Berlin sieht völlig anders aus. Schon die viel zu große Zahl von 700 Mitgliedern im Bundestag ist kontraproduktiv. Die große Mitgliederzahl und die ständige Ausweitung der Privilegien aller Abgeordneten durch Parteibeschlüsse gipfeln in der Möglichkeit, die eigenen Diäten zu beschließen und Bezüge zu erhöhen.
Die Macht der Parteien und ihrer Führerinnen und Führer wird durch die Vergabe besonderer Privilegien an Parlamentarierinnen und Parlamentarier gefestigt. Nicht die Wählerinnen und Wähler bestimmen, welche Kandidaten zur Wahl aufgestellt werden, sondern in 99 von 100 Fällen bestimmen es die Parteien. Es gibt ganz wenige Ausnahmen wie den kürzlich verstorbenen Hans-Christian Ströbele, der ohne die Gunst der Grünen Partei als Ur-Grüner vier mal sein Direktmandat gewinnen konnte.
In der Regel kann nur jemand gewählt werden, der von der Partei aufgestellt wird. Das gilt erst recht für alle Listenkandidatinnen und Kandidaten, etwas mehr als die Hälfte aller Abgeordneten. Das Wahlvolk entscheidet nur über die Zahl der Gewählten auf der Liste einer Partei, nicht darüber, welche Personen es sind.
Neben Fraktionszwang und Koalitions-Disziplin ist die Praxis bei der Aufstellung der Landeslisten ein weiterer Punkt, wodurch die Demokratie in Parteien-Diktatur entarten konnte.
Medien und Parteien verhindern die Demokratie
Von der Mehrheit im Parlament und von den großen Medien, und damit auch von der Öffentlichkeit, werden die Demokratie-Defizite kritiklos hingenommen und als selbstverständlich angesehen. Die Repräsentative Demokratie ist durch die Entwicklung zur Massengesellschaft, die auf der Kommunikationsebene von Massenmedien beherrscht wird, so weit geschwächt, dass die Verwirklichung des demokratischen Prinzips (alle Gewalt geht vom Volk aus) nicht mehr möglich ist.
Das theoretisch souveräne Volk kann nicht entscheiden, weil es nicht die Möglichkeit hat, frei über das Ziel der Politik nachzudenken und zu kommunizieren, es ist den Massenmedien ausgeliefert. Diese Medien reden viel von Demokratie und ihren Werten, sie sind aber nicht demokratisch, ihre Werte werden hierarchisch von oben durchgesetzt oder sie sind wirtschaftlich und finanzwirtschaftlich definiert. Beides widerspricht dem Prinzip der Demokratie.
Das Internet, kann es die Demokratie retten?
Eine Rettung aus diesem durch die technischen Medien und deren Steuerung von oben verursachten Niedergang der Demokratie könnte das Internet sein.
Das Internet ist strukturell demokratisch, nämlich interaktiv, wie ein direktes Gespräch, aber gleichzeitig auch ein Massenmedium. Jeder kann, ohne großen Aufwand von Geld und eigener Organisation, Nachrichten und Meinungen in die Welt setzen, die im Prinzip jeder andere empfangen und erwidern kann.
Das wäre ideal für Demokratie, aber diese Möglichkeiten sind durch die Kommerzialisierung, in drei Jahrzehnten, fast völlig beiseite geschoben worden. Auch hier ist es so, dass besonders junge Menschen das ganz selbstverständlich finden.
Trotzdem ist durch das Internet eine Szene entstanden, die unabhängig von der Regierung, den Parteien und den Medien, Kritik und Meinungsbildung betreibt. Das ist allerdings beschränkt auf einen sehr kleinen Kreis von politisch Aufgeweckten, die sich bewusst der Dominanz der Mainstream-Medien entziehen. Auch dieser Essay kann im Jahre 2023 Verbreitung nur über Foren und Webseiten finden, die das System unterlaufen. Die Zeiten, da kritische, öffentliche Aufklärung von großen deutschsprachigen Medien betrieben wurde, sind längst vorbei.
Die Massenmedien, die Wirtschaft und die Politik haben auf das revolutionäre Potenzial im Internet gezielt reagiert und es mit großer Einmütigkeit völlig entschärft. Sie sind radikaler geworden und bekämpfen jede abweichende Meinung wie verzweifelt als feindlichen Angriff, auf ihre Werte, auf ihre Meinungshoheit, auf ihre Ideologie.
Was früher als Kommentar im Fernsehen, nach den Nachrichten, gesendet wurde, manchmal von Kollegen einer anderen Sendeanstalt, das erscheint heute nur noch auf Internetseiten, die deshalb für die demokratische Elite unentbehrlich geworden sind und die von der Medienmacht massiv beschimpft und verleumdet werden. Die Vehemenz, mit der das geschieht, deutet darauf hin, dass im Unterbewusstsein eine tiefe Angst davor herrscht, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Die Reaktion der Reaktionärinnen
Die sogenannte Corona-Krise war ein Erlebnis krasser Meinungsdiktatur, wie es sie in der Bundesrepublik Deutschland vorher noch nie gegeben hatte. Und gleich im Anschluss daran oder in Ablösung der Thematik der Realitätsverlust von Politik und Medien im Fall des Ukraine-Konflikts. Der 24.02.2022 wurde schon drei Tage später zur Zeitenwende deklariert.
Da müssen dreihundert Jahre Kolonialismus, dreißig Jahre Nato-Politik, die zahlreichen Kriege der USA und die Zustände im Land Ukraine als Vorgeschichte aus dem öffentlichen Bewusstsein getilgt werden. Es funktioniert, kann aber nicht nachhaltig sein. Die Wahrheit kommt ans Licht. Auch die geschichtliche Wahrheit darüber, wie Europa aus purer Sturheit in den ersten Weltkrieg hinein geschlittert ist. Im Westen immer noch nichts Neues.
Der Sinn von Medien, Sprache und Kommunikation ist das Übermitteln, Abstimmen und Bewerten von Informationen. Dieser Sinn ist verloren gegangen, weil die Mächtigen alle Medien als Instrument der Herrschaft über das Denken der großen Mehrheit einsetzen. Nachdem schon alle technischen Möglichkeiten zur Beeinflussung der Massen ausgereizt sind, hat man mit wissenschaftlichem Aufwand, namentlich der Psychologie, zusätzliche Methoden entwickelt, um Meinungen fast hundertprozentig zu steuern.
Wie im Mittelalter die katholische Kirche ihre Religion den Menschen von der Wiege bis zur Bahre infiltriert hat, durch ständige Wiederholung der Glaubenssätze, so benutzen die Meinungsmacher heute ihre Narrative, die von allen Seiten, aus verschiedenen Kanälen auf uns einprasseln, bis jeder, der sich den Medien ausliefert, die Propaganda glaubt oder verinnerlicht hat. Diese Narrative sind jetzt an erster Stelle Parolen, um die Weltherrschaft der USA zu festigen, auszubauen und weiter aufrecht zu erhalten.
Auch hier gilt: Das intensive Feuergefecht im Medienkrieg deutet an, dass unterschwellig eine wohlbegründete Angst besteht, es könnte mit der Dominanz der USA bald zu Ende gehen. Die psychologische Strategie der Propaganda aus Brain-Washington, dringt in alle Nachrichten, alle Diskussionen und alle Meinungen der Massen, auch in die Sprache unserer Politikerinnen. Niemand, der die Narrative anzweifelt, kommt zu Wort, außer auf bestimmten Seiten im Internet, wo dann manche Autoren, weniger Autorinnen, mit Polemik antworten. Das ist schade, aber kaum vermeidbar.
Ein Netz kann verbinden, es kann nicht nur Fische fangen
Früher wurde den Parolen des Establishments von der Jugend widersprochen, heute ist es anders. Die Jugend wird repräsentiert von Personen, die einfach das nachbeten, was in Washington verkündet wird, vielleicht nach dem kindlichen Motto: Wer das größte Militär hat, ist mein bester Freund und was am häufigsten und am lautesten verkündet wird, das ist die Wahrheit.
Das führt zur Selbstaufgabe und solche Selbstaufgabe findet auch im Internet statt: Die Jugend überlässt die Steuerung ihrer Kommunikation und Meinungsbildung fast völlig den US-amerikanischen Kontaktmaschinen. Deren Algorithmen sind aber auf Geldgewinn und informativer Ausbeutung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgerichtet.
Dabei wäre es sofort möglich, in der vorhandenen Netz-Struktur ein unabhängiges Kontaktmedium zu schaffen, das die Idee der freien Massenkommunikation realisiert. Ein offenes Forum für Demokratie mit Meinungen, Bewertungen und schnellen Abstimmungen zur Ermittlung der Mehrheitsmeinung.
Es müsste so organisiert sein, dass jede natürliche Person sich daran beteiligen kann, also alle, die gewillt sind, mit offenem Visier, unter echtem Namen, Politik zu betreiben. Das funktioniert, ohne sich einer Partei, einer Ideologie oder Organisation anzuschließen. Die Einsicht darin, dass man die Anonymität aufgeben muss, wird nicht allen genehm sein, aber Demokratische Politik ist auch im Internet nur möglich mit zahlreichen Menschen, die aus ihrer Anonymität heraustreten.
Parteien sind dazu nicht erforderlich, sie organisieren, bisher exklusiv, den Einstieg in die Politik, nach einem Organisationsmuster, das bald 200 Jahre alt ist. Auch dabei muss man Namen, Anschrift und die IBAN bekannt geben und gewillt sein, sich ideologisch oder wertemäßig festzulegen, das heißt bevormunden zu lassen.
Der öffentliche Debattenraum
Ein Hundertstel des Geldes, das die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten verschlingen, würde reichen, ein demokratietaugliches Internet-Forum zu gründen und zu betreiben. Das wären 100 Millionen Euro pro Jahr. Damit könnte man, zunächst im deutschsprachigen Raum, etwas von der Dimension wie Facebook finanzieren, wo die Texte und Aktionen der Teilnehmer weder bewertet, noch verwertet, noch gesteuert, aber professionell moderiert werden. Die Moderatorinnen und Moderatoren würden demokratisch gewählt und angemessen bezahlt.
Das ist das Ende der Meinungsdiktatur aus dem 20. Jahrhundert und der Beginn einer Netz-Demokratie im 21. Jahrhundert. Je öfter diese Idee bestärkt und wiederholt wird, desto näher kommt sie der Realisierung. Eine Idee, wie so ein öffentlicher Debattenraum strukturiert werden könnte, habe ich schon vor einigen Jahren vorgestellt, der Entwurf wurde damals auf mehreren Internetseiten veröffentlicht. Demokrit, der Weg in den öffentlichen Debattenraum.
Dann kam Corona über uns, wie ein sehr, sehr lauter Bach. Die Corona-Krise mit ihren Maßnahmen und Denkzwängen hat die demokratische Kommunikation (vorübergehend?) hinweg gespült.
Aber ohne Demokratie ist alles nichts.
03.12.2022
wesentlich gekürzt am 11.01.2023
letzte Überarbeitung 29.12.2023
Wo kommt die Kriegsbegeisterung, die Gier nach Waffen und der Ruf nach fragwürdigen Sanktionen gegen Russland her?
Es kann nicht allein die geschickte psychologische Kriegsführung und die Medienmassage der letzten dreißig Jahren sein. Es ist auch nicht überwiegend ein tief liegender Revanchismus gegen Russland, das die deutsche Niederlage im zweiten Weltkrieg mit der Eroberung von Berlin besiegelt hat.
Wenn es so wäre, würden nicht ausgerechnet sehr junge, grüne Leute an der Front derjenigen stehen, die mit riesigem Einsatz von moralischen Argumenten, mit Waffen und viel Geld, eine Demütigung und bleibende Schwächung Russlands herbeiführen wollen. An der Spitze der aggressiven Jugendlichen steht die ehemalige Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die sich offenbar einer breiten Unterstützung in Kreisen der Grünen sicher sein kann. Was steckt hinter dieser weit verbreiteten Hysterie?
Dummheit allein und Fernseh-Hörikgkeit kann es nicht sein. Zu offensichtlich ist die Tatsache, dass die letzten größeren Kriege der USA wesentlich weniger gerechtfertigt waren und viel brutaler durchgezogen wurden als der Einmarsch der Russen in die Ukraine. Die Kriegsanlässe der Amerikaner bestanden aus durchsichtigen Lügen, die Taktik der Angreifer war massive Bombardierung unter Schonung eigener Soldaten, bei gezielter Zerstörung von Infrastruktur, ohne Rücksicht auf die zivile Bevölkerung.
Blinder Konformusmus
Das alles weiß eigentlich jeder, aber es spielt in den Köpfen der Kriegstreiberinnen und Kriegstreiber keine Rolle. Man folgt bei der Bewertung des Ukraine-Kriegs nicht dem eigenen Verstand, sondern man folgt blind den Narrativen und Interessen der USA. Deren erklärtes Ziel ist seit Menschengedenken, das einzige Land, das die Weltherrschaft der USA in Frage stellen könnte, nämlich Russland, systematisch zu bedrohen, einzukreisen, moralisch zu diffamieren und zu schwächen.
Das alles ist aus der Sicht einer Macht, die partout die Welt beherrschen will, eine konsequente und logisch durchdachte Strategie.
Warum aber wird diese Sicht von einer großen Mehrheit deutscher Politikerinnen und Politiker aber auch von der Hälfte der Bevölkerung geteilt? Warum liest uns Bundeskanzler Scholz eine Regierungserklärung vor, in der alle Forderungen der USA nach deutscher Hochrüstung und alleiniger Schuldzuweisung an Russland vorgetragen werden? Eine Regierungserklärung in Berlin die von Washington verfasst zu sein scheint.
Die plausibelste Erklärung für diese einseitige Parteinahme und Aggressivität, die sich nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern auch andere Länder der EU erfasst hat, ist folgende: Man sieht die USA als das mächtigste Land der Welt an und will auf jeden Fall, ob es zum Weltkrieg kommt oder nicht, auf deren Seite stehen. Man schlägt sich, wie die meisten, gerne auf die Seite der vermeintlich Stärkeren.
Das Resultat ist bedingungsloser Konformismus mit den Mächtigsten. So etwas funktioniert immer, mit Leichtigkeit, und es ist äußerst bequem. Das hat auch in den zwölf Jahren Nazizeit in Deutschland gut funktioniert. Nach der sogenannten Machtergreifung hatte Hitler das deutsche Volk hinter sich, selbst beim selbstmörderischen Feldzug gegen Russland, der mit dem Selbstmord des Führers endete.
Wie mächtig sind die USA?
Doch eine Frage sei erlaubt: Wie mächtig sind die USA wirklich? Worauf basiert diese Macht? Was bedeutet diese Macht konkret in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts?
Die Macht der USA hat nur noch zwei Säulen: Das riesige Militär und die fast unendliche Menge verfügbaren Geldes. Beide Säulen der Macht sind fundamental verknüpft. Andere Komponenten von Macht, im weiteren, wirtschaftlichen und kulturellen Sinne, sind geschrumpft oder verschwunden.
Die Wirtschaft der USA wird dominiert von der überdimensionierten Rüstung. Geld, Intelligenz und Fachwissen konzentrieren sich auf diesen Bereich. Selbst die zivile Flugzeugindustrie hat ihre Vormachtstellung eingebüßt.
In den ersten dreißig Jahren nach dem Krieg ging von den USA ein mächtiger Impuls in Richtung Freiheit, Wohlstand und Lebensfreude aus, wofür wir von vielen Menschen in den Ostblock-Ländern beneidet wurden. Davon kann kaum noch die Rede sein.
Das Internet, einst große Hoffnung für Demokratie und Verständigung, ist vollständig kommerzialisiert und wird von wenigen Riesenkraken beherrscht, die nicht einmal Steuern zahlen. Amazon und die sogenannten sozialen Medien stärken die USA nicht, sie ignorieren soziale Verantwortung und Kultur. Der geistige Verfall in den USA wurde unter Donald Trump der Welt über das Gerüchte-Medium Twitter jeden Tag präsentiert.
Real und bedrohlich stark sind nur noch die militärische Macht mit hunderten Militärbasen und die Omnipräsenz der Billionen an Dollars, die in Millisekunden um den Globus schwirren und alles aufkaufen, was für Geld zu haben ist.
Zwischen diesen beiden Faktoren der Macht, Geld und Militär, existiert in den USA ein tiefer Zusammenhang. Obwohl es schon einmal erklärt wurde, möchte ich diesen Zusammenhang noch einmal rekapitulieren, weil er wesentlich und nicht leicht zu erkennen ist. Gleichzeitig wird dabei klar, dass dieses Finanzsystem auf tönernen Füßen steht und wegen seiner absurden Konstruktion jederzeit zusammenbrechen kann.
Geld ohne Eigenschaften
Seitdem US-Präsident Nixon 1971 die Loslösung des Dollars vom Gold offiziell verkündet hat, und weil dieser US-Dollar die Leitwährung auf der ganzen Welt sein soll, deshalb ist Geld in der heutigen Finanzwelt eine rein abstrakte Größe geworden, eine Zahl, auf deren Wert als Geld sich alle geeinigt haben.
Der Wert des Geldes wird nur dadurch garantiert, dass alle ihn akzeptieren.
Man hat dieses Geld Fiat-Geld genannt, das soll Latein sein und bedeuten, dieses Konstrukt soll Geld werden. Ein besserer Ausdruck wäre abstraktes Geld, was bedeutet, Geld ohne materielle Eigenschaften. Geld ist eine Zahl. In Verbindung mit einer Währung bestimmt diese Zahl einen genauen Wert im Geltungsbereich der Währung.
Der Wert des abstrakten Geldes wird garantiert, nicht von denen, die es ausgeben, sondern von denen die es akzeptieren, und das sind wir alle. Das ist sehr wichtig, zu wissen, denn immer noch tun diejenigen, die das Geld in die Welt bringen, so als würden sie seinen Wert garantieren. Aber niemand kann von irgendeiner Bank, oder Notenbank oder einem Staat verlangen, dass man dort für eine Million Dollars dreißig Kilogramm Gold oder für eine Million Euros dreißig neue Autos bekommt.
Weil das abstrakte Geld nur noch eine Zahl ist, hat es eine, für Zahlen ganz selbstverständliche Eigenschaft angenommen: Man kann es immer weiter zählen, die Zahl, die Geld bedeutet, ist nach oben unbegrenzt. Diese Tatsache wird normalerweise nicht erwähnt, sie hilft aber, um zu verstehen, warum die Zahlen, die Geld bedeuten, immer größer und größer werden.
Wo kommen die Milliarden und Billionen her?
Banken, auch private Banken, im Prinzip alle Banken, können Geld nach Belieben erzeugen und in die Welt setzen ohne materiellen Gegenwert. Dadurch wächst die Geldmenge unkontrolliert bis ins Unendliche, ganz besonders natürlich in den USA, denn dort ist das bestehende Finanzsystem zu Hause. Aber irgendwann ist der Dollar wegen der riesigen Menge nichts mehr wert.
Es sei noch einmal kurz erwähnt, wie die Generierung von Geld durch Kreditvergabe geschieht: Banken dürfen Kredite durch Gutschrift auf ein Konto vergeben, ohne dieses Geld selber zu besitzen. Das hört sich an wie Betrug, aber es wird überall geduldet. Es ist ein Recht, das sich die Banken über Jahrhunderte einfach genommen haben.
Die Erschaffung von Buchgeld ist das zentrale Element des herrschenden Finanzfeudalismus, ein Relikt aus vordemokratischer Zeit. Wichtig ist, dass Buchgeld von anderem Geld praktisch nicht zu unterscheiden ist, man kann alles, was man will, damit kaufen und bezahlen.
Mit diesen Kenntnissen lässt sich der Zusammenhang zwischen Finanzmacht und Militärmacht der USA am aktuellen Beispiel verstehen.
Präsident Joe Biden hat einen Rüstungs-Etat von 813 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Der Staatshaushalt der USA hat damit ein Defizit von 800 Milliarden, diese Beträge sind quasi gleich. Das Defizit wird von der privaten Notenbank FED gedeckt, sie gibt der Regierung einen Kredit in dieser Höhe. Dieser Kredit wird aber, wie die Praxis der Vergangenheit zeigt, nie zurückgezahlt.
So finanziert das Banken-Konsortium FED das US-Militär mit abstraktem Fiat-Geld und erhöht gleichzeitig die Dollarmenge um diese Summe. Der Garant für den Wert dieser neu erschaffenen Geldmenge ist der Geldempfänger, das amerikanische Militär.
Ausverkauf der Welt an die USA
Das nach oben offene Geldsystem im Finanzfeudalismus, bei dem die Geld- und Schuldenmenge immer weiter und unkontrolliert steigt, ist eine der beiden Säulen, auf der die Macht der USA basiert. Diese Säule, die mit wachsender Geschwindigkeit ins Unendliche strebt, kann in jedem Augenblick zusammenstürzen. Der Finanzwelt ist das längst bewusst und deshalb sucht sie dringend nach Anlagemöglichkeiten in der realen Welt, das heißt man kauft Aktien und Immobilien, soviel man kriegen kann. Wenn das Finanzsystem zusammenbricht und der Dollar nichts mehr wert ist, hat man materielles Eigentum auf der ganzen Welt angesammelt.
Ein Nebeneffekt der steigenden Geldmenge ist logischerweise die Inflation, welche jetzt die Konsumwelt erreicht hat.
Das Militär wird seit Jahrzehnten dafür eingesetzt, die Finanzmacht zu stützen. Im Fadenkreuz der US-Militärs stehen die Staaten, die sich der unbegrenzten Finanzmacht nicht öffnen wollen, das heißt, die ihre Bodenschätze, genauer gesagt, deren Lagerstätten, nicht für das abstrakte Geld öffnen, sie wollen die Schätze ihres Landes nicht privatisieren. Solche Länder sind an erster Stelle: Iran, Venezuela und Russland. Irak und Libyen gehörten ebenfalls dazu und sind bereits zerbombt und erledigt.
Statt Soldaten: Bomben, Drohnen, Stellvertreter
Die Finanzmacht der USA wird durch das Militär real unterstützt. Aber auch die Macht des Militärs ist begrenzt. Unter den gegebenen Umständen kann ein amerikanischer Präsident kaum eigene Soldaten in die Schlacht führen, damit sie für die Anlagemöglichkeiten der Großgeldbesitzer kämpfen, deren Vermögen immer schneller wächst. Das US-Militär kämpft deshalb nicht mehr mit Soldaten, sondern in zunehmendem Maß nur mit Bomben (Sebien, Irak, Libyen) und mit dem Einsatz unbemannter Drohnen, die wiederum sehr viel Geld kosten. Man ist stolz darauf, dass bei der Zerstörung des Irak hunderttausende Iraker zu Tode gekommen sind, aber nur ein paar Dutzend Amerikaner.
Auch die militärische Macht der USA ist begrenzt, sie scheitert vor allem an den Zuständen im eigenen Land. Das Volk ist unzufrieden, weil es weder von der steigenden Geldmenge, noch von der Militärmacht profitiert. Das ist eine Entwicklung, wie sie immer schon in Staaten stattgefunden hat, die zu viel Rüstung betreiben.
Ein Ausweg aus diesem Dilemma Washingtons, dass die eigene Bevölkerung nicht zum Krieg motiviert werden kann, sind geschickt inszenierte Stellvertreterkriege und, auf dem Weg dahin, die Hochrüstung von Vasallen-Staaten im Rahmen der Nato. Deutschland ist im Jahre 2022 so grün und so dumm, sich da mit hurra und gleich mit 100 Milliarden neuer Schulden hinein zu stürzen. Dieses Geld ist leicht zu haben, es wird bei der Schuldenaufnahme von Banken generiert und vergrößert auch wieder die Instabilität des Systems.
Nach Angaben der WHO sind in den beiden Jahren, bis Ende 2021, weltweit ca. 15 Millionen Menschen an Corona gestorben. Korrekt ausgedrückt: 15 Millionen Sterbefälle von Personen, die positiv auf Corona getestet wurden. Die Zahl ist beeindruckend, doch sie verliert sehr an Gewicht, wenn wir sie mit der Zahl der Erdbevölkerung vergleichen, etwa 8 Milliarden. Es bedeutet, dass von 1000 Menschen in zwei Jahren zwei Personen mit einem positivem Corona-Test verstorben sind.
Ein positiver Test bedeutet nicht, dass diese Menschen durch Corona verstorben sind, bei vielen ist es einfach ein zufälliges Zusammentreffen; denn positiv Getestete sterben wie alle anderen, besonders dann wenn sie alt und schwach sind.
Das Durchschnittsalter der Corona-Toten liegt deutlich oberhalb der normalen Lebenserwartung, was bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass die positiv auf Corona Getesteten im hohen Alter auch ohne Covid gestorben wären, ist sehr hoch. Wenigstens die Hälfte der als Corona-Tote gezählten Sterbefälle im hohen Alter wären auch ohne das Virus eingetreten.
Ein Gedankenspiel
Stellen wir uns vor, wir lebten in einem Dorf von 1000 Einwohnern und würden erfahren, dass in den letzten beiden Jahren jeweils eine Person verstorben ist, bei der ein neuartiges Corona-Virus festgestellt wurde. Ob das Virus oder das hohe Alter oder andere schwere Erkrankungen die Ursache gewesen seien, wisse man nicht.
Würde uns dieser Sachverhalt stark irritieren? Würden die Ärzte Alarm schlagen? Würde die Gemeindeverwaltung mit Ordnungsmaßnahmen einschreiten? Würden die Verantwortlichen Kontaktsperren und Maskenpflicht für alle Dorfbewohner verhängen? Oder würde das kaum jemanden interessieren, außer denen, die eine persönliche Beziehung zu den bedauerlicherweise Verstorbenen hatten?
Neu war nur der Test.
Das Problem mit Corona ist also nicht die Gefährlichkeit, sondern es sind vier andere Phänomene:
Erstmals wurde die schnelle Ausbreitung eines Virus durch einen Test zeitnah verfolgt.
Positive Tests hat man offiziell "Neuinfektionen" genannt. Virennachweis ist aber keine Infektion und das Neue war der Test.
Die Testergebnisse, genannt Neuinfektionen, wurden täglich in allen Medien und im Fernsehen publiziert.
Politiker und Regierungen stellten sich die Aufgabe, die Ausbreitung eines Virus zu verhindern, wofür sie völlig inkopetent sind.
Angemessen wäre, dass Gesundheitsfürsorge und Medizin sich um befallene Patienten und gefährdete Personen bemüht hätten, wie es sowieso ihre Aufgabe ist. Die Politik und die Medien haben damit wenig oder nichts zu tun.
Virologen hatten selbstverständlich ein Interesse daran, den Erfolg ihrer Forschung, den PCR-Test, zu propagieren und sie haben deshalb das mit Massentests verfolgte Virus als besondere Gefahr hingestellt. Ohne Virologinnen und Virologen wäre die Krankheit Covid19 nicht weiter beachtet worden, weil sie in eine Reihe von vielen anderen Corona-Erkrankungen gehört, die es zwar bedauerlicherweise gibt, die aber als Erkältungen oder Grippe gelten, nicht als gefährlich für die Allgemeinheit.
Das Vorgehen der Virologen, in Deutschland repräsentiert durch Christian Drosten, ist zwar verständlich, um Aufmerksamkeit auf ihre Wissenschaft zu lenken. Das geschah aber mit dem unlauteren Mittel der Angsterzeugung. Angst vor einem Virus, das sich zwar schnell ausbreitet, aber wenig Schaden anrichtet.
Die Politik mischt sich ein.
Sehr viel schwerer zu verstehen ist, dass die Politik, die genügend ernsthafte ungelöste Probleme hat, so massiv darauf eingestiegen ist:
Corona-Maßnahmen ohne Ende,
Impfkampagnen,
Demonstrationsverbote,
Beschimpfungen von Kritikern,
Polizei im Großeinsatz und
das Bundesverdienstkreuz für Christian Drosten.
Wir kennen das ganze Repertoire. Alles nur, um zu verhindern, dass in einem repräsentativen Dorf von 1000 Einwohnern eine Person im Jahr an einer neuartigen Grippe-Erkrankung sterben könnte. Es hätte völlig genügt, die gefährdeten Personen gezielt zu schützen und medizinisch mit gut bezahltem Personal zu betreuen.
Alle flächendeckenden Maßnahmen und die Massen-Impfungen konnten schon deshalb keinen Erfolg haben, weil die Gefahr so gering ist. Deshalb kann man auch einen Erfolg der Impfungen nicht erkennen und die schwache Wirkung der Impfstoffe ist kein echtes Problem, nur die hohen Kosten schaden der Allgemeinheit.
Das Denken läuft quer.
Es ist selbstverständlich, dass ganz normale Menschen, auch Mediziner und Virologen, mit einem sicheren Instinkt für Realität, die Maßnahmen und die Impfungen für unangemessen hielten. Fatal war aber die Konformität zwischen Politik und Medien bei der Fehleinschätzung der Gefahr.
Die Medien haben völlig dabei versagt, Entscheidungen der Regierenden zu analysieren und zu hinterfragen und andere Standpunkte zur Diskussion zu stellen.
Das hat Menschen, welche die Lage erkannt hatten, und nicht zu Wort kamen, zum Protest auf die Straße getrieben. Dieser Protest ist genau so legitim wie das Recht der Wissenschaft, neue Erkenntnisse im Fernsehen vorzustellen. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass die anders Denkenden, es sind Millionen, verunglimpft und beschimpft werden und dass man ihre Proteste verbietet und mit Polizei bekämpft, weil durch die Proteste angeblich eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit bestünde. Diese Gefahr war reine, verbale Übertreibung, ohne statistischen Nachweis.
Das rabiate Vorgehen gegen einen sehr berechtigten Protest hat Gründe, die schwieriger zu erkennen und wahrscheinlich auch gefährlicher sind als Corona-Viren. Es ist ein allgemeiner Verlust an Realitätssinn und an Demokratie.
Keine Lösung, nur Niederlagen
Das größte negative Ergebnis der Corona-Krise sind die enormen finanziellen Verluste für die Allgemeinheit. Man kann leicht auf 100 Milliarden kommen, allein für Deutschland. Auf der Gegenseite stehen hohe zusätzliche Gewinne in der Pharmaindustrie für die unzähligen Tests und die schnell herbei geschafften Impfstoffe, alles in Bereich hoher Milliardenbeträge.
Die Ausbreitung der Corona-Viren wurde durch die Tests, die Maßnahmen und die Impfungen nicht wesentlich beeinflusst.
Was bleiben wird, ist eine große geistige Niederlage der denkenden Menschen, der Medien, der Politik und auch der Wissenschaft.
Geld und Krieg. Wenn du den Atomkrieg überleben willst, schaff dir einen Privatjet an.
Vor 79 Jahren stellte Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast vor einer repräsentativen Menschenmenge die Frage: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Die Masse schrie laut und deutlich "ja!".
Nehmen wir an, eine Politikerin der Grünen oder Bundeskanzler Olaf Scholz würde folgende Frage stellen: "Wollt ihr den totalen Krieg in der Ukraine gegen Russland?" Dann würde vielleicht eine Mehrheit der Deutschen im Frühjahr 2022 wieder "ja" schreien, ja sagen oder ja anklicken.
Was auf den totalen Krieg im Atomzeitalter folgt, ist der totale Untergang. Es ist Illusion zu glauben, dass die Sieger, auf deren Seite wir uns sehen, davon nicht betroffen sein würden. Deshalb gleich hier die Folgefrage: "Wollt ihr in den totalen Untergang?"
Ich erwarte an dieser Stelle natürlich nicht die Antwort: Ja! Doch dann kommt meine zweite Frage: "Warum wollt ihr dann mit Geld- und Waffenlieferungen den Krieg in der Ukraine eskalieren und verlängern?" Eine überzeugende und ehrliche Antwort auf diese Frage werden die meisten nicht geben.
Aber im großen Zusammenhang wird es ersichtlich: Ukraine, Deutschland und der Werte-Westen kämpfen, ob sie selber es wissen oder nicht, gegen Russland mit Rüstung und Sanktionen für den US-Dollar als Leitwährung.
Was ist das höchste Gut?
Wir leben in der selbsternannten freien Westlichen Werte-Welt. Der oberste Wert in unserem Wertesystem ist, egal, was man so erzählt, am Ende immer das Geld, also der US-Dollar, Euro, Schweizer Franken, das Britische Pfund und ein paar andere Währungen.
Im normalen Umgang mit dem Geld merkt niemand, dass unser Geldsystem auf sehr wackeligen oder tönernen Füßen steht und am seidenen Faden hängt. Es kann jederzeit implodieren oder explodieren, weil es schon viel zu viel Geld gibt und es aus strukturellen Gründen immer mehr wird.
Um den Zusammenbruch des Systems zu verhindern oder hinaus zu schieben, gibt es drei Möglichkeiten: Ein anderes Geldsystem, Inflation oder Krieg. Krieg ist der schlechteste Weg, weil er Menschenleben, Gebäude, Infrastruktur, Umwelt und Klima zerstört.
Geld ist weder gut noch schlecht, es ist eine der genialen Erfindungen des Menschen. Wegen seiner universellen Funktion ist es vergleichbar mit dem Rad oder dem positionellen (dekadischen) Zahlensystem.
Geld hat eine lange Geschichte, in der es oft neu erfunden wurde. Das Prinzip Geld reizt dazu, immer neues Geld zu schaffen, weil es als Zahlungsmittel so lukrativ ist. Was aber vielen Geldbenutzern nicht bekannt ist:
Unser Geld, wie es heute existiert, wurde erst vor 65 Jahren neu definiert und zwar völlig abstrakt:
Geld ist jetzt nur noch eine Zahl, die in Verbindung mit einer Währung einen genau definierten Wert darstellt. Das Geld selbst hat keinen materiellen Wert mehr. Man kann aber fast alle materiellen Güter damit kaufen.
Man stelle sich vor, jemand, der 1 Million US-Dollar besitzt, ginge zur amerikanischen Notenbank FED und verlange für diese Million einen konkreten Gegenwert, sei es Gold oder Grundbesitz oder eine kleine Luxusyacht. Man würde derjenigen oder demjenigen einen Vogel zeigen und erklären, er habe das Finanzsystem nicht verstanden. Man könne für die Dollars ja überall alles kaufen, aber die Notenbank habe keine Werte zur Verfügung, die den Wert des Geldes decken.
Es gibt keinen Gegenwert auf der Seite derjenigen, die das Geld ausgeben. Darum heißt es Fiat-Geld, das soll Lateinisch sein und den nur virtuellen Wert bezeichnen. Ich bevorzuge den Ausdruck abstraktes Geld, das ist Geld, dessen Wert in der abstrakten Vorstellung eines Wertes besteht und das in der Praxis als solcher Wert anerkannt wird. Dieser Wert wird nur dadurch garantiert, dass alle es akzeptieren.
Der Wert des Geldes wird weder durch die Notenbank noch den Staat garantiert, sondern durch alle, die dafür arbeiten, Dienste leisten oder etwas verkaufen. Die Absurdität des Systems besteht darin, dass private Banken (nicht nur die Zentralbank oder Notenbank) dieses Geld eigenmächtig erzeugen und durch Kreditvergabe in die Welt setzen können (aus dem Nichts erschaffen), während alle anderen dafür etwas leisten müssen.
Das Finanzsystem funktioniert so, aber es schafft ein ungerechtfertigtes Privileg für Banken und eine feudale Struktur. In dieser feudalen Struktur sind diejenigen begünstigt, die den Erzeugern des Geldes am nächsten sind. Politikerinnen versuchen, ihnen nahe zu kommen, reiche Geldbesitzer gehören automatisch dazu. Ein weiterer absurder Effekt des Systems ist der, dass die Geldmenge durch Kreditvergabe ständig und unkontrolliert vermehrt wird.
Der Wert des Geldes kommt durch drei abstrakte Dinge zustande: Eine Zahl, eine Währung und die Akzeptanz. Ob es eine Zahl auf Münze, Papier oder auf einem digitalen Speicherplatz ist, spielt keine Rolle.
Die Zahl sagt, wie viel es ist. Die Währung definiert die Geldeinheit im Geltungsbereich. Was den Wert des abstrakten Geldes aber erst ausmacht, ist die Akzeptanz, das heißt, dass es von allen Beteiligten als einheitlicher Wert akzeptiert wird.
Das System dieses abstrakten Geldes kann kein Privateigentum sein, sondern es gehört, wie die Sprache, allen, die damit umgehen. Die Banken haben das Geldsystem ohne Legitimation so konstruiert und sich angeeignet.
Vier Fehler ohne Korrektur
Das real existierendes Geld- und Finanzsystem hat aus meiner Sicht vier grundsätzliche Fehler. Alle diese Fehler sind zu Gunsten der Banken, besonders der US-amerikanischen Großbanken.
1. Die girale Geldschöpfung
2. Die viel zu große Geldmenge
3. Umverteilung nach oben
4. Der US-Dollar als Leitwährung
Die ersten drei Punkte sind Repetitorium.
Als Kriegsgrund entscheidend ist Punkt 4
1. Die girale Geldschöpfung
Geld kann von Banken aus dem Nichts erschaffen werden. Dazu muss nur jemand Schulden aufnehmen. Wenn er zuverlässig genug ist, bekommt er eine Gutschrift und die Geldmenge wird gleichzeitig vergrößert.
Olaf Scholz kennt diese Spielregel und macht locker 100 Milliarden an Schulden, weil er weiß, dass er mit Sicherheit das Geld als deutsche Staatsschuld zur Verfügung gestellt bekommt und zwar im Handumdrehen. Das verblüfft diejenigen, die das System nicht kennen. Er kann auch den US-Präsidenten Joe Biden damit beeindrucken, denn der braucht für so eine Summe die Zustimmung der Wallstreet.
Der Bundeskanzler hat aber zwei gravierende Fehler gemacht: Er berücksichtigt nicht, dass seine Wählerinnen und Wähler und deren Kinder und Enkel die Schuld zurückzahlen müssen und er investiert die Schulden-Scholz-Milliarden falsch: Jetzt investiert er in Waffen und vorher in Pharmaprodukte, meist aus den USA.
Das alles ist zu Ungunsten der deutschen Bevölkerung. Auch hier steht die Frage im Raum: Warum macht Olaf Scholz das?
Es gibt noch eine Tatsache, die beim System der Gelderzeugung durch Schuldenaufnahme zu beachten ist. Die Summe aller Schulden ist größer als die gesamte, vorhandene Geldmenge, weil durch Zinsen, Zinseszinsen und Provisionen die Schuld immer größer ist als die Gutschrift auf dem Konto der Schuldner. Je länger die Kreditverträge laufen, desto größer ist die Differenz. Insgesamt können nie alle Schulden zurückgezahlt werden und wenn es zu einem Kassensturz käme, wären die meisten Banken der Welt wegen Kreditausfällen pleite.
Um dieses Problem zu umgehen, wird immer mehr Geld in das System gepumpt. Das geschieht auf die gleiche Weise wie bisher, durch Kreditaufnahme, wodurch das Problem nicht gelöst, sondern verschoben und verschlimmert wird.
2. Die viel zu große Geldmenge
Die Geldmenge ist durch das Verfahren der Geldschöpfung privater Banken schon lange viel zu groß gegenüber der realen Wirtschaft. Geld ist in solchem Überfluss vorhanden, dass ein Drittel oder ein Viertel allen Geldes völlig ausreichen würde, alle Bedürfnisse der Menschen, der Wirtschaft, auch für Investitionen, zu befriedigen. Zwei Drittel oder auch schon drei Viertel allen Geldes sind überflüssig. Die Geldmenge wächst trotzdem unkontrolliert weiter.
Zuletzt geschah dies verstärkt durch die Schulden für Corona-Maßnahmen und jetzt für die Rüstung. An der Verschuldung wegen Corona, im Bereich von ein bis zwei Billionen, ist auch die EU beteiligt, auf Initiative der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
3. Umverteilung nach oben
Das Finanzsystem ist so konstruiert, dass Geld sich da anhäuft, wo schon am meisten vorhanden ist. Ein Grund dafür ist die Art, wie Steuern erhoben werden. Die höchsten Steuern lasten auf Arbeit und Dienstleistungen, die geringsten auf finanziellen Transaktionen und Finanzgewinnen. Es müsste genau umgekehrt sein.
Hinzu kommt die Steuervermeidung auf internationaler Ebene, welche nur Konzerne betreiben können, lokale Firmen und Normalbürgerinnen können da nicht mitspielen.
Alle Politiker, die dieses Steuersystem vertreten und nicht verändern, könnte man als korrupt bezeichnen, ohne die Wege der Einflussnahme des Geldes auf die Politik genau zu kennen. Tatsache ist: Politikerinnen und Politiker wurden gewählt, das Allgemeinwohl zu vertreten, sie vertreten aber die Interessen derer, die am meisten Geld haben. Damit ist die Demokratie in der freien Westlichen Werte-Welt ausgehebelt.
4. Der US-Dollar als Leitwährung
Das System des abstrakten Geldes wurde von der US-Regierung installiert und der Dollar wurde als Leitwährung festgelegt. Das bedeutet, US-amerikanische Privatbanken und die Systembank FED haben das Privileg, die ganze Welt mit Dollars zu überschwemmen, die sie aus dem Nichts erschaffen. Die USA kaufen dafür materielle Güter: Rohstoffe, elektronische Produkte, Konsumgüter, Dienstleistungen, aber auch Medien, Werbung, das Wohlwollen von Politikern, von Journalisten und die Meinung der leicht beeinflussbaren Masse.
Auswege und Wege des Scheiterns
Wir sehen, dass dieses Geldsystem ohne materielle Basis bei unkontrolliert wachsender Geldmenge scheitern muss. Fast alle Experten sind sich darüber einig. Dazu gibt es vier Szenarien:
1. Inflation Die ist schon im Supermarkt.
2. Systemänderung Finanzmacht will das nicht, und die Politik versagt.
3. Totaler Zusammenbruch Wird durch Generierung von immer mehr Geld hinausgeschoben. 4. Krieg Der zentrale Punkt.
Inflation ist eigentlich die logische Folge von zu großer Geldmenge. Sie existiert bereits seit Jahren auf dem Finanzsektor. Wir erkennen das daran, dass Aktien und Immobilienpreise schnell steigen, auch wenn wir uns im Krisenmodus befinden.
Die Geldbesitzer wollen und können alles kaufen. Sie sind deshalb nicht an einer Systemänderung interessiert. Wenn das System zusammenbricht, haben sie Immobilien und Eigentum an Firmen angehäuft. Solange die Geldmenge steigt, steigt ihr Betriebsvolumen, mit dem sie den anderen alles weg kaufen können. Die Staaten spielen mit, auf dem Weg der Privatisierung von Gemeineigentum. Das Umgekehrte ist richtig: Zum Beispiel Bodenschätze in Gemeineigentum überführen.
Weil reiche Leute auch gut leben wollen, sickert ihr Geld teilweise in die Konsumwelt und so breitet sich auch dort die Inflation aus. Diese Phase ist schon erreicht. Alle Erklärungen, warum die Preise steigen, sind falsch, wenn sie nicht als ersten Grund die riesige, viel zu große Geldmenge nennen.
2. Systemänderung
Eine Systemänderung ist leider nicht in Sicht, weil die Finanzwelt es nicht will. Die Änderung müsste von der Politik ausgehen, doch die Politik richtet sich nach den Wünschen der Finanzwelt.
Anstatt sich durch Steuern und Abgaben ohne Rückzahlungspflicht Geld da zu holen, wo es in Überfluss vorhanden ist, machen Politiker wie Scholz und Lindner lieber Staatsschulden, womit sie die Geldmenge erhöhen. Sie spielen der Finanzmacht in die Hände.
Die Digitalisierung erlaubt eine radikal günstige Systemänderung, die im Ansatz schon mehrfach mit Erfolg ausprobiert wurde. Eine degressive Währung. Das ist Geld, das von selber weniger wird, zum Beispiel in jeder Woche um 1%. Das ist mit digitalem Geld auf Karten leicht zu realisieren, auf Konten sowieso.
Degressives Geld verhindert die Geldansammlung. Es begünstigt diejenigen, die Geld durch Leistung verdienen gegenüber denjenigen, die Geld in Menge besitzen und dann Geld mit Geld verdienen. Degressives Geld ist das Geld der Demokratie.
Das bestehende Finanzsystem ist feudalistisch. Es basiert auf Jahrhunderte alten, ungerechtfertigten Privilegien der Banken und widerspricht der Demokratie. Beim Geld zählt eine Zahl auf dem Konto, in der Demokratie zählt die Zahl der Stimmen von Menschen.
Man könnte sofort degressives digitales Geld auf Geldkarten als demokratisch kontrollierte Zweitwährung einführen und sehen, wie es sich entwickelt. Aber auch das erfordert politischen Willen zu Gunsten der Allgemeinheit, der nicht vorhanden ist.
3. Totaler Zusammenbruch
Beim totalen Zusammenbruch des Finanzsystems wie vor knapp hundert Jahren, würden wir alle ohne brauchbares Geld dastehen. Die Folge ist totale Depression. Daran ist auch die Finanzwelt nicht interessiert und darum wird das bestehende System mit aller Gewalt weiter geschoben und die Geldmenge geht, mathematisch gesehen, gegen Unendlich.
Dem Weg in die Unendlichkeit kann weder die Wirtschaft noch die Politik in der Realität folgen. Viele Akteure in der obersten Schicht richten ihre hochtrabenden Pläne aber in den Bereich der Unendlichkeit: Weltraumflüge, Marsbesiedlung, Transhumanismus.
4. Krieg
Geld, Krieg und Rüstung gehören direkt zusammen und Geld spielt eine entscheidende Rolle. Wer den Wert des Dollars als einzige Leitwährung nicht anerkennen will, wird militärisch bedroht. Die arabischen Öl-Länder Irak und Libyen wurden vernichtet.
Deshalb finanziert die Wallstreet Rüstung und Militär der USA in voller Höhe. Der Militär-Etat der Regierung wird durch Schulden bei der Notenbank FED jählich gedeckt. Diese Schulden werden nie zurückgezahlt. In diesem Jahr sind es ca. 800 Milliarden Dollar.
Der Kredit für den Militär-Etat der USA ist die höchste Kreditsumme und die größte Dollar-Vermehrung. Weil der US-Dollar aber die Leitwährung ist, unterstützen alle, die den Dollar als Leitwährung anerkennen, automatisch den Wert des Dollars. Damit beteiligen sich alle Länder, die dieses System anerkennen, indirekt an der Finanzierung des US-Militärs. Das ist ein komplizierter Vorgang, der nicht leicht zu durchschauen ist.
Bis vor kurzem war die chinesische Währung fest an den Dollar gekoppelt, das heißt auch China hat sich an der Stützung des Dollars und damit an der Finanzierung der amerikanischen Streitkräfte, also der Rüstung und der Militärpräsenz beteiligt. Das ist absurd und, weil es durchschaut wurde, jetzt abgeschafft.
Die chinesische Regierung hat den Fehler erkannt. Aber seitdem bewegt sich die Militärmacht der USA im chinesischen Meer und baut im südwestlichen Pazifik eine NATO-ähnliche Struktur gegen China auf.
Krieg ist die schlechteste Lösung des Problems, das die falsche Konstruktion des Geldsystems verursacht. Krieg wird zur Zeit aber favorisiert. Die freie Westliche Werte-Welt hat den von Russland begonnenen Krieg sofort aufgegriffen und zu ihrem eigenen Krieg gemacht.
Besonders krass: Der Krieg wurde wegen der Hochrüstung eines instabilen Landes an der russischen Grenze begonnen und die Antwort des Werte-Westens darauf ist: Mehr Rüstung, mehr Waffen und mehr Geld in dieses Land an der Grenze.
In den USA belebt der Krieg die Finanzwirtschaft und die Rüstungsindustrie. Und die deutsche Regierung ist treueste Dienerin der US-Interessen.
Ich möchte daran erinnern, dass wir vor einem halben Jahr im Rahmen der Parlamentarischen Demokratie die beteiligten Parteien und Kandidatinnen in den Bundestag gewählt haben, damit sie unsere Interessen vertreten. Jetzt vertreten sie die kriegerischen Interessen der USA. An erster Stelle die grüne Anna-Leoparda Baerbock, die Leopard-Panzer von Rheinmetall nach Ukraine schicken und dort einsetzen will.
Die Frage: warum?
Auf die oben gestellte Frage "Warum wollt ihr mit Geld- und Waffen den totalen Krieg in der Ukraine entfachen?" kann man vorsichtig so antworten:
Der Krieg verläuft zu Gunsten der Geldwirtschaft und Rüstungsindustrie der USA. Wenn er sich in Europa ausweitet, werden die Interessen der USA gefördert. Der Krieg ist im Sinne des bestehenden Geldsystems. Der Zusammenbruch des Finanzsystems wird durch den Krieg hinaus geschoben, zum Beispiel ganz direkt durch die Schuldenaufnahme Deutschlands und die damit verbundene Vergrößerung der Geldmenge.
Eine Eskalation und Verlängerung des Krieges ist im Interesse der USA und alle Entscheidungen tendieren in diese Richtung.
Wie die Einflussnahme der USA und der Finanzwelt auf Politikerinnen und Politiker in Deutschland und Europa realisiert wird, muss nicht unbedingt aufgedeckt oder nachvollzogen werden. Dass die Beeinflussung stattfindet, ist am Ergebnis zu erkennen.
Für die psychologischen Gründe, warum unsere Politiker sich so entscheiden, gibt es viele Möglichkeiten. Ist es Übermut durch zu viel Höhenluft? Oder ist es der Wunsch, selber Amerikanerin zu sein? Ist es Übermacht des Geldes im Denken oder die Einflussnahme aus Amerika? Ist es Bestechung? Lobbyismus? Ist es eine neue grüne oder alte braune Ideologie? Das wäre die gefährlichste Variante.
Ich gebe zu, ich weiß es nicht genau. Es ist in erster Linie auch nicht wichtig, wie die US-Interessen auf Politikerinnen, Politiker und Medien durchschlagen. Tatsache ist, dass Regierung, Parteien, Rundfunk, Fernsehen und die großen Printmedien tagtäglich den Krieg anfeuern und anheizen. Friedensverhandlungen will im freien Westlichen Werte-Westen niemand, wenigsstens nicht unter denen, die offiziell zu Wort kommen.
Wenn es gelingt, Russland finanziell durch Sanktionen und militärisch durch schwere Waffen so in die Enge zu treiben, dass sie Atomwaffen einsetzen, werden sie wahrscheinlich die ersten Raketen nicht auf New York oder Washington abfeuern, sondern auf Ramstein und Rheinmetall. Aus russischer Sicht wäre das leichter zu rechtfertigen als irgendein anderes Ziel.
Rüstung bringt Krieg. Ideologie macht Krieg zum Religionskrieg. Ist der Scholzomat zu stoppen?
Religionskriege sind die sinnlosesten und grausamsten Kriege. Sie richten sich nicht nur gegen Militär, sondern gegen Frauen, Männer und Kinder, alte und junge, weil sie anderen Glaubens sind. Die Zerstörung von Kirchen und Häusern, das Abbrennen von ganzen Städten, das Abschlachten von Mensch und Vieh wird im Religionskrieg zur weihevollen Handlung, für Gott, gegen den Teufel, für die ewige Seligkeit, gegen Verbrecher, für die Erlösung vom Übel und für das Gute an sich.
Ein solcher Krieg hat in Deutschland von 1618 bis 1648 stattgefunden. Das sollte für alle Zeiten reichen.
Vierhundert Jahre Entwicklung
In den vierhundert Jahren danach hat sich die Technik der Waffen, wie die gesamte Technik, explosionsartig entwickelt. Mit einem einzigen atomaren Sprengkörper kann man mehrere Millionen Menschen auf einen Schlag umbringen. Aber auch die Möglichkeiten, Verbrechen des Krieges mit psychologischen Mitteln zu rechtfertigen, haben sich enorm erweitert.
Man kann jede Tötungsabsicht überall verbreiten, wie damals die Religionen, und mit ständig wechselnden Narrativen täglich und stündlich Feindbilder und Gräueltaten durch die technischen Medien jagen.
Die Medienmassage wirkt bei ständiger Wiederholung wie tiefliegende religiöse Überzeugungen aus dem Mittelalter. Die Definitionen von Freund und Feind, Gut und Böse sind beliebig veränderbare Narrative der Medientechnik geworden. Man nennt das auch psychologische Kriegsführung.
Im religiösen Krieg sind zwei Komponenten entscheidend, die ineinander greifen. Erstens Waffen die es ermöglichen, aus immer größerer Ferne immer mehr Menschen zu töten und zweitens Medien, die ein Dauerfeuer aus Feindbildern und Aggressivität entfachen: Wir sind die Guten, die Gegner sind Verbrecher, wir sind im Recht, der Feind verachtet das Völkerrecht, Menschenrecht, Eigentumsrecht und unser Recht auf Wohlstand, Überfluss und Freiheit.
Krieg in der Ukraine, zu Gunsten der USA
Der Krieg in der Ukraine ist ein Sonderfall. Er ist das Ergebnis von etwa dreißig Jahren Rüstung gegen ein Land, das gar kein Feind ist und auch nicht sein will. Die Rüstung der USA und die der NATO-Staaten scheint ein Selbstläufer zu sein, eine Maschine, die schwer zu stoppen ist. Dieser Glaube an Rüstung kommt aus einem Land, dessen Bevölkerung vor 250 Jahren die besseren Waffen hatte und den Ureinwohnern das Land weggenommen hat.
Die Amerikaner lieben Waffen, weil sie den Waffen alles verdanken. Sie glauben, dass Waffen Sicherheit und Frieden bringen. Auch auf höchster Ebene glaubt man in Washington und in den Köpfen der NATO, Rüstung bringt Frieden. Das ist ein fataler Gedankensprung, ein Trugschluss.
Der Friede der USA mit den Ureinwohnern ist nicht durch Waffenbesitz, sondern durch den Einsatz von Waffen erreicht worden, genauer gesagt, durch die Vernichtung der Indianer mit Waffengewalt, bis hin zur totalen Marginalisierung.
Nachdem Nordamerika bis zum Pazifik erobert worden ist, und ein Konsens besteht, mit den Nachbarn Kanada und Mexiko, nicht mehr zu kämpfen, macht das Rüsten der USA keinen Sinn mehr. Ebenso fragwürdig ist eine Expansion in Länder wie Ukraine und Russland, von denen Amerikaner keine realistische Vorstellung haben. Das trifft auch auf Präsident Joe Biden zu.
Joe Biden scheint Größenverhältnisse nicht recht zu verstehen. Er stammt aus dem US-Kleinstaat und Steuerparadies Delaware. Die Ukraine ist 90 mal größer und Russland ist 2.650 mal so groß wie Delaware, auch 52 mal so groß wie Deutschland, dessen Kanzler Olaf Scholz große Zahlen klein denkt. Einhundert Milliarden für die Rüstung! Mal gerade so, ohne Diskussion.
So funktioniert der Geld schluckende Scholzomat
Dieser großkotzige Umgang mit unvorstellbaren Geldsummen, vorgetragen mit sanfter Stimme, ist das Markenzeichen von Olaf Scholz. Es kommt gut rüber, weil der Tonfall suggeriert: Das ist, für Leute wie uns, ganz locker zu stemmen. Diese Leichtigkeit gilt für Scholz und seine Umgebung, Minister, Banken, Bosse, Parlament und Systemjournalisten.
100 Milliarden bedeuten für jede Person, die mehr an den Staat abgibt, als sie vom Staat bekommt, etwa 2.500 Euro zusätzlich zu den direkten Steuern, Gebühren, Rundfunkbeiträgen, der Mehrwertsteuer und der Steuer auf Diesel. Die Parlamentarier, mit ihren satten Diäten, steuerfreien Pauschalen und Freifahrscheinen applaudieren laut. Wir, geschätzt 40 Millionen Nettozahler, auf dem Boden der Gesellschaft, kommen dabei nicht zu Wort, weder in der Politik, noch in den Medien. Das ist Neofeudalismus, genannt Westliche Demokratie.
Was bekommen wir für diese 2.500 Euro? Nichts, als ein wohlwollendes Zucken der Augenbrauen von Joe Biden, der wie seine Vorgänger die US-Rüstungsindustrie vertreten muss.
Der Scholzomat ist ein Glücksspielautomat, der nie auswirft, sondern nur freundlich lächelt, wenn man größere Summen hinein schmeißt. Die kleinste Münze, die er akzeptiert, ist die Milliarde.
Das Geld, das wir in den Scholzomaten stecken ist aber nicht weg. Für Geld gilt Kontinuität wie für Wasser und Energie. Nichts verschwindet wirklich.
Der größte Teil der 100 Milliarden landet auf den Konten der Rüstungsindustrie in den USA. Im Falle der Scholz-Milliarden für Corona landete der Löwenanteil bei der Pharma-Industrie, ebenfalls dominiert von USA, denn Pfizer hat sich schnell noch Biontech einverleibt. Der Scholzomat arbeitet zu Gunsten der amerikanischen Wirtschaft und zur Freude von Joe Biden.
Aber warum kann Olav Scholz so sicher sein, dass er dieses Geld auf dem Weg der Schuldenaufnahme bekommen wird? Es ist nicht die Zustimmung des Finanzministers Christian Lindner, sondern er weiß, dass die Banken und Notenbanken Geld aus dem Nichts erschaffen, wenn nur jemand die Schulden auf sich nimmt.
Staatsschulden sind für die Finanzwelt die besten Schulden. Erst recht deutsche Staatsschulden, besser geht es kaum. Die Geldmenge wird um 100 Milliarden erhöht, das Geld wird an Deutschland überwiesen und in den Einwurfschlitz des Scholzomaten gesteckt.
Schon für Corona-Maßnahmen haben Staaten mehrere Billionen (1 Billion = 1.000 Milliarden = 1 Million Millionen) an Neuschulden aufgenommen. Die Geldmenge wird immer um den Betrag der Staatsschulden erhöht.
Erhöhung der Geldmenge führt zur Inflation, so wie Rüstung zum Krieg führt.
Das lässt sich zwar ein wenig hinauszögern und in den offiziellen Medien verschleiern, aber es ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Rüstung und Schizophrenie
Die globale Expansion des US-Militärs ist die sinnloseste und gefährlichste Vergeudung von Ressourcen auf diesem Planeten: Stahl, Aluminium, Öl, Technik, Wissen und Seltene Erden, wertvoller als Gold. Dabei sehr wenig Einsatz von Intelligenz, Kultur und sozialem Verstand. Das alles wird gestützt durch den sogenannten Exzeptionalismus der USA.
Es gibt in den USA keine Staatsreligion, keine Kirche oder Sekte, welche das Feld dominiert, und es gibt auch sehr viel Materialismus, aber trotzdem existiert die tiefe Überzeugung: Gott ist auf unserer Seite und wir sind auf der Seite Gottes, auf der Seite des Guten, des Rechts, der unveräußerlichen Menschenrechte, der Demokratie, des unbegrenzten Geldes, des Konsums und des Wohlergehens.
Der Krieg in der Ukraine ist kein Religionskrieg, er wird nur von westlichen Politikerinnen, Journalisten und Medien mit einem Dauerfeuer an Ideologie-Fetzen und Narrativen dazu gemacht. Das geschah am 27.02.2022 erschreckender Weise auch im deutschen Bundestag.
Der Krieg wurde durch 30 Jahre Rüstung gegen Russland provoziert. Rüstung bringt immer Krieg; denn dazu ist sie da. Der Friede kommt erst später, nach dem Krieg, wenn man mit der Rüstung den Gegner fertig gemacht hat.
Wenn diejenigen, gegen die gerüstet wird, sich nicht unterwerfen wollen und stark genug sind, werden sie irgendwann zu den Waffen greifen, um Schlimmeres zu verhindern. Das haben alle Strategen vorhergesehen und gerade deshalb, weil man die aggressive Expansion der NATO leicht erkennen kann, ist das Gezeter der Politiker und Meinungsmacher so groß.
Friede ist realistischer als Rüstungswahn
Weil die Russen aber nicht für Gott und nicht gegen die westliche Demokratie, nicht gegen die gemeinsamen Werte, die Finanzmacht oder die westliche Kultur ankämpfen, sondern nur gegen die Aufrüstung ihres ehemaligen Bruderlandes Ukraine, deshalb ist dieser Krieg leicht zu beenden. Man muss nur den Frieden wollen, der nicht durch mehr Rüstung kommt, sondern durch weniger Rüstung, durch Verhandeln über die Begrenzung von Rüstung, wie seit 30 Jahren immer wieder vorgeschlagen.
Das bedeutet für die Ukraine, das größte und fruchtbarste Agrarland Europas:
Kein NATO-Beitritt, keine Stationierung von Angriffswaffen und beidseitige Neutralität. Das ist etwa der Status von Österreich. Dann wären außerdem die inneren Probleme der Ukraine zu regeln, mit demokratischen Mitteln. Entmachtung der Oligarchen und Entschärfung der Nationalisten. Da sollten sich alle anderen raus halten.
Die USA sind nicht zum Frieden gewillt, weil sie am Krieg auf mehreren Ebenen enorm profitieren: Waffenexport, Fracking-Gas, sogenanntes Zusammenrücken der Nato, also Befehlsgewalt über europäische Länder. Auch Präsident Joe Biden profitiert, er will seinen Militär-Etat auf 813 Milliarden erhöhen, was normalerweise einen Kampf mit der Finanzmacht voraussetzt.
Biden nutzt dabei die diffusen Vorstellungen der Amerikaner von Ukraine und von Russland. Viele US-Bürger haben immer noch nicht kapiert, dass Russland nicht mehr kommunistisch, also kein ideologischer Feind mehr ist. Die kommunistische Bedrohung ist eine Art Höllenangst, die in den USA seit Generationen umgeht, obwohl es dafür nie einen Grund gegeben hat.
Die deutsch-russische Phantom-Feindschaft
Anders gelagert ist die Angst vor den Russen in Deutschland. Sie resultiert an erster Stelle aus einem schlechten Gewissen. Nicht Russland hat Deutschland angegriffen, sondern Deutsche sind 1941 in Russland eingefallen, um der Bevölkerung das Land und seine Rohstoffe wegzunehmen und um, nach Nazidoktrin, slawische Untermenschen zu unterjochen.
Im Gegenschlag ist die Rote Armee bis Berlin vorgedrungen und hat uns von den Nazis befreit.
Politikerinnen wie Annalena Baerbock verzerren mit ihrer Rhetorik historische Tatsachen bis zur Karikatur. Wegen der technischen Überlegenheit der deutschen Armee sind in zweiten Weltkrieg mehr sowjetische Bürger umgekommen als Deutsche. Auch viele der ermordeten Juden waren Sowjetbürger. Russenhass ist eine irrationale, aber tief sitzende Wahnvorstellung, ein Relikt aus der Nazizeit.
Vom neuen Bundeskanzler hatte ich mir mehr Realismus erhofft. Der Versuch von Olaf Scholz, das Problem, das durch zu viel Aufrüstung in der Ukraine entstanden ist, durch mehr Aufrüstung in Deutschland zu lösen, geht voll daneben.
Die einzige Hoffnung, die wir haben, ist die, dass wir alle (Wählerinnen, Wähler, Parlament, Parteien, Juristen, Demokratinnen, Demonstranten, Publizisten) den Wahnsinn des Sondervermögens für die Rüstung gegen Russland erkennen und den in Brain-Washington programmierten Scholzomaten stoppen.
Hallo in Essen! (...kurze Einleitung...)
  Die Welt des großen Geldes, die Finanzwelt ist Gewinnerin der Corona-Krise. Sie hat von den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus enorm profitiert, sie profitiert von den Corona-Schulden.
 
Das ist nicht leicht zu verstehen.
  Wer weiß, wie Geld entsteht? Geld entsteht durch Kreditvergabe. Es entsteht immer gleichzeitig mit Schulden. Ein Beispiel: Ein Ehepaar will ein Haus kaufen. Es geht zur Bank und holt sich einen Kredit. Die Bank macht ihnen einen Kreditvertrag. Sie gibt den Leuten aber kein Geld, sondern eine Gutschrift auf ein Konto genau bei dieser Bank, vielleicht 100.000 Euro.
  Man denkt, die Bank hat dieses Geld in Reserve. Aber das ist nicht so. Die Bank verleiht Geld, das sie gar nicht besitzt. Gutschrift und Schuld heben sich gegenseitig auf, aber es entsteht Geld auf dem Konto der Eheleute. Sie können über dieses Geld verfügen und es ist von anderem Geld nicht mehr zu unterscheiden.
 
In der seriösen Schweiz muss eine Bank 10% der Kreditsumme als Sicherheit haben. In Deutschland nicht einmal das. Banken können Geld erschaffen, das vorher nicht da war.
Das ist ein wahnsinniges Privileg für die Banken. Wie ist es dazu gekommen?
 
Ganz einfach: Es merkt zunächst keiner und es wird seit 500 Jahren so praktiziert. Manchmal geht dann eine Bank pleite, weil sie zu viel Geld verliehen hat, das nicht zurück gezahlt wird.
 
Die Banken haben sich seit ihrer Entstehung in Italien einfach dieses Recht genommen, kein Staat hat es ihnen verliehen. Das Geldsystem war immer in der Hand der Finanzwelt, nicht in der Hand der Staaten. Deshalb ist es auch völlig absurd, wenn der Staat eine Bank rettet.  
Früher war es nicht ganz so krass wie heute. Da war Geld zum Teil durch Gold und Silber gedeckt. Das ist seit 65 Jahren vorbei. Unser Geld hat nur einen Wert, weil wir alle es akzeptieren und dafür arbeiten oder Dienste leisten oder etwas verkaufen.
  Die Banken haben aber ein Sonderrecht, das sie sich einfach selber genommen haben, sie haben das Recht, Geld aus dem Nichts zu erschaffen, indem sie Kredite vergeben über Geld, das sie nicht besitzen.
 
Es sind riesige Summen, nämlich Milliarden und Billionen.
 
Wir nehmen das einfach hin. Dies Zahlen sind unvorstellbar. Kein Mensch kann sich eine Milliarde vorstellen, ich auch nicht. Um leise vor sich hin bis zu einer Milliarde zu zählen, brauchte man zwei Menschenleben. Um eine Billion zu zählen, hätten die ersten Menschen der Gattung Homo Sapiens in Afrika damit anfangen müssen.
  Deutschland und die EU haben für Corona 1,789 Billionen an Schulden aufgenommen. Das Geld wurde von den Banken generiert. Dabei ist die Geldmenge um 1,789 Billionen Euro größer geworden. Und zwei Drittel oder drei Viertel allen Geldes landen in der Finanzwelt.
 
Es gibt nichts besseres für die Finanzwelt, als wenn Staaten Schulden machen. Die größte Staatsschuld ist natürlich die der USA.
 
Jedes Jahr nimmt der amerikanische Staat ein paar hundert Milliarden Dollar an zusätzlichen Schulden auf und das Geld wird von der US-Notenbank erzeugt. Diese Schuld wird nie zurückgezahlt.
 
Mit dieser Summe wird das US-Militär finanziert.
 
Das Militär sorgt dafür, dass sich niemand auf der Welt dem Finanzsystem des Dollars widersetzt. Wer sich der Vorherrschaft des Dollars widersetzt, wird militärisch bedroht, wie China in Südchinesischen Meer, oder er wird mit Sanktionen belegt wie Russland und Iran oder er wird total vernichtet wie al-Gaddaffi. Gaddaffi wollte ein unabhängiges afrikanisches Währungs-System aufbauen.
 
In Corona-Zeiten haben die Staaten mit dem Geld nur so um sich geschmissen.
 
Unser damaliger Finanzminister, Bundeskanzler Olaf Scholz und die Kommissionspräsidentin der EU Uschi von der Leyen haben 1,789 Billionen an Schulden für Corona-Maßnahmen aufgenommen. Unsere Enkelkinder sollen das 30 Jahre lang abbezahlen.  
Corona-Schulden sind für Tests, für Ausgleichszahlungen im Lock-Down, und für Impfstoffe. Die Finanzwelt erschafft dieses ganze Geld aus dem Nichts und vergrößert die Geldmenge um den gleichen Betrag.
 
Dass die Finanzmacht dabei die Gewinnerin ist, kann man leicht daran erkennen, dass in der Krise alle Aktien steigen und die Preise für Immobilien ebenso. Häuser und Wohnungen werden teurer, dann steigen die Mieten. Das alles geschieht, weil immer mehr Geld da ist. Und weil es sich in der Hand von Leuten befindet, die es nicht zum Leben brauchen, sie müssen es anlegen.
 
Egal wofür der Staat Schulden macht, die Gewinner sind immer die Banken und die Verlierer sind immer die normalen Bürger, besonders die jungen, die Kinder und Enkel.
 
Ich habe vier Enkel, schon vor der Corona-Krise hatte jedes etwa 30.000 Euro Staatschulden, genau wie wir hier und alle anderen.
 
Es gibt aber eine andere Möglichkeit, wenn der Staat viel Geld braucht. Er kann sich das Geld da holen, wo es ist, in der Finanzwelt, aber ohne die Verpflichtung es zurückzuzahlen!  
Wie geht das? Durch Steuern und Finanzabgaben und eine satte Erbschaftssteuer. Genau das macht die Regierung aber nicht. Die Regierung macht durch Schuldenaufnahme die Superreichen zu den Gewinnern der Krise.
 
Die zweite Branche, die durch Corona-Maßnahmen Milliarden an Geld gewonnen hat, ist der Versandhandel, an erster Stelle natürlich Amazon. Das ist jedem klar.
 
Auch hier müsste der Staat etwas unternehmen, denn Jeff Bezos, will keine Steuern zahlen. Er will auch die Leute, die Waren schleppen, Pakete packen und an die Haustür bringen, nicht ordentlich bezahlen. Deshalb kann er billiger sein als faire Kaufleute.
 
So wird bei uns der Mittelstand zerstört. In der Corona-Krise ganz besonders.
  Amazon beherrscht den Versandhandel wie ein Monopolist. Amazon ist auch die Nr. 1 bei der Werbung im Internet. Wenn man irgendetwas bei Google sucht, kommt als erstes immer ein Angebot von Amazon.
  Auch Google ist ein Monopolist. Google hat eine marktbeherrschende Position. Viele kennen gar keine andere Suchmaschine.
 
Auch andere Internet-Monopolisten gehören zu den Krisengewinnern. Facebook, Microsoft und Apple, weil die Menschen jetzt viel mehr an den Computern sitzen und mit ihren Smartphones spielen.
  Schon vor hundert Jahren hat man in USA Kartellgesetze gemacht, weil es nicht gut ist, wenn eine Firma oder ein Kartell den Markt beherrscht. Im Internet aber hat der amerikanische Staat nicht aufgepasst, es sind IT-Monopole entstanden: Amazon, Google, Facebook und natürlich Microsoft. Sie alle haben von den Corona-Maßnahmen profitiert. Mehr Computer, mehr Internet, Videokonferenzen, mehr Microsoft, mehr Windows, mehr Billy Gates.
 
Damit sind wir beim dritten Hauptgewinner durch Coronamaßnahmen: die pharmazeutische Industrie und die Investoren, die auf Pharmawerte gesetzt haben, zum Beispiel Billy Gates. Der mischt sich auch ins Gesundheitswesen ein. Er sponsert die WHO und macht viel Reklame fürs Impfen.
 
Corona ist das größte Pharma-Geschäft aller Zeiten. Milliarden Tests, Milliarden Impfdosen. Aber zig Milliarden!
 
Die Pharma-Industrie ist nach der reinen Geldwirtschaft die Branche, wo man am leichtesten Geld verdienen kann. Das hat auch Billy Gates gemerkt.
Die meisten Medikamente werden nicht auf dem freien Markt gehandelt, sondern sie werden im Gesundheitssystem von Versicherungen bezahlt. Das treibt die Verkaufszahlen und Preise in die Höhe.
 
Schon lange werden Medikamente nicht mehr so entwickelt, dass man davon geheilt wird. Moderne Medikamente lindern die Krankheit, man muss sie immer wieder nehmen. Fast 90% aller Menschen in der freien westlichen Welt nehmen regelmäßig Medikamente. Ich nicht.
 
Auch die Impfdosen beseitigen die Krankheit Covid nicht. Erst zweimal impfen und dann die dritte Impfung, sie wird Booster genannt, für Leute, die nicht bis drei zählen.
Nach dem Willen der Pharmaindustrie wird dann alle 6 Monate weiter geimpft.
 
Hunderte Milliarden fließen aus den Krankenkassen, aus der Staatskasse und aus privaten Taschen in die Pharmabox.
 
Niemand beschwert sich über schlechte Impfstoffe. Impfen, Ungeimpfte, Impfpflicht und Kontrolle sind die Themen. Das Impfen ist nicht zuverlässig, es verhindert weder die Infektion noch die Verbreitung von Viren. Das wird einfach hingenommen. Die Art der Impfstoffe bestimmen die Pharma-Riesen. Je schwächer die Wirkung, desto mehr Dosen werden verkauft, desto mehr Gewinn in der Kasse und desto höher steigen die Kurse an der Börse.
 
Die Geldmacht, die Monopole im Internet und die Pharmariesen sind schon längst außer Kontrolle. Sie sind auch die Krisengewinner. Man müsste diese Profiteure stoppen, statt sie mit Politik und Medien zu fördern.
Gegen Finanzmacht und Monopolisten des Internets, die keine Steuern zahlen wollen, helfen harte Steuern.
 
Facebook verhindert außerdem die freie Kommunikation durch seine Algorithmen, die nur auf Geld aus sind.
  Dagegen hilft ein öffentliches Forum, das für Aufklärung sorgt und für jeden zugänglich ist. Das könnte eine staatliche Einrichtung sein, wie der Rundfunk. Nur 1% des Geldes, das wir als Zwangsgebühren an ARD und ZDF zahlen, würde reichen. (1% von 8 Milliarden sind 80 Millionen pro Jahr.) Damit könnte man ein Forum der Spitzenklasse betreiben.
 
Der dritte Gewinner sind die Pharmakonzerne, sie missbrauchen das Patentrecht. Wenn wir nicht alle Patente auf Impfstoffe und Medikamente weltweit schützen, dann purzeln die Preise und die Macht der Pharmariesen über unser Gesundheitssystem ist gebrochen.
 
Es gibt Gewinner und Verlierer der Pandemie. Die Verlierer sind auf jeden Fall wir, die normalen Bürger, die alles bezahlen müssen. Die Gewinner profitieren von Fehlern des Systems, also muss das System verbessert werden und wie? Am besten durch Direkte Demokratie. Nicht das Geld soll herrschen, sondern der echte Wille der Mehrheit.
 
Warum wird das alles nicht öffentlich und nicht im Parlament diskutiert? Weil sie uns die Ohren voll dröhnen mit Corona, als wenn es keine wichtigeren Probleme gäbe. Seit bald zwei Jahren hören wir nichts anderes als Zahlen von Testergebnissen. Wieso werden diese Zahlen nicht kleiner, wenn bald 80% der Menschen geimpft sind und wir überall Masken tragen und uns an die Regeln halten?
  Entweder stimmen die Zahlen nicht oder die Maßnahmen und das Impfen haben keine Wirkung.  
Was wir dringend brauchen sind nicht Warnungen und Schreckensmeldungen und Angstmache. Wir brauchen Aufklärung. Es geht um Transparenz und Ehrlichkeit.
 
Weil ich das vor 10 Jahren erkannt habe, habe ich mich entschlossen, selber Aufklärung zu betreiben. Ich habe die Webseite kritlit.de aufgebaut für echte Aufklärung. Jeder kann alles umsonst lesen, niemand muss sich einloggen, es werden keine Cookies verschickt. Bewegungen und Klicks auf kritlit.de sind frei wie die eigenen Gedanken. Einiges ist Satire, unterhaltsam, Literatur, kritische Literatur; also kritlit.de
 
Dort habe ich auch schon dargestellt, dass die Corona-Krise ein aufgesetztes Thema ist, das vier wirkliche Krisen verschleiert und verdeckt:
  Die 1. verdeckte Krise ist die Krise der Finanzen. Es kann nicht so weiter gehen, dass immer mehr Geld erschaffen wird und sich in den Händen von Leuten sammelt, die kein Staat kontrolliert, während die Staaten Schulden machen.
  Die 2. Krise ist die Krise der Demokratie. In der Demokratie soll jeder eine Stimme haben. Alle Stimmen sind gleich viel wert. In der Realität geht die Macht aber vom Geld aus. Und beim Geld zählt nur die Zahl auf dem Geldschein oder auf dem Konto. Wer tausendmal soviel hat, ist tausendmal so wichtig. Einige Milliardäre haben Millionen mal soviel wie eine bürgerliche Familie mit einem Haus in dieser Stadt.
  Die 3. Krise, die sich hinter Corona versteckt, ist die Krise der Medien. Jeder merkt, dass die Medien immer weniger die Realität zeigen und immer mehr die Ansichten der Regierung verbreiten. Bei Corona wird das besonders deutlich und bei der Hetze gegen Russland. Wollen die Medien einen Krieg?
  Die 4. Krise ist das wichtigste Problem:
 
Klima und Umwelt. Es stellt alles andere in den Schatten: Wir Menschen sind dabei, unseren eigenen Lebensraum zu vernichten. Die Menschen stoßen an die Grenzen des Planeten. Wir sind schon zu weit gegangen.
 
Und doch wächst die Wirtschaft, der Konsum, der Verbrauch an Ressourcen und an Energie. Alles wächst weiter, auch immer noch der CO2-Ausstoß. Klima und Umwelt sind das große Thema und wir haben schon 50 Jahre vertan, seit es die Wissenschaft erkannt hat.
 
Die Corona-Krise wirkt als Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen. Wer die Krise ausgelöst hat, weiß ich nicht. Es ist wohl nicht das Virus. Dieses Virus ist viel zu harmlos, um eine weltweite Krise auszulösen. Und Omikron ist noch harmloser.
 
Wir wissen, wer von der Krise profitiert und wir wissen auch, dass vier echte Krisen dahinter lauern. Wenn alle sähen, was auf dem Spiel steht, würden mehr Menschen protestieren und auf die Straße gehen. Sie werden davon durch all die Nachrichten und Debatten über Corona und die bekannten Maßnahmen abgelenkt. Aber nicht alle, wir nicht, ihr nicht.
 
Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut. Und ich freue mich, dass ihr hier seid.
Street Rap 1 Wir sind hier  
 
Text und Sprechchor: Rob Kenius
Die 1. Strophe stammt von fridays for future.
Weltweit ist die Demokratie auf dem Rückzug. Immer mehr Länder werden undemokratischer. Das muss nicht daran liegen, dass die Menschen auf einmal einen Hang zur Diktatur haben.
 
Mal ehrlich: Wollen wir Gemeinsinn oder mehr Hierarchie? Mehr praktische Vernunft oder Größenwahn? Wollen wir mehr Demokratie oder die Herrschaft derjenigen, die das stärkste Ego oder das meiste Geld haben?
 
Wenn Sie mich fragen oder einfach nur weiter lesen, hier meine Präferenz: Mehr Demokratie, echte Demokratie, mit allen Mitteln der Kommunikation.  
Genau das wird durch die offiziellen Medien aber nicht gefördert, sondern verhindert, obwohl die technischen Bedingungen für Kommunikation noch nie so günstig waren wie heute.
Wie fallen Entscheidungen?
Damit eine Gemeinschaft, die demokratisch sein will, gemeinsam Entscheidungen treffen kann, ist die wichtigste Voraussetzung, dass man sich offen verständigt. Eine gemeinsame Entscheidung ist nur dann möglich, wenn Meinungsbildung stattgefunden hat. Erst dann können Entscheidungen auf vielfältige Weise realisiert werden, durch Wahlen, Abstimmungen und persönliche Einflussnahme.
  Eine Person denkt nach und entscheidet sich dann. Zwei Personen können sich wie ein Paar verständigen. Bei drei und mehr Personen wird es kompliziert. Schon immer gab es kleine Gruppen oder Teams, die gemeinsam agieren. In der Blütezeit der Rock- und Popmusik waren es die britischen Musikgruppen.
  Ein kleines Entscheidungsteam auf höchster politischer Ebene ist der Bundesrat in der Schweiz, er bildet die Regierung. Der Bundesrat besteht aus sieben gleichberechtigten, auf vier Jahre gewählten Mitgliedern. Sie gehören verschiedenen Parteien, Geschlechtern und Sprachgruppen an und tragen gemeinsam die Verantwortung. Zwei Mitglieder werden auf ein Jahr als Verhandlungsleiter gewählt. Diese Konstruktion kommt dem Ideal gemeinsamer Entscheidungen sehr nahe.
  Bei zehn und mehr Personen wird es schwierig. Es gibt meistens einen Teamleiter, einen Chef, Trainer, Wortführer oder eine Vorsitzende. Die nächste Stufe ist die Konferenz, bei der die Information aller Teilnehmer und deren persönliche Beiträge durch eine Verfahrensordnung geregelt sind.
 
Aber dann, wenn es gemeinsame Entscheidungen von tausenden oder von Millionen Menschen geben soll, werden Meinungsbildung und Kommunikation entweder einseitig oder sehr kompliziert. Es wird um so schwieriger, je mehr Entscheidungsträger es sind. Das Problem der Massendemokratie. Gleichberechtigte Kommunikation aller, ist auch in der modernen Schweiz, trotz Direkter Demokratie, nicht möglich.
Die Technik der Medien ist entscheidend
Weil Herrschaft einzelner Führer oder kleiner Gruppen zu Despotie, Ungerechtigkeit und Gewalt neigt, ist vor 2.500 Jahren in Griechenland Demokratie entstanden, realisiert durch echte Versammlungen aller Bürger. (Was dort Bürger waren, entsprach nicht unseren heutigen Vorstellungen. Frauen, Besitzlose und Sklaven waren ausgeschlossen.)
 
Das Positive an der Organisation im alten Griechenland war, dass es sich um Direkte Demokratie gehandelt hat. Man kam an einem Ort zusammen, es gab offene Diskussionen und dann wurde gleichberechtigt und anonym abgestimmt. Auch damals gab es ein technisches Problem: die Reichweite der menschlichen Stimme. Demosthenes spielt eine entscheidende Rolle. Er hatte seine Stimme jahrelang trainiert.
 
Alle Versammlungen stoßen bei der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell an eine Grenze. Es klappt bei einigen hundert Leuten, aber tausend sind für eine demokratische Versammlung schon zu viel.
 
Das Problem der Meinungsbildung von hunderttausenden und Millionen Menschen ist bis heute nicht vernünftig gelöst. Die technischen Möglichkeiten wären im Prinzip vorhanden, sie werden aber nur dazu genutzt, dass besondere Personen oder Gruppen die anderen von erhöhter Position aus übertönen und dominieren. Diese Taktik wird von politischen Parteien und ihren Vorsitzenden auf der ganzen Welt praktiziert.
Hundert Jahre Einflussnahme
Die technischen Fortschritte der letzten hundert Jahre auf dem Gebiet der Kommunikation durch Tontechnik, Elektronik und Digitalisierung sind gewaltig. Das hat bis heute aber keinen Fortschritt in der demokratischen Kommunikation gebracht. Das Gegenteil ist der Fall: Die technische Entwicklungen von Film, Rundfunk, Drucktechnik, Lautsprecheranlagen und Fernsehen haben die Demokratie immer wieder ausgehebelt und Diktaturen aufkommen lassen.  
Je größer die Zahl der Menschen, die ein technisches Medium erreicht, desto krasser wird das Missverhältnis zwischen den Möglichkeiten des Publikums und dem Einfluss derjenigen, die das Medium beherrschen.
Im Rundfunk reden diejenigen, die am Mikrofon sitzen.
Dem Fernsehen gegenüber bleiben alle unsichtbar, die nicht auf dem Bildschirm erscheinen.
In der Zeitung steht, was die Herausgeber, Eigentümer und Redaktionen drucken wollen.
Auf Plakaten erscheint das, was die Auftraggeber bezahlen.
Zuschauer, Leserinnen, Zuhörer und Straßenpassanten sind den Medien total ausgeliefert, sie haben keine Möglichkeit sich zu äußern oder ihre Meinung kund zu tun. Selbst Kommunikation untereinander, auf gleicher Ebene, ist kaum in größerem Stil möglich. Ein Austausch von Gedanken findet in der Breite nicht statt, sondern Beeinflussung von oben durch die Regierenden, die Parteien und die Macht des Geldes.
Möglichkeiten ungenutzt
Es gäbe Möglichkeiten, die Medien zu demokratisieren. Am nächsten kommt dem die Idee der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten. Man müsste sie demokratisch kontrollieren und in besonderen Formaten viel mehr Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen lassen.
 
Die Entwicklung läuft seit vielen Jahren in die umgekehrte Richtung; denn die Öffentlich Rechtlichen Anstalten werden im Rundfunkrat von denjenigen kontrolliert, die sowieso das Sagen haben, und sie nähern sich immer mehr der Linie der Regierenden und der Finanzmacht an.
 
Gelegentlich gibt es zwar eine Beteiligung des Publikums, aber nicht auf Initiative der Beteiligten hin, sondern nach Ermessen der Redaktionen, welche die Einspielungen oder Texte auswählen. Das bringt uns der Demokratie nicht näher, es täuscht eine aktive Beteiligung vor, die aber nicht wirklich stattfindet. Hier könnte man einiges verbessern, den Zugang zu Sendungen offener und transparenter gestalten oder bei Gesprächsformaten wesentlich mehr normale Menschen zu Wort kommen lassen, Leute, die nicht vorsortiert und durchleuchtet worden sind.
  Der vernünftigste Ansatz zur Demokratisierung der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten wäre die Kontrolle durch ein vom Publikum legitimiertes Gremium.  
Der Politikverdruss, den alle beklagen, entsteht durch Unzufriedenheit mit dem Verhältnis von Politik, Medien und Publikum. Politiker, Wirtschaft und Medien kooperieren miteinander, um zur Wahl von Parteien und Kauf von Produkten zu bewegen. Freie Meinungsbildung wird nicht gefördert. Dieses Ungleichgewicht spüren sehr viele, doch es gibt kaum Möglichkeiten, sich bemerkbar zu machen.
  Erst das Internet hat neue Wege der Kommunikation für alle geschaffen; denn es ist dezentral, interaktiv und es funktioniert auch mit wenig Geld. Das Internet könnte eine demokratische Revolution in Gang bringen. Davon hat die Avantgarde im Netz vor 30 Jahren schon geträumt.
Die verpatzte Revolution durch das Internet
Jeder kann im weltweiten Netz mitmachen, die Schwelle ist niedrig. Interaktivität ist der größte Fortschritt in der Kommunikationstechnik seit Erfindung des Buchdrucks. Die neuen Möglichkeiten sind fast unendlich.
 
Es beginnt damit, dass man seine Meinung überall hin senden und veröffentlichen kann. Wer will, baut eine eigene Webseite, die auf der ganzen Welt zugänglich ist. Man beteiligt sich an Chats und Foren und jeder, der will, produziert einen Beitrag zur öffentlichen Meinung.
  Die Vision ist ein öffentlicher Debatten-Raum. Dieser Debatten-Raum wurde bisher nicht realisiert, aber die Möglichkeit besteht weiter und wir könnten heute oder morgen damit beginnen.
 
Das freie Internet ist der totalen Kommerzialisierung geopfert worden. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass es in den USA seinen Siegeszug angetreten hat, wo kommerzielle und finanzgesteuerte Medien selbstverständlich sind und die gesamte Öffentlichkeit beherrschen.
 
In den USA ist es selbstverständlich, dass Reklame die Medien finanziert, es ist selbstverständlich, dass Medien dazu dienen, Geld zu generieren, es ist dort auch selbstverständlich, dass der Zugang zur Politik sehr viel Geld kostet.
  In der IT-Branche ist es selbstverständlich, dass jeder, der eine zündende Idee hat, als nächstes überlegt, wie man damit möglichst viel Geld verdienen kann. (Der beste Weg ist der Börsengang.) An der Kommerzialisierung sind die sogenannten sozialen Medien gescheitert, an erster Stelle Facebook. Kommerziell ist nicht gleich sozial.
  Facebook hat die Teilnehmerinnen aus der Anonymität geholt, weil man anfangs, durch die Gemeinschaft, eine Kontrolle über die Identität der Personen hatte. Das war der große Unterschied zu anderen Kontaktbörsen. Man konnte reale Personen unter ihrem echten Namen suchen und alte Freunde und Bekannte finden und sich selber als reale Person vorteilhaft darstellen. Das machte den Reiz aus.
 
Aber heute sind bei Facebook anonyme Teilnehmer, Organisationen, Firmen, Agenturen im Vordergrund und finanzielle Interessen im Hintergrund. Facebook ist kein öffentlicher Debatten-Raum geworden, sondern eine Geldmaschine mit hohem Börsenwert.
Die Zukunft ist offen.
Der Ansatz war aber richtig. Das Internet kann eine politische Öffentlichkeit generieren, aber nur dann, wenn in einem Forum ausschließlich reale Personen agieren, wenn die Teilnahme also nicht anonym ist. Politische Öffentlichkeit und Anonymität schließen einander aus.  
Ein konkreter Vorschlag: Ein Öffentlich-Rechtliches Internet-Forum, das nur dem Zweck der Meinungsbildung und Demokratie dient. Am besten gleich mit der Möglichkeit, online abzustimmen.
 
Schon mehrmals habe ich darauf hingewiesen, dass nur 1% des Geldes, das die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten mit ihren Pflichtgebühren verschlingen, ausreichen würden, so ein Forum sehr komfortabel zu finanzieren. 1% von 8 Milliarden wären 80 Millionen Euro pro Jahr.
  Auf rein kommerzieller Basis, völlig umsonst, werbefinanziert oder von Parteien und Interessen gesteuert, ist demokratische Meinungsbildung nicht zu haben.  
Die Initiative, Bewegung oder Regierung, die so ein Forum auf die Beine stellt, wäre echt demokratisch und im 21. Jahrhundert angekommen. Von den Parteien ist so ein Schritt kaum zu erwarten. Sie würden ihre Macht verlieren, die teils darauf beruht, dass sie Zugang zu Medien und Öffentlichkeit haben, was normalen Bürgerinnen und Bürgern verwehrt ist.
09.02.2022
letzte Überarbeitung: 20.02.2022
 
Alle singen den Corona-Blues.   Rob glaubt an die Gesetze der Statistik.
textklar
   
Das irreleitende Falschwort Neuinfektionen
Der Erfinder des 45er PCR-Tests
Christian Drosten ist der Erfinder des PCR-Tests mit 45 Zyklen. Er behauptet, der Test ist zu 99% oder 99,99% genau. Der Test findet mit sehr hoher Sicherheit jede Spur von Corona-Viren, aber weil er viel zu viele Spuren findet, weiß man nicht, ob die gefundenen Spuren zu Infektionen führen werden oder bereits zu Infektionen, im Sinne von Beschwertden, geführt haben. Die Trefferquote liegt bei 1% bis 5%, je nach Tendenz der Auswertung.
Die Landesanstalt für Medien NRW,
Untertitel Der Meinungsfreiheit verpflichtet
beanstandet Folgendes: In dem Beitrag wird behauptet, die Trefferquote eines PCR-Tests mit 45 Zyklen läge bei lediglich 1% bis 5%
und nicht, wie von Christian Drosten behauptet, bei bis zu 99% oder 99,99%. Ein Beleg für diese Behauptung
wird jedoch nicht genannt.
Die anonyme Aufsichtsperson hat nicht richtig gelesen. Das Wort Trefferquote bezieht sich nicht auf den Test, sondern darauf, dass maximal 5% der positiv Getesteten infektiöse Beschwerden haben. Dass 99% oder 99,99% aller Virenspuren gefunden werden, wird ausdrücklich erwähnt und nicht bestritten.
Am 24.08.2024 habe ich den Artikel samt Überschrift neu überarbeitet, und die Bedenken der Landesanstalt für Medien berücksichtigt.
Berufung auf andere Quellen
In der Berliner Zeitung ist unter anschließend genannten Link ein ausführlicher Artikel der beiden Professoren Stöhr und Krüger erschienen:
Klaus Stöhr und Detlev Krüger: Etliche Corona-Maßnahmen entweder unnötig oder schädlich
Im Umgang mit Seuchenausbrüchen gibt es wissenschaftliche Regeln. Bei Corona hat man sich oft nicht daran gehalten. Was heißt das für die Zukunft? Link: https://www.berliner-zeitung.de/open-source/klaus-stoehr-und-detlev-krueger-etliche-corona-massnahmen-entweder-unnoetig-oder-schaedlich-li.2236610
Professor Dr. med. Detlev H. Krüger war von 1989 bis 2016 Direktor des Instituts für Virologie der Charité Berlin. Er wirkte gleichzeitig viele Jahre unter anderem als Vorstand der Gesellschaft für Virologie, Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Paul-Ehrlich-Instituts (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) sowie als Editor-in-Chief der Fachzeitschrift "Virus Genes" (Verlag Springer-Nature, New York).
Professor Dr. Klaus Stöhr arbeitete von 1992 bis 2007 im Hauptquartier der WHO in Genf unter anderem als Koordinator der globalen Sars-Forschung, als Pandemiebeauftragter der WHO und leitete über viele Jahre das Globale Influenzaprogramm der WHO. Sein internationales Team entdeckte das Sars-CoV-1-Virus. Ab 2007 arbeitete er in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen bei Novartis und später in der Firmenzentrale in Basel. Seit 2018 ist er freier Konsultant.
Was liefert der 45er PCR-Test also? Herr Drosten, als dessen Erfinder hat das Recht, die positiven Ergebnisse, die der Test liefert, so zu benennen, wie er will. Korrekt wäre die positiv getesteten Personen "PCR-45-Positive" zu nennen. Er hat sie aber "Neuinfektionen" genannt. Das ist ein Falschwort, denn die Worte "neu" und "Infektion" haben eine feststehende Bedeutung:
"Neu" bedeutet, dass etwas vorher nicht vorhanden war. Dem ist aber nicht so. Die Virenspuren waren bereits vorhanden, sie wurden erst durch den PCR-Test gefunden. Und es bedeutet auch, dass man um so mehr findet, je mehr Personen man testet, weil das Virus sich vor dem Test schon verbreitet hat.
 
Das Wort "Infektion" hat im allgemeinen Sprachgebrauch die klare Bedeutung, dass jemand Symptome einer Erkrankung wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl, Fieber oder Schlimmeres hat. Solche Symptome treten aber erst auf, wenn das Virus vom Körper nicht abgewehrt, sondern vermehrt wird, wenn man also an Covid-19 erkrankt ist.
 
Beide Wörter "neu" und "Infektion" zusammengefügt sind eine geschickt versteckte Irreführung, weil jeder denkt, es gäbe so viele neu an Covid-19 Erkrankte, wie PCR-45-Positive mit dem Test festgestellt wurden. Wenn man außerdem die Zahl der Tests nicht nennt, sondern nur die Zahl der positiven Ergebnisse bekannt gibt, ist diese Zahl kein Maß für die Bedrohung, weil nicht erkennbar ist, ob 1% oder 10% oder 100% der Getesteten die Spuren des Virus in sich haben. Für die Bewertung einer Epidemie ist das aber entscheidend.
Testen, testen, testen! Wer hat's gesagt?
Die ganz besondere Raffinesse der Angst-Erzeugung besteht jetzt darin, dass nicht nur eine, sondern drei Zahlen als Maß der Bedrohung definiert werden, die alle drei automatisch mit der Zahl der Tests anwachsen. Die "Neuinfektionen", die "Inzidenz" und die "Todesfälle im Zusammenhang mit Corona". Für die beiden letzteren wird das noch genauer erklärt. Alle drei Maßzahlen für die Bedrohung, werden größer, je mehr man testet.  
Der Erfinder eines Tests erklärt uns also eine Gefahr für die Allgemeinheit, die er mit steigenden Zahlen darstellt, die um so größer werden, je mehr man seinen Test anwendet. Sie erschaffen und vermehren die Gefahr durch das Suchen nach dieser Gefahr. Und alle offiziellen Stellen einschließlich der Medien akzeptieren das. Dieser Vorgang ist so absurd wie das Finanzsystem, wo sich Staaten Geld leihen bei Institutionen (Banken), die dieses Geld nach eigenem Belieben (ohne staatliche Kontrolle) aus dem Nichts erschaffen.
 
Von Anfang an haben intelligente Menschen durch reines Nachdenken über die offiziellen Zahlen diese absurde Verdrehung der Tatsachen erkannt, aber es gab keine öffentliche Diskussion darüber. Die Klarstellung permanent zu verhindern, erfordert Geschick, schnelle Taktik und... ständige Medienmassage. Die Angst hat sich über die Medien genau so schnell verbreitet wie das Virus von Sars-Covid-2.
  Was treibt Christian Drosten an?  
Wahrscheinlich hat er zunächst das Verlangen gehabt, als Wissenschaftler bekannt zu werden, ins Fernsehen und auf den Bildschirm zu kommen. Dieser Drang ist verständlich. Das Missverhältnis zwischen den Millionen unsichtbaren Zuschauerinnen und den wenigen Sichtbaren im Leitmedium ist gewaltig.
Die Verhältnisse im Fernsehen
Grob gesagt, kommt auf eine Million Menschen aller Kategorien eine Person, die an einem normalen Abend im Ersten oder Zweiten Programm auf dem Bildschirm erscheint. Das sind Fernsehleute (Ansagerinnen, Moderatoren, Sprecher und Künstler, z.B. Schauspieler, Sängerinnen und Satiriker), selbstverständlich auch die Regierenden und prominentesten Parteipolitiker. Das Volk nennt sie, alle zusammen, die Promis. Wissenschaftler sind in der Regel nicht darunter.
 
Für den Wunsch, als Wissenschaftler an die Öffentlichkeit zu kommen, habe ich volles Verständnis. Ich selbst wollte nach dem Physikstudium mit dem komplexen Wissen der modernen Physik an die Öffentlichkeit, um dieses Wissen zu verbreiten. Es war damals die große Zeit der Atomphysik.
  Atombomben und Atomkraftwerke waren ein Thema und als Physiker weiß man, wie das alles funktioniert. Man weiß, dass Bomben und AKWs auf der gleichen Kettenreaktion beruhen, einmal so schnell und tödlich wie möglich und dann, für die friedliche Nutzung, gedrosselt, moderiert und sicherheitstechnisch kontrolliert.
 
Nach dem Diplom wollte ich also wissenschaftlicher Journalist werden und landete direkt beim WDR in einer Fernsehredaktion, und zwar als fester freier Mitarbeiter. Das ist eine rechtlose Position, die nach heutigem Stand nicht mehr erlaubt ist. Gleich erfuhr ich dort: Im Fernsehen herrscht, hinter den Kulissen, ein gnadenloser Kampf um die Sichtbarkeit auf dem Bildschirm.
Wenige vor und viele hinter den Kulissen
Nur ganz wenige Fernsehmitarbeiter schaffen es, sichtbar zu werden, höchstens eine Person auf 100 Fernsehangestellte. Das sind dann die Stars, die in der strengen Hierarchie der Sender eine Sonderposition einnehmen, sie stehen weit über der hierarchischen Position, die ihnen zukommt, auch und gerade dann, wenn sie fest angestellt sind.
 
Ein solcher Fernsehstar, er war nur einfacher Redakteur, hatte mich erst für eine Sendereihe über Physik beschäftigt und dann gleich wieder durch eine mir nie bekannt gewordene Beschwerde beim Chef fristlos raus werfen lassen. Das erwähne ich hier, um klar zu stellen, dass es fast unmöglich ist, allein mit fundiertem Wissen ins Fernsehbild zu kommen. Dem stehen immense hierarchische und menschliche Hindernisse im Weg.
Wahrheit und Lügen in der richtigen Mischung
Christian Drosten hat es geschafft. Respekt! Er hat es sogar bis in die Politik geschafft, aber das ist genau das Dilemma, denn da gelten noch ganz andere Gesetze. Die wissenschaftliche Wahrheit und die Wahrheit überhaupt sind in der Politik nicht mehr wert als ein Narrativ, eine immer wiederholte Behauptung, ein Wahlversprechen oder eine neue/alte Ideologie. Auch Teilnahme am Twittern, üble Nachrede, Verleumdung, Unterstellungen und Beschimpfung sind in der Politik keine Tabus.
  Die sanfteste Form der Lüge ist das Verschweigen der Wahrheit und das war die Methode des Virenforschers Christian Drosten. Er hat winzige Spuren von Viren 45 mal verdoppelt. Das bedeutet, um den Faktor 35 Billionen vergrößert. Das ist eine 14-stellige Zahl, die sich kein Mensch vorstellen kann, auch Mathematiker können das nicht.
Eine Angstmaschine aus falschen Zahlen
Dann hat Herr Drosten behauptet, die so festgestellten Spuren seien "Neuinfektionen".
Damit ist er der Schöpfer einer sich selbst verstärkenden Angstmaschine. Man kann auch sagen, Christian Drosten hat ein Angstvirus entdeckt.
 
Dazu gehört natürlich unbedingt, dass alle realistischen Stimmen in den Medien unterdrückt werden. Die Widerlegung der Bezeichnung seiner Testergebnisse als Neuinfektionen im landläufigen Sinne ist nämlich so einfach, dass jeder darauf kommen kann.
 
Und wenn man dabei die Zahl der Tests nicht nennt, sagt die Zahl der positiven Tests, die heute oder gestern festgestellt wurden, gar nichts darüber aus, wie dicht und wie gefährlich die Verteilung der Viren in der Bevölkerung ist. Damit ist die erste Corona-Angstmache komplett.
Taktik der ständig neuen Falschwörter
Herr Drosten hat offenbar ein Gespür für Gegenargumente, die allmählich durchsickern, und ehe sie bis an die Oberfläche kommen, entwickelt er schon eine Gegenstrategie. Das Wort Neuinfektionen wurde allmählich zu heikel, also kreierte man den Begriff Inzidenz. Da wird die Zahl der positiven Tests, die ohne Bezug auf die Zahl der Tests nichts Konkretes aussagt, auf eine andere Zahl bezogen, nämlich auf 100.000 Einwohner, statt auf die Zahl der Tests.
 
Die so definierte Inzidenz sagt wenig oder nichts über die bestehende Gefahr, weil sie auch wieder davon abhängt, wen und wie viel man testet. Die Inzidenz ist naturgemäß hoch bei denen, die nicht gefährdet sind und die das auch wissen, zum Beispiel bei Jugendlichen. Gefährlich ist das nicht, weil Jugendliche kaum an Covid erkranken und auch nicht massenweise in Pflegeheime eindringen und die Hilflosen und Dementen dort anhusten.
 
Da man nicht 100.000 Einwohner im Ganzen testet, hängt der Inzidenzwert immer von der Zahl der Tests und der Auswahl der Getesteten ab. Je mehr Tests, desto höher die Inzidenz. Auch die Inzidenz ist also wieder ein Teil der sich selbst verstärkenden Angstmaschine. Alle Achtung vor der Intelligenz, die dahinter steckt, so etwas zu konstruieren. Mit der gleichen Intelligenz könnte man aber auch die Öffentlichkeit aufklären, doch dazu müsste man erst einmal in den Medien zu Wort kommen.
Schnelle Viren und träge Krankheit
Corona ist ohne Zweifel ein Virus, das sich besonders schnell ausbreitet, genau wie die Behauptungen von Christian Drosten, seinen Mitstreitern und Followern, zu denen fast alle Politiker gehören. Dagegen steht, dass Covid-19 eine relativ harmlose Krankheit ist und nur wenige Sterbefälle verursacht. Es ist ein ungefähres Gesetz der Virologie, dass harmlose Viren sich am schnellsten ausbreiten, sie sind dann fast überall und mutieren ständig.
 
Mit Sicherheit gibt es andere, bisher unbekannte Viren, die schon überall sind, und immer können neue Viren hinzu kommen. Es gab schon Viren, ehe es Menschen gab. Viren sind keine Feinde der Evolution, sondern ein Teil davon.
Das Virus als Todfeind des Menschen
Die Wissenschaft der Virologie und ihre Vertreter werden dann interessant, wenn ein Virus Menschen zu Leibe rückt. Corona ist ein Grenzfall, ohne den PCR-Test und ohne Leute wie Christian Drosten, hätte Corona-Covid-19 nicht mehr Beachtung gefunden als die Hongkong-Grippe von 1968, die etwa gleich gefährlich war. Man kann sich kaum noch daran erinnern. Auch diese Erkenntnis hätte sich langsam herum gesprochen, weil es viele ältere Menschen gibt, die sich zurück erinnern können: Es war fast nichts, viel Fieber, kaum Tote.
 
Die Erkenntnis, dass es nur wenige Todesfälle, hauptsächlich unter sehr alten Menschen gibt und dass in den meisten Fällen das Alter die eigentliche Todesursache ist, wäre auf die Dauer kaum aufzuhalten. Christian Drosten, der Name steht für alle Experten, die das Gleiche behaupten, ist dem zuvor gekommen.
 
Man erfand die Formulierung "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona". Das bewirkt die Suggestion, dass der Sterbefall einer Person, die vorher auf Corona getestet war, ein Sterbefall, verursacht durch Corona ist. Wer keine Ahnung von Todesursachen und Sterbezahlen hat, glaubt das, und wer hat solche Kenntnisse schon? Alle "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona" werden als Corona-Tote gezählt. Um das verständlich zu machen, muss ich leider etwas über die Statistik vom Sterben und über den Tod an sich klar stellen.
Der Tod und die Wahrscheinlichkeit
Bei einer Lebenserwartung von etwa 80 Jahren sterben in Deutschland mit seinen 80 Millionen, etwa eine Million Menschen pro Jahr. Das sind 1.25 % der Bevölkerung. Die Hälfte sind Männer, also sterben 40 Millionen Männer. Nehmen wir an, 10% der Deutschen hätten blaue Augen, dann sterben 100.000 Blauäugige. So wird jede Eigenschaft, die statistisch gesehen, zufällig verteilt ist, mit der gleichen Wahrscheinlichkeit unter den Sterbefällen auftreten. Es klingt hart, aber von allen Blauäugigen, Sonntagskindern, Blondinen oder Kahlköpfen sterben unvermeidbar 1,25% pro Jahr.
 
Das gilt auch für die PCR-45-Positiven. Von diesen sterben (wenigstens) 1,25% pro Jahr. Unter der Hypothese, dass Corona gar nichts bewirkt, gäbe es unter den positiv getesteten Personen 1,25% "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona". Wenn (hypothetisch) alle Deutschen positiv auf Corona getestet wären, gäbe es eine Million "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona", auch dann, wenn Covid-19 so harmlos wäre wie Herpes oder Heuschnupfen.
Die Wahrheit kann banal und langweilig sein
Es soll hier nicht behauptet werden, dass Corona nichts bewirkt, aber das Gedankenmodell zeigt uns, dass die Zahl der "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona" mit der Zahl der getesteten Personen steigt, von denen 1,25% pro Jahr sterben.
  Der "Zusammenhang mit Corona" ist also in 1,25% aller Todesfälle nur der Test! Wäre die Sterberate bei Covid-19 wesentlich größer als 1,25%, dann wäre Corona gefährlich. So ist es aber nicht, die Sterberate liegt in dem Bereich um 1% bis 2% und das bedeutet, Covid-19 ist keine gefährliche Krankheit.  
Das erkennt man, mit ein wenig Statistik im Kopf, auch schon daran, dass das Durchschnittsalter der Coronatoten oberhalb der durchschnittlichen Lebenserwartung lag und liegt. Diejenigen, die das gleich erkannt haben, sind glückliche Menschen, weil sie nie Angst vor Covid-19 haben mussten.
Retten, was zu retten ist
Viele Gutmenschen und Politikerinnen, auch einige Mediziner sagen: "Jeder Todesfall ist zu viel, wir müssen alle retten, die zu retten sind." Das Argument verkennt die Tatsache, dass der Mensch an sich sterblich ist und nur eine bestimmte Lebenserwartung hat. Daran ist nichts zu ändern. Es geht bei der Gesundheitspolitik nicht um bestimmte Personen, wie Omas und Opas.
 
Wenn man mit dem Aufwand, den man betreibt, viele Menschenleben retten, also die Lebenserwartung erhöhen will, dann gibt es effizientere Möglichkeiten: Bekämpfung lebensbedrohender Krankheiten oder das Vermeiden von die Gesundheit gefährdenden Lebens- und Genussmitteln oder die Bekämpfung von Hunger und Armut oder, in den USA und Brasilien, die Verbesserung des Gesundheitswesens. Man kann Leben am besten retten, wo Menschen echt bedroht sind.
Die Taktik der Ablenkung vom Wesentlichen
Jetzt könnte man vermuten, dass Virologen, namentlich Christian Drosten, nichts von statistischer Wahrscheinlichkeit verstehen und die Gefahr selbst so weit überschätzen. Aus dem taktischen Verhalten geht aber hervor, dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil, alle Gegenargumente sind Herrn Drosten offenbar bekannt. Das sieht man daran, dass immer, wenn ein Argument beinahe publik wird, die Flucht nach vorne ergriffen wird, erst mit neuen Definitionen und seit geraumer Zeit mit einer endlosen Diskussionsrunde über das Impfen, die Impfstoffe, die Wirksamkeit gegen Mutanten und sogar über Drittimpfung und weitere Auffrischungen.
  Beim Thema Impfen wird tunlichst die Frage ausgeklammert, ob das millionen- und milliardenfache Impfen, selbst von Jugendlichen und Kindern, gegen eine so wenig tödliche Krankheit, sinnvoll ist. Und die Milliarden Impfungen weltweit muss man noch einmal mit einem Faktor fünf bis zehn multiplizieren, um die Milliarden an Geld zu beziffern, die in Richtung Pharmaindustrie fließen. Ein Dummkopf, wer nicht arges dabei denkt.
 
Längst sind so viele Menschen geimpft oder immun, dass man wenigstens die Maskenpflicht abschaffen könnte, aber darüber wird nicht diskutiert. Herr Drosten diskutiert neuerdings die "Impflücken", nicht mehr die Impfung an sich und ihre Folgen. Da ist wieder die Flucht nach vorn.
Podcast mit Christian Drosten
Am 03.10.2021 sagte Herr Drosten in seinem Podcast:
"...der Weg raus aus der Pandemie ist noch weit. Hauptgrund dafür sind die Impflücken."  
Er sagte nicht "die Ungeimpften", sondern Impflücken, klingt unmenschlich und nach etwas sehr Negativem, etwas, das man unbedingt beseitigen muss. Diese drostenschen Impflücken schließen alle ungeimpften Kinder mit ein, die man nun wirklich in Ruhe lassen sollte, obwohl oder weil sie sich nicht wehren können.
 
Manchmal verrät der Star der Corona-Szene sich selbst in seinen eigenen Worten. Zitat 03.10.2021: "Man sieht bereits jetzt, dass in den ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz wieder Fahrt aufnimmt."  
Ist nicht "Fahrt Aufnehmen" ein positiver Begriff im Zusammenhang mit Konjunktur? Man erkennt hier Freude darüber, dass die Corona-Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt. Außerdem wird jetzt, nach der Bundestagswahl, das Klischee genährt, dass die "im Osten" nicht alle Tassen im Schrank haben.
 
Herr Drosten warnt jetzt davor, dass wir nicht, wie Anfang 2020 verkündet, Herden-Immunität annehmen sollen, weil man die Menge der Geimpften, der Genesenen, und der schon immer Immunen nicht addieren darf. Diese Mengen überschneiden sich. Das ist im Sinne der Mengenlehre richtig.
 
Wenn er aber diese Überschneidung statistischer Mengen in diesem Fall sieht und als Argument benutzt, warum sagt er nicht auch, dass die Menge der natürlichen Todesfälle im Alter und die Zahl der positiv Getesteten sich beträchtlich überschneiden, was bedeutet, dass die Zahl der durch Corona Verstorbenen viel geringer ist als die Zahl der "Todesfälle in Zusammenhang mit Corona". Niemand von denen, die es wissen müssten, sagt das in der medialen Öffentlichkeit. Das ist Verlogenheit derjenigen, die es wissen.
Impfen, bis der Arzt kommt
Es wird jetzt nur noch vom Impfen geredet, Impfen ist ein Wert an sich. Und weil eigentlich genügend Menschen geimpft sind, um das Virus aufzuhalten, knüpft Herr Drosten sich diejenigen vor, die nicht geimpft sind, ohne nach dem Lebensalter oder den Gründen zu fragen. Hauptsache die Kampagne nimmt Fahrt auf.
 
Ich bin kein Impfgegner und kein Corona-Leugner, nur jemand, der etwas von Zahlen versteht, die jeder Epidemiologe auch verstehen sollte. Man kann mich auch nicht böswillig als Querdenker bezeichnen, denn ich denke geradeaus:
 
Wie viele PCR-45-Tests?
Wie viele positive Ergebnisse?
Wie viele Erkrankungen?
Wie viele Tote?
Wie ist der Zusammenhang zwischen diesen Zahlen?
 
Virologen beobachten Viren und deren Vermehrung. Herr Drosten hat die DNR von Viren auf das 35 billionenfache vermehrt und daraus eine Angstmaschine konstruiert. Warum weiß ich nicht. Aber es geschieht zu seinem eigenen Vorteil (wissenschaftliche Kariere) und zum Erfolg in Medien und Politik (Bundesverdienstkreuz).
 
Dass Politiker weltweit dieses Spiel mitmachen, könnte daran liegen, dass sie von echten Problemen (die 4 Krisen hinter der Krise) und ihrer Unfähigkeit, damit fertig zu werden, ablenken wollen. Es hängt auch damit zusammen, dass die Bekämpfung von Corona durch beliebige Ordnungsmaßnahmen so einfach ist und dass man Erfolg und Misserfolg kaum unterscheiden kann, weil so wenig auf dem Spiel steht.
 
Es besteht auch ein Zusammenhang mit Planspielen der WHO, also der Weltgesundheitsorganisation, kurz vor dieser Pandemie. Man hat den Begriff Pandemie neu definiert als eine Epidemie, die sich schnell ausbreitet, nicht mehr als eine, die auch viele Opfer fordert. Die Blaupause der Maßnahmen lag bereits auf dem Tisch, als das Virus aufgetaucht ist.
 
Dieses Für und Wider, dieses Hin und Her, ist vielleicht auch der Grund, warum die Medien so gerne mitmachen, es hat Unterhaltungswert mit einem Schuss Gruselfaktor durch Todesangst, ähnlich wie billige Kriminalgeschichten oder wie eine globale Reality-Show. Wer von den teilnehmenden Mitspielern schneidet am besten und wer am schlechtesten ab? Trump, Bolzonaro, Boris Johnson, Joe Biden, Jens Spahn oder... Christian Drosten?
Das mutierende Angst-Virus ist überall
Leider ist die Angst vor dem Virus, die viele Menschen haben, sehr real. Und die Angst vor nicht enden wollenden Maßnahmen und Impf-Kampagnen ist auch real und voll berechtigt. Und viele haben Angst, dass die Verwirrung durch so eine Pandemie sich in Zukunft wiederholt, sobald Herr Drosten oder sonst eine Koryphäe ein neues Virus entdeckt, das sich so schnell ausbreitet wie Corona-Covit-19, egal wie harmlos es auch ist.
Kreta ist ein idealer Standort für die industrielle Produktion von Wasserstoff aus Solarstrom. Hier geht es direkt zur genaueren Erklärung (weiter unten), wie, wo und warum das funktioniert. Man braucht dazu nur weit verbreitetes Basiswissen: ein Minimum an Chemie und Physik.
 
Was erkennst du auf dem Bild?
Eine Schattenbank
Griechische Schattenbank rettet Cumschmerzbank
Es ist nur ein kleiner Gedankensprung von der Bank, auf der sich Leute im Schatten ausruhen, bis zur Schattenbank. Dass es sich um eine griechische Schattenbank handelt, kann eigentlich nur der wissen, der das Foto gemacht hat. Es entstand am Busbahnhof von Heraklion auf Kreta, weit entfernt von Piräus, Athen, Köln, Düsseldorf und Berlin.
  Schattenbanken sind ein ganz spezieller Trick des internationalen Bankenwesens. Sie haben keine Schalter, machen keine Geschäfte mit dem Publikum und verstecken sich, so gut es geht, im Schatten von Finanzoasen oder in Ländern, in denen die Bankenkontrolle schwach ist. Sie machen nur Geschäfte mit Banken, am liebsten im Ausland, und befreien andere Banken von Schulden.
Die wunderbare Geldvermehrung
Um das zu verstehen, muss man wissen oder sich in Erinnerung rufen, wie Geld durch girale Geldschöpfung entsteht. Banken haben das Recht, das heißt, sie haben es sich genommen, Geld zu verleihen, das sie gar nicht besitzen, ohne dass eine öffentliche Gemeinschaft oder der Staat es verboten hätten.
  Normale Banken geben Kredit in Form einer Gutschrift auf ein Konto derselben Bank. Die Kreditnehmer können mit diesem Betrag, sagen wir 100.000 Euro, machen, was sie wollen, sie müssen sich nur verpflichten, es gemäß eines Kreditvertrags zurückzuzahlen, plus Zinsen, Zinseszinsen und Gebühren. Die Bank muss dabei über genügend Geld verfügen, um Barabhebungen auf Verlangen an ihren Schaltern auszuzahlen.
 
Wenn die Bank das hundertmal macht, hat sie 10 Millionen verliehen. Sie muss aber nicht 10 Millionen in Reserve halten, weil niemals alle Kreditnehmer gleichzeitig zu den Schaltern gehen, um den vollen Betrag abzuheben. Im Gegenteil, einige werden das Geld an andere Leute überweisen, die ihr Konto bei der gleichen Bank haben. Die Bank verschiebt dann nur ein paar Zahlen.
  Wenn die Bank mehr Geld verleiht, als sie besitzt, einschließlich der Guthaben von Kunden auf Konten, wenn die Bank also ihr Konto bei sich selbst überzieht, dann merkt das zunächst keiner. Nur eine Bankaufsicht könnte es feststellen. Es fällt der Öffentlichkeit erst auf, wenn aus irgendeinem Grund viele Kunden auf einmal Bargeld haben wollen und die Bank es nicht auszahlen kann. Dann ist diese Bank bankrott.
Lasst Zahlen sprechen!
Das Bankengeschäft ist "in Wirklichkeit" viel komplizierter als hier dargestellt, aber die Zahlen, die Geld bedeuten, befolgen an erster Stelle die Gesetze von Zahlen und nicht direkt die Gesetze des Bankengeschäfts. Das heißt: Die einfachen Gesetze der Zahlen, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation stehen über den Gesetzen des Bankgeschäfts und der Finanzwirtschaft, diese Regeln gelten immer und überall.
 
Wer die Gesetze der Mathematik in ihrer schlichten Einfachheit anwendet, kann also Aussagen über das Geldgeschäft machen, ohne alle Begriffe und Kniffe dieses Geschäftes zu beherrschen. Man muss sich nur auf die Zahlen konzentrieren, um den Überblick zu behalten und nicht an Verpflichtungen, Beziehungen, Papiere, Verbriefungen und Verschleierungen.
Kontinuität der Materie
Ein fundamentaler Satz ist dabei wichtig, der für alle Zahlen und auch für Geld gilt, der Kontinuität-Satz: Zahlen behalten immer den gleichen Wert. Sie werden von selber weder größer noch kleiner. Zahlen sind wie Materie, Wasser oder Energie: Die Gesamtmenge kann sich nicht verändern, ohne dass etwas hinzugefügt oder weggenommen wird. Darum muss jede Bilanz einer Bank am Ende stimmen.
 
Aus diesen einfachen Tatsachen ergibt sich schon folgende Erkenntnis, die leider noch nicht im öffentlichen Bewusstsein angekommen ist: Die Quelle von Geld ist die Kreditvergabe. Durch Kredite werden nicht nur die Schulden, sondern auch die Geldmenge erhöht.
Lasst euch nicht verwirren!
Auch hier gibt es eine verwirrende Sprache der Verschleierung auf Seiten der Finanzwelt. Es gibt wenigstens vier verschiedene Definitionen der Geldmenge, die sich auch noch von Land zu Land unterscheiden. Das dient der Verwirrung und wer Geldmenge sagt, wird von Expertinnen gleich gefragt, was sie oder er denn genau damit meint.
 
Das Wort Geldmenge spricht für sich, wenn wir sagen, die Geldmenge wird durch einen Kredit erhöht. Und zwar um den Betrag der Kreditsumme, eventuell minus dem Betrag, den die Bank in Reserve hält, um den Kredit zu decken. Eine Genossenschaftsbank verleiht nur Geld, das sie besitzt, eine Großbank verleiht zehn mal soviel.
 
Wer meint, 10% Deckung sei gering, der irrt sich gewaltig. Es ist eher der Höchstsatz. Je größer die Bank, desto geringer die Deckung bei der Kreditvergabe. Zentralbanken und Notenbanken verleihen ihr Geld ohne jede Deckung, sie erhöhen die Geldmenge um den vollen Betrag der Kreditsumme.
Unkontrolliertes Buchgeld
Manche Staaten machen den privaten Banken Vorschriften über die Deckung. In der Schweiz ist dies der Wert von 10% der Kreditsumme. In anderen Ländern gibt es solche Vorschriften nicht oder sie werden nicht überprüft.
  Die US-Notenbank FED und die Europäische Zentralbank EZB sind frei in ihren Entscheidungen. Weder die US-Regierung noch die deutsche, französische oder sonst eine Regierung der EURO-Staaten, können die Geldmenge selber bestimmen. Sie stieg in den Jahren 2020 und 2021 besonders drastisch, was man überall sehen kann. Geld ist in Überfluss vorhanden.
Die Politik macht gerne mit
Im Jahre 2021 liegt die Geldvermehrung im Bereich von Billionen Dollars plus Billionen Euros. In Japan ist es ebenfalls krass. Eine Billion sind tausend Milliarden oder eine Million Millionen. Unvorstellbar, aber als Zahl leicht zu schreiben: 1.000.000.000.000. Jede Einheit davon hat den Wert von drei Brötchen oder einem halben Liter Rotwein. Im Militärhaushalt der USA verschwinden solche Summen wie in einem Loch.
 
Es gibt, wie schon erwähnt, Beschränkungen bei der Kreditvergabe privater Banken durch die Bankenkontrolle einzelner Staaten. Es gibt aber auch eine Beschränkung durch Vertrauensverlust auf dem Geldmarkt und Vertrauensverlust kann sehr gefährlich werden.
Schattenkredit gegen Vertrauensverlust
Wenn Großkunden, die nicht nur Geld leihen, sondern auch Geld bunkern, das Vertrauen in eine Bank verlieren und plötzlich ihr Geld abziehen, kann es zum Bankenzusammenbruch kommen. Die Italiener haben dafür das Wort banca rotta erfunden. Sie sind überhaupt die Erfinder des Bankwesens und wahrscheinlich auch die Erfinder der Giralen Geldschöpfung.
 
Wenn eine Bank, nennen wir sie hier Cumschmerzbank, mit schwächelnder Bilanz und vielen faulen Krediten an zweifelhafte Kunden vom Zusammenbruch bedroht ist, dann kann eine Schattenbank helfen. Eine griechische Schattenbank ist besonders geeignet, weil sie sich der Kontrolle anderer Staaten entzieht und ihre Geschäfte, von Piräus aus gesehen, im Ausland tätigt. Sie operiert im Schatten und von da aus vergibt sie einen Kredit in Höhe von 100 Millionen Euro an die deutsche Cumschmerzbank.
  Diese Summe erscheint in der Bilanz der Cumschmerzbank als positiver Posten, ein solider Kredit bei der griechischen Schattenbank, die natürlich nicht Schattenbank heißt, sondern Kolossos-Bank oder Herakles International, was einen seriösen Eindruck erweckt.
 
Dass diese Bank die 100 Millionen aus dem Nichts erschaffen hat, ist selbstverständlich, entzieht sich aber der deutschen Bankenaufsicht. So schützt die griechische Schattenbank die deutsche Cumschmerzbank vor einem Vertrauensverlust, genau wie die Bank am Busbahnhof in Heraklion einige erschöpfte Kreta-Touristen vor Sonnenbrand bewahrt.
 
Zeichnung: Fritzi Ondra
Blühende Landschaft in Zeiten der Dürre
Wir sind im Sommer 2021 auf der Insel Kreta gelandet. Das Land ist zu 80% verdorrt. Alle Weinreben, die nicht ausgiebig bewässert wurden, haben verkümmerte Trauben mit winzigen Beeren, die meisten sind vertrocknet. Feigen nur halb so groß wie sie sein sollten, aber früh gereift. Gräser und Stauden sind trocken wie Stroh, Nutzpflanzen wie Unkraut, dunkelgelb bis braun, dazwischen der hellgraue Fels, der schnell zu Steinen, Sand und Staub zerbröckelt.
 
Diese Dürre hält an und sie wird bleiben. Wir kennen das jetzt auch im Norden, monatelange Perioden ohne Regen und dann, in diesem Jahr, Dauerregen, unterbrochen von Starkregen 200 Liter pro m² in einem Durchgang. Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten, selbst dann nicht, wenn man jetzt zaghaft damit beginnt, das zu tun, was man vor 50 Jahren ernsthaft und konsequent hätte tun sollen: Verbrennung drosseln, Energie sparen, Umweltverschmutzung und Verschwendung von Ressourcen, nur zum Geldverdienen, einstellen.  
Es wird noch lange mit dem Klimawandel so weitergehen, auch wenn man jetzt auf höchster Ebene davon spricht, die Sache ernst zu nehmen. Für Kreta kommen solche Klimapläne viel zu spät, wenn es überhaupt konkrete Veränderungen sind und nicht nur Absichtserklärungen, um die nächste Wahl zu gewinnen.
 
Wie schön war doch die Korona-Krise: Mundschutz, Abstand, Versammlungsverbot und keine Diskussionen! Fertig ist die Politik. Regieren war noch nie so leicht. Ein Militärgouverneur könnte das auch. Demokratie ist überflüssig geworden.
Schwarze Schläuche im Sonnenlicht
Die Insel Kreta, mit ihrer wechselhaften Geschichte, hat dank der hohen Berge, höher als die Zugspitze, Wasser genug für 650.000 Bewohner. Auch für eine Million Einwohner plus Touristen würde es reichen, zum Trinken für Mensch und Tier und für die Hygiene. Doch wer die finanzielle Oberschicht in einer Pension mit riesigem Swimmingpool voll Trinkwasser anlocken will, muss sich fragen lassen, ob Geldverdienen wichtiger ist als die zukünftige Versorgung mit Trinkwasser für alle.
Für die Pflanzenwelt sieht es inzwischen sehr schlecht aus. Das wirre System von uralten Hydranten und Wasserschläuchen aus schwarzem Plastik, auf Feldern und Plantagen, ist ungenügend.
 
Einzelne Feigenbäume und kleine Olivenhaine sind ausreichend versorgt, für die Millionen Weinreben reicht es nicht. Und das schlimmste ist, man hat sich wohl damit abgefunden und hofft auf bessere Zeiten, die nicht mehr kommen werden.
  Wein, Olivenöl und Honig aus Kreta gehören zum besten, was die EU zu bieten hat, doch das Ende ist in Sicht. Die Weinreben verdorren auf den Feldern, die Olivenbäume ächzen, viele sind sehr alt und werden nicht durch neue ersetzt. Die Saison der Blüte im Frühjahr, wo Bienen ihren gehaltvollen Nektar sammeln, wird immer kürzer. Zu Ostern ist es fast schon vorbei mit der lebendigen Pflanzendecke. Klimawandel zum Anfassen.
Mit Motorkraft gegen die Natur
Der moderne Mensch lässt sich nicht unterkriegen. Motorfahrzeuge aller Art sind beliebt und knattern, gleiten und brettern durch Städte, Dörfer und übers Land bis in die Berge. Zum Strand und zurück, zum Bäcker, zum Abendessen und zum Vergnügen, unbehelligt von der Maskenpflicht. Die jungen Helden geben Gas, auch wenn es bergab geht. Touristinnen sitzen in klimatisierten Limousinen und lassen sich gerne von schrägen Figuren überholen.
 
Die Realität des Klimawandels lässt sich nicht durch oberflächlichen Komfort und Genuss unterdrücken: Jede Klimaanlage schadet dem Klima, weil sie, besonders in Automobilen, viel Energie verbraucht, um die Wärme im Innern der Fahrkabine nach außen zu pumpen, wo das Klima durch die Klimaanlage noch mehr aufgeheizt wird.
  Das passt ins egozentrische Weltbild: Ich gewinne in meinem kleinen Ego-Bereich ein wenig Kühlung und blase die doppelte Wärmemenge in die nächste Umwelt. Die künstliche Beseitigung von Wärme im Auto ist energetisch aufwändiger als die Erzeugung von Wärme.
Karge Insel im Geldüberfluss
Wie kann das alles so funktionieren? Ganz einfach, es funktioniert, weil wir es uns leisten können. Geld ist genug da. Auch auf der Insel Kreta ist der Geldüberfluss sichtbar, nicht nur auf Straßen, Wegen und Gassen. An den Hängen der Berge wird gebaut, nicht schön, aber erdbebensicher, geräumig und komfortabel. Neubauten, wohin das Auge reicht.
  Gehobener Standard für betuchte Touristen. Die einzige Hoffnung für die Wirtschaft der Insel scheint der Tourismus zu sein, wenn die Landwirtschaft endgültig eingetrocknet ist. Fremde werden bewirtet, Geld knistert diskret, das Land verdurstet.
Das System überwinden
Kreta ist nicht in erster Linie eine Ferieninsel und Ziel von Eroberungen, sondern es war einmal eine Wiege der europäischen Kultur. Die Minoische Kultur, so wenig wir auch wissen, war eine Hochkultur lange vor der griechischen. Dieses Land gibt etwas her, wegen seiner Lage, seiner großen Berge und wegen der 300 Sonnentage im Jahr.
  Man müsste nur die Trockenheit besiegen.
 
Mit Geld, Neubauten, Motorkraft und Energie ist das auf dem freien Markt der Finanzen und Dienstleistungen nicht zu schaffen. Langfristig sollte man in ganz Griechenland dafür sorgen, dass die ursprüngliche Bewaldung allmählich zurück kommt, mit natürlich vorhandenen Baumarten. Das kann nur der griechische Staat organisieren und es dauert hundert Jahre oder mehr.
Was wäre sofort zu tun?
Die Antwort liegt auf den zerbröckelten Feldern. Man müsste das Bewässerungssystem völlig erneuern und durch Tiefbrunnen ergänzen. Tiefbrunnen, aus denen mit Solarenergie Wasser auf die Felder gepumpt wird, fein verteilt an jeden Baum und an jede Rebe. Das muss kein Trinkwasser sein. Durstige Pflanzen können mit Flüssigkeiten bewässert werden, die kein Mensch oder Esel trinken würde.
 
Doch wir leben in einem Wirtschaftssystem, wo der Markt es hergibt, dass Reiche ihr Schwimmbad in der Nähe des Meeres mit wertvollem Trinkwasser füllen und täglich eine Wasssermenge verdunsten lassen, die ausreicht, einen kleinen Garten zu bewässern. In so einem System ist das Bewässern einer großen Insel nicht möglich; es würde sich nicht lohnen.
  Niemand wird ein neues Bewässerungssystem finanzieren, weil es sich nicht rechnet, weil es keine Rendite abwirft, die mit der Rendite von teuren Ferienwohnungen vergleichbar ist. Es würde einfach nur eine Insel erblühen, an erster Stelle zu Gunsten derer, die dort das ganze Jahr leben, die sowieso da sind und bleiben wollen. Glückliche Menschen sind kein Wirtschaftsfaktor, sie sind auch nicht die besten Konsumenten.
Die Zukunft beginnt im Kopf
Stellen wir uns ein anderes System vor. Zehntausend fleißige und gut bezahlte Arbeitskräfte ziehen von einem Ende zum andern, befreien die Felder von alten Schläuchen und Hydranten, die nicht mehr funktionieren. Man entkoppelt Bewässerung und Trinkwassersystem. In ausreichendem Abstand vom Meer werden Tiefbrunnen gebohrt, das Ganze in einer Dimension, die eine Verschlimmerung der Trockenheit bereits einplant.
  Mit Solarstrom wird das Wasser in ein repariertes System von Leitungsrohren und Schläuchen gepumpt. Selbstverständlich ohne Akkumulatoren und technischen Schnickschnack, sondern genau dann, wenn die Sonne an ihren 300 Tagen scheint. Pflanzen sind genügsam und ausdauernd. Im Winter braucht man die Bewässerung nicht.
  Was spricht dagegen, dass man es so macht?
 
Nur die Rentabilität und der Mangel an Organisation. Und der Mangel an Kooperation und der Mangel an Gemeinsinn und die internationale Marktlage, die Förderprogramme der EU und die Kurzsichtigkeit der Politiker und die entmutigte Stimmung der Bevölkerung, eben das ganze bestehende System ist dagegen, während es seinem Untergang entgegen döst und auch schon taumelt.
Der Markt ist nicht der Weg und nicht das Ziel
Ein kleines Paradies ist möglich, wenn Menschen den direkten Egoismus im engsten Bereich vergessen, wenn wir eine Zielwirtschaft statt der Marktwirtschaft einführen, wo nicht erst der Bedarf da sein muss und dann die Finanzierung und dann die Planung unter Berücksichtigung aller möglichen Hürden und Einwände und dann die politische Diskussion von Delegierten, die einmal gewählt, nur noch ihr eigenes Fortkommen und die Wiederwahl nach vier Jahren im Auge haben.
  Man braucht eine Vision, ein Ziel und ein Übereinkommen.  
Geld und Menschen gibt es in Überfluss, in ganz Europa und es kommen ständig welche hinzu, besonders am Mittelmeer und auch auf der Insel Kreta mit ihren 300 Sonnentagen im Jahr.
Mittelmeer und Kreta im Mittelpunkt der Energie
Die Wiege der europäischen Kultur stand nicht in Wolfsburg und nicht in Ingolstadt, auch nicht in Paris oder London. Die Wiege der europäischen Kultur ist an erster Stelle das Mittelmeer. Das nur zur Orientierung, damit sich nicht die Meinung festsetzt, deutsche Urlauber hätten das Mittelmeer entdeckt.
 
Wenn Europa und speziell die EU vergessen, dass dieses größte Binnenmeer der Erde einmal das kulturelle Zentrum war, dann ist dies eine hohe Inzidenz an Irrtümern.
  Die Ruinen von Knossos auf der Insel Kreta sind 3.800 Jahre alt. Wie sind diese Fundamente aus metergroßen Steinquadern von Menschenhand zusammengesetzt worden? Wie viele Frauen und Männer sind nötig, aus solchen Steinen Gebäude zu errichten?
 
Im Gegensatz zu Stonehenge und ähnlichen Megalithen der Steinzeit, führt ein nahezu lückenloser Weg der Überlieferung von Kreta über Griechenland und das Mittelmeer zur Geschichte Europas. Heute aber fühlen sich schwach belichtete EU-Bürger bedroht, weil Menschen aus Nordafrika zu uns wollen. Als wenn nicht irgendwann alle Europäer als Migranten aus Afrika hergekommen wären. Eine verquere Sichtweise aus den Dunkelkammern des Industriezeitalters, das sich langsam aber sicher seinem Ende zuneigt. Die Spekulation auf technischen Fortschritt könnte irgendwann ein Rückschritt werden.
Klimarettung und Energieaufwand
Die Erderwärmung ist Folge von Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen. Die einfachste Lösung des Problems wäre das Einsparen von Energie. Energie, die nicht verbraucht wird, braucht nicht erzeugt zu werden.
  Die zweite Lösung des Klimaproblems ist der industrielle Einsatz von Solarenergie; denn Strahlung und Energie der Sonne sind sowieso vorhanden, unumgänglich und kostenlos. Sonnenenergie kann für alles genutzt werden, was das Leben auf dem Planeten braucht. Das geht schon daraus hervor, dass ohne die Strahlen der Sonne Leben, wie wir es kennen, auf diesem Planeten nicht möglich wäre.
  Pflanzen sind in der Lage, Sonnenenergie einzufangen, in Biomasse umzuwandeln und zu speichern. Die Menschen haben es umgekehrt gemacht: Sie verbrennen und vergeuden die gesamte gespeicherte Energie in wenigen hundert Jahren.
Solarenergie, warum und wozu?
Solarenergie verursacht keine zusätzliche Erderwärmung und emittiert keine Schadstoffe. Zum Heizen kann man die einfachen thermischen Kollektoren verwenden, in denen Wasser oder eine ähnliche Flüssigkeit erhitzt wird. Zur Stromerzeugung im großen Stil gibt es bekanntlich Solarzellen und ganze Solarfarmen.
 
Die Frage ist: Wie lässt sich solare Elektrizität speichern und transportieren und wo beginnt man am besten mit einer Solarindustrie?
Ein Minimum an Chemie und Physik
Solarstrom, durch Wasser geleitet, erzeugt Wasserstoff und Sauerstoff. Das ist die sogenannte Elektrolyse. Wasserstoff verbrennt mit Sauerstoff wieder zu Wasser. Das ist der umgekehrte Vorgang ohne Nebenprodukte. Ein Teil der Sonnenenergie wird so in Form von Wärme wieder freigesetzt.
 
Weil Sauerstoff sowieso überall vorhanden ist, ist Wasserstoff ein idealer Brennstoff für die Wärmeerzeugung, ohne besondere Umweltschäden. Naheliegend ist es also, riesige Solarparks in Wüsten und in der Nähe des Meeres anzulegen. Das Salz im Meerwasser stört dabei gar nicht, es dient dazu, Wasser leitfähig für elektrischen Strom zu machen.
 
Da Wasserstoff das leichteste und diffuseste Gas ist, muss es zum Transport komprimiert werden, am besten in Stahlbehältern, ähnlich den bekannten Gasflaschen. Wenn die Kompression wiederum mit Solarstrom geschieht, ist es ein Vorgang, der die Umwelt kaum belastet.
  Die Basis einer Industrie mit Wasserstoff aus Solarstrom sind die Solarzellen, dann ein Elektrolyt-Becken mit Meerwasser gespeist, von wo der Wasserstoff aufgefangen wird, und schließlich Kompressionspumpen durch die das Gas in transportable Behälter gepresst wird. All das sind Vorgänge, deren Technik bereits entwickelt ist.
  Ein Problem entsteht aus der Tatsache, dass die Luft überall Sauerstoff enthält und Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser verbrennt und sogar explodieren kann. Wegen Feuer- und Explosionsgefahr muss Wasserstoff unter Kontrolle bleiben. Das ist ein Standard-Problem, das bei jeder Verwendung von brennbaren Gasen besteht.
Null CO2 ist die radikale Lösung
Genau wie Kohlenwasserstoffe (Benzin, Diesel, Erdgas) kann man Wasserstoff in Verbrennungsmotoren einsetzen, um Maschinen anzutreiben. Dabei entsteht kein CO2, sondern nur Wasser. Nebenbei kann man, ohne besondere Technik, allen brennbaren Gasen, z.B. dem Erdgas, Wasserstoff beimischen, um weniger fossilen Brennstoff zu verbrennen.
 
Die chemisch-physikalischen Grundlagen für eine Wasserstoff-Solar-Industrie sind denkbar einfach und so umweltverträglich wie das Wachsen einer Pflanze. Man fragt sich, warum geschieht das alles nicht im großen Stil? Worauf warten wir noch? Wer hat eine bessere Lösung als die einfachen Naturgesetze anzubieten?
Viel Geld und wenig Vernunft
Die Antwort ist im Grunde einfach: Es geht in der Wirtschaft um das schnelle Geld, nicht um die beste Lösung für Mensch und Umwelt. Diese grundfalsche Bewertung hat sich in den letzten 50 Jahren noch verstärkt, und zwar genau in der Zeit, seitdem die Umwelt- und Klimaprobleme der Wisenschaft bekannt sind.
 
Große Erdölkonzerne haben Desinformation betrieben; denn Ausbeutung fossiler Brennstoffe ist profitabler als konstruktive Arbeit. Bequemlichkeit und Ablenkung lassen sich besser verkaufen als systematische Planung.
 
Man erwartet jetzt, dass die saudischen Prinzen, die in Öl und Geld schwimmen, an den Küsten, wo die Wüste ans Meer grenzt, irgendwann mit der Wasserstoff-Solartechnik beginnen. Das ist der weit verbreitete Irrglaube, die Nutznießer eines Fehlers wären auch diejenigen, die ihn am ehesten beseitigen. Sie könnten es, aber sie tun es nicht.
Die Insel Kreta im August
Der wüstenähnliche Zustand auf der Insel Kreta im August 2021 brachte mich auf den Gedanken, dass diese Insel viel besser für einen Start der Wasserstoff-Solartechnik geeignet ist als Saudi-Arabien oder West-Sahara.
Eine Insel im Mittelmmeer mit 300 Sonnentagen. Die Lebensgrundlage auf Kreta ließe sich, wie schon beschrieben, durch Bewässerung erweitern. Transportmöglichkeiten gibt es ohne Ende und das Wasser hat einen höheren Salzgehalt als die Ozeane, ist also für Elektrolyse mehr geeignet.
Das alles regt die Phantasie an
Solarzellen kommen aus China, werden aufgebaut in Sonnenfarmen an den Berghängen. Der Strom wird direkt in die Nähe des Meeres geleitet, wo in Elektrolyt-Becken Wasserstoff erzeugt wird. Solarstrom betreibt auch am Tage die Pumpen, die das Gas in Stahlbehälter aus deutscher oder schwedischer Produktion pressen. Man betreibt den Transport mit französischen oder japanischen Elektrozügen in den nächsten Hafen für griechische Reedereien, die mit taiwanesischen Frachtern unter der Flagge von Liberia den Stoff bis London und Murmansk transportieren.
  Eine sparsame Energiewirtschaft auf Basis von Solarstrom und Wasserstoff ist realisierbar und nicht einmal technische Höchstleistung. Im Zentrum der Produktion die große Insel Kreta als Vorreiter und besonders günstiger Standort.
 
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, ohne auf künstliche Intelligenz aus dem Silicon Valley zu warten oder auf die besten Elektroautos aus Wolfsburg und Ingolstadt. Ist es vielleicht zu einfach und zu naheliegend für eine Medienkampagne oder ein politisches Wahlprogramm? Zu wenig prickelnd für Werbespots? Zu wenig science fiction?  
Noch einmal die Frage: Worauf warten wir noch? Wer hat eine bessere Lösung als die einfachen Naturgesetze anzubieten? Warum ist es nur eine Vision, die aber leicht zu verwirklichen wäre?
  Für Investoren ist die Antwort klar: Weil man mit weniger Aufwand und weniger Risiko, mit Geld allein, viel schneller Geld verdienen kann.
 
Warum ist Geldverdienen aber das oberste Ziel der Wirtschaft? Das fragen Sie am besten ihre Psychologin oder den Irrenarzt.
Neue Frauen braucht das Land! Hier werden zwei Frauen genannt, die besser wären.
Fazit: Der nächste Wahlkampf wird schlapp, weil es nichts zu wählen gibt. Das passt wie die Maske ins Gesicht.
 
Durch die Kür der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und des CDU-Kandidaten Armin Laschet, ist Politik wieder ins Blickfeld geraten, obwohl an der Corona-Front mit dem Drohbegriff Notbremse die Debatte noch einmal angeheizt wird, damit nur ja niemand denkt, die Impfungen würden die Maßnahmen mildern oder gar beenden.
 
Im Corona-Zug herrscht weiterhin der Panik-Modus: Mundschutz, Testen, Impfen, Notbremse ziehen, nicht Aussteigen, schwarz malen.
Davon jetzt eine kleine Verschnaufpause und zehn Minuten Politik.
Was ist angesagt?
 
Das Neue ist angesagt, genauer, ein neues Gesicht: Annalena Baerbock. Im Super-Wahljahr die Super-Kandidatin, die zu allem ja sagt, wozu die Regierung, die CDU und Joe Biden ja sagen. Umwelt, NATO, Atlantik, Wirtschaft, Rüstung und ja gegen Russland, ja gegen Nord Stream 2, ja zum Status Quo der Demokratie, ja zu neuen Schulden und der daraus resultierenden Finanz-Dominanz.
 
Wäre Annalena Baerbock CDU-Block, wäre ihr die Kanzlerinnenschaft so gut wie sicher.
Ein zentrales Thema, das verschwiegen wird
Die Finanzherrschaft ist aber das Problem der Politik in fast allen Ländern der Welt. Und weil die Macht sich nach der Menge des Geldes richtet, über das die Mächtigen verfügen, ist die Finanzwelt strukturell undemokratisch und sogar der Demokratie entgegengesetzt. Ein Verständnis dieser Situation wäre für die Regierungsspitze eines Landes mit repräsentativer Demokratie die wichtigste Voraussetzung, um die Interessen der 90%-Mehrheit zu vertreten, die in der politischen Realität von der 10% Minderheit der Geldbesitzer dominiert werden.
 
Leider ist dieses Verständnis der Lage weder bei der jetzigen GROKO-Regierung vorhanden, noch von einer Regierung unter Führung der Grünen zu erwarten. Und keine der drei Parteien, die bisher Kanzlerkandidaten aufgestellt haben, vertritt die Erkenntnis, dass Finanzherrschaft unser Problem ist und bleibt. Zu dieser Erkenntnis gehört auch die der Tatsache, dass die Finanzherrschaft durch die Vormachtstellung der USA mit aller Macht durchgesetzt wird.
Frauen sind Mehrheit
Es gibt aber nicht nur nachdenkliche Theoretikerinnen, sondern auch öffentlich bekannte Personen, welche die Lage klar erkennen und die Intelligenz besitzen, politische Folgerungen daraus zu ziehen. Weil im Deutschland-Trend Frauen die besseren Chancen haben, will ich zwei Frauen nennen, die ich lieber im Kanzleramt sehen würde als Annalena Baerbock:
 
1. Die bekannteste Politikerin der Linken Sarah Wagenknecht.
 
2. Die als politische Kabarettistin agierende Anny Hartmann.
 
Jawohl, dies ist nämlich ein Meinungsartikel!
 
Beide Damen haben das System der Finanzmacht erkannt und sind in der Lage, diese Erkenntnisse auch publikumswirksam und mediengerecht darzustellen. Die interessante Frage ist:
  Warum spielen Personen wie diese und solche Erkenntnisse in der Politik keine entscheidende Rolle?
Die Macht der Finanzen
Weil die Erwähnung einer Kabarettistin in diesem Zusammenhang ungewöhnlich ist, will ich den Vorschlag, Anny Hartmann zur Bundeskanzlerin, als erstes begründen. In Italien hat der ehemalige Komiker Beppe Grillo das politische System mit radikaler Demokratie neu aufgemischt. Anny Hartmann war eine Bankangestellte mit Diplom und hat von dieser Position aus mit Röntgenaugen erkannt, dass die Banken nicht nur finanzielle Dienstleister sind, was sie sein sollten.
 
Banken haben eine ungerechtfertigte, privilegierte Stellung im Staat, wo sie das Finanzwesen beherrschen, indem sie das Geld, dass sie ausleihen, selber generieren. Private Banken haben das Recht, Geld, das sie nicht besitzen an ihre Kunden per Gutschrift auf ein Konto als Kredit zu gewähren. Sie erzeugen damit Giralgeld, das von anderem Geld nicht zu unterscheiden ist. Wie das funktioniert, wird hier genauer erklärt.
 
Das Verrückte ist, dass dies auch für die Schulden gilt, die Staaten machen und das sind die größten Schulden. Indem sich ein Staat in der Finanzwelt Geld leiht, wo dieses Geld ohne Rücklage oder materielle Absicherung generiert wird, werden die Banken in eine gottgleiche Position gehievt. Der Staat verpflichtet sich mit all seinen Bürgern zur Rückzahlung, während die Finanzwelt nur darauf achtet, dass ihre eigenen, von den Staaten anerkannten, Spielregeln eingehalten werden, ohne dass sie eine Gegenleistung oder sonstige Anstrengung bringen.
 
Anny Hartmann hat, als sie das erkannt hatte, ihren Job bei einer Bank oder Sparkasse gekündigt und es als ihre Aufgabe angesehen, diese Ungeheuerlichkeit in die Öffentlichkeit zu tragen und sie ist Kabarettistin geworden. Anfangs hat sie nur die Absurdität des Finanzsystems geschildert, wo die neoliberale Ideologie ihren Kern hat.
Lachen ist gesund
Die Zuhörer haben teilweise verstanden, worum es geht und waren ihr dankbar für die Aufklärung, andere haben einfach gelacht, weil es sich so verrückt anhört. Es ist so absurd, dass man zur Erleichterung auch darüber lachen kann.
 
Doch es ist Realität und der voller Ernst.
 
Warum ist die Erkenntnis dieses zentralen Widerspruchs im finanziellen Verhältnis zwischen Staaten und Finanzwelt nicht in einer politischen Partei aufgetaucht? Anny Hartmann war wohl klug genug, es nicht selbst dort zu versuchen. Warum ist Sie nicht ein Politstar z.B. der SPD geworden?
Die politische Partei, ein Auslaufmodell
Diese Frage kann nur so beantwortet werden:
 
Eine politische Partei, deren Musterfall die SPD als älteste Partei Deutschlands ist, kann keine systemkritischen Gedanken von unten aufnehmen und eine solche Partei kann diese Gedanken auch selber nicht produzieren. Die politische Partei als Organisationsform ist ein veraltetes Modell aus der Zeit, ehe das Automobil erfunden wurde. Auch dazu gibt es hier eine ausführliche Betrachtung.
 
Kurz rekapituliert:
 
Die politische Partei von 1850 erlaubt den Aufstieg von Personen von ganz unten, z.B. aus einer Arbeiterfamilie, bis ganz oben in die Regierung. Sie erlaubt aber nicht das Eindringen neuer Ideen von unten, bis zur Spitze, sondern nur, dass eine Person von unten, am Ende auf der Karriereleiter angekommen, ihre Ideen, die sie dann noch hat oder die ihr dann zugetragen werden, von oben aus propagiert und mit Macht durchsetzt.
 
Eine Frau Hartmann hätte in so einer Partei weniger Chancen als ein Herr Schleim, der sich langsam nach oben schiebt, die Linie der Partei überzeugend vertritt und mit Glück und Sympathiewerten in ein hohes oder höchstes Parteiamt rutscht.
Was eine Regierende wissen sollte
In Regierungsposition brauchen wir aber solche Personen, die wenigstens das System durchschauen, in dem sie operieren, und das Finanzwesen ist schon lange das Zentrum der politischen Macht. Es ist nicht mehr das Militär!
 
In unserer jetzigen Regierung ist eine solche Person, mit finanziellem Durchblick und konsequentem Handeln danach, nicht zu erkennen.
 
Die ehemalige Trampolin-Springerin Annalena Baerbock ist weit davon entfernt. Viel weiter als die ehemalige Bankangestellte Anny Hartmann. Annalena ist nicht sehr weit von der Regierung, aber meilenweit von der Erkenntnis der finanziellen Zusammenhänge:
 
Zwischen Schuldenaufnahme und Finanzmacht, zwischen US-Politik und der Stellung des Dollars in der Welt, zwischen der privaten Zentralbank der USA und dem Militär-Etat, zwischen dem wirtschaftlichen Defizit und dem Export von US-Dollars in den Rest der Welt und der Verhinderung von Nord Stream 2, um die Finanzen Russlands, also den Rubel, trotz der immensen Ressourcen im größten Land der Welt klein zu halten.
Wo ist die Linke?
Die zweite Frau, welche die ökonomischen Zusammenhänge erkennt und die ständige Umverteilung hin zu den Großgeldbesitzern abschaffen würde, ist Sarah Wagenknecht. Auch sie sollte in einer Position sein, wo diese Erkenntnisse gebraucht werden und wo man sie in konkrete Politik umsetzen kann.
 
Sarah Wagenknecht hat den Mut und die Möglichkeit, ihre Kritik am neoliberalen System immer wieder in der Öffentlichkeit darzustellen und mit großer Glaubhaftigkeit zu vertreten. Sie hat Substanz, Intellekt und Überzeugungskraft.
 
Die Macht ist nicht auf ihrer Seite und selbst in der eigenen Partei, der Linken, hat sie viele Widersacherinnen. Sie hält sich nicht an die Spielregeln des Parteimodells der Linken, das fast genau so alt ist wie das der SPD und teils auf die SPD, die KPD und andere Organisationen zurückgeht.
 
Ich bin kein Kenner dieser Historie, ich sehe nur, dass dieses Modell der politischen Partei aus dem vorvorigen Jahrhundert nicht mehr funktioniert, es bringt keine Erkenntnisse zustande, sondern nur Gefolgschaft, die von der Jugend inzwischen verweigert wird.
Grün und fettig ist die Olive
Die Grünen sind so jung, dass Gründungsmitglieder noch unter den Lebenden sind. Einer ist sogar Ministerpräsident. Und der Straßenkämpfer Joschka Fischer war Außenminister. Doch gerade er hat es zu verantworten, dass die Grünen zu Oliv-Grünen mutiert sind.
 
Nach dem Untergang des Nazi-Reiches waren sich alle jungen Kräfte in Deutschland West und Ost einig, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg und militärische Aktionen ausgehen sollten. Alle Nachbarn, sogar die Franzosen, haben uns das abgenommen. Die nationale Volksarmee der DDR war, so lange sie bestanden hat, nie an einem Krieg beteiligt.
  Mit dem Überfall auf Jugoslawien ist diese Doktrin in der Regierung, in der Joschka Fischer Vizekanzler war, durchbrochen worden, zwar nicht gegen einen direkten Nachbarn, aber gegen ein etwas weiter entferntes Land, das Deutschland nicht feindlich gesonnen war.
 
Die Grünen sind bis heute von der Aggression gegen Serbien nicht abgerückt, im Gegenteil, sie billigen inzwischen deutsche Kriegseinsätze in Afghanistan und Mali und nennen das militärische Missionen, Friedenseinsätze oder Verantwortung übernehmen.
 
Grüne Politikerinnen unterstützen die Einkreisung Russlands durch die NATO. Annalena Baerbock repräsentiert diese zweite Generation der Grünen: Machtpolitik an der Seite der USA, um die militärische und finanzielle Weltherrschaft ins 21. Jahrhundert zu retten, den Besitzstand zu wahren und das Wohlstandgefühl ein bisschen ans Klima anzupassen oder umgekehrt, die Klimarettung ans Wohlstandsgefühl anzupassen.
 
Der nächste Wahlkampf wird schlapp, weil es nichts zu wählen gibt. Das passt wie die Maske ins Gesicht.
Medien und Politik arbeiten Hand in Hand, um eine Pandemie aufzubauschen und die Menschen einzuschüchtern oder stumm zu schalten. Das Corona-Virus ist riesengroß und die Menschen sind winzig klein. Wer sich nicht klein genug fühlt, wird klein gemacht.
 
Wie konnte es zu dieser Verschiebung der Perspektive kommen? In zehn Stufen wurde das Phänomen Corona übersteigert und aufgeblasen.
Täglich werden erschreckende Zahlen präsentiert.
 
Die Zahl der durchgeführten Tests wird immer verschwiegen. Diese Zahl ist aber entscheidend, um zu beurteilen, was die anderen Zahlen bedeuten. Ob es sich um 10.000 positive Testergebnisse bei 100.000 Tests oder um 20.000 bei einer Million Tests handelt, ist entscheidend. Einmal sind es 10% der Getesteten, ein andermal nur 2%, obwohl die Zahl sich doppelt so groß anhört.
  Wer Testergebnisse ohne Bezug zur Zahl der Tests präsentiert, will mehr vortäuschen, als da ist. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verfährt so jeden Tag.
  Mit der Zahl der Tests steigt die Zahl der positiven Ergebnisse. Es wäre idiotisch anzunehmen, dass bei allen nicht Getesteten keine Viren im Speichel sind. Der Begriff Neuinfektionen tut aber so, als würden Viren neu auftauchten. Neu sind nur die Tests. Zum Begriff "Infektionen" kommen wir noch.
  Mit der Zahl der Tests steigt ebenfalls die Zahl der Todesfälle, weil man alle Verstorbenen, die positiv getestet wurden, als Corona-Tote hinzu zählt, unabhängig davon, woran sie gestorben sind. In einem späteren Artikel wird der Zusammenhang mit Statistik genau analysiert.
 
Tests und ihre Ergebnisse stehen im Mittelpunkt aller Entscheidungen. Ein Test ist aber immer nur ein Modell der Realität. Wer näher an die Realität heran will, muss sich auf medizinische Fakten und mathematische Statistik einlassen. Die harte Realität sind nicht Testergebnisse, sondern Erkrankungen und Sterbefälle.   Weltweit sind bis Anfang Dezember 2020 mit und an Covid-19 laut der Johns-Hopkins-Universität 1.568.734 Menschen verstorben. Das sind schrecklich viele, aber nur etwa 1% aller Toten.  
Die Formel "mit und an" bedeutet nur, dass sie positiv getestet waren und später verstorben sind. Die meisten waren sehr alt und viele auch anderweitig erkrankt. Inzwischen gibt es hier die statistisch fundierte Abschätzung der Korrelationen von "Sterbefällen im Zusammenhang mit Corona". Das Ergebnis: Der Korrelationsfaktor ist höchstens 1/2, entsprechend 50%.
 
Das bedeutet, nur ein Drittel der mit Corona Verstorbenen kann man als Corona-Tote anrechnen.
Das erklärt die Vehemenz, mit der bestimmte Virologen, leider auch Politiker und Medien, die ständig variierenden Zahlen der Neuinfektionen und Inzidenzen betonen, die nichts mit der Sterblichkeit direkt zu tun haben. Sie steigen mit der Zahl der Tests und zeigen nur die Ausbreitung der Viren an.   Die Maßnahmen sind unorientiert und nicht überzeugend. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass viele Menschen, auch unter den Verantwortlichen, ahnen oder sogar wissen, dass die Maßnahmen aus verschiedenen Gründen wenig Wirkung haben und dass die Sache doch viel harmloser ist, als in der Öffentlichkeit dargestellt.
 
Aber die Maschine der Test-Labors und der pharmazeutischen Industie läuft auf Hochtouren. Das lässt sich nicht stoppen. Schon die millionenfach durchgeführten Tests sind ein Riesen-Geschäft und Impfungen erst recht. Auch Gesichtsmasken sind ein Renner und Politiker von CDU/CSU haben daran mitverdient.
Covid-19 unterscheidet sich von einer Grippe-Epidemie durch schnelle Ausbreitung dieses Typs und ganz entscheidend durch die Identifikation des Virus mittels PCR-Tests. Das ist etwas, das man zum ersten mal 2020 so durchgeführt hat und hoffentlich in Zukunft bei einer vergleichbaren Epidemie nicht mit ähnlicher Intensität wiederholen wird. Jeder kann sich selber ausmalen, wohin das führt.
Die positiven Testergebnisse werden offiziell Neuinfektionen genannt. Sie sind, wie schon gesagt, nicht neu und es sind, nach üblichem Sprachgebrauch keine Infektionen. Infektion ist nach dem allgemeinen Sprachverständnis eine Reaktion des Körpers, z. B. auf ein Virus, in Form von Erkältungssymptomen und Fieber, einer sogenannten Grippe.
 
95% bis 98% aller Personen, bei denen Sars-Covid-2-Viren durch PCR-Test gefunden werden, haben keinerlei Symptome, sie sind nicht infiziert und es folgt keine Erkrankung. Das Wort Neuinfektionen für positive Testergebnisse täuscht sehr viel mehr Krankheit vor, als da ist.  
Trotz massiver Kritik an dieser Falschaussage, ist das N-Wort aus den Nachrichten nicht verschwunden. Es wurde lediglich als neuer Begriff die Inzidenz eingeführt, die ebenso auf Testergebnissen basiert und suggeriert, dass positive Testergebnisse Neuinfektionen, also Krankheitsfälle, sind.
Der Inzidenz-Wert beschreibt die Ausbreitung des Virus, nicht die Zahl von Erkrankungen oder die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen. Bei Kindern ist ein hoher Inzidenz-Wert harmlos, bei Pflegeheim-Bewohnern ist die Gefahrenlage umgekehrt, dort sollten überhaupt keine Viren eindringen, egal, wie hoch oder wie niedrig der Inzidenz-Wert ist.
Die Landesanstalt für Medien NRW,
Untertitel Der Meinungsfreiheit verpflichtet
beanstandet hier Folgendes:
In dem Abschnitt wird behauptet, dass Menschen, die mit einem Virus, wie dem Sars-Covid-2-Virus, infiziert
sind, Krankheitssymptome haben müssten; andernfalls seien sie nicht "infiziert". Daher täusche das Wort
Neuinfektionen viel mehr Krankheit vor, als tatsächlich da sei. Auch dies wird nicht belegt.
In diesem Zusammenhang ist allerdings zu berücksichtigen, dass eine Infektion erst einmal nur bedeutet, dass
der Erreger im Körper vorhanden und in der Lage ist, sich zu vermehren. Der Begriff sagt jedoch nichts darüber
aus, in welchem Stadium der Infektion ein Mensch sich befindet, ob er krank oder ansteckend ist. Das Wort
"Infektion" wird fälschlicherweise umgangssprachlich oft mit "Krankheit" gleichgesetzt. Personen können aber
auch infiziert sein, ohne Krankheitssymptome zu zeitigen
Ersteres wird nicht behauptet, es wird nur gesagt, dass sie keine Symptome hatten.
Letzteres ist im Prinzip richtig. Der Text wurde geändert. Es wird erklärt, dass der übliche Sprachgebrauch gemeint war und nicht der medizinische. Die Nachrichten, in denen die Zahl der positiv Getesteten als Neuinfektionen täglich verkündet wurden, richten sich nicht an Mediziner, sondern an das breite Publikum. Die Irreführung des Publikums hat also stattgefunden.
Die Maßnahmen (Massentests, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen) wurden verstärkt, das Virus breitet sich weiter aus. Das wäre eigentlich ein Anlass, an der Wirksamkeit der Maßnahmen zu zweifeln.
  Der Unmut gegen die Corona-Maßnahmen entsteht, weil die Maßnahmen lebensfeindlich sind. Lebensfunktionen (Atmen, Reden, Wirtschaften) und Lebensfreude (menschliche Kontakte) werden unterdrückt, um ein Testziel zu erreichen, nämlich maximal 50 positiv Getestete auf 100.000 Einwohner, also 1 positiver Test auf 2.000 Einwohner, was leichter zu verstehen ist.
 
Würde man in einem Dorf von 2000 Einwohnern leben, und man erführe, dass innerhalb einer Woche ein oder zwei Leute positiv auf Corona-Viren getestet wurden, würde man sich kaum aufregen. Zumal man weiß, dass nur etwa 5% solcher Testergebnisse zu einer Infektion führen. Das wäre ein Krankheitsfall in 5 Monaten.
Das Ausbreiten des Virus ist ein statistischer Prozess, diktiert vom Zufall. Das bedeutet im Klartext, den Weg, den ein Virus nimmt oder genommen hat, kann man prinzipiell nicht verfolgen. Viren der gleichen Art sind ununterscheidbar. Wenn wir in Gedanken so tun, als könnten wir sie wie einen Täter im Krimi verfolgen, dann machen wir uns etwas vor.
 
Wenn Person A laut Test Viren in sich hat und einer Person B begegnet, die dann später getestet wird und bei der ebenfalls Viren nachgewiesen werden, dann heißt das nicht, dass Person A Person B angesteckt hat. Man kann nicht ermitteln, ob Person B nicht schon vorher von dem Virus befallen war oder von anderer Seite Viren aufgenommen hat.
 
Das gilt ganz besonders dann, wenn die Viren in einer sogenannten Pandemie schon überall vorhanden sind.
 
Es macht keinen Sinn, ihre Spur zu verfolgen, weil es keine Spuren gibt, bzw. es gibt viel zu viele Spuren. Könnte man die Wege des Virus wie Spuren im Schnee verfolgen, dann hätte man die Ausbreitung längst gestoppt. Viren kommen von überall her und gehen überall hin, es ist ein dynamischer, statistischer Prozess, der vom Zufall bestimmt wird.
  Im Gegensatz zu den Viren, sind Personen aber leicht identifizierbar. Diese Tatsache verleitet dazu, Personen zu registrieren und Begegnungen von Personen zu verfolgen, um damit den Viren auf die Schliche zu kommen.
  Das ist ein Denkfehler.
 
Man sucht nach Viren und findet Kontaktpersonen. Die menschlichen Kontakte sind kein Abbild der Wege, den die Viren nehmen. Man kann sich das zwar im Kopf so vorstellen, es entspricht aber nicht der Realität.
  Die Realität der Virenausbreitung entspricht einem viel geringeren Kenntnisstand als die allgemeine Vorstellung davon.  
Diese Überlegung ist schwierig, weil sie ungewohnt ist. Wir sind es nicht gewohnt, völlig ununterscheidbaren Objekten zu begegnen, deren Bewegung vom Zufall bestimmt ist, die aber eine Wirkung auf Personen ausüben und sich dabei unkotrolliert vermehren.
 
Wir müssen diese Situation einer Art Halbwelt, die Welt der Viren, als Realität anerkennen. Statistik erweitert das Wissen, auch über den Zufall.
 
Das bedeutet, dass sowohl die Registrierung von Besuchern eines Restaurants mit Auswertung im Gesundheitsamt, als auch die Corona-App auf dem Handy nicht erfolgreich sein können. Wenn man damit einen Treffer landet, ist es Zufall. Wenn man es sehr oft macht, tritt der Zufall öfter ein, aber es werden keine Spuren entdeckt, die man verfolgen kann.
  Die Nebenwirkungen dieser Maßnahmen sind aber sicher, sie spielen sich in der alltäglichen Realität ab: Registrierte Personen, Smartphones und digitaler Abgleich von Daten. Die Personen sind unterscheidbar, der Weg der Personen wird durch die App registriert.
 
Sicher ist, dass auf diesem Weg eine Beobachtung und Registrierung von Personen stattfindet. Ob das Protokoll die Kontakte irgendwie anonymisiert, können wir nicht nachprüfen. Überwachung ist möglich und ist dann auch kein Zufall.
Die Merkel-Statistik
Den Maßnahmen der Kontaktbeschränkungen, die wenig Erfolg zeigen, liegt ein falsches Verständnis von Statistik zugrunde. Man stellt sich die Ausbreitung von Viren so vor wie eine Diffusion, also eine molekulare Bewegung, die ein Gleichgewicht anstrebt.
 
Bei so einer molekularen Zufallsbewegung kann man die Ausbreitung an jeder beliebigen Stelle reduzieren und erhält einen Effekt so ähnlich wie beim Abkühlen einer Flüssigkeit.
 
Ganz anschaulich: Wenn ich eine Flasche Sekt in einen Kühler stelle, wo sich ganz unten Eiswürfel befinden, wird die gesamte Flasche abkühlen, weil die Flüssigkeit ein thermisches Gleichgewicht anstrebt (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik).
Klick  
Analog dazu, könnte man glauben, wenn man die statistische Ausbreitung von Viren an leicht erreichbaren Stellen reduziert, wird sich die Ausbreitung in den Ansteckungsherden ebenso reduzieren.
 
Diese Taktik wird bekanntlich von Frau Merkel propagiert und deshalb möchte ich sie die Merkel-Statistik nennen. Sie beruht auf physikalischen Vorstellungen aus der Thermodynamik.
  Die Theorie beschreibt eine Zufalls-Bewegung von Molekülen, ist aber aus zwei Gründen nicht auf die Ausbreitung von Viren anwendbar:
  1. Viren sind keine Moleküle, sie haben die Eigenschaft, dass sie sich in manchen Personen vermehren, in anderen nicht.
  2. Es entsteht kein Gleichgewicht wie bei der Diffusion oder einem Wärmeaustausch, sondern es bleibt ein dynamischer Prozess mit Schleusen, Ansteckungsherden und Vermehrung der Objekte (der Viren).
  Es ist Illusion, zu glauben, Maßnahmen an der einen Stelle würden die Virenausbreitung an einer anderen Stelle wesentlich beeinflussen. Besonders abwegig ist die Maßnahme Schulen und Kindergärten zu schließen oder dort strenge Maßnahmen vorzuschreiben, um das Leben der Omas und Opas zu retten. Das scheint direkt von Frau Merkel mit ihrer diffusen Vorstellung von der Virenausbreitung zu kommen. Sie ist weder Großmutter noch hat sie Kinder.
 
(Ergänzung vom 26.01.2021)
4. Schritt zur Psychose:
Die Unwissenheit des Publikums ausnutzen
Je mehr Menschen es gibt, um so mehr ist entscheidend, dass wir Statistik anwenden, um Zusammenhänge zu verstehen. Statistische Zusammenhänge haben eine andere Struktur als familiäre, hierarchische oder kausale Zusammenhänge. Das Erbgut kommt von der Mutter und vom Vater, der Befehl kommt vom Vorgesetzten, der Regen fällt aus den Wolken. Daraus entwickeln wir unsere Vorstellung von Kausalität.  
Wenn wir die Wechselwirkung aber nicht kennen und auch prinzipiell nicht erfahren können, ist eine statistische Sicht angemessen. Dabei müssen wir menschliche Beziehungen, Autorität und Kausalität ausklammern.
 
Dass nur wenige Menschen Statistik verstehen, ist nicht Dummheit, sondern ein Fehler des Bildungssystems. Statistik ist nicht schwierig, sondern nur fremd, aber zum Verständnis der Wirklichkeit großer Zahlen und bei zufälligen Ereignissen ist sie unvermeidbar. Warum? Weil wir ohne Statistik fast gar nichts über zufällige Prozesse wissen können.
  Die Ausbreitung eines Virus ist ein statistischer Prozess, der vom Zufall gesteuert wird. Es besteht während der Ausbreitung kein statistisches Gleichgewicht, also keine Gleichverteilung. Es gibt Verdichtungen, wo Viren und Infektionen mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten.
 
Solche Verdichtungen (dramatischer und englisch: hotspots) sind nicht durch Personen gekennzeichnet, sondern durch lokale Gruppenereignisse in bestimmten Situationen, Regionen oder Begegnungsstätten. Sie müssen, wenn es dort vermehrt Erkrankungen gibt, durch lokale Maßnahmen entschärft werden. Dazu sind auch Tests, besonders Schelltests, hilfreich.
 
Wer aber die Menschen schockieren und von oben herab gängeln will, sagt einfach folgendes:
"Ich kenne die Wahrheit über die Ausbreitung des Virus und wenn du meinen Regeln nicht folgst, wirst du bestraft, denn du verursachst den Tod von unschuldigen Menschen." So etwa reden unsere Politikerinnen.
  Wenn in einer Familie Kinder, Eltern und Großeltern zusammen kommen, sich unterhalten, essen und trinken, wenn dann später eine Person infiziert ist, dann ist es falsch zu sagen: Du bist schuld, du hast sie angesteckt. Ursache der Ansteckung ist das Treffen und auch das nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Es kann Zufall sein, dass die Ansteckung gerade danach festgestellt wird.
 
Selbst, wenn die Ansteckung bei dem Treffen erfolgte, sind alle Beteiligten, außer Kindern, in gleicher Weise verantwortlich, an erster Stelle die angesteckte Person. Wenn es gerade die Oma war, dann hat sie sich selbst der Ansteckung ausgesetzt, weil sie es vorgezogen hat, nicht alleine und isoliert zu bleiben.
 
Wenn die Bundeskanzlerin in einer emotionalen Rede sagt, dass am Ende jemand für den Tod der Oma die Verantwortung trägt, ist das objektiv falsch. Die Vorstellung einer persönlichen Ansteckung ist falsch und ebenso falsch ist die Zuweisung einer Schuld.
 
Es entspricht nicht der Realität der ununterscheidbaren Viren, deren Weg man nicht verfolgen kann. Daran ändert sich nichts, wenn Frau Merkel, die weder Kinder noch Enkel hat, in ihrer Rede mehrfach das Wort Wissenschaft benutzt.
 
Wissenschaftlich ist die statistische Sicht in Form von Korrelationen. Alles andere ist vielleicht sympathisch, ist aber unrealistisch. Und es ist verantwortungslos, gutgläubigen Kindern auf diese Art Angst zu machen und den Kindern einen Schuldkomplex einzureden.
Bei Covid19 wird die Zahl der Todesfälle kaum je genannt. Sie ist im Vergleich zu den positiven Tests äußerst gering. Man könnte realistisch und verkürzt sagen, ein schwaches Virus mit großer Verbreitung tötet wenige, schwache Menschen.
 
Die Zahl der Corona-Toten wird aber so definiert, dass alle Verstorbenen, bei denen das Virus entdeckt wurde, als Corona-Tote gezählt werden, egal, wie alt sie sind und egal, wie krank sie vorher schon waren. Das mittlere Alter der Corona-Toten liegt deutlich oberhalb der durchschnittlichen Lebenserwartung. Die Gefahr durch Corona ist damit ein Teil der Todesgefahr, die prinzipiell im menschlichen Leben besteht.
 
Verschwiegen werden uns auch die vielseitigen Möglichkeiten zur Behandlung von Covid19, sie sind der Behandlung von Grippe, verursacht durch andere Corona-Viren, sehr ähnlich. Seit dem Auftauchen des Virus haben sich diese Möglichkeiten wesentlich verbessert. Der Öffentlichkeit dürfte aufgefallen sein, wie schnell prominente Patienten wieder genesen.
  In einem Land mit guter medizinischer Versorgung und sozialer Krankenversicherung kommt die fortgeschrittene Medizin der ganzen Bevölkerung zugute. Eine Schwachstelle sind Alten- und Pflegeheime. Dort gibt es die meisten Todesfälle und die höchste Ansteckungsgefahr. Aber genau, wie es an Personal fehlt, fehlt es dort auch an der Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden und der um Popularität und Wiederwahl bemühten Politiker.
 
Altenheime und Pflegeeinrichtungen sind keine angenehme Umgebung und werden deshalb gerne aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit ausgeblendet. Wer aber die Aussagen der Statistik und die harten Zahlen ernst nimmt, erkennt schnell, dass an dieser Stelle mit wohl durchdachten Maßnahmen und Aufwertung des Personals viel mehr zu erreichen wäre, als mit der Schließung von Fitness-Studios.
Wenn Behauptungen und Lehren in die Welt gesetzt werden, die nicht zu beweisen und einfach zu widerlegen sind, gibt es schnell eine große Zahl von Ungläubigen. Je fragwürdiger die Lehre ist, um so heftiger werden die Ungläubigen bekämpft. Im Mittelalter wurden Hexen und Häretiker verbrannt, weil sie den katholischen Priestern nicht glauben wollten und diesen Unglauben öffentlich bekannten oder erkennen ließen.
 
Heutzutage wird niemand mehr verbrannt, aber die Meinung der Ungläubigen wird immer noch mit allen Mitteln bekämpft. Sie werden ignoriert, diffamiert und von den Medien ausgeschlossen.
  Bei der Bekämpfung der Zweifler ist man nicht zimperlich. Man bezeichnet sie in den Medien als Spinner, Covidioten, Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Reichsbürger, Krawallmacher. Neuerdings wird das Wort Querdenker als universelles Schimpfwort eingesetzt für Menschen, die nicht der Regierung, den Medien und dem Mainstream der Meinung folgen, sondern selber denken.
  Als im August 2020 die großen Demos in Berlin stattfanden, wurde in den konformen Medien mächtig gefälscht. Die Zahl der Teilnehmer wurde mit 20.000 bis 30.000 angegeben. Dazu diente ein Foto, auf dem etwa 20.000 Menschen zu sehen waren. Später konnte anhand des Schattenwurfs nachgewiesen werden, dass dieses Bild zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung aufgenommen wurde.
 
Systematisch wurde verschwiegen, dass Robert Francis Kennedy, der Sohn des ermordeten Robert Kennedy und Neffe des ermordeten Präsidenten dort eine Rede hielt. Von dieser Rede gibt es professionelle Video-Aufzeichnungen. Bei einem Schwenk der Kamera ins Publikum ist leicht zu erkennen, dass es sich um zehn mal so viele Menschen handelte, wie in den großen Medien behauptet.
 
Es ist auch zu erkennen, dass ganz überwiegend völlig normale Bürger unterwegs waren und dass Reichsbürger mit ihren schwarz-weiß-roten Fahnen eine winzige Minderheit bildeten, wie im normalen Leben auch. In den Nachrichten wurden die Reichsbürger jedoch zur dominanten Gruppe hochstilisiert, so als wenn die Berichte im Fernsehen von Sympathisanten dieser Verfassungsgegner gemacht worden wären.
 
Nach dieser Desinformationskampagne gegen die Teilnehmerinnen ist die Teilnehmerzahl an solchen Protesten zurück gegangen. Die Leute sind eingeschüchtert und haben teilweise resigniert. Wenn Regierung, Medien, Polizei und Verwaltung zusammen gegen das Volk vorgehen, kann Protest nur schwer aufkommen.
Das merkwürdige an der Corona-Debatte in Deutschland ist, dass sie im Fernsehen von Politikern, Journalisten und einem Virologen geführt wird. Normale Mediziner kommen nicht zu Wort. Deshalb geht die härteste Kritik an den Maßnahmen der Regierenden von Medizinern aus, welche glauben, die Gefahr einer Krankheit besser als Politiker beurteilen zu können, auch besser als Virologen, die sich auf Laborarbeit konzentrieren.
  Die Corona-Krise ist für Politiker ein fruchtbares Feld, um sich ohne großes Risiko und ohne viel Einsatz von Gehirn zu profilieren. Die Corona-Politik besteht aus Ordnungsmaßnahmen, die leicht zu erlassen sind und deren Wirkung nicht einmal nachgeprüft wird. Man verordnet Versammlungsverbote, Distanz und Masken.
 
Wer den Trend der Ängste anführt, liegt vorne bei den Umfragen. Das ist einerseits merkwürdig, es deutet darauf hin, dass die Angst ein tiefliegendes Bedürfnis oder Trauma ist, verursacht durch die viel krasseren, akuten Bedrohungen der Umwelt, des Klimas und der materiellen Existenz durch das ausufernde und absurde Finanzsystem.
 
Ernsthafte Probleme der Politik treten in den Hintergrund.
Kanzlerin Merkel lenkt die öffentliche Auifmerksamkeit sanft an der Realität der unbewältigten Probleme vorbei. Die große Mehrheit folgt ihr gerne, obwohl das Volk sich nicht wie die Kanzlerin aus der Verantwortung zurückziehen kann und die enormen Schulden, welche die Maßnahmen verursachen, bezahlen muss.
 
Jetzt geht es bei der Union um den zweiten Rang in der Beliebtheit. Der geschickteste Taktierer ist Markus Söder.
Er trägt im Bund keine Verantwortung und konzentriert sich auf seine Rolle als Meinungsführer in Richtung etwas härterer Maßnahmen. Das scheint der Trend zu sein. Armin Laschet, der auf leichte Lockerungen gesetzt hat, gerät ins Hintertreffen. Die Medien verwechseln wieder einmal Sebstbewusstsein und starkes, männliches Ego mit Kompetenz.
  Das verwirrende Spiel der Politik macht Corona zum politischen Moment des Vorwahlkampfes, zeigt uns aber auch, wie beliebig die einzelnen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus sind. Heute dies und morgen das.
Die ersten Nachrichten kamen aus China. Es war die Rede von einer Grippewelle, die sich von der Stadt Wuhan sehr schnell ausbreitet und durch ein Corona-Virus verursacht wird, das 2019 auf den Menschen übergesprungen ist. Das entscheidende Charakteristikum der Krankheit Covid19 war die Neuartigkeit und die schnelle Ausbreitung.
 
In China, wo bekanntlich die Menschen in Millionenstädten sehr dicht beieinander leben, reagierte man mit drastischen lock-down-Maßnahmen. Die globale Ausbreitung konnte trotzdem nicht verhindert werden.   Eine zweite Schreckensmeldung kam aus Italien, wo das Virus in Altenheime eindrang. Die schlecht organisierten lokalen Behörden waren nicht in der Lage, die Epidemie in den Griff zu bekommen. Es starben viele Menschen in der Altersgruppe von 80 bis 100 Jahren, weil man sie, statt in gut ausgerüstete Krankenhäuser, in Pflegeheime verlegte.
  In den USA weigerte sich der egozentrische Präsident, die Epidemie klar zu sehen und tat nichts für die Verbesserung des Gesundheitssystems, das die ärmere Bevölkerung der USA nicht wirklich schützt. Die Zahlen klingen für uns hoch, weil die Einwohnerzahl mehr als vier mal so hoch ist und viele Millionen Menschen sind nicht krankenversichert.
 
Solche und ähnliche Meldungen, auch aus Brasilien und Iran, werden bei uns ständig wiederholt, sie schockieren Menschen, aber mit der Situation in Deutschland haben sie nichts zu tun. Wir haben ein zwar teures, aber gut funktionierendes Gesundheitssystem, auf das man sich verlassen kann.
Wir erinnern uns an die Bilder, als ein Transport von Särgen in der Tagesschau gezeigt wurde. Solche Szenen gibt es sonst nur in Filmen. Sie schockieren und gruseln das Publikum. Als Nachricht haben sie kaum einen Wert, weil sie zu jeder Zeit und überall aufgenommen sein könnten.
 
Damals wurde auch damit argumentiert, dass jede Corona-Tote die eigene Großmutter sein könnte. Damit kann man Kinder schockieren, so lange, bis sie psychische Schäden erleiden.
 
Der Tod ist dem Menschen fremd geworden und in weite Ferne gerückt, daher können die Medien mit dem Tod Emotionen entfachen und daraus Profit ziehen. Durch die tägliche Angstmache ist es so weit gekommen, dass die Angst vor Corona größer ist als die allgemeine Todesangst.
Wer 1+1+1+1+1+1+1+1+1+1 zusammenzählen kann, erkennt leicht Folgendes: Durch ständige Wiederholung der falschen und übertriebenen Behauptungen in allen großen Medien und die immer wieder gesteigerte Zahl der Tests, ist das Phänomen Corona im Bewusstsein der Öffentlichkeit schnell auf das Zehnfache seiner wirklichen Größe angewachsen.
  Die Angst ist zu einer Psychose ausgeartet, aus der Virologen, Politiker und Medienmacher, aber auch die Masse der Gläubigen nur schwer ohne Gesichtsverlust heraus können. Das ist die eigentliche Corona-Krise.
 
Die wichtigste Rolle bei diesem Hype spielt der PCR-Test und sein Hauptvertreter in den Medien, namentlich Christian Drosten, der selber einen Test mit 45 Zyklen entwickelt hat und auch weltweit propagiert.
  Ein PCR-Test besteht in der ständigen Wiederholung des Kopierens von RNA-Abschnitten im Labor. Es sind Riesenmoleküle, die Erbinformationen enthalten und sich selbst kopieren. Das geht in Zweierpotenzen, nicht exponentiell, wie oft gesagt wird. Aus 1 werden 2, aus 2 werden 4, aus 4 werden 8. Schließlich ist der Faktor der Vervielfältigung 2 hoch 45. Mit diesem Faktor im PCR-Test, werden aus einem Fragment im Speichel der getesteten Person mehr als 128.000.000.000.000.
 
Da es sich um einen biologischen und nicht um einen mathematischen Prozess handelt, kann nicht jede Kopie fehlerfrei sein. Das ist auch der Grund, warum Erbgut ständig mutiert.
Jeder Fehler, der im PCR-Test auftritt, wird in den folgenden Zyklen ebenfalls immer wiederholt und verdoppelt. Herr Drosten behauptet jedoch (in seinem Podcast Coronavirus Update Nr. 118 des NDR), dass der Fehler bei seinen Tests exakt gleich Null sei.
  Diese Behauptung ist wissenschaftlich nicht zu halten, schon deshalb nicht, weil es kein Verfahren gibt, die Tests mit einer höheren Genauigkeit zu überprüfen und dadurch die Behauptung zu beweisen oder zu widerlegen (Karl Popper!). Es gibt auch keine Möglichkeit, ein bestimmtes Virus mit Sicherheit medizinisch zu diagnostizieren, weil es keine eindeutigen Symptome gibt. Der Nachweis der Krankheit Covid19 ist der Nachweis des Virus Sars-Covid-2.
  Der PCR-Test lässt sich also nur durch sich selbst bestätigen. Der Nachweis durch Antikörper ist weniger genau und kann die Fehlerquote Null keinesfalls bestätigen. Die Behauptung des Herrn Drosten ist nur durch sich selbst belegt. (Das ist einfache Logik, wer es nicht glaubt, sollte die letzten Zeilen hier noch einmal nachlesen.)
  Christian Drosten verkündet uns also ein Dogma, das nur durch seine eigene Behauptung gestützt wird und unmöglich zu beweisen ist. Dies erinnert stark an das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes. Das könnte auch der Grund sein, warum der Herr Bundespräsident ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen hat.
  Drosten geht aber noch weiter. Im gleichen Podcast sagt er in seiner bekannt leichtfüßigen Art: Bei den 75- bis 84-Jährigen liegt die Sterblichkeit bei 7,3 Prozent - und bei denjenigen über 85 Jahren stirbt fast jeder Dritte. Das ist dann so viel wie bei den Pocken im Mittelalter.  
Das ist Panikmache, die kaum zu überbieten ist. Damals starb ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Drosten übertreibt hier, wenn man es nachrechnet, nicht etwa um einen Faktor 10 oder 100, sondern um einen Faktor 10.000 und die Altersgruppe, die er heranzieht, liegt fast 10 Jahre oberhalb der durchschnittlichen (heutigen) Lebenserwartung. Von den Menschen über 85 Jahren sterben viele. Dazu braucht es kein Corona-Virus und auch keinen PCR-Test.
Die Corona-Psychose wird sich wie alle Psychosen nur langsam auflösen. Wir können aber jetzt schon Positives daraus lernen. Die Maßnahmen sind wenig sinnvoll, aber sie beweisen, wie einfach es ist, umfangreiche und einschneidende Maßnahmen gegen eine in den Medien immer wieder publizierte Gefahr durchzusetzen.
 
Wir sehen auch, wie leicht die Beschaffung von riesigen Geldmengen ist. Kaum beschlossen, schon beschafft und verpufft. Das zeigt der finanzschwachen Bevölkerung, dass irgendwo unermessliche Geldmengen in Billionen vorhanden sind und zwar in den Händen der Großgeldbesitzer. Die Geldmenge ist unbegrenzt und steigt ins Unendliche.
 
Es ist einfach so, dass von privaten Banken und von den Notenbanken Geld aus dem Nichts erschaffen wird, und zwar in Form von Krediten. Kredite an Staaten sind da besonders beliebt, weil es die größten sind und die gesamte Bevölkerung haftet samt Kindern und Enkelkindern. Den Hauptgewinn bei der Pandemie macht die Finanzwelt, die das Geld, das unser Staat sich zur Kompensation der Maßnahmen leihen muss, einfach so per Mausklick erzeugt.
Wer in einer Stunde die Finanzwelt verstehen will,
sollte sich meinen Vortrag bei attac W'tal anhören:
Es geht dabei nicht um Corona, sondern nur um Geld.
Man könnte auch genau so gut Konsens darüber erzielen, endlich mit der Klimapolitik und dem Umweltschutz Ernst zu machen und den Energieverbrauch, den Fleischverzehr, den Flugverkehr und die Flut der schweren Automobile einzudämmen. Sogar der Fetisch Wirtschaftswachstum darf angetastet werden, wenn man es mit dem englischen Wort lockdown umschreibt.
Es gibt viele Dinge, die dem Allgemeinwohl mehr dienen. Zum Beispiel, gesunde Ernährung mit ein wenig Druck durchzusetzen. Oder die Polarisation in Arm und Reich zu reduzieren. Oder direkte Demokratie zu genehmigen oder die Inhalte der Schulerziehung aufzubessern oder all das auf einmal, so, wie es in den Talkshows von der Jugend, von emeritierten Professorinnen und von Querdenkern gefordert wird, so oft sie irgendwo zu Wort kommen.
24.11.2020
Letzte Überarbeitung mit Kürzungen
28.04.2021
klick! Hier nicht aufgelistet ist die Krise der EU, die gar keine Union ist. Es handelt sich um eine Systemkrise seit Jahrzehnten, verursacht durch die absurde Konstruktion, die mit 27 Staaten nicht funktioniert. klick!
Die Medien werden als erstes genannt, weil wir auf Medien angewiesen sind, um Informationen von Dingen zu erhalten, zu denen wir persönlich keinen Zugang haben. Alle Medien können auch falsch informieren. Das lässt sich grundsätzlich nicht vermeiden.
Es gibt von Anfang an eine Diskrepanz zwischen
Sprache und Realität.
Ein Klick und du weißt mehr!
1. Krise in den Medien
Konformismus gegen Demokratie
Das Problem mit unseren Medien ist der alltägliche Realitätsverlust in der Darstellung von Politik, genauer gesagt, der Konformismus der großen Mehrheit deutscher Journalisten mit der Regierung der großen Koalition. Weniger problematisch sind die Meinungen und Thesen einzelner Medienmacher und Journalisten zu unaufgeklärten Ereignissen wie dem Mord an JFK oder dem Einsturz der Gebäude bei 9-11.
 
Es fehlt der Widerspruch gegen Entscheidungen der Regierung, der vor 50 Jahren alltäglich war. Es fehlt die Darstellung von Zusammenhängen, es fehlen Zahlen und ihre Statistik. Statt dessen werden die Beschlüsse verkündet und wiederholt, Positionen der Ministerien bekräftigt, Ergebnisse nicht mehr in Frage gestellt.
  Das ist Konformismus auf breiter Front, ein Angriff auf die lebendige Demokratie und Verachtung der menschlichen Intelligenz.
 
Der Konformismus ist am größten in den TV-Sendungen, welche die größten Einschaltquoten haben (Tagesthemen, Tagesschau), oder in Zeitungen auf der ersten Seite. Konformismus ist schwer zu belegen, weil es nicht auf den Einzelfall ankommt, sondern auf die Häufung.
 
Ganz offensichtlich wurde das 2020, als alle nur noch ein Thema hatten, das Corona-Virus und die Maßnahmen dagegen, die sogenannte Corona-Krise, dann die Lockerung der Maßnahmen und schließlich die Folgen der Lockerung und die Folgen der Folgen...
 
Das ist Konformismus, wo jeder dran fühlen kann, er macht die Zukunft und den demokratischen Wandel unzugänglich. Das Problem mit den Mainstream-Medien besteht darin, dass sie uns das Denken abgewöhnen. Wohin das auf die Dauer führt, sehen wir in den USA.
Aktueller Einschub 22/23.09.2020
Das Falschwort Neuinfektion
Wie ungeniert Medien und Politiker mit der Wahrheit umgehen, erkennt man daran, dass längst widerlegte Behauptungen ständig wiederholt werden, bis sie sich dann doch durchsetzen. Im Fall Corona ist dies die steigende Zahl der Neuinfektionen. Dies ist eine doppelte Falschinformation.
 
Die Zahl steigt, wenn die Zahl der Tests steigt. Interessant ist nicht die absolute Zahl der positiven Testergebnisse, sondern der prozentuale Anteil der positiven Ergebnisse an der Zahl der durchgeführten Tests. Und die liegt seit langem bei etwa 1%. Das zeigt, dass die Maßnahmen der Eindämmung nur wenig Effekt haben, weder positiv noch negativ.
 
Diese Erkenntnis von Realität ist unerwünscht, deshalb wird in den Medien Falsches permanent wiederholt.
 
Noch gravierender ist, dass der Begriff Neuinfektionen nicht zutrifft. Es sind keine Infektionen. Eine Infektion liegt dann vor, wenn ein Virus sich im Körper so weit vermehrt, dass ein Infekt, eine Entzündung, eintritt: Symptome wie bei einer Erkältung und dann Grippe mit Fieber. Das ist eine Neuinfektion, nicht der Nachweis von Viren-DNA.
 
Als Falschwort benutzt, täuscht das Wort Neuinfektionen darüber hinweg, dass die meisten positiv Getesteten, insbesondere alle Kinder, gar nicht auf das Virus reagieren, sondern es abwehren oder überwinden. Nur, wenn das Virus eine Infektion verursacht, wird es gefährlich. Genau diese Tatsache wird durch das Falschwort Neuinfektionen übergangen.
 
An dieser Stelle besteht eine Wissenslücke:
 
Das Corona-Virus hat die Eigenschaft, sich auch über Träger zu verbreiten, bei denen keine Infektion eintritt. Wie das genau geschieht, ist nicht erforscht oder nicht bekannt. Dass es so funktioniert, wurde besonders deutlich an dem Fall der Großschlachterei Thönnies: Mehr als hundert positiv getestete Mitarbeiter, keine Infektionen oder Erkrankungen.
 
Wenn man sich in die Welt des Virus hineindenkt, wird diese Merkwürdigkeit verständlich. Ein Virus will nicht Menschen töten oder krank machen, sondern es will sich über die Träger ausbreiten und vermehren lassen. Wenn die Träger schwer erkranken und sterben, ist dies für das Virus ein Verlust. So ist seine DNA strukturiert. Wenn ein Virus sich also schnell ausbreitet, ohne viel Schaden anzurichten, ist es aus der Sicht dieser Existenzform ein Erfolg. Covit-19 ist in diesem Sinne ein sehr erfolgreiches Virus.
 
Die Panikmache beginnt da, wo der Nachweis der DNA, als Neuinfektion bezeichnet wird und man das Virus als Killer von Oma und Opa darstellt oder Fotos von Särgen verbreitet.
 
Viele Menschen fühlen sich gesund und stark genug, sich dem Virus zu widersetzen, sie spüren, dass sie falsch informiert werden und sehen, dass sich Corona zwar erstaunlich leicht verbreitet, aber nur in einer kleinen Risikogruppe Schaden anrichtet.
 
Die schwachen und anfälligen Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern gezielt zu schützen und optimal zu behandeln ist Aufgabe der Medizin, unterstützt durch den Staat und die Allgemeinheit. Falschinformationen und Angst zu verbreiten, und gesunde Menschen, sogar Kinder, durch Gesichtsmasken sprachlos zu machen, leistet dazu keinen konstruktiven Beitrag.
 
So entsteht der Verdacht, dass irgendjemand (Christian Drosten oder Billy Gates) etwas verkaufen will: Millionen Labortests und einen Impfstoff für Milliarden.
Freiheit für Religion und Kunst, aber keine Freiheit von ARD und ZDF
Deutschland ist wieder Weltspitze! In den Corona-Eindämmungs-Charts sind wir ganz vorne dabei. Es handelt sich bei Covid19 aber um eine eher leichte Übung, wie im Sport Badminton und Squash. In Hinblick auf Annalena Baerbock sollte man hier und jetzt (2021) auch Trampolin-Springen erwähnen.
 
Das lenkt uns davon ab, dass im Hintergrund 4 unbewältigte Probleme lauern, die schnell durch irgendein Ereignis zur akuten Krise werden.
  Was uns wie eine Krise vorkommt oder von Medien und Politikern als Krise präsentiert wird, ist fast immer das Ergebnis von groben Fehlern, die auf Dauer nicht behoben oder beseitigt wurden.  
Im Leitmedium Fernsehen besteht der Fehler darin, dass die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten seit Jahren mit den Privaten zu deren Spielregeln konkurrieren, was sie nicht nötig hätten, dass sie also genau wie die Privaten Medien um Einschaltquoten buhlen. Sie setzen Massentauglichkeit als Maßstab, obwohl sie von Staats wegen zur Information und zur Bildung verpflichtet sind.
Wozu Intelligenz gut ist: Intelligenz soll dazu dienen,
das Denken der (erfahrbaren) Realität anzupassen und nicht dazu, das eigene Denken der Meinung anderer (der Mehrheit) anzugleichen.
Die Regierung machte dann einen Fehler, der diesen Trend auf fatale Weise auch noch unterstützt. Es wurde eine Komplizenschaft zwischen Regierung und Öffentlich-Rechlichen Medien hergestellt: Statt die Zuschauer von Zahlungen für das immer mehr kommerzialisierte TV-Programm zu entlasten, wurden sie per Gesetz zu hohen Gebührenzahlungen gezwungen, unabhängig davon, ob sie das Angebot wahrnehmen oder nicht. (Damit wurde das Geldeinnehmen den Sendern leichter gemacht als dem Staat selbst, der seine Einnahmen über Steuern finanzieren muss, die man bekanntlich umgehen kann.)
  Die Zwangsgebühren sind ein absurdes Konstrukt. Rundfunk und Fernsehen sind ja eine geistige Beeinflussung, ähnlich wie Religion oder Kunst, und das darf in einer freiheitlichen Demokratie niemandem aufgezwungen werden, also auch nicht die Bezahlung dafür. Kunst muss keiner kaufen. Aus der Kirche kann man austreten und man zahlt dann auch keine Kirchensteuer mehr. Aus der Fernsehgemeinde kann niemand austreten.
 
Rundfunk, Fernsehen und Mediathek zu bezahlen, ist jetzt Bürgerpflicht. Das ist ein Schritt in den Totalitarismus. Die Anstalten sind damit zum Staatsfunk geworden und das verstärkt und verfestigt die Medienkrise gewaltig. Es polarisiert das Bewusstsein der Bürger und das der Medienmacher und führt in eine dauerhafte Konfrontation:
 
Wir da unten - ihr da oben.
2. Krise der repräsentativen Demokratie
Die zweite Dauerkrise ist die Krise der Repräsentativen Demokratie. Sie zeigt sich jetzt in vielen Ländern, in unterschiedlichen Varianten, besonders deutlich in den USA.
 
Die Form dieser Demokratie stammt etwa aus dem Jahre 1790, als es weder Eisenbahn noch Telefon, noch Film, Funk und Fernsehen gab.
 
Die Stimmabgabe ist eine Informaton über den Willen der Wähler. Die Art und Weise, wie diese Information übermittelt wird, ist seit 1790 gleich geblieben:
  Man schmeißt einen Zettel in eine Kiste, auf dem ein paar Namen von Kandidaten oder Parteien angekreuzt sind. Das ist eine Methode der Kommunikation aus dem griechischen Altertum.
 
Die Botschaft der Wähler (bei der Bundestagswahl sind es zwei Kreuze auf dem Wahlzettel mit dem Informationswert von maximal 4 Bit) beeinflusst die Sitzverteilung im Parlament. Danach endet die demokratische Einflussnahme der Wählerinnen und Wähler. Was dann kommt, ist nicht mehr Demokratie; denn es wird kein Wunsch oder Wille oder auch nur die Meinung der Wähler mehr übermittelt.
 
Demgegenüber steht eine Medienflut in Rundfunk, Fernsehen und Presse, der niemand entgehen kann: Meinungen, Entscheidungen, Begründungen, Anweisungen, Gesetzestexte, und -pakete, Ansprachen, Kommentare, Diskussionen von Politikern und Prominenten, es nimmt kein Ende.
  Medien, Regierung und Parteien übermitteln uns so eine Darstellung von Politik, die sie immer wieder und bei jeder Gelegenheit Demokratie nennen. Aber das Demos, das Volk, ist in dieser Inszenierung vier Jahre lang nur noch Zuschauer. Demokratie ist es nicht, weil der Wille, der Wunsch oder die Meinung der Bürger nicht mehr vorkommt, es sei denn in Reden und in demoskopischen Umfragen.
Hundert Jahre Einsamkeit
Diese Scheindemokratie, Postdemokratie, oder Parteien-Oligarchie kann durch kleine Veränderungen nicht zur Demokratie umgemodelt werden. Der Fehler, dass all die neue Technik nur zur Beeinflussung der Wähler und nicht zu deren eigener Willensäußerung angewandt wird, existiert schon seit 100 Jahren und ist nie korrigiert worden.
  Nicht behobene Fehler führen zur Krise. Die repräsentative Demokratie, die sich für die Wähler auf das Ankreuzen von Zetteln beschränkt, führte schon mehrmals zur Krise, genauer gesagt, zur Diktatur.
 
Ein Möchtegern-Diktator kommt legal an die Macht, nutzt alle Medien für sich aus und kann gegen Vernunft, Intelligenz und Moral alles durchsetzen, was ihm sein Großhirn oder sein Größenwahn vorschreibt. Beispiele gibt es im Dutzend, von Hitler bis Duterte.
 
Die Repräsentative Demokratie ist durch die technische Entwicklung ausgehebelt, weil die Massenmedien das extreme Ungleichgewicht zwischen Bürgern und gewählten Vertretern nie beseitigt oder auch nur gelindert haben. Weil dieser Systemfehler immer weiter besteht, sind neue Diktaturen unvermeidbar. Aber nicht alternativlos und sie sind auch keine Alternative!
  Das interaktive Internet ist das neue Massenmedium, in dem Demokratie neu erfunden werden muss und aktiv gestaltet werden kann.
Die Schwäche der repräsentativen Demokratie ist die Stärke des privaten Finanzsektors. Je weniger unsere Staaten die Finanzwelt kontrollieren, desto mehr werden wir von Banken, Investoren, Fonds, Börsen, Ratingagenturen und Steueroasen beherrscht. Doch auch die Finanzwelt hat sich selbst nicht unter Kontrolle. Im Gegenteil, sie befindet sich in wilden Turbulenzen.
 
Das deutlichste Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt, ist der riesige Geldüberschuss. Die Geldmenge ist 3 bis 4 mal so groß, wie erforderlich, um die Wirtschaft zu betreiben und die Funktion als universelles Tauschmittel für Handel und Konsum voll zu erfüllen.
 
Der Grund dafür ist die Geldschöpfung durch Kreditvergabe. Banken haben das Recht, Gutschriften über Summen zu erteilen, die weit über ihren eigenen Geldbesitz hinausgehen und sie erschaffen damit gleichzeitig neues Geld und Schulden. Dies geschieht ständig auf der ganzen Welt, weshalb niemand das Geldsystem und die Geldmenge unter Kontrolle hat.
Disponenten und Zocker
Diese Krise des Finanzsystems durch Unkontrollierbarkeit schadet aber nicht den ganz großen Akteuren. Sie können reine Finanzgeschäfte mit ihren Milliarden betreiben und durch geschickte Disposition ihr Finanzvolumen ständig steigern.
 
Das Geldverdienen im Finanzsektor ist zwar riskant, aber bei breiter Streuung der Risiken gibt es im Schnitt sehr sichere und viel höhere Erträge als in der realen Wirtschaft. Das ist logisch, weil die Geldmenge im System durch Kreditaufnahme (besonders der Staaten) immer weiter und immer schneller ansteigt.
 
Die Tatsache, dass durch die Aufnahme von Staatsschulden die Geldmenge vergrößert wird, und dass dieses Geld durch die Staatsausgaben erst in der privaten Wirtschaft und am Ende überwiegend in der Finanzwelt landet, ist immer noch nicht in das Bewusstsein der Regierenden Parteien gedrungen.
 
Dieser Zustand ist auf Dauer unhaltbar, weil die Vorgänge der Kreditvergabe, die Menge des Geldes, die Höhe der Schulden und die Disposition der superflüssigen Finanzen sich nicht in den Händen demokratisch gewählter Regierungen, sondern in den Händen einer unkontrollierbaren Schar von Finanz-Akteuren befindet.
 
Dies ist keine überschaubare oder homogene Gruppe. Viele von ihnen handeln unreflektiert und irrational, auf jeden Fall aber im eigenen Interesse, nicht mehr im Interesse der Realwirtschaft und schon gar nicht im Interesse der Allgemeinheit.
 
Es besteht ständig die Gefahr eines Zusammenbruchs von Teilsystemen: Aktienmarkt, Hypotheken, Pensionsfonds, Staatshaushalte und nicht zuletzt Privatbanken am Rande der Pleite. Fast alle Banken sind überschuldet, das heißt, sie könnten die Guthaben auf ihren Konten nicht auszahlen, wenn es von allen oder vielen Kontoinhabern gleichzeitig verlangt würde.
Ein kurzer Schock und dann Entwarnung
Der Geldüberschuss sucht nach Anlagemöglichkeiten: Immobilien, Staatsanleihen, Aktien und man zockt mit komplizierten Finanzprodukten, weil zu viel Geld vorhanden ist. Es herrscht Finanzinflation. Man erkennt das daran, dass die Aktienkurse und die Preise für Immobilien ständig steigen.
 
Irgendwann muss die Inflation im Finanzsektor (wie eine Infektion) auch auf die Realwirtschaft und die alltägliche Konsumwirtschaft übergreifen. Und das tut sie jetzt auch schon.
 
Als die Wirtschaft wegen Corona stark eingeschränkt wurde, sackte zunächst die Börse ab, weil es vorherzusehen war, dass viele Firmen Verluste machen würden. Doch der riesige Geldüberschuss im Finanzsektor trieb die Kurse im statistischen Mittel schnell wieder nach oben, weil man umdisponiert hat.
 
Es gibt Riesen an der Börse, die von der Krise nicht betroffen sind: Amazon, Facebook, Telekom und Unterhaltungsmedien. Weil das Geld da ist, wird es auch angelegt. Der absurde Zustand bleibt bestehen:
Geld in Überfluss und schwindende Wirtschaft
Die Staaten machen jetzt Schulden, was der Finanzwelt nur willkommen ist, und so wird die Krise, die im Finanzsystem steckt (Instabilität und Abhängigkeit von unkontrollierbaren Zockern), auf die Staaten und damit auf die Bürgerinnen und Bürger übertragen. Die Krise des globalen Finanzsystems wird von den Staaten abgefangen aus Angst vor der Krise des globalen Finanzsystems.
Selbstansteckung aus Angst vor Infektion
Besser wäre es, einmal rational betrachtet, sich dort das nötige Geld zu holen, wo es in Überfluss vorhanden ist, ohne die Verpflichtung, dass wir es zurückzahlen müssen.
Nicht vergessen: Eigentum verpflichtet und der Staat darf Steuern erheben, wann, wie viel und von wem er will. Der Staat darf nicht nur Solidarität der Bürger mit Risikogruppen vorschreiben, sondern auch Solidarität von denen verlangen, die zu viel mit Geld infiziert sind.
Das Corona-Virus hat sich über Monate hin zum alles beherrschenden Thema ausgeweitet. Das entspricht nicht der realen Bedeutung oder der wirklichen Bedrohung.
 
Ein Grund für die Überbewertung ist der, dass diese Epidemie nicht von Menschen gemacht ist. Das ist cool, wir sind nur Opfer und nicht Täter.
 
Es entlastet vor allem die Politiker und gefällt auch den Bürgerinnen und Bürgern, die sich bereitwillig eine Maske vors Gesicht binden und Abstand halten.
Abstand und Ablenkung
Das Aufstellen und Einhalten solcher Regeln wirkt wie ein Ablassgebet. Es befreit von Schuld und Strafe. Corona lenkt ab von den anderen Problemen, die wir selbst verschuldet haben und deren Lösung sehr viel schwieriger ist.  
Das gilt am meisten für die menschengemachte Zerstörung von Klima und Umwelt.
 
Für die Krise in den Medien, den Niedergang der Demokratie und die Bedrohung durch die Finanzwelt können wir jeweils Journalisten, Politiker oder Spekulanten verantwortlich machen. Das ist zwar nicht korrekt, aber wenigstens diskutabel.
An der Zerstörung von Klima und Umwelt sind wir alle beteiligt.
Schon in der Klimadebatte wurde der Blick gerne von der offensichtlichen Realität abgelenkt.
Menschen haben durch ihre Zahl, ihren Konsum, ihre Beweglichkeit und Bequemlichkeit, durch ihre Gier und Unersättlichkeit den Planeten so sehr ausgebeutet, verschmutzt und gequält, dass die Schäden nicht mehr zu beheben sind.
Zuletzt drehte sich die Diskussion typischerweise nur noch um ein unsichtbares Gas, CO2, das sehr leicht aus dem Bewusstsein zu verdrängen ist. Verdrängung ist angesagt.
Ideologie statt Einsicht
Ein geradezu gefährlicher Verdrängungsmechanismus übergeht nicht nur das Problem von Klima und Umwelt, er bewirkt auch eine Spaltung der Gesellschaft, (wie sie in den USA schon gefährliche Dimensionen angenommen hat). Das Problem wird ideologisiert, ein teuflischer Effekt.
 
Die Ursachen dafür sind falsche Informationen und Entscheidungen der Regierung. Es gibt keine Vorschriften, sondern Vorwürfe, Appelle, Anregungen oder gar nichts, außer Diskussionen. Das hört sich zunächst demokratisch und sehr liberal an, ist aber falsch, weil es keine besonderen Spielräume mehr gibt. Das Hin und Her wird nur zur Ursache von Streit, Hass und Verachtung.
 
Man stelle sich vor, der Autoverkehr wäre so geregelt, dass man es den Autofahrerinnen überlässt, aus reiner Rücksicht nicht zu saufen oder 50 km/h in Ortschaften einzuhalten oder einen Sicherheitsgurt anzulegen. Dann würden sich vielleicht 80% der Verkehrsteilnehmer daran halten, aber das Ziel dieser Maßnahmen, stressfrei zu fahren und die Gefahren zu verringern, würde nicht erreicht.
 
Es gibt immer einen wesentlichen Prozentsatz an Leuten, denen freiwillige Rücksichtnahme fremd ist, was uns die vielen Raser mit Tempo 200 auf den Autobahnen täglich vorführen.
Da sieht man, warum Verbote richtig sind: Sie gelten für alle.
 
Beim Umwelt- und Klimaschutz ist vieles freiwillig und in weiten Kreisen Konsens. Aber diejenigen, die sich daran halten, werden von anderen als links-grün-versifft beschimpft. Statt Vorschriften für alle gibt es eine ideologische Spaltung, sie sich ständig vertieft.
 
Wer seinen Müll nicht trennen will, wer ein SUV fährt, wer Plastik herum schmeißt, glaubt, wenn er auch AfD wählt, sei alles damit erledigt. Ein paar geile Tattoos oder bei Männern ein glatt rasierter Schädel, das kann auch bei der Entlastung helfen. Man zeigt Flagge und macht sich und den anderen nichts vor.
 
Das zeigt: Ich bin cool, ich bin gut drauf, ich bin stark.Ein Problem, das mein Ego nicht betrifft, ist nicht mein Problem. SUV plus Tattoo plus Oppositionspartei und schon ist Frau oder Mann raus aus dem Schlamassel mit Umwelt und Gewissen.
 
Auf der anderen Seite, im Milieu der gleichberechtigten und achtsamen Akademikerinnen gibt es ebenfalls einen Katalog von Verdrängungen. Wer es sich leisten kann, lässt seinem Kaufrausch im Bio-Supermarkt freien Lauf, macht Urlaub in Südamerika, fährt nicht SUV, sondern Zweitwagen, hat Meetings in Zürich, Krakau oder Turku und kauft seinen Kindern sehr intelligentes Spielzeug mit Batteriebetrieb. Das Kreuzchen auf dem Wahlzettel bei der richtigen Partei liefert die Absolution.
  Eine satte Steuer auf Kerosin würde alle in gleicher Weise treffen, die Finanz-Manager, die Viel-Urlauber, die Finca-Besitzer auf Mallorca und die Ballermann-Säufer. Ähnlich wäre es mit einer gestaffelten Mehrwertsteuer auf SUVs, aber auch auf Sport- und Zweitwagen und selbstverständlich auf Motorräder und Privatflugzeuge. Dazu erhöhte MWSt auf süße Sachen, Knabber-Artikel, Fleisch und Plastik-Verpacktes, auch, wenn ein Biosiegel drauf ist.
  Für eine Politik, die Politik ernst nimmt, gibt es Möglichkeiten genug, Umwelt, Klima und Überfluss in den Griff zu bekommen, ohne die Bürger mit falscher Ideologie gegeneinander aufzuhetzen.
Realitäten unsichtbar gemacht
Dass die geliebten Verbrennungsmotoren, die Geschwindigkeit der Flugzeuge und Automobile, die Schweinefilets und weggeworfenen Speisen, die Bequemlichkeit der Touch-Screens, Akkus und Rolltreppen, die Wegwerf-Kleidung und nicht zuletzt Rüstung und Militär, dass der ganze Überfluss an Material und Verbrauch die Ursache für alle Schäden ist, das lässt sich viel leichter verdrängen, wenn man etwas Unsichtbares an die Stelle setzt:
 
Ein Gas, das doch ganz natürlich ist und das in jeder Dose Red Bull vorkommt, sogar im Magen und im Darm von Menschen. Wie ungefährlich ist doch CO2!
  Ähnliche Wirkung erzielt ein unsichtbares Virus. Es ist zwar für Alte und Schwache gefährlich, aber wir sind unschuldig an dieser Pandemie und können mit Ordnungsmaßnahmen etwas dagegen tun. Das gilt ganz besonders für alle Politiker, die sich bereitwillig und öffentlich-wirksam darauf gestürzt haben.
Was wächst mit der Wachstumsfunktion?
So einfach ist es mit der Umweltkatastrophe aber nicht. Da sind Finanzleute, Politiker, Ökonomen und Konsumenten in gleicher Weise mitverantwortlich.
 
Da geht doch die Post ab! Aber wir bewegen uns in die falsche Richtung. Denn alle Folgeschäden wachsen mit:
Mehr Energieverbrauch
mehr Verbrennung
mehr CO2
mehr Abfall
mehr Materialverbrauch
der Kampf um Ressourcen
Ausbeutung von Arbeiterinnen
Überfischung der Meere
Klimawandel
Gletscherschmelze
Tierquälerei
Vernichtung von Arten
Zerstörung von Lebensraum
Zwischen diesen beiden Kolonnen besteht immer und überall ein fester funktionaler Zusammenhang. Der ist unsichtbar, manchmal auch sehr kompliziert, aber es ist Mathematik und deshalb unausweichlich. Der Mensch kann es zwar aus dem Bewusstsein verdrängen, aus der Welt verschwinden die Schäden aber nicht.
  Liebe Leute hört auf, die Realität und die Zukunft zu vergessen, wir können nichts besseres tun, als unseren Grips und unsere Kraft auf die Lösung der wirklichen Probleme zu richten.
06.06.2020
letzte Überarbeitung 31.08.2020
.
Verse, Songs, Sprüche und Diverses zur geistigen Entspannung     Danach geht es weiter im Text  
   
klartext
klartext bringt Themen in Zusammenhang
  Abstieg vom Sondergipfel
Die Tagung des Europäischen Rates, der Sondergipfel, der am Morgen des 21.07.2020 endete, hat die größte Geldsumme in der Geschichte der EU bewegt und das verursacht den ersten großen Schuldenberg der Gemeinschaft. Für die Finanzwelt ist es ein vielversprechendes Ergebnis. Wer mit Geld handelt, kann ein gutes Geschäft machen.
Die Summe von 1,6 Billionen Euro ist für Staatsfinanzen viel, es ist aber in der Finanzwelt 2020 eine gängige Größenordnung. So etwas wird fast täglich an den Börsen der Welt bewegt. Man wird das fehlende Geld leicht beschaffen können, den Staaten zur Verfügung stellen und die Rückzahlung der Jugend Europas überlassen.
Wer trägt die Schuldenlast?
Die Kommunen machen Schulden, die Länder machen Schulden und der Bund macht Schulden. Jetzt ist noch eine höhere Ebene eingezogen worden: Die EU macht ebenfalls Schulden. Jeder, der in Deutschland mit seiner Hände Arbeit, seinem Geschäft oder seiner Dienstleistung ein Plus macht, wird einen hohen Anteil an Tilgung und Zinsen zahlen.
  Die Gipfelstürmer gebärden sich als erschöpfte Sieger und als Wohltäter gegenüber den Armen. Wohltaten mit dem Geld der anonymen Masse ihrer Wählerinnen und Wähler, ganz besonders aber mit dem Geld der zukünftigen Generation.
 
Es ist viel leichter, Schulden aufzunehmen und Geld der Staaten an andere Staaten zu verteilen, als direkte Einnahmen der EU in Form von Steuern zu generieren. Wer das verstehen will, muss sich nur etwas mit der verzwickten Konstruktion der EU befassen.
Wer entscheidet was und was nicht?
1) Die Kommission, Exekutive der EU mit 27 Mitgliedern aus jedem Land eins, das aber nicht sein Land, sondern ein Ressort vertritt (Institutionalisierte Inkompetenz).
  2) Der Ministerrat (Rat der Europäischen Union), der in verschiedenen Zusammensetzungen gelegentlich tagt und die Gesetzgebung bestimmt. Es kommen jeweils 27 Minister zusammen, aber nie die gleichen, daher hat der Rat keine Konsistenz, kein festes Gremium.
  3) Die Gipfeltreffen (Europäischer Rat), Tagungen wenigstens zweimal im Jahr. Soll eigentlich nur Impulse setzen, nachdem die 27 Regierungschefinnen und -chefs sich geeinigt haben. In der Ära Merkel & Macron versucht man durchzuregieren, was aber meistens nur in der Mediendarstellung gelingt.
  4) Das Europäische Parlament, das keine Macht über Geld hat und nur nachträglich zustimmen darf wie bei der Wahl von Ursula vdL geschehen.
 
Was der Sondergipfel nicht berührt hat, sind Gewinne und Vermögen der Riesen: Amazon, Google, Facebook, Ikea und andere, die sich in den europäischen Finanzoasen angesiedelt haben. Unter diesen Finanzoasen sind nicht nur britische Jungfern-Inseln, sondern auch einige Gipfelteilnehmer: Luxemburg,
Irland,
Niederlande,
Zypern,
Malta.  
Das Vorgehen des Sondergipfels ist sonderbar: Schulden machen und keine Steuern einnehmen!  
Fragen der Besteuerung von Goßgeldbesitzern haben die Gipfelstürmer nicht verhandelt. Das ist auch gar nicht möglich, weil die Statuten der EU alle Beschlüsse verhindern, die ins Steuersystem einzelner Länder eingreifen. Auch Steuern direkt in die Kasse Europas wurden nicht diskutiert.
Ausgaben ja, direkte Einnahmen nein.
Dabei gibt es sehr sinnvolle Bereiche, wo die einzelnen Länder machtlos sind, die Gemeinschaft aber satte Summen kassieren könnte:
  Transaktionssteuer,
Steuer auf Kerosin,
Steuer auf Börsengewinne,
Transportsteuer.  
Da schweben sie drüber in Brüssel und wenn sie vom Gipfel herabgestiegen sind, können sie wieder sagen: Das muss Brüssel entscheiden. Nein, das soll nicht Brüssel entscheiden, denn Brüssel entscheidet nur zu Lasten der Normalbürger. Jetzt sollten endlich mal die Betroffenen, die Bürgerinnen und Bürger Europas in einem demokratischen Verfahren in der EU entscheiden. Es wird langsam Zeit.
 
Doch Europa-Demokratie ist etwas, das bisher in den Statuten der EU noch nicht vorgesehen ist.
Wer sind die Gewinner?
An erster Stelle die Finanzwirtschaft, weil sie an der Vergabe von Krediten verdient. Das gilt auch dann, wenn die Zinsen sehr niedrig sind oder bei Null liegen. Bei der Kreditvergabe durch die EZB oder durch private Banken wird die Geldmenge erhöht und Geld zirkuliert in der neoliberalen Weltordnung so, dass es nach oben driftet, in die Hände der Großgeldbesitzer.
 
An zweiter Stelle gewinnen die Regierungschefs, die es so beschlossen haben.
 
Die Kredite, die gewährt wurden, sollen erst ab 2028 und dann in dreißig Jahren zurückgezahlt werden. Weshalb? Die meisten derjenigen, welche die Beschlüsse gefasst haben, werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Amt sein und haben mit den Schulden, die sie 2020 machen, im Jahre 2028 nichts mehr zu tun. An erster Stelle gilt das für Angela Merkel, die ihren Rückzug aus der Politik schon zeitig angekündigt hat.
Die Zukunft ist ein Loch.
Kredit auf die Zukunft ist ein Gedanke, der Politiker seit ewigen Zeiten zum Schuldenmachen verleitet. Schulden gerne. Abzahlen sollen die anderen. Kinder und Jugendliche von heute sind die Zahlungspflichtigen von morgen, 30 Jahre lang, ab 2028. Wer jetzt zwölf ist, zahlt ab zwanzig bis zum Alter von fünfzig. Herzlichen Glückwunsch dann zum halben Hundert!
  Zu den Gewinnern gehören auch die schon erwähnten Steueroasen, sie dürfen weiter den großen EU-Mitgliedern Steuern abluxen. So haben alle einen Grund, zufrieden zu sein, bis auf die Steuern zahlenden Bürgerinnen und Bürger Europas, besonders die jungen, welche die Zeche innerhalb der nächsten Jahrzehnte abzahlen müssen.
 
Die staatlichen Rundfunk-Anstalten und die privaten Medien, im Besitz reicher Familien, sind schon jetzt dabei, den Sondergipfel 2020 als positives historisches Ereignis zur Rettung Europas und der (deutschen) Wirtschaft zu verkaufen.
 
Na dann, herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen und Gewinner, es war nichts anderes zu erwarten. Wir kämpfen weiter für Demokratie und ein Europa der Völker, der Menschen und Bürgerinnen.
22.07.2020
 
   
klartext
klartext bringt Themen in Zusammenhang
 
Raus aus dem absurden Finanzsystem!
1 Selbstbedienungsladen ohne Kasse
Etwa 200 Jahre lang war das oberste Ziel der Wirtschaft, zu produzieren, zu liefern und zu konsumieren und zu diesem Zweck die Erde, Pflanzen, Tiere und Menschen auszunutzen oder auszubeuten. Dabei schienen alle Ressourcen unerschöpflich zu sein, mit einem anderen Wort, der Globus schien unendlich zu sein. Das alles geschah und es geschieht noch, um damit Geld zu verdienen.
In diesem Denksystem sind die materiellen Ressourcen unendlich und das Geld ist knapp.
Im 21. Jahrhundert ist das Geld für die meisten Menschen immer noch knapp, aber für eine Minderheit ist es in beliebigen Mengen verfügbar. Die Finanzwelt ist in der Position, Geld entsprechend der Nachfrage zu erzeugen und in Verkehr zu bringen. Geld wird von privaten Banken, von Staatsbanken und von privaten Staatsbanken (z.B. FED und Bank of England) ständig erschaffen. Das geschieht durch Kreditvergabe mit der sogenannten Giralgeldschöpfung.
Bei der giralen Geldschöpfung werden Gutschriften auf der einen und Schulden auf der anderen Seite gleichzeitig erzeugt. Auf diese Weise wird die Geldmenge permanent vergrößert. Dieser Vorgang geschieht weltweit unkontrollierbar und unbegrenzt. Geld ist Macht, aber dahinter steht keine materielle Substanz.
Geld ist nur ein von Menschen erschaffener abstrakter Wert, der durch eine Zahl dargestellt wird.
Der Wert des Geldes besteht darin, dass es gegen alle Güter auf dem Markt getauscht werden kann und dass jeder auf dem Markt das Geld akzeptiert. Und jede Ware hat einen Preis, das ist eine Zahl, die ihren Wert in Geld bezeichnet.
  Das Geld hat inzwischen eine typische Eigenschaft von Zahlen angenommen: Jede Zahl kann in unserem positionellen dekadischen Zahlensystem beliebig bis ins Unendliche weiter gezählt werden. Die Zahlen, die Geld darstellen, werden immer größer. Das gilt auch für die größte Zahl, die Geld inzwischen hat, die Geldmenge.
Die Geldmenge hat keine obere Grenze, sie ist praktisch unendlich.
Unendlich ist ein Wort, das Mengen bezeichnet, die das menschliche Gehirn nicht erfassen kann. Das trifft auf die Menge von Sandkörnern, Molekülen oder Sternen im All zu.
 
Schon eine Milliarde ist unzählbar.
 
Es ist einfacher und anschaulicher, zu sagen, die Geldmenge ist unendlich, als zu sagen, sie beträgt 60.000.000.000.000,- (sechzig Billionen) Euro oder Dollar.
  Alle Ressourcen des Planeten sind aber endlich und begrenzt. Sie werden ständig weniger mit dem unveränderten Verbrauch durch die Wirtschaft und durch den wachsenden Konsum der wachsenden Bevölkerung.
Das Verhältnis zwischen Geld und Ressourcen der Erde hat sich in 200 Jahren umgedreht.
Damals erschien der Planet unendlich und das Geld war knapp, weil Geld an Gold gebunden war. Jetzt aber sehen wir, die Erde und ihre Ressourcen sind endlich.
 
Für diejenigen aber, die Geld erzeugen und für einige, die es aus der Wirtschaft unversteuert abschöpfen, ist Geld in beliebig großen Mengen verfügbar. Die Geldmenge ist für die Finanzwelt unbegrenzt, das heißt für den normalen gesunden Verstand:
Geld ist unendlich.
Alle Anstrengungen zum Geldverdienen durch Arbeit oder Verkauf von materiellen Gütern erscheinen auf einmal sinnlos, wenn auf der anderen Seite Banken, Staatsbanken und private Staatsbanken Geld einfach erzeugen können, indem sie Kredite vergeben.
 
Besonders sinnlos ist die Aufnahme von Schulden im Namen des Staates, also der Allgemeinheit, weil Geld in Überfluss bereits vorhanden ist und durch die Aufnahme von Schulden der Allgemeinheit bei Banken durch deren Geldschöpfung auch noch mehr wird. Wenn ein Staat Schulden macht, ermöglicht er Banken, mehr Geld aus dem Nichts zu erschaffen.
 
Das bestehende Finanzsystem ist für die einen ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse und für die anderen eine Tretmühle ohne Entkommen.
 
Das Geldsystem muss durch ein anderes System ersetzt oder ergänzt werden. Dieses demokratische Geldsystem darf nicht zulassen, dass private Organisationen Geld in beliebigen Mengen erzeugen, das Geldsystem darf nicht Privateigentum sein. Niemand hat das Recht, einen von allen akzeptierten Wert nach eigener Willkür aus dem Nichts zu erschaffen, der dann gegen alle anderen materiellen Werte, Waren, Dienstleistungen und menschliche Arbeit eingetauscht werden kann.
Niemand soll einen Wert aus nichts willkürlich erschaffen können, für den man alles andere kaufen kann.
Ein System, in dem das möglich ist, ist nicht nur ungerecht, sondern absurd und falsch. Es muss beseitigt, geändert oder unterlaufen werden.
 
Wenn diese Forderung in absehbarer Zeit nicht durchgesetzt werden kann, muss parallel ein zweites Geldsystem in der Hand des Staates oder einer kommunalen Gemeinschaft kreiert werden, das, wie alle materiellen Werte auf diesem Planeten, begrenzt ist und sich nicht von selbst vermehrt oder durch nicht demokratisch kontrollierte Personen vermehrt werden kann.
  Ideal wäre es, wenn dieses Geld wie alle natürlichen Ressourcen auf der Erde mit der Zeit weniger wird. Genauer gesagt, es muss von sich aus nicht im Wert, sondern zahlenmäßig weniger werden, mit einer Wortschöpfung, es sollte degressiv sein.
 
Die Idee einer degressiven Währung ist nicht neu, aber erst im digitalen Zeitalter elegant zu realisieren. Das wird detailliert beschrieben in dem Artikel über die Degressive Digitale Mark.
Rob Kenius, 07.07.2020
 
2 Die Degressive Digitale Mark DDM
Der riesige Überschuss an Geld ist ein Problem, das im bestehenden Geldsystem nicht lösbar ist, weil niemand Geld systematisch und kontrolliert vernichten will. Der Geldüberschuss ist zum Vorteil der Geldbesitzer und wird von dieser Seite selbstverständlich nicht gestoppt oder reduziert. Wir brauchen ein demokratisches Geldsystem. Dazu ist gesellschaftliche Macht über das Geldsystem erforderlich.
 
Zu beachten ist dabei, dass die Menge an Schulden in der gleichen Größenordnung wie die Geldmenge besteht, weil Geld und Schulden bei der giralen Geldschöpfung durch Banken immer gleichzeitig erzeugt werden. Bei der Tilgung von Schulden werden Geldmenge und Schulden gleichzeitig anulliert, das Mengenverhältnis ändert sich dadurch aber nicht. Die Gesamtmenge allen Geldes und die Größe aller Schulden sind nicht genau zu ermitteln; ohne Zweifel aber gilt:
  Die Geldmenge ist schon längst um ein Vielfaches zu groß. Um alle materiellen Güter und Leistungen dieser Welt zu kaufen, würde ein Bruchteil von 30% - 35% des vorhandenen Geldes ausreichen. Tendenz: Die Relation wird noch ungünstiger. Durch die jetzige Krise werden weniger Güter und Leistungen produziert, es entstehen aber mehr Schulden und gleichzeitig wird mehr Giralgeld erschaffen.
  Die Summe aller Schulden ist wegen der Zinsen und Zinseszinsen, besonders auf Staatsschulden, höher als die gesamte Geldmenge. Die Schulden sind inzwischen so hoch, dass sie nie getilgt werden können. Warum? Weil Geld und Schulden im Groben so verteilt sind, dass die einen (Finaziers, Fonds, Reiche Familien) das Geld besitzen und die anderen (Wirtschaft, Staaten und Normalbürger) Schulden haben, ganz besonders aber die Staaten.
  Das System wird aufrecht erhalten durch Wirtschaftswachstum, um die Forderungen der Geldbesitzer nach Zinsen und Profit zu erfüllen, wobei die Menge des Geldes und die Höhe der Schulden ständig wächst. Doch prozentuales Wirtschaftswachstum stößt an natürliche Grenzen, weil es in eine exponentielle Wachstumskurve mündet. Die reale Wirtschaft kann nicht wie die Geldmenge (eine abstrakte Zahl) ins Unendliche steigen, weil alle Ressourcen in der Realität begrenzt sind.
  Da hilft bisher nur unfreiwillige und unkontrollierte Geldentwertung oder Geldvernichtung, die auf mehrere Weisen erfolgen kann:
Inflation,
faule Kredite,
Zusammenbrüche von Banken,
soziale Revolten und
Krieg.
Unfreiwillige Geldvernichtung ist immer mit hohen Gefahren verbunden. Zur Zeit steigt die Kriegsgefahr enorm, weil die Gefahr von den Banken und vom Finanzsektor abgewendet wird. Das ist neoliberale Politik zugunsten der Finanzwirtschaft.
 
Da man die unkontrollierte Geldvernichtung in all ihren Varianten fürchtet und die Rückzahlung eines großen Teils der Schulden unmöglich ist, versucht man das System zu retten, indem immer mehr Geld hinein gepumpt wird. Diese Maßnahme wird vor allem von den Notenbanken FED und der EZB im großen Stil betrieben. Bei einem Kassensturz wären tausende Banken und die Mehrzahl aller Staaten Pleite. Der Konkurs wird verschleppt durch Geldschöpfung in unvorstellbarer Höhe beim 0% Zinsen.
 
Auch negative Zinsen werden praktiziert; das bedeutet, wenn eine Bank ihr Geld bei der EZB parkt, bekommt sie weniger zurück als sie eingezahlt hat. Mit dieser Praxis nähert man sich bereits einem anders strukturierten Geld an, dem sogenannten Schwundgeld.
 
Ein anders strukturiertes Geld, das von sich aus weniger wird als Zweitwährung ist ein eleganter Weg aus der Finanzkrise. Es ist eine Methode, die zunächst absurd erscheint, aber bei genauerem Hinsehen einen klugen Systemwechsel einleitet. Die Idee ist schon hundert Jahre alt, ist aber erst jetzt im Zeitalter der Kredit-, Bank- und Geldkarten und des Online-Banking einfacher und wesentlich flexibler zu realisieren. Eine degressive Zweitwährung.
 
Der Ausdruck degressiv ist neu, trifft aber den Kern der Sache besser als ältere Bezeichnungen wie zum Beispiel der Begriff "Freigeld" von Silvio Gesell, der als Erfinder dieses Systems gilt. Üblich ist auch die Bezeichnung "Schwundgeld", welche den Vorgang bezeichnet, dass dieses Geld mit der Zeit weniger wird, es (ver)schwindet.
Nennen wir die Währung Mark, dann kreieren wir die Degressive Digitale Mark DDM mit folgenden Eigenschaften:
 
DDM existiert nur auf Geldkarten und Konten, nicht als Bargeld.
Alle, die Geld einnehmen, sind verpflichtet, DDM als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Jedes Guthaben wird in jeder Woche mit einem Abschlag belegt, der zum Beispiel 1% sein soll.
Stichtag: In der Nacht von Montag auf Dienstag um Null Uhr wird der Abschlag fällig.
Wer am Samstag zuletzt 100 DDM auf seiner Geldkarte hatte und am Dienstag damit bezahlt, dem wird zuerst der Abschlag abgezogen und er hat nur noch 99 DDM auf der Karte.
Verfeinerte Regeln für die Praxis
Ein Monat Kulanz-Zeit
Die Regelung mit einem festen Abschlag-Termin kann dazu führen, dass kurz davor zahlreiche Überweisungen getätigt werden. Das könnte bewirken, dass die Empfänger ihrerseits das Geld noch Sekunden vor dem Termin weiterreichen wollen. Das wäre eine unerwünschte Stress-Situation für die Geldempfänger und für den Geldverkehr.
 
Um das zu vermeiden, empfiehlt sich folgende Regel:
 
Der wöchentliche Abschlag wird von dem Kontostand genau einen Monat vor dem Stichtag berechnet. Also nicht vom aktuellen Kontostand. So ist jeder Zahlungseingang einen Monat lang voll verfügbar. Wenn am Dienstag, den 07.07.2020 um Null Uhr der Abschlag fällig ist, wird er vom Kontostand am Sonntag, den 07.06.2020 (mit 1%) berechnet.
 
Diese Regelung bewirkt außerdem, dass Empfänger von monatlichen Löhnen, Gehältern, Renten und Mieten nicht gezwungen sind, die Beträge in weniger als 7 Tagen wieder auszugeben. Sie haben einen ganzen Monat Zeit, über das degressive Geld auf ihrem Konto oder auf ihrer Geldkarte zu verfügen.
 
Degressives Konto überziehen
Rein rechnerisch würde bei einem negativen Kontostand die Subtraktion einer negativen Zahl den Saldo verbessern, Schulden würden durch den Abschlag verringert. Um das zu vermeiden, soll der Abschlag vom Absolutbetrag berechnet werden, er ist also immer negativ, und vergrößert dann den Negativbetrag.
 
Ein Konto mit Degressiver Währung kann also überzogen werden, allerdings automatisch mit hohen Zinsen (1% pro Woche). Dieser Zins-Effekt entfällt, wenn vor dem Stichtag das Konto wieder ausgeglichen wird. Wer also am Montag sein Gehalt erwartet, kann das Degressive Geld ab dem Dienstag davor schon ausgeben, ohne dass Überzugzinsen (durch den Abschlag von 1% bei negativem Kontostand) entstehen. Es zählt der Saldo am Stichtag.
Das Degressive Geld hat folgende Effekte: Es kurbelt die (lokale) Wirtschaft an, weil jeder es schnell und effektiv ausgeben will, und es ist nicht zur Geldansammlung geeignet.
 
Gegenüber historischen Versuchen mit Freigeld und Schwundgeld hat die Degressive Digitale Währung mehrere Vorteile.
Der Abschlag lässt sich in kurzen Zeitabständen (von einer Woche) verwirklichen. Dadurch wird verhindert, dass Händler Waren bis zum Stichtag zurückhalten.
Der Abschlag lässt sich je nach Bedarf leicht verändern und damit kann die Wirtschaft gesteuert werden. Der Satz von 1% pro Woche ist hier als einfaches Zahlenbeispiel gemeint.
Weil DDM nur auf Konten und Karten existiert, kann der Umtausch in eine herkömmliche Währung mit einer Transaktionsgebühr belegt werden. Diese zu umgehen ist dann nur auf dem Schwarzmarkt in kleinen Mengen möglich.
Die DDM als Zweitwährung empfiehlt sich als Währung für Staaten mit schwerer Verschuldung. Der Staat erklärt sich gegenüber seinen Schuldnern für zahlungsunfähig, bedient also keine Kredite mehr und löst Staatsobligationen nicht ein. Er kommt aber seinen Verpflichtungen gegenüber den Bürgern mit der Degressiven Digitalen Zweitwährung nach. Alle Firmen erhalten ein Konto für DDM und alle Bürger eine Geldkarte mit einem Startbetrag. Die Angestellten, Rentner und Sozialhilfeempfänger erhalten ihre Zuwendungen in DDM.
 
Dabei hat die Organisation der Gemeinschaft, welche die DDM steuert, zwei Parameter, um die Wirtschaft und die Finanzen zu steuern: Die ausgegebene Geldmenge und den prozentualen Abschlag; beides muss sinnvoll eingesetzt werden.
 
Die alte Währung wird nicht abgeschafft, nur die Gemeinschaft benutzt dieses Geld nicht mehr. Die Bürger können es benutzen und es wird sich ein freier Umrechnungskurs herausbilden. Der Umtausch wird mit der Transaktionsgebühr belegt, damit sich kurzfristiges hin und her Tauschen nicht lohnt, sonst könnte man den wöchentlichen Abschlag umgehen.
 
Diese Transaktionsgebühr wird in beide Richtungen erhoben. Sie ist ein Parameter, mit dem das Abgreifen von DDM und den Einsatz der Festwährung (EURO) gesteuert wird.
 
Das System einer Degressiven Digitalen Zweitwährung ist die geeignete Gegenmaßnahme gegen den störenden Geldüberfluss der Leitwährungen. Ein Geldüberfluss in DDM kann nicht entstehen, weil er automatisch und kontrolliert abgebaut wird.
  Im Zusammenhang mit einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre es naheliegend, dieses bedingungslose Grundeinkommen in einer degressiven digitalen Form zu verwirklichen, damit das Grundeinkommen nicht zur Vermehrung des Geldüberflusses in Händen der Großgeldbesitzer beiträgt.
 
Besonders solide ist das Modell in Verbindung mit Direkter Demokratie; die finanzielle Position der Gemeinschaft wird gestärkt und alles ist unter möglichst direkter Kontrolle der Bürger.
12.03.2018 Rob Kenius
letzte Überarbeitung 06.07.2020
3 Geldvermehrung durch Giralgeld
Banken verleihen Geld seit etwa 700 Jahren. Wie das funktioniert, weiß jeder oder glaubt es zu wissen. Man geht zur Bank und fragt nach einem Kredit, um ein neues Auto zu kaufen oder eine Eigentumswohnung. Wer genug Einkommen nachweisen kann, bekommt schnell das nötige Geld in die Hand, besonders dann, wenn er kinderlos verheiratet ist mit jemandem, Mann oder Frau, der oder die auch noch Geld verdient, am besten gleich im öffentlichen Dienst, denn da wird keiner rausgeschmissen.
 
Aber halt, nicht so schnell, so einfach ist es nicht! Wir bekommen auf der Bank nämlich kein Geld in die Hand, sondern eine Gutschrift auf ein Konto genau bei dieser Bank. Von dem Konto können wir eine Überweisung an die Firma tätigen, die das Auto liefert oder die Wohnung verkauft oder das Haus baut. Gleichzeitig verpflichten wir uns in einem Kreditvertrag, das Geld plus Zinsen in Raten zurückzuzahlen.
 
Was macht die Bank also? Die Bank gibt uns eine Gutschrift und weist uns gleichzeitig eine Schuld zu.  
Die Gutschrift geht zu Lasten der Bank, sie verpflichtet sich, Geld, das auf dem Konto gebucht ist, dann auszuzahlen, wenn es verlangt wird. Die Schuld dagegen ist ein Bilanzposten zu Gunsten der Bank. Notfalls kann sie sich durch Pfändung das Auto holen und auch an unseren Lohn oder unser Gehalt kommen oder sogar das Haus versteigern lassen. Die Bilanz der Bank ist buchungstechnisch ausgeglichen. Sie verdient an den Zinsen.
  Die meisten denken, dass eine Bank dabei Geld verleiht, das sie besitzt, oder das andere Kunden als Sparer eingelegt haben. So wird es wohl auch anfangs gewesen sein. Aber Banken haben sehr viele Kunden, viele, die nicht nur Autos kaufen, sondern eine Firma gründen oder ein Haus bauen. Trotzdem sagen Banken fast nie nein, wenn der Kunde eine Sicherheit bieten kann oder ein festes Einkommen hat. Die Bank ist besonders dann interessiert, wenn das Geld zum Kauf einer Immobilie eingesetzt wird, auf die sie eine Hypothek legen kann.
 
Was aber, wenn das Geldvermögen einer Bank durch Kreditvergabe zu Ende geht? Dann kann sie versuchen, mehr Sparer anzulocken. So hat es früher funktioniert. Doch wenn es in der Kreditabteilung der Bank richtig gut läuft, wird mehr Kredit verlangt, als Geld in der Bank greifbar ist. Viel mehr. Und wenn eine Bank nein sagt, gehen die Kunden zur nächsten.
 
Wer die Giralgeldschöpfung erfunden hat, lässt sich nicht mehr feststellen, auch nicht, wann es geschah, weil der Anfang dieses Geschäftes mit Sicherheit im Dunkeln liegt und ohne genaue Nachprüfung der Bankgeschäfte auch nicht von außen zu erkennen ist. Wer war der erste Eigentümer? Wer war der erste Dieb? Wer der erste Geldverleiher?
 
Nehmen wir an, die (fiktive) Cleverbank CB hatte als erste diese Idee der Giralgeldschöpfung. Unter den Angestellten dort hatte jemand einen guten Instinkt für Statistik und Wahrscheinlichkeit. Er oder sie dachte sich, wenn die Bank tausend Kredite vergibt über zehn Millionen, muss sie nicht damit rechnen, dass plötzlich die Konten aller 1000 Kreditnehmer gleichzeitig leer geputzt werden, dass sie also zehn Millionen in kurzer Zeit bar auszahlen müsste. Das wird nach der statistischen Wahrscheinlichkeit nicht eintreten.
 
Außerdem wird der Bauherr Großhaus, dem die Cleverbank einen Kredit über eine halbe Million für ein Haus mit zwei Eigentumswohnungen bewilligt hat, vielleicht zwanzigtausend an den Dachdeckermeister Giebelwind überweisen, der ebenfalls bei der CB ein Konto hat. Die CB braucht dann gar kein Geld, um dieses Geschäft zu tätigen, sie bucht den Betrag nur von einem Konto auf das andere.
 
Wir nehmen jetzt an, die Cleverbank sei am Ende ihrer Geldreserven einschließlich der Kundeneinlagen angelangt. Ein seriöser Beamter und seine Ehefrau, ebenfalls im Öffentlichen Dienst, wollen ein Haus bauen und benötigen noch hunderttausend Euro. Die CB gibt den Kredit, das heißt, sie macht eine Gutschrift für das Ehepaar und verbucht die Schuld auf der Habenseite der Bank. Die Bilanz stimmt. Keiner draußen hat was gemerkt. Niemand weiß, dass die Bank alles Geld, das sie besitzt, schon längst verliehen hatte.
  Die Bank verleiht damit Geld, das sie gar nicht besitzt und, was noch erstaunlicher ist, Geld, das es bisher gar nicht gegeben hat! Sie hat Geld aus dem Nichts erschaffen.
Der Abschnitt
Geldvermehrung durch Giralgeld
stammt aus dem Buch
Leben im Geldüberfluss
Rob Kenius 2019